Media Monday #623

5. Juni 2023

Der Juni ist da, und mit ihm auch der Sommer. Und ein neuer Media Monday.  



Beiträge der Woche

Irati

Smoking Causes Coughing

The Rookie: Staffel 1




Fragen der Woche

1. Es mag ja sein, dass manch erfolgreicher Blockbuster gemeinhin als Klassiker gilt, aber zu einem echten Filmklassiker gehören mehr als dicke Einnahmen.

2. Hätte ich einfach mal einen Wunsch frei, ich würde wohl mir ganz egoistisch den seit zehn Jahren angekündigten Machete Kills Again… in Space für eine Kinovorstellung hier in Würzburg in Anwesenheit des Hauptdarstellers herbeisehnen. 😉

3. Der zehnte Film einer Actionfilmreihe mit schnellen Autos und zwei Muskelbergen, die sich für Schauspieler halten, mag nicht sonderlich innovativ sein, aber dafür schafft er es immer noch genügend Zuschauer in die Kinos zu locken. Warum nur?

4. Wieviel Einfluss ein genialer Soundtrack haben kann, sieht man sehr schön bei der Anthologie-Serie The White Lotus, für die Cristobal Tapia de Veer in beiden bisherigen Staffeln einen hypnotischen Score abgeliefert hat, der vor allem auf ungewöhnliche Vokalisation setzt. Zu Recht gab es daher sowohl 2021 als auch 2022 den MWJ Television Award für die beste Musik.   

5. Niemand drückt bei mir alle richtigen Knöpfe und hat mich bereits beim ersten Mal Ich bin keine Maschine!!!

6. Wenn es ernsthaft so sein sollte, dass jetzt alle erfolgreichen Animationsfilme der letzten Jahre/des letzten Jahrzehnts als Realfilme neu aufgelegt werden dann ist als kreative Bankrotterklärung sehr bedauerlich.

7. Zuletzt habe ich trotz einer ordentlichen Portion Faulheit drei Reviews (siehe oben) innerhalb von fünf Tagen fertiggestellt und das war notwendig, weil ich nicht noch weiter in „Rückstand“ geraten möchte.


Review(s) Mai 2023

1. Juni 2023

Auf den ereignisreichen April folgte ein nicht minder spannender Mai, dessen konsumierte Medien, Reviews und Events hier nun versammelt werden.



Die vergangenen Wochen waren sehr schön und das nicht nur allein dem Umstand geschuldet, dass ich gut zwei Wochen Urlaub hatte. Mit der Metropolcon in Berlin habe ich das erste Mal überhaupt eine richtige Convention besucht. Außerdem standen teils hochkarätige Kinofilme auf dem Programm, mit deren Aufarbeitung in Rezensionsform ich leider noch etwas im Rückstand bin. 😊

Viel Spaß beim Nachlesen!



Filme

Am Ende das Licht

Feed the Reapers

The Five Devils

Pearl (2022)



Serien

The Consultant


Killing Eve: Staffel 3

Nix Festes

The Rookie: Staffel 1


Konzerte
Pili Coït (FR)
Ultraphauna (UK/USA)
Jack Dupon (FR)
GruGrü (FR)
Gamma Rats (D)

Sonstiges

Metropolcon 2023


Außerdem gesehen und (noch) nicht besprochen

Beau Is Afraid
Das Lehrerzimmer
Renfield
The Breadwinner
Flash Gordon (1980) (RW)

Eurovision Song Contest 2023
Heute Show: Staffel 27, Folgen 14 bis 17
ZDF Magazin Royale: Folgen 78 bis 81


Media Monday #622

29. Mai 2023

Mein Urlaub ist leider zu Ende. Doch dank des Pfingstmontags habe ich noch einen Tag Schonfrist. Auch am Feiertag gibt es den Media Monday.

Aus besonderem Anlass möchte diesen Beitrag meiner Oma mütterlicherseits widmen. Sie wäre am heutigen 29. Mai 2023 100 Jahre alt geworden. Nach einem langen Leben, welches ihr unter anderem vier Enkelkinder und zwei Urenkel bescherte, verstarb meine Oma im September 2019 im stolzen Alter von 96 Jahren. Vielen Dank für alles, Oma!



Beiträge der Woche

Am Ende das Licht

Pearl
(2022)

Nix Festes



Fragen der Woche

1. Ob es wirklich eine das gute Idee war, manche Franchises scheinbar endlos zu verlängern/erweitern, wage ich zu bezweifeln. Denn an sich geht Qualität vor Quantität.

2. Mir war lange gar nicht bewusst, dass Warren Beatty der Bruder von Shirley MacLaine ist.

3. Harriet Walter als Dasha in der dritten Staffel von Killing Eve ist ein echter Zugewinn gewesen, schließlich entpuppte sich die frühere Auftragskillerin und Olympiaturnerin als knallharte und witzige Figur.

4. Manchmal ist mir unbegreiflich, wie man so offensichtliche schlechte Musik hören kann.

5. Die Razzia gegen Mitglieder der „Letzten Generation“ erscheint mir schon recht drastisch, um nicht zu sagen völlig überzogen, immerhin protestieren diese Leute für den notwendigen, massiven Fortschritt im Kampf gegen den Klimawandel. Das sieht für mich aus, als ob die Aktion Teil des Wahlkampfes einer süddeutschen Sumpf-Partei ist, die eigentlich kein Mensch wirklich braucht.    

6. Bei all dem, was derzeit an Gerüchten kursiert, sollte man generell nicht alles glauben, vor allem wenn die Quelle eher fragwürdig ist.  

7. Zuletzt habe ich das Wochenende bei meinen Eltern verbracht und das war wie immer sehr entspannend, weil die Ruhe hier auf dem Dorf im Auenland wirklich eine Wohltat ist. Sehr schön war auch die Geburtstagsfeier meines Cousins.


Media Monday #621

22. Mai 2023

Es ist wieder Montag. Und ich habe glücklicherweise noch Urlaub. Von daher kein Stress beim heutigen Media Monday. 😉



Beitrag der Woche

mwj auf der Metropolcon



Fragen der Woche

1. Ich halte es nun wirklich für keine gute Idee, dass man zu sehr auf Technologie, wie z.B. künstliche Intelligenz setzt. Der Umgang damit sollte verhältnismäßig sein.

2. Kein Wunder, dass man sich bei Star Trek: Picard dazu entschlossen hat, die Serie nach drei Staffeln zu beenden, denn einerseits ist sie aus meiner Sicht einfach nicht gut und andererseits wird Hauptdarsteller Patrick Stewart (fast 83) auch nicht jünger.

3. Eigentlich genial, dass man wirklich als Laie/Fan auf einer Convention mit Fachleuten über Science-Fiction und artverwandte Themen diskutieren kann.

4. Sterbende Nebenfiguren, die mit ihren letzten Atemzügen ein Cocktailrezept weitergeben (wie in jeder Folge der ersten Staffel von Danger 5) ist ein mehr als gelungener Running Gag, denn somit werden gekonnt überlange, viel zu dialoglastige Sterbeszenen parodiert. Nur schade, dass ich aufgrund meiner Lebensmittelunverträglichkeiten die Cocktailrezepte nicht ausprobieren kann.

5. Es ist halt die Frage, ob man demnächst wirklich will, dass die Kunstszene von Werken beherrscht wird, die durch eine KI entstanden sind.

6. Der Film Flash Gordon von 1980 ist wirklich voller Klischees und Stereotypen, die bei der ganzen Camp-Überzeichnung aber prächtig funktionieren. Dass die Farben in 4K auf der großen Leinwand richtig reinknallen, davon durfte ich bei der Wiederaufführung Anfang des Monats im Rahmen der Reihe „Best of Cinema“ überzeugen.

7. Zuletzt habe ich mit der Metropolcon in Berlin erstmals eine Convention besucht und das war sehr schön und interessant, weil es spannende Panels/Vorträge gab und ich unterschiedliche Leute aus der deutschen Phantastik-Szene kennen lernen konnte. Genaueres lässt sich im oben verlinkten Bericht nachlesen.


mwj auf der Metropolcon 2023

21. Mai 2023

Nach meinen Abenteuern in Hobbit-Gewandung auf dem Festival Fantasia 2017 im Kurpark Schierke und 2019 in Magdeburg wagte ich mich nun erstmals auf eine richtige Indoor-Convention. Allerdings keine Comic-Con oder ähnliches in einer riesigen Halle, sondern die Metropolcon, einer Veranstaltung für Science-Fiction, Fantasy und Horror in Berlin vom 18. bis 20. Mai 2023.  



Babylon 5 in Berlin
oder Auf dem futurologischen Kongress


Im Folgenden versuche ich die besuchten Vorträge, Panels und mehr zusammenzufassen bzw. deren Inhalte kurz zu umreißen. Nicht als detaillierte Analyse, sondern als Anregung sich mit den Themen und Autor*innen zu befassen.   

Tag 1: Ankommen, Cyberpunk, Diversität und Zombies

Nach der Anreise am Vortag, bei der nicht nur ich, sondern auch ein paar Kreative aus der deutschen Phantastik-Szene Probleme mit dem Einchecken am Automaten eines fast personallosen Hotels hatten, begann die Convention im silent green Kulturquartier im Berliner Stadtteil Wedding. Beim Einlass wurden nicht nur den Vortragenden und Stargästen Namensschilder ausgehändigt, sondern auch normalsterblichen Besucher*innen. Nachdem ich mir einen kurzen Überblick über die Location verschafft hatte (das silent green befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Krematoriums und besteht unter anderem aus unterirdischen bunkerähnlichen Räumlichkeiten sowie der Kuppelhalle, die deutlich als ehemalige Friedhofskapelle zu erkennen ist) besuchte ich den ersten „Vortrag“, eine kurze Einführung zur Veranstaltung von Dr. Claudia Rapp, einer Autorin und Übersetzerin, die zum „Metro-Team“ gehört. Neben den überirdischen Locations (Kuppelhalle und Ateliers) spielte sich ein Teil der Veranstaltung auch unter der Erde ab. In der Betonhalle konnte man den überschaubaren Händlerbereich mit kleinen Phantastik- und Spezialverlagen finden.    

Kurzer Blick in den Händlerbereich, Foto vom Metropolcon-Team

Der Schwerpunkt der Metropolcon lag auf Vorträgen zum Thema SFFH-Literatur (Science Fiction, Fantasy, Horror), doch es gab auch andere Vorführungen, z.B. das Konzert von Gamma Rats in der Kuppelhalle. Das Duo aus dem Ruhrgebiet, bestehend aus Jennifer Klawitter alias Jaana Redflower und Adrian Klawitter, schien direkt aus einer Parallelwelt zwischen Matrix und Das fünfte Element zu kommen. Vor allem Jaana mit ihrer gigantischen blauen Glitzerhaarpracht erwies sich als echter Blickfang. Mit rockiger Stimme (teils auch eher in Richtung Sprechgesang) besang sie verfallene Städte, den Konflikt zwischen Menschen und Robotern, sowie die Liebe zum Handgemachten. Begleitet wurden diese düsteren Cyperpunk-Stories von Jaana an der anfangs nach Elektro-Orgel klingenden Gitarre und Adrian an den Drumpads, wobei Rhythmus und Elektrosounds aus dem Rechner kamen.

In der Kuppelhalle gab es am Nachmittag dann auch einen Vortrag zum Thema „Frauen und nichtbinäre Personen in der Sf. Wir wollen mehr!“ von Theresa Hannig (Autorin), Udo Klotz (Organisator des Kurd-Laßwitz-Preises), Aiki Mira (Autorx) und Yvonne Tunnat (Rezensentin, Podcasterin und Autorin). Zuerst wurden die einzelnen Zahlen über Frauen und nichtbinäre Menschen in der SF zusammengetragen. Theresa stellte die Ergebnisse des österreichischen Sammlers Christian Pree über den Anteil von Frauen in den SF-Veröffentlichungen vor. Udo beleuchtete die Quoten von Frauen sowie nichtbinären Personen bei den beiden wichtigsten deutschen Preisen des Genres, dem Kurd-Laßwitz-Preis und dem Deutschen Science-Fiction Preis. Aiki präsentierte die Ergebnisse der eigenen Umfrage unter nichtbinären SF-Autor*innen während Yvonne die Thematik anhand der eigenen Rezensionen (auf Rezensionsnerdista) ergänzte. Zusammengefasst haben Frauen und nichtbinäre Personen insgesamt je nach Auswertung einen Anteil von 20 bis 30 Prozent. Moderiert von Nelo Locke entspannte sich eine angeregte Diskussion zwischen Publikum und Vortragenden darüber, inwieweit sich die Situationen für Frauen und nichtbinäre Menschen in der deutschen Science-Fiction geändert hat. Fazit: es hat sich in den letzten Jahrzehnten und vor allem Jahren einiges zum Positiven verändert, doch wie auch bei der Repräsentierung in der Gesamtgesellschaft bleibt diese auch in der SF-Literatur weiterhin ein Thema. Ich persönlich nehme aus dem Vortrag mit, dass ich künftig bewusster mehr Werke von Frauen lese, auch außerhalb der Phantastik.

Gamma Rats, Foto vom Metropolcon-Team

Meinen ersten Convention-Tag beschloss am Abend das Panel „Zombies und andere Ausgeburten unserer Fantasie: Der Reiz von Horror, Trash und Übertreibung“ im kleinen Kinosaal des silent green. Moderiert von Journalist Steffen Volkmer diskutierten die Horror-Autoren Dirk van den Boom, Vincent Voss und Robert Weber (letztgenannter überwiegend als Hörspielautor tätig) das Thema Zombies in Film, Fernsehen und Literatur, vor allem in Bezug auf sozialkritische Aspekte. Denn die marodierenden Untoten sind nicht nur ein Beispiel für das Zusammenbrechen einer Gesellschaft aufgrund einer Bedrohung von außen (wie z.B. auch das Coronavirus und andere Seuchen), sondern verkörpern auch den wahllosen Konsum im Kapitalismus. Zur Sprache kam auch, dass rechte politische Kräfte in ihrer Propaganda nach Europa bzw. in die USA flüchtende Menschen wie Zombiehorden darstellen, um damit irrationale Ängste unter den Bürgern zu schüren. Zudem ließen es sich die vier Herren nicht nehmen Filme, Serien und Bücher zu empfehlen bzw. deren jeweilige Stärken hervorzuheben. Für dieses spannende Thema war die dafür beraumte Zeit von einer Stunde viel zu wenig. Das Panel hätte daher auch gut und gerne doppelt so lang gehen können.



Tag 2: Lovecraft, SFFH-Status, E vs. U und KI

Der Con-Freitag begann mit einer Kombination aus Lesung und musikalischer Darbietung, ebenfalls im Kino. Der niederländische Musiker Jason Köhnen las die Kurzgeschichte The Horror Cosmic, welche vom Werk H.P. Lovecrafts inspiriert wurde. Wissenschaftler schicken eine Langspielplatte an Bord einer Raumsonde ins All, mit der Hoffnung, dass diese auf intelligentes außerirdisches Leben stößt. Wie man es von Lovecraft kennt, geht die ganze Geschichte natürlich im wahrsten Sinne des Wortes grauenvoll aus. Während auf der Leinwand der Text der Story und dazugehörige Schwarzweiß-Illustrationen zu sehen war, hörte man Musik von Köhnens Dark Jazz-Band The Lovecraft Sextett aus den Lautsprechern. Eine sehr atmosphärische, audiovisuelle Erfahrung. Im Anschluss arbeitete Jason in einem kurzen Vortrag noch den Einfluss Lovecrafts auf Metal-Musik, wie Black Sabbath und Iron Maiden bzw. neuere Bands aus Frankreich und Australien heraus.

SFFH-Panel, Foto vom Science Fiction Club Deutschland e.V.

In der Kuppelhalle fand wenig später das englischsprachige Panel „SFFH around the globe: developments, themes, trends“ statt, moderiert von der deutschen Autorin Sabrina Železný. Mit der amerikanischen Autorin Mary Robinette Kowal, der deutschen Übersetzerin/Autorin Cora Buhlert (Gewinnern des Hugo Awards 2022 als „best fan writer“), dem auf afrikanische Literatur spezialisierten Komparatisten Peter J. Maurits (Uni Erlangen-Nürnberg) und dem spanischen Horror-Autor Jesús Cañadas, wurden schon personell unterschiedliche Gegenden und Perspektiven der phantastischen Literatur abgebildet. Themen waren unter anderem die immer noch herrschende Marginalisierung von SFFH (als „Schund“), gleichzeitig eine positive Entwicklung in den letzten Jahren sowie die Mechanismen des Verlagswesens und der Übersetzungen in den unterschiedlichen Kulturkreisen. Besonders die Anekdoten von Jesús und Mary über die Reaktionen anderer auf ihre Tätigkeit als Genre-Autoren sorgten für Erheiterung.  

Thematisch teils in eine ähnliche Kerbe schlug das nächste Panel mit dem Titel „E versus U: Die ewige Diskussion um (Pop-)Kultur, Phantastik und Games“. Mit Kunsthistoriker Dominic Riemenschneider, (der sich auch mit Architektur in der Phantastik befasst), Daniel Illger (Professor für Populäre Kulturen an der Universität Frankfurt [Oder]) und Andy Hahnemann (Lektor für Science-Fiction/Fantasy beim S. Fischer Verlag) wurden drei Bereiche und somit auch unterschiedliche Blickwinkel auf die Thematik repräsentiert. In der Diskussion gelang es vor allem den grundsätzlichen Unterschied zwischen phantastischer Literatur und der sogenannten ernsthaften Literatur zu benennen. Während es in der Phantastik sehr um den Inhalt geht, so stehen bei der „hohen“ Literatur Sprache und Ästhetik im Vordergrund. Diese strikte Unterscheidung zwischen Hochkultur und trivialer Kultur existiert vor allem in Deutschland, wo erstere bei Literatur und Musik (siehe die Berufsorchester) staatlich besonders gefördert wird. Dass diese Grenze aber fließend sein kann sieht man an literarischen Klassikern von Homer, Ovid, Dante und Goethe, die (teils) klar der Phantastik zugeordnet werden können. Nach einer Stunde sahen wir das Panel beendet und viele Fragen offen.

Um das brandaktuelle Thema Künstliche Intelligenz, durch ChatGPT auch in der öffentlichen Diskussion sehr präsent, ging es im Panel „Kunst und KI: Kreativität, Kunstbegriff, Kommerz“. Dominik Riemenschneider fungierte als Moderator der aus Autorin Kris Brynn, Literaturwissenschaftlerin Rebecca Haar und Autor/Illustrator Michael Marrak bestehenden Runde. Wie Michael gleich zu Beginn erklärte, habe er feststellen müssen, dass das Programm Midjourney schon Bilder von herausragender Qualität liefern könne und zudem in Sachen Produktivität den Menschen massiv übertreffe. Kris Brynn stellte hingegen fest, dass ChatGPT in der Produktion von Texten dem Menschen noch unterlegen sei. Rebecca ergänzte, dass Subtilität und Humor in KI-erzeugten Texten noch fehlen. Eine angeregte Diskussion, auch um die Frage nach der Urheberschaft eines von einer KI erzeugten Werkes und damit verbundene Problematiken, entwickelte sich. Michael postulierte, dass wir uns beim Thema KI generell in einer „Zeit des Aufschreis“ befinden. Die aktuelle Situation des technologischen Fortschritts wurde von Leuten aus dem Publikum mit jener nach Erfindung der Fotografie bzw. dem Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm verglichen. Es bleibt spannend, diese Thematik zu verfolgen, vor allem weil alles noch so frisch ist.

Panel zu KI und Kreativität, Foto von Michael Vogt



Tag 3: KI in der Arbeitswelt, Physik bei Star Trek, Transhumanismus und Abschluss

Am Samstagvormittag folgte gleich das nächste Panel zur Künstlichen Intelligenz, nämlich „Arbeit und Gesellschaft in der Zukunft – macht KI den Menschen überflüssig?“, moderiert von Politikwissenschaftlerin Isabella Hermann. Neben Rebecca Haar erörterten drei Professoren aus teils unterschiedlichen Disziplinen mögliche Folgen von KI in der Arbeitswelt. Wolfgang Ertel (Gründer und langjähriger Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz an der Hochschule Ravensburg-Weingarten), Stephan Schulz (Duale Hochschule Baden-Württemberg), beides Informatiker, und der Ökonom Christian Kellermann (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz). Der Tenor: Fachkräftemangel in gewissen Bereichen kann durch KI ausgeglichen werden. Außerdem werden viele Arbeiten künftig von intelligenten Maschinen erledigt, was zur Folge haben kann, dass die Menschen nicht mehr 40 pro Woche, sondern nur noch 20 bis 25 Stunden arbeiten müssen. Die dadurch gewonnene Freizeit könnte man der Familie, Hobbys oder der eigenen Weiterbildung widmen. Dieser Zustand würde sich dem Ideal einer utopischen Gesellschaft annähern, in welcher es allen Menschen gutgeht und man sich ausschließlich auf die angenehmen Seiten des Lebens konzentrieren könne, weil die wirkliche Arbeit von Maschinen erledigt wird. Am wichtigsten, so Professor Ertel, sei es, dass junge Menschen und künftige Generationen zum kritischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz angeleitet werden.            

Im Anschluss besuchte ich den Vortrag „Die Physik bei Star Trek“ von Professur Metin Tolan (Universität Göttingen). Nach einem kurzen Überblick zum Franchise veranschaulichte der Physiker anhand mehrerer Beispiele aus der Originalserie (1966-69), The Next Generation (1987-94) und Star Trek: Voyager (1995-2001) wie exakt Wissenschaft in Allgemeinen und Physik im Besonderen bei Star Trek Verwendung gefunden hat. Professor Tolan lobte vor allem die Kontinuität der ganzen Weltraumsaga. Dass aber nicht immer alles wissenschaftlich korrekt sei, beweist eine Szene aus der Prequel-Serie Enterprise (2001-2005), wonach sich bei Berücksichtigung der präsentierten Zahlen ein Gewicht von 158 kg für das titelgebende Raumschiff ergeben würde. Zum einen die humorvolle Aufbereitung des Inhalts und dass dieser auch für naturwissenschaftliche Laien wie mich verständlich war gestaltete den Vortrag so erfrischend und kurzweilig. Metin Tolan hat über die Physik von Star Trek ein ganzes Buch geschrieben.

„Transhumanismus und Science-Fiction“ war das Thema des letzten Panels, welches ich besuchte. Politikwissenschaftler Christopher Coenen vom Karlsruher Institut für Technologie lieferte einen kurzen Abriss der unterschiedlichen Strömungen des Transhumanismus. Futurologe Wenzel Mehnert (TU Berlin) präsentierte diverse Konzept der technologischen Aufwertung des Menschen in Wissenschaft und Science-Fiction. Das Line Up rundete Ingenieur und Autor Yves Gorat Stommel ab, der in einem seiner Romane den Upload des menschlichen Geistes (Emulation) in einen Computer beschreibt. In der folgenden Diskussion ging es unter anderem darum, ob die Möglichkeit der Unsterblichkeit durch Technologie nur für eine kleine Elite bestehe. Zudem würde ein solcher Upload des Verstandes eine Kopie des Menschen erzeugen, welche sich vom Original unterscheide. Die Erkenntnis, dass Bewusstsein mehr als ein in den Rechner hochgeladenes Gehirn ist und auch einen Körper benötige, kam ebenso zur Sprache. Wie auch beim Thema KI wird einer der Problematiken bei Transhumanismus in der Zukunft sein, ob dieser kapitalistisch geprägt sein oder dem Allgemeinwohl dienen werde.

Zum Abschluss der 1. Metropolcon ging es ein letztes Mal in die Kuppelhalle. Claudia Rapp bedankte sich im Namen des ganzen Teams bei allen Unterstützenden, Helfer*innen und Sponsoren. Außerdem wurden Laptops und Merchandising für einen guten Zweck (das Loch in der Kasse der Veranstalter zu schließen oder wenigstens zu mindern) versteigert. Außerdem konnte sich einer der Besucher erkaufen, dass eine Figur im nächsten Roman von Mary Robinette Kowal nach ihm benannt werden wird. Das Metropolcon-Team hat eine wirklich tolle, inhaltlich sehr spannende Veranstaltung auf die Beine gestellt, die sicherlich nicht nur bei mir lange nachwirken wird. Für mich als Convention-Neuling war vor allem die Durchlässigkeit der Phantastik-Szene (Profis und Fans begegnen sich auf Augenhöhe) sehr erfreulich. Irgendwie hatte ich das Gefühl eine Fortbildungsreise zur Raumstation Babylon 5 unternommen zu haben, wo renommierte Phantastik-Botschafter wie Friedhelm Schneidewind, Dietmar Dath und Marcel Aubron-Bülles zugegen waren.


Media Monday #620

15. Mai 2023

Über Langeweile kann ich mich derzeit nicht beklagen. Ein Event jagt das nächste. Zur Entspannung widme ich mich jetzt erst einmal den Fragen des heutigen Media Monday.



Ein musikalisch sehr heterogenes Wochenende ist zu Ende. Recht spontan habe ich mir am Samstag mit meiner Mutter (mein Vater ist nach wenigen Minuten eingeschlafen; sicherlich keine falsche Entscheidung) den „Eurovision Song Contest 2023“ angetan angeschaut. Ich hatte mir diese alberne „Sing“-Veranstaltung schlimmer vorgestellt, aber als Spiegel der europäischen Musikszene bleibt der ESC dennoch ein ziemliches Armutszeugnis. Zwischendurch klingelte das Telefon. Die 1990er waren dran und wollten ihre schlechte Musik wieder. Den erneuten Gewinn von Loreen aus Schweden kann ich mir nur mit Einfallslosigkeit erklären. Der Ton war eine mittlere Katastrophe. Die meisten Performer können wohl nicht singen, aber jene mit guter Stimme hat man kaum gehört, weil a) das Mikrofon viel zu leise eingestellt war und/oder b) der vom Band eingespielte Backgroundgesang zu laut. Die Verantwortlichen haben jetzt schon die Goldene Brummbeere für den schlechtesten Sound sicher. Das Abschneiden meiner persönlichen Favoriten gestaltete sich durchwachsen. Let 3 aus Kroatien (Platz 13), die mit ihrem Song Mama ŠČ gekonnt den albernen Wettbewerb parodierten und politische Zeichen setzten, hätte ich auf Platz 1 gewählt, gefolgt von Albina und ihrer Familie aus Albanien (Platz 22), der Spanierin Blanca Paloma (Platz 17) und Alika aus Estland (Platz 8). Wie erhofft wurde der deutsche Beitrag von den unfreiwillig komischen Kirmes-Metallern Lord of the Lost (irgendwas mit blood and glitter, sweet and bitter, tweat and twitter, loot and litter, neat and knitter, Blitz und Donner, plump und dümmer…) verdientermaßen mit dem letzten Rang abgestraft.   
  

Als Kontrastprogramm (aka richtige Musik) habe ich mir dann am gestrigen Sonntag zwei Konzerte aus der Freakshow-Reihe in Würzburg gegönnt. Im Bechtolsheimer Hof (die etatmäßige Location namens Immerhin war anderweitig belegt) spielten zwei französische Band: die herrlich psychedelische AvantProg-Formation Jack Dupon, die sich mit ihrer Musik u.a. auf Frank Zappa beziehen, und die nicht ganz so filigranen, aber knalligen Jungs von GruGrü. Selbst der nicht so hochklassige Auftritt der zweiten Gruppe taugte allemal, um die negativen ESC-Reste aus meinem Gehörgang und Gehirn zu spülen. Ich sollte mal Alternativvorschläge für Musiker machen, die beim ESC antreten könnten.    

Aber nun zu den 12 Punkten sieben Fragen des Tages!




Beiträge der Woche

Feed the Reapers

Killing Eve: Staffel 3




Fragen der Woche

1. Ich hätte ja gerne, dass die oben erwähnten gelungenen ESC-Beiträge aus Kroatien, Albanien, Spanien und Estland den Gewinner unter sich ausmachen und nicht diese lahme Popnummer von Loreen gewinnt.

2. Es braucht wohl mehr als nur ein schrilles oder stylishes Bühnenoutfit und ein paar flotte Beats, um eine gute musikalische Performance hinzukriegen.

3. Die kommenden Filme von Marvel und Star Wars könnten mich wohl kaum weniger interessieren. Schließlich bin ich mit beiden Franchises durch.

4. Ich muss gestehen, dass ich den ESC-Film von Netflix Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga durchaus mochte.

5. Eine ganze Reihe von Science-Fiction-Filmen gäbe es nicht, wenn der visionäre Autor Philip K. Dick nie existiert hätte.

6. Man sollte vielleicht nicht so viel Geld in den ESC investieren, wenn dann am Ende der Sound so schlecht ist.

7. Zuletzt habe ich siehe oben und das war ____ , weil ____ .


Media Monday #619

8. Mai 2023

Es ist wieder Montag und daher erneut Zeit für den Media Monday von Wulf aus dem Medienjounal. Auf geht’s!





Beiträge der Woche

The Five Devils

The Consultant (2023)



Fragen der Woche

1. Gäbe es nur die Möglichkeit jedes Konzert, das man sieht, aufzuzeichnen, ohne dass man die ganze Zeit mit dem Smartphone o.ä. filmen muss, dann könnte man die ganzen tollen Live-Auftritte hinterher in der eigenen privaten Musik-Mediathek immer wieder nachhören.


2. Wenn ich daran denke, wie viel Zeit es mir erspart hätte, wenn ich schon früher mit meinem jetzigen Job angefangen hätte, dann ärgere ich mich ein wenig über die ungünstigen Umstände.  


3. Arthouse-Kino und andere kleine Filme haben ihre Faszination noch lange nicht verloren, denn diese Kunstform bleibt aufgrund ihrer großen Bandbreite immer spannend.


4. Ich merke immer wieder, dass ins Kino gehen auch stets ein wenig wie Heimkommen ist, schließlich erlebt man eine vertraute Umgebung, in welcher man gerne Zeit verbringt.


5. Das französische Mysterydrama The Five Devils von Léa Mysius überzeugt allein schon auf dramaturgischer Ebene, denn die beiden Zeitebenen der Handlung werden gekonnt verwoben.

6. Müsste ich mich auf der Stelle entscheiden, ob ich diese Frage ohne nachzudenken beantworte oder mich um eine Antwort herumdrücke, ich würde mich sehr wahrscheinlich für Letzteres entscheiden. 😉

7. Zuletzt habe ich ein überaus abwechslungsreiches Wochenende erlebt und das bestand aus einem Kinobesuch am Samstag, nämlich des deutschen Films Das Lehrerzimmer, sowie zwei Konzerten am Sonntag. Die Freakshow-Szene im Immerhin in Würzburg öffnete mal wieder ihre Pforten. Es spielten Pili Coït aus Frankreich (2/5 der Kernbesetzung von Le Grand Sbam) und das britisch-amerikanische Quartett Ultraphauna. Bei ersterer Band hat der unausgewogene, viel zu laute Sound leider die Performance negativ beeinträchtigt. Bei Ultraphauna stimmt dann merkwürdigerweise wieder alles und ich erlebte das bisher beste Konzert in diesem Jahr. Danach ging es übrigens noch kurz auf eine Geburtstagsfeier eines Freundes.


Review(s) April 2023

1. Mai 2023

Der Mai ist gekommen! Doch blicken wir erst einmal auf den April 2023 zurück, in dem bei mir ordentlich was los war.





Neben Ostern stand der vergangene Monat ganz deutlich im Zeichen zweier Veranstaltungen: die Eröffnung des Antikyno der Filmemacher Nisan Arikan und Lars Henriks (samt Premieren ihres Horrorfilms Birthright, über eine schwangere Hexe, und des langwierigen Serienprojekts F60 Kamikaze) und der Fantasy Filmfest Nights am letzten Wochenende. Tolle Wochen liegen hinter mir, die allerdings (noch) nicht ganz die Review-Ausbeute nach sich zogen, wie ich mir erhofft hatte. Im Mai ist daher noch Einiges aufzuarbeiten, bevor die nächsten Events anstehen.

Viel Spaß beim Nachlesen!



Filme

Birthright (2023)

Dungeons & Dragons: Das Buch der dunklen Schatten

Terminator 2 – Tag der Abrechnung


Serien

Star Trek: Picard – Staffel 3

Killing Eve: Staffel 2


Konzerte
GrGr (D)
Alle werden fallen (D)
LiLa (D)

Theater
Orlando (Theaterensemble Würzburg)

Sonstiges

Antikyno Opening Days #1

Antikyno Opening Days #2

Antikyno Opening Days #3

Antikyno Opening Days #4


Außerdem gesehen und (noch) nicht besprochen
Am Ende das Licht
Feed the Reapers
The Five Devils
Irati
Pearl
Smoking Causes Coughing
Löwin und Elefant (Kurzfilm)
My Partner Giraffe (Kurzfilm)
The Sprayer (Kurzfilm)
Yellow Line (2022) (Kurzfilm)
Monty Pythons Das Leben des Brian (RW)

The Consultant
F60 Kamikaze
Heute Show: Staffel 27, Folgen 10 bis 13
ZDF Magazin Royale: Folgen 75 bis 77
Killing Eve: Staffel 3, Folgen 1 bis 6
The Rookie: Staffel 1, Folgen 7 bis 10
Star Trek: The Next Generation – Staffel 5, Folgen 9 und 10 (RW)


Media Monday #618

1. Mai 2023

Sehr geehrte Leser*innen. Aufgrund Verzögerungen im Betriebsablauf hat sich hier der heutige Media Monday leider um ein paar Stunden verzögert. Wir bitten um Ihr Verständnis.



An sich war der Plan den vorliegenden Beitrag bereits wie üblich am (späten) Sonntagabend zu schreiben, doch die Deutsche Bahn machte mir einen Strich durch die Rechnung. Denn auf der Rückfahrt von Frankfurt hatte mein geplanter Zug gut 75 Minuten Verspätung und ich habe einen anderen genommen, mit längerer Fahrtzeit. Leider war zudem WLAN in den Zügen gestern aus. Der Grund für die Reise nach Mainhattan: die Fantasy Filmfest Nights, wo ich drei Filme sehen durfte: den atmosphärischen baskischen Fantasyfilm Irati von Paul Urkijo Alijo, die französische Superhelden-Satire Smoking Causes Coughing von Quentin Dupieux und Pearl von Ti West, das Prequel zu X, mit Mia Goth in der Hauptrolle. Ein unterhaltsames Wochenende und das erste Mal, dass ich bei einer der Ausgaben des FFF mehr als nur einen Film sehen konnte.   



Beiträge der Woche

Antikyno Opening Days #4

Birthright (2023)

Star Trek: Picard – Staffel 3




Fragen der Woche

1. Als Musical aufgezogene Filme kann ich dann mehr abgewinnen, wenn es keine klassischen Hollywood-Filmmusicals sind.

2. Gut von Buch oder Comic adaptiert sind etwa die Herr der RingeFilmtrilogie von Peter Jackson und Zack Snyders Verfilmung von Watchmen. Ich gehe davon aus, dass alle wissen, wer die Vorlagen geschaffen hat. 😉

3. Die Musik zur australischen Nazisploitation-Serie Danger 5 ist durchaus schmissig geraten, schließlich zelebriert Co-Autor/Regisseur und Komponist Dario Russo hier gekonnt Musikstile der 1960er und 1980er. Ein Grund mehr, warum ich die Show so liebe.

4. Ich hätte ja nicht gedacht, dass Mia Goth in Pearl so gut ein absolut furchterregendes Grinsen für so lange Zeit aufrechterhalten kann. Ich brauche den Film Smile jetzt gar nicht mehr ansehen.

5. Der bei den diesjährigen Fantasy Filmfest Nights gezeigte baskische Fantasyfilm Irati hat diese ganz spezielle Stimmung, die Mythologie, Magie und Geschichte vereint.

6. Man muss der leider wieder durchwachsenen finalen Staffel von Star Trek: Picard (Review ist oben verlinkt) ja durchaus zugutehalten, dass das Wiedersehen mit der kompletten TNG-Crew wahrlich Freude bereitet.

7. Zuletzt habe ich siehe oben und das war ____ , weil ____ .


Antikyno Opening Days: Kurzfilme, Reaper und Licht

26. April 2023

Mit dem vierten Tag fanden die Antikyno Opening Days am Sonntag den 23. April 2023 zu einem intensiven Ende. Gezeigt wurde ein internationaler Kurzfilmblock sowie die deutschen Genre-Produktionen Feed the Reapers und Am Ende das Licht.  



Der kleinen Theaterführung durch die Räumlichkeit des Antikyno am ersten Abend folgte die Premiere von Birthright am zweiten mit Aftershowparty-Konzerten und die Uraufführung der Miniserie F60 Kamikaze am dritten Eröffnungstag. Am vierten und letzten Opening Day (Sonntag den 23.04.2023) konnten sich die Gastgeber Lars Henriks und Nisan Arikan etwas entspannen, weil sie nun keine ihrer eigenen Produktionen fertigstellen mussten, sondern die Werke andere Filmemacher*innen präsentiert wurden.

The Sprayer (c) Negative Art Studio/Farnoosh Abedi.

Beim Kurzfilmblock wurden vor allem Werke aus dem Iran gezeigt, welche aufgrund des dortigen Unrechtsregimes heimlich gedreht und bei internationalen Festivals eingereicht wurden. In The Sprayer (2022) erschafft Regisseur Farnoosh Abedi mit Stop-Motion-Animation in lediglich acht Minuten eine faschistoide Steampunk-Endzeitwelt, in welchem Pflanzen streng verboten sind. Ein Szenario irgendwo zwischen #9 (2009), WALL-E (2008) und dem eindrucksvollen Junk Head (2017/2021). Yellow Line (2022) von Katayoun Parmar handelt von einer jungen Frau, die leidenschaftlich gerne tanzt. Nur ist Tanzen verboten und so muss sie heimlich üben. Ein 13minutiger, dokumentarisch wirkender Blick in die Lebenswirklichkeit im Iran.

Etwas fröhlicher geht es in My Partner Giraffe zu. Ein Buchhändler hat eine besondere, nicht ganz koschere Geschäftsstrategie. Ein Mann kommt ihm auf die Schliche und zwingt den Händler zu einer geschäftlichen Partnerschaft. Die Frau des Buchverkäufers schlägt vor, den unliebsam Partner durch ein magisches Rezept in eine Giraffe zu verwandeln. Wer hier Tier- bzw. Body-Horror wittert ist auf der falschen Fährte. Als vierter und letzter Teil des Blocks lief ein deutscher Beitrag. In Löwin und Elefant hat die junge Lily (Linda Stockfleth) eine enge Beziehung zu ihrer Mutter Nadja (Annika Ernst). Doch Nadjas aufkeimende Beziehung zu einem alten Bekannten und das romantische Interesse eines Mitschülers überfordern Lily.

Feed the Reapers (c) samrec.ords

Nach vier eher ungruseligen Shorts stand Feed the Reapers auf dem Programm. Der ca. 45 Minuten lange, mit Gore und Splattereinlagen nicht geizende Horrorfilm von Regisseur Gero Samrey dreht sich um Kim (Susen Ermich), die gemeinsam mit ihrem Freund Denny (Daniel Brach) und ihrer Schwester Nancy (Anni Adler) sowie einem umstrittenen Wissenschaftler (Fredderik Collins) einen äußerst unnachgiebigen Gegner bekämpft. Neben dem Regisseur, auf dessen Kurzgeschichte die Story basiert, waren auch Drehbuchautor Robert Gryczke sowie Darsteller Matthias „Moloch“ Schmid anwesend, der den finsteren Reaper verkörpert. Moloch hatte sein Kostüm dabei und stand für Fotos zur Verfügung.

Die Eröffnungsveranstaltung des Antikyno beschloss ein weiterer Spielfilm aus Deutschland. Am Ende das Licht (87 Minuten) spielt in der nahen Zukunft. Eine junge Frau (Johanna Meinhard) gehört zu einer radikalen Gruppe, die ältere Menschen gezielt tötet, weil sie diese für den fortschreitenden Klimawandel verantwortlich machen. Parallel erzählt das Endzeit-Drama die Geschichte der Mutter (Katharina Löwe), die an einer psychischen Erkrankung leidet und sich vor lauter Ohnmacht über die fehlende Reaktion auf die Klimakrise radikalisiert. Drehbuchautor und Regisseur Robert von Wroblewsky, der mit Kameramann Alexander Aehlig und Kostümbildnerin Leonie Albert aus Berlin angereist ist, erklärte, dass er in seinem ohne wirkliches Budget entstandenem Film die aktuelle Situation mit Klimawandel und Zukunftsangst auf eine mögliche Weise weiterdenken wollte.

Am Ende das Licht (c) Pavlov Pictures/Alex Productions

Nach vier Tagen, einer Lesung, mehreren Filmvorführungen, einem Serienscreening, drei Konzerten sowie interessanten Gesprächen über Filme und mehr gingen die Antikyno Opening Days zu Ende.

Vielen Dank an Nisan, Lars und Co für diese großartige Veranstaltung!

Der reguläre Betrieb des Kinos beginnt am Freitag, den 28.04.2023. Am ersten Wochenende wird dort Birthright sowie am späten Samstagabend ein Überraschungsfilm gezeigt. Am Ende das Licht wird am 6./7. Mai und 13./14. Mai 2023 zu sehen sein.

Mehr dazu unter www.antikyno.com.


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