Sherlock: Staffel 4

16. Juni 2017

Trotz des Specials Die Braut des Grauens (2016) war die Wartezeit auf die 4. Staffel von Sherlock äußerst lang. Leider hat sich das Ausharren nicht unbedingt gelohnt.


Sherlock: Staffel 4 (Sherlock: Series Four)
Krimiserie UK 2017. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 3 Folgen. Gesamtlänge: ca. 266 Minuten. TV-Erstausstrahlung: 4. Juni 2017.
Mit: Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Mark Gatiss, Una Stubbs, Amanda Abbington, Sian Brooke u.v.a. Nach Arthur Conan Doyle.
Adaption: Steven Moffat und Mark Gatiss.

 

 

Bakerstreet-Boys-Blödbuster

Gerade hat Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) den einflussreichen Erpresser Magnussen erschossen, da wartet auch schon sein nächster Fall. Ein Unbekannter zerstört Büsten der früheren britischen Premierministerin Margaret Thatcher. Der erfolgreiche Unternehmer und Wohltäter Culverton Smith (Toby Jones) erscheint dem Meisterdetektiv aus London verdächtig. Währenddessen ist John Watson (Martin Freeman) familiär ausgelastet. Und Mycroft (Mark Gatiss) wird von einem Geheimnis aus seiner Vergangenheit verfolgt…

Nachdem das überwiegend im viktorianischen Zeitalter angesiedelte Special Die Braut des Grauens der auf den Werken von Arthur Conan Doyle basierenden britischen Miniserie einen surreal-überraschenden Twist gegeben hatte, waren die Erwartungen an die etwas verspätete vierte Staffel von Sherlock sicherlich nicht gering. Nur leider kann sie diese inhaltlich nicht ansatzweise erfüllen.

Anzeichen für das schwindende Niveau bei der Handlung gab es bereits in der letzten Folge der dritten Staffel als sich John Watsons frisch angetraute Ehefrau Mary als ehemalige Super-Agentin/Auftragskillerin entpuppte und von ihrer Vergangenheit eingeholt wurde. In Season 4 treiben es die beiden Autoren Steven Moffat (Coupling, Doctor Who) und Mark Gatiss (auch Darsteller des Mycroft Holmes) mit ziemlich bemüht wirkenden Wendungen sowie haarsträubenden Logikfehlern auf die Spitze. Am Ende der ersten Episode gibt es den mehr als unnötigen und vor allem gänzlich unmotivierten Tod einer wichtigen Figur. Während Sherlock im mittleren Fall noch trotz seiner starken Drogenabhängigkeit Ereignisse zwei Wochen im Voraus vorhersieht, so ist es schier unglaublich, dass im Staffelfinale der neue Mega-Super-Bösewicht den Meisterdetektiv und seinen kaum minder begabten Bruder wie Schulbuben aussehen lässt. Warum man überhaupt einen Antagonisten so völlig unmotiviert aus dem Hut zaubern muss, der fast die gesamte Serienmythologie ab absurdum führt, das weiß wohl nicht einmal die Sun.

Der inhaltliche Qualitätsabfall wirkt zudem besonders bitter, weil die neue Season immer noch spannend und vor allem erneut virtuos inszeniert ist. Es bleibt also die Frage, was man künftig daraus macht. Den dramaturgischen Scherbenhaufen zusammenkehren und einen Neuanfang mit dem bisherigen Personal wagen? Oder die Serie einfach enden lassen. Beide Optionen sind nach diesen drei Folgen möglich.

Die vierte Staffel von Sherlock ist seit dem 12. Juni 2017 auf BluRay und DVD erhältlich.

Fazit: Auch im vierten Jahr glänzt Sherlock mit einer famosen Inszenierung, verspielt diesen Kredit aber vor allem im Staffelfinale mit einer beispiellos unlogischen und schwachsinnigen Story. 5 von 10 Punkten.


Mrs. Hudson hat die Faxen dicke

 

Bilder © BBC


Serien-Sommer 2017

1. Mai 2017

Letzte Woche begann mit dem neuesten Film aus dem MCU die Saison der Sommer-Blockbuster im Kino. Als besseres Medium für hochwertige Unterhaltung und moderne Erzählformen haben sich allerdings in den letzten Jahren Serien herausgestellt. Daher hier eine Vorschau auf meine persönlichen Highlights des Sommers 2017…

Leider wird es den Super Serien Montag wie letztes Jahr in dieser Form nicht mehr geben. Schliht und ergreifend weil eine der beiden Top-Serien, Penny Dreadful, nach der dritten Staffel beendet wurde. Aber dennoch gibt es aktuell und demnächst neues, potenzialträchtiges Serienmaterial zu konsumieren. Aus lauter Faulheit spare ich mir die aufwändigen Inhaltszusammenfassungen und lasse die bewegten Bilder für sich sprechen.

American Gods – Staffel 1
Fantasy USA 2017. 8 Folgen. Mit: Ricky Whittle, Ian McShane, Emily Browning, Crispin Glover, Bruce Langley, Yetide Badaki, Pablo Schreiber u.a. Nach dem Roman von Neil Gaiman. Adaption: Bryan Fuller und Michael Green.
Ab heute (1. Mai) jede Woche eine neue Folge auf Amazon Prime

 


Sense8
– Staffel 2
Mystery/Drama USA 2017. 10 Folgen.
Mit: Doona Bae, Jamie Clayton, Tina Desai, Tuppence Middleton, Toby Onwumere, Max Riemelt, Miguel Ángel Silvestre, Brian J. Smith, Freema Agyeman u.a. Idee: The Wachowskis und J. Michael Straczynski.
Alle zehn Folgen ab 5. Mai auf Netflix

 

 

Sherlock – Staffel 4
Krimi UK 2017. 3 Folgen. Mit: Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Amanda Abbington, Una Stubbs, Rupert Graves, Mark Gatiss, Louise Brealey, Toby Jones u.a. Idee: Steven Moffat und Mark Gatiss. Nach Arthur Conan Doyle.
Free-TV-Premiere am 4., 5. und 11. Juni in der ARD

 

 

 

Orphan Black – Staffel 5 (finale Staffel)
Mystery/Science-Fiction Kanada, USA 2017. 10 Folgen.
Mit: Tatiana Maslany, Jordan Gavaris, Kevin Hanchard, Kristian Bruun, Maria Doyle Kennedy, Ari Millen, Josh Vokey, Skyler Wexler u.v.a. Idee: John Fawcett & Graeme Manson.
Ab 10. Juni auf BBC America, voraussichtlich kurz danach bei Netflix

 

Game Of Thrones – Staffel 7
Fantasy USA 2017. 7 Folgen.
Mit: Peter Dinklage, Nikolaj Coster-Waldau, Lena Headey, Emilia Clarke, Kit Harington, Alfie Allen, John Bradley, Gwendoline Christie, Liam Cunningham, Nathalie Emmanuel, Jerome Flynn, Aidan Gillen, Iain Glen, Conleth Hill, Kristofer Hivju, Rory McCann, Hannah Murray, Sophie Turner, Carice van Houten, Indira Varma, Maisie Williams, Isaac Hempstead Wright u.v.a. Nach Das Lied von Eis und Feuer von George R.R. Martin. Adaption: David Benioff und D.B. Weiss.
Ab 17. Juli jede Woche eine neue Folge im Angebot von Sky

 

Star Trek: Discovery – Staffel 1
Science-Fiction USA 2017. 13 Folgen. Mit: Sonequa Martin-Green, Jason Isaacs, Terry Serpico, Maulik Pancholy, James Frain, Doug Jones, Michelle Yeoh, Anthony Rapp, Shazad Latif u.a. Nach
Star Trek von Gene Roddenberry. Idee: Bryan Fuller und Alex Kurtzman.
Voraussichtlich ab Spätsommer gibt es die neue Folge einen Tag nach der US-Premiere auf Netflix

Die (bewegten) Bilder sind Eigentum des jeweiligen Senders, Studios oder der jeweiligen Produktionsfirma.


Sherlock: Die Braut des Grauens (Kurzkritik)

31. März 2016

Um die Wartezeit auf die erst für 2017 geplante 4. Staffel zu verkürzen, wurde 2015 ein Special zur erfolgreichen britischen Krimiserie Sherlock gedreht, welches wie die literarische Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle im späten 19. Jahrhundert spielt. Dennoch ist Die Braut des Grauens bei weitem kein simples Intermezzo.

London, 1895. Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) und Dr. Watson (Martin Freeman) untersuchen auf Bitte von Inspector Lestrade (Rupert Graves) den Fall der Emilia Ricoletti (Natasha O’Keeffe). An ihrem Hochzeitstag startete die junge Frau einen Sherlock_Braut des Grauens_DVDAmoklauf und erschoss sich selbst. Doch plötzlich taucht sie erneut auf, tötet ihren Ehemann und versetzt die englische Hauptstadt in Aufruhr. Doch ist die Braut wirklich von den Toten auferstanden?

Steven Moffat (Coupling, Doctor Who) und Mark Gatiss (hier als krankhaft fettsüchtiger Mycroft zu sehen), Erfinder und Chefautoren von Sherlock, gelingt es ihre Stärken auch außerhalb des gewohnten Settings der modernen Serien-Adaption von Arthur Conan Doyles legendärem Meisterdetektiv auszuspielen. Der Fall um eine untote Braut balanciert gekonnt zwischen unheimlicher Spannung, kuriosen Wendungen und der ironischen Brechung durch die präzisen Dialoge sowie den selbstparodistischen Ansätzen. Der Clou ist hier auch keineswegs der Fall um die titelgebende untote Braut, sondern der unerwartete Twist, der das Special eher in die Richtung des Traum-Thrillers Inception und damit die ganze Serie in ein anderes Licht rückt. Daher ist Die Braut des Grauens auch mehr als ein Pausenfüller, nämlich eine direkte Fortsetzung von Staffel 3.

Nach der UK-Premiere an Neujahr 2016 wurde Die Braut des Grauens am Ostermontag (28. März 2016) in der ARD gezeigt und ist einen Tag später auf BluRay und DVD erschienen.

8-10Sherlock: Die Braut des Grauens (Sherlock: The Abominable Bride)
TV-Krimi UK 2016. FSK 12. 89 Minuten. TV-Erstausstrahlung: 28.
März 2016.
Mit: Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Amanda Abbington, Mark Gatiss, Rupert Graves, Una Stubbs, Andrew Scott u.a. Idee & Drehbuch: Steven Moffat und Mark Gatiss. Regie: Douglas Mackinnon.

Bild (c) BBC/Polyband.


Sherlock: Staffel 3

30. Juni 2014

Nach seinem vermeintlichen Ableben am Ende von Staffel 2 kehrt Sherlock Holmes zurück. Zwei Fragen beschäftigen die Zuschauer: Wie hat der Teufelskerl von einem Meisterdetektiv seinen Tod vorgetäuscht und wie schlägt er sich als Trauzeuge bei Watsons Hochzeit?

8-10Sherlock: Staffel 3 (Sherlock: Season 3)
Krimiserie UK 2014. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 3 Folgen. Gesamtlänge: 262 Minuten (PAL-DVD). Mit: Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Amanda Abbington, Una Stubbs, Rupert Graves, Mark Gatiss, Louise Brealey, Lars Mikkelsen u.a. Idee: Steven Moffat und Mark Gatiss. Nach Arthur Conan Doyle.

Sherlock_Staffel 3_DVD

Der leere Sarg
Sherlock Holmes ist zurück von den Toten. John Watson ist wahrlich not amused, auch weil Sherlock mit seiner Offenbarung mitten in den geplanten Heiratsantrag für Watsons Freundin Mary Morstan hineinplatzt. Nach ihrer Wiedervereinigung ermittelt das dynamische Duo aufgrund einer Terrorwarnung.

Im Zeichen der Drei
John Watson und Mary Morstan heiraten. Sherlock dagegen scheint mit seinen umfassenden Pflichten als „Best Man“ (Trauzeuge) nicht ganz ausgelastet zu sein. Während der Rede für das Brautpaar (siehe Bild) löst er nebenbei noch einen Mordfall.

Sherlock_Staffel 3_Rede
Sein letzter Schwur
Medienmogul Charles Augustus Magnussen erpresst hochrangige Politiker und Prominente mit ihren dunklen Geheimnissen. Um Magnussen zur Strecke zu bringen bricht Sherlock in dessen Büro ein.
Dort erlebt der Meisterdetektiv eine faustdicke Überraschung, die ihm beinahe das Leben kostet.

Das ungewöhnliche an der dritten Staffel von Sherlock, der in Kinoformat produzierten Krimi-Miniserie von Steven Moffat (Coupling, Doctor Who) und Mark Gatiss (welcher auch Sherlocks Bruder Mycroft verkörpert) ist, dass im Zentrum von zwei Folgen nicht wirklich ein neuer Fall steht. Im ersten Teil geht es um die Rückkehr Sherlocks und deren Auswirkungen. Mehrere mögliche Szenarien darüber, wie er seinen Tod vorgetäuscht hat, werden durchgespielt. Der konkrete Fall ist recht nichtssagend und kaum ausgearbeitet.

Sherlock_Staffel 3_MycroftDen Höhepunkt der Staffel bildet zweifelsohne Folge zwei, in deren Zentrum die Hochzeit steht. In nicht zwingend chronologischer Reihenfolge werden die Vorbereitung, die Feier und ein paar Nebenplots präsentiert. Es ist einfach herrlich zu beobachten wie ein emotional unterbelichteter Sherlock von seiner Ernennung zum Trauzeugen seines besten Freundes völlig überfordert ist. Dennoch ist es für Holmes natürlich Ehrensache, dass er die Aufgabe mit der gleichen Gründlichkeit erfüllt mit welcher er sonst knifflige Kriminalfälle löst. Sein Unverständnis gegenüber so manchem Brauch oder Detail und seine rationale Herangehensweise sorgen allerdings für diverse humoristische Verwicklung. Der etwas aus dem Ruder gelaufene Junggesellenabschied bildet den Höhepunkt.

Im dritten Fall wird es dann wieder deutlich ernster und spannender. Der finstere Magnussen wird verkörpert vom dänischen Schauspieler Lars Mikkelsen (What Richard Did). Leider ruiniert die völlig an den Haaren herbeigezogene, überraschende Wendung etwas die an sich gelungene Story und die gewohnt souveräne Inszenierung. Aber mit allzu konstruierten Plots muss man bei Sherlock wohl leben.

Nach der Erstausstrahlung im Ersten an Christi Himmelfahrt und am Pfingstwochenende ist seit dem 10. Juni die dritte Season von Sherlock auch auf DVD und BluRay erhältlich. Mit der vierten Staffel ist aufgrund der vollen Terminkalender beider Hauptdarsteller nicht vor 2016 zu rechnen.

 

Fazit: Eine Hochzeit und ein paar Todesfälle. Staffel 3 der hochwertigen Miniserie punktet mit glänzend zelebriertem Humor, der über die teilweise zu konstruierten Wendungen hinwegtröstet. 8 von 10 Punkten.

Bilder (C) BBC.


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