Tilda Swinton Festival: TTYoL und Pinocchio

9. Januar 2023

Bevor ich es wieder vergesse geht es heute um gleich zwei Beiträge des Tilda Swinton Festivals, welche ich bereits im Dezember gesichtet hatte: Three Thousand Years of Longing von George Miller und Guillermo del Toro’s Pinocchio.

(c) Leonine

Auch 2022 war für meine schottische Lieblingsschauspielerin ein erfolgreiches Jahr. In den deutschen Kinos startete Memoria, ihr gemeinsam mit dem Thailänder Apichatpong Weerasethakul gedrehter Film, den ich leider nur im Stream sichten konnte. Auf der großen Leinwand war außerdem das Fantasymärchen Three Thousand Years of Longing zu sehen. In dem bildgewaltigen Epos spielt Tilda eine sich in ihrer Einsamkeit behaglich eingerichtete Literaturwissenschaftlerin, die auf einen Flaschengeist (Idris Elba) trifft, der ihr drei Wünsche erfüllen möchte. Warum TTTYoL so ein schöner Film ist habe ich versucht, in meiner Rezension auf Vieraugen Kino zu skizzieren.

(c) Netflix

Kurz im Kino und dann auf Netflix wurde Guillermo del Toro’s Pinocchio, die im besten Sinne eigenwillige Version des vielfach verfilmten italienischen Kinderbuchs vom mexikanischen Filmemacher, veröffentlicht. Zum überaus prominenten Voicecast gehört neben David Bradley, Ewan McGregor, Ron Perlman, Christoph Waltz sowie Cate Blanchett eben auch Tilda Swinton, hier in einer Doppel-Sprechrolle als blaue Fee und personifizierter Tod. Mehr dazu hier bei Vieraugen Kino.

Welche weiteren Werke mit der ikonoklastischen Ausnahme-Performerin dieses Jahr noch gesichtet und rezensiert werden steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. Lasst euch überraschen.

 


The Loft (Kurzkritik)

3. August 2017

Fünf eng befreundete Männer kaufen gemeinsam ein Loft, um dort ihre außerehelichen Affären auszuleben. Dann passiert ein Mord…



Der erfolgreiche Architekt Vincent (Karl Urban) bietet seinen vier besten Freunden Luke (Wentworth Miller), Marty (Eric Stonestreet), Chris (James Marsden) und dessen Halbbruder Filip (Matthias Schoenarts) eine verlockende Möglichkeit an: gemeinsam unterhalten die fünf Männer ein Designer-Loft, um sich dort mit Geliebten und Prostituierten zu vergnügen, ohne dass ihre Ehefrauen etwas mitbekommen. Alles scheint gutzugehen, bis Luke eine Frauenleiche im Luxus-Appartment findet. Die fünf Männer treffen zusammen und suchen fieberhaft nach einer Möglichkeit, die fatale Situation zu lösen bis sie sich gegenseitig verdächtigen…

Nachdem sein Film Loft (2008), deutscher Titel Tödliche Affären, zum erfolgreichsten flämischen Film an der belgischen Kinokasse avancierte, drehte Regisseur Eric Van Looy 2011 ein US-Remake mit den bekannten Darstellern Karl Urban (Herr der Ringe, Star Trek), James Marsden (X-Men), Wentworth Miller (Prison Break) und Eric Stonestreet (Modern Family) sowie Landsmann Matthias Schoenarts (The Danish Girl), der seinen Part aus dem Original wiederaufnahm, in den Hauptrollen. Veröffentlicht wurde die Kopie erst gut drei Jahre später. Die Prämisse klingt nach einem interessanten Whodunit-Plot à la Agatha Christie oder Alfred Hitchcock. Herausgekommen ist dabei leider nur ein halbgarer Thriller mit pseudoerotischem Touch. Allerdings kann ich nichts über den belgischen Originalfilm sagen, da ich diesen nicht gesehen habe. The Loft mag mit seiner nichtchronologischen Handlung formal und inszenatorisch gelungen sein, aber inhaltlich liegt hier einiges im Argen. Im Verlauf der Twist um Twist auftischenden Story wird dieser immer unlogischer und klischeebeladener. Auch frage ich mich, warum man sich als Zuschauer für diese unsympatischen, höchst oberflächlichen, überwiegend misogynistischen Charakterschweine interessieren oder gar mit ihnen mitfühlen soll. Wie eine Episode einer lahmen, Hochglanz-Procedural-Krimiserie spult The Loft nur sein schales Programm runter und vermeidet jegliche ernsthafte Auseinandersetzung.

The Loft
Krimi Belgien/USA 2014. FSK 16. 99 Minuten. Mit: Karl Urban, James Marsden, Wentworth Miller, Eric Stonestreet, Matthias Schoenarts, Isabel Lucas, Rachael Taylor u.a. Regie: Eric Van Looy. Drehbuch: Bart De Pauw und Wesley Strick. Nach dem Originalfilm von 2008.

Bild (c) Universum Film.


Byzantium (Kurzkritik)

26. Februar 2016

Knapp 20 Jahren nach seiner Verfilmung des Anne-Rice-Romans Interview mit einem Vampir wandte sich Regisseur Neil Jordan erneut dem Thema Vampire zu. Der Film Byzantium bricht allerdings mit den klassischen Blutsauger-Motiven.

Byzantium_DVDClara (Gemma Arterton) und ihre Tochter Eleanor (Saoirse Ronan) sind Vampire, die seit etwa 200 Jahen durch den gelegentlichen „Konsum“ von Menschenblut überleben. Um der Verfolgung durch „Die Bruderschaft“ (einem Vampirorden, der die Existenz der Unsterblicher geheimhalten will) zu entgehen, müssen die beiden Frauen immer wieder ihre Zelte abbrechen und fliehen. Während die pragmatische Clara immer nach vorne schaut und von der Vergangenheit nichts mehr wissen will, hat die grüblerische Eleanor von dem rastlosen Leben auf der Flucht genug und möchte endlich sesshaft werden. Vor allem als die beiden sich im leerstehenden Hotel „Byzantium“ beim gutmütigen Noel (Daniel Mays) einnisten und der todkranke Frank (Caleb Landry Jones) in Eleanors Leben tritt.

Vampir verbrennen im Sonnenlicht, verabschauen Kreuze und Knoblauch, können einen sterblichen Menschen durch Blutaustausch zu einem der ihren machen. All diese klassischen Eigenschaften und Wesenszüge der in Literatur und Film ewig präsenten Untoten gibt es in Byzantium nicht. Um ein unsterblicher Vampir zu werden muss man eine geheime Insel aufsuchen und dort in einer dunklen Höhle sich selbst begegnen. Neil Jordans zweiter Vampirfilm ist auch dahingehend ungewöhnlich, dass es zwar bisweilen etwas blutig zugeht, aber die Inszenierung angenehm unspektakulär wirkt. Auch wenn es sicherlich schön gewesen wäre, manche Aspekte der Geschichte etwas besser herauszuarbeiten, so wirkt der Gegensatz zwischen Clara und Eleanor ähnlich stimmig wie das Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart, wodurch die Vorgeschichte der beiden Vampirinnen kontinuierlich weitergesponnen wird. Zusätzlich zu den beiden Hauptdarstellerinnen ist der Film mit Caleb Landry Jones (X-Men: Erste Entscheidung), Jonny Lee Miller (Elementary) sowie Sam Riley (Control, On The Road ) bis in die Nebenrollen gut besetzt.

7-10Byzantium
Fantasy-Drama UK/USA/Irland 2012. FSK 16. 113 Minuten.
Mit: Gemma Arterton, Saoirse Ronan, Caleb Landry Jones, Sam Riley, Jonny Lee Miller, Daniel Mays, Tom Hollander u.a. Regie: Neil Jordan. Drehbuch: Moira Buffini.

Byzantium_Eleanor


Bilder (c) Universum Film.


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