10 Jahre Game of Thrones

17. April 2021

Vor zehn Jahren, am 17. April 2011, startete mit Game of Thrones eine aufwändige und epische Fantasyserie, welche die bisher erschienenen Bändes des Romanzyklus Das Lied von Eis und Feuer von George R.R. Martin adaptierte.

Was für ein jubiläumsträchtiges Jahr! 40 Jahre mwj, 60 Jahre Lisa Gerrard und demnächst 20 Jahre Herr der Ringe-Filmtrilogie. Heute feiert mit Game of Thrones eine der wenigen wirklich hochwertigen Fantasyserien einen ersten runden Geburtstag. Vor 10 Jahren debüttierte die von David Benioff und D.B. Weiss ins Leben gerufene TV-Adaption von George R.R. Martins epischer Romanreihe Das Lied von Eis und Feuer (OT: A Song of Ice and Fire, 1996-?). Während die Buchreihe noch unvollendet ist (ich bin zuversichtlich, dass der Autor bei gleichbleibender Geschwindigkeit die ausstehenden Bände sechs und sieben bis zu seinem 100. Geburtstag am 20. September 2048 herausbringen wird) fand die Serie mit ihrer achten Staffel 2019 zu einem sehr umstrittenen Ende.

Auf dem Kontinent Westeros. 17 Jahre nachdem der tyrannische König Aerys Targaryen von einem Zusammenschluss diverser Adelshäuser unter Führung der Baratheons, Lannisters und Starks gestürzt und die Familie des Tyrannen fast komplett ausgelöscht wurde herrscht dennoch nur ein brüchiger Frieden in den Sieben Königslanden. König Robert Baratheon ist des Herrschens müde und bietet seinen besten Freund Ned Stark, den Wächter des Nordens, im als Hand des Königs in der im Süden gelegenen Hauptstadt King’s Landing beizustehen. Widerwillig verlässt Ned seine Heimat Winterfell. In der Folge werden die Starks, Baratheons und andere Familien in einen gnadenlosen Machtkampf unterschiedlicher Häuser verstrickt. Im Norden jenseits der Mauer, eines kilometerlangen und dreihundert Meter hohen Eiswalles, lauern neue Bedrohungen, vor allem in Form der White Walkers. Auf dem östlichen Kontinent Essos leben unterdessen die letzten Targaryens, der hochmütige Viserys und seine Schwester Daenerys im Exil und planen den Eisernen Thron ihres Vaters und ihrer Vorfahren zurück zu erobern.

Nachdem ich ein paarJahre zuvor von der komplexen, aus der Sicht unterschiedlichster Figuren erzählten Saga um Macht, Überleben und die mögliche Existenz magischer Wesen wie Drachen, gehört hatte, startete ich 2007 die Lektüre der bis dato erschienenen vier (in der deutschen Übersetzung acht) von sieben geplanten Büchern. Im Juli 2011, wenige Monate nach der Premiere der Serienadaption, erschien der fünfte Band A Dance with Dragons (dt. Der Sohn des Greifen und Ein Tanz mit Drachen). Seitdem, also seit einer Dekade, warten wir darauf, dass Autor GRRM den sechsten Roman (und irgendwann vielleicht auch mal den siebten) endlich fertigkriegt. Kurz nach der Premiere von GoT am 17. April 2011 beim für andere hochwertige Serien wie Die Sopranos, Rom, The Wire und Boardwalk Empire bekannten Pay-TV-Sender HBO kam ich erstmals in den Genuss der ersten Staffel. Wie für viele andere (sowohl buchkundige als auch buchunkundige) Zuschauer erwies sich die GoT über die Jahre hinweg als hochklassiges Event-Fernsehen. Man fieberte mit Jon Snow, Daenerys Targaryen, den Stark-Kindern und weiteren, war (trotz Kenntnis der Vorlage) von vielen brutalen Wendungen schockiert sowie von vielschichtigen Charakteren (von starken Schauspielern wie Sean Bean, Peter Dinklage, Michelle Fairley, Nikolaj Coster-Waldau, Lena Headey, Charles Dance, Maisie Williams, Iain Glen, Alfie Allen, Jack Gleeson, Jerome Flynn, Gwendoline Christie u.v.a. verkörpert), starken Dialogen und hohen „Production Values“ begeistert. Pro Staffel war meist eine oder zwei Folgen mit einer fulminant inszenierten Schlacht im üppigen, aber in den ersten sechs Jahren keinesfalls astronomischen Budget drin.

Spätestens ab Staffel 6 (und teilweise bereits ein Jahr zuvor) hatte die Adaption die Romanreihe erzählerisch eingeholt, die Showrunner/Chefautoren Benioff und Weiss sowie ihr Team waren daher auf das angewiesen, was ihnen Martin vom Inhalt/Verlauf der noch nicht fertigen Bände 5 und 6 preisgab. Dieses Fehlen einer ausgearbeiteten Vorlage wirkte sich leider negativ auf die Qualität der letzten Seasons aus. Denn einerseits waren Benioff, Weiss & Co besser darin, eine vorhandene Vorlage zu adaptieren als eine noch nicht fertige Geschichte anhand wichtiger Eckpunkte selbst in kurzer Zeit zu vollenden. Außerdem kommt aus meiner Sicht eine falsche Entscheidung hinzu, nämlich die, dass man in den letzten beiden Staffeln auf mehr groß angelegte Actionszenen setzte anstatt die Zeit zu nutzen, um die diversen Handlungsstränge besser zu vollenden. Dennoch halte ich es für überzogen, die Serie wegen ihres durchwachsenen Schlussakkords komplett herabzustufen oder den Drehbuchautoren ihre Fähigkeit in ihrer Gänze abzusprechen. Game of Thrones hat Maßstäbe beim Thema Fantasy im Fernsehen gesetzt ähnlich wie es Peter Jackson Verfilmung von Herr der Ringe fürs Kino vollbracht hat.

Aufgrund des weltweiten Erfolgs von GoT hat HBO mehrere weitere Serien aus dem gleichen Universum, teils basierend auf Martins begleitenden Büchern und Kurzgeschichten, in Auftrag gegeben, darunter die sich bereits im Dreh befindliche Show House of the Dragon. Das birgt natürlich immer etwas die Gefahr, eine Übersättigung zu erzeugen und natürlich Meister Martin von seinem eigentlichen Job (siehe oben) abzuhalten. An dieser Stelle auf jeden Fall ein Gläschen auf zehn Jahre Spiel der Throne im Fernsehen! Leider habe ich gerade keinen edlen, dornischen Wein zur Hand. 😉

Übersicht meiner Reviews/Recaps zur Serie

Staffel 1 (2011)
Staffel 2 (2012)
Staffel 3
(2013)
Staffel 4 (2014)
Staffel 5
(2015)
Game of Thrones: The Musical
(2015)
Staffel 6 (2016)
* Staffel 6, Folge 1 und 2
* Staffel 6, Folge 3
* Staffel 6, Folge 4
* Staffel 6, Folge 5
* Staffel 6, Folge 6
* Staffel 6, Folge 7
* Staffel 6, Folge 8
* Staffel 6, Folge 9
* Staffel 6, Folge 10
Staffel 7
(2017)
Staffel 8
(2019)
* Staffel 8, Folge 1
* Staffel 8, Folge 2
* Staffel 8, Folge 3
* Staffel 8, Folge 4
* Staffel 8, Folge 5
* Staffel 8, Folge 6
Game of Thrones: The Last Watch
(Doku, 2019)

Credits:
Bilder und Video (c) HBO/Sky.

 


Avenue 5

13. September 2020

Der Weltraum, unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffes Avenue 5, das auf seiner Reise zum Saturn massiv vom Kurs abgekommen ist. Die Besatzung und Passagiere werden mit Problemen konfrontiert, die kaum ein Mensch zuvor erlebt hat.


Planlos im Weltall

In nicht allzu ferner Zukunft. Die Menschheit hat den Weltraum dahingehend erschlossen, dass Touristen in großen Raumschiffen durch das Sonnensystem reisen können. Auf einer dieser Kreuzfahrten ist auch Milliardär Herman Judd (Josh Gad) unterwegs, dem das einzige Raumfahrtunternehmen gehört. Captain Ryan Clark (Hugh Laurie) hat das Kommando auf der Avenue 5, einem Raumkreuzer mit mehreren Tausend Passagieren an Bord, welches gerade seine auf acht Wochen angelegte Reise zum Saturn-Mond Titan und zurück begonnen hat. Doch eine gravierende Fehlfunktion in der künstlichen Schwerkraft sorgt dafür, dass die Passagiere quer durchs Schiff geschleudert werden. Doch die dabei erlittenen Verletzungen sind eher das geringste Problem. Denn die Avenue 5 ist einerseits massiv vom Kurs abgekommen, wodurch sich die Reisezeit von wenigen Wochen auf über drei Jahre verlängert hat. Zum allem Überfluss entpuppt sich der vermeintliche Captain Clark als lediglich für repräsentative Aufgaben engagierter Schauspieler. Gemeinsam mit Ingenieurin Billie McEvoy (Lenora Crichlow), Passagier-Sprecherin Karen Kelly (Rebecca Front), dem Service-Beauftragten Matt (Zach Woods) und Judds knallharter Assistentin Iris (Suzy Nakamura) versucht Clark die Situation in den Griff zu bekommen. Auf der Erde sucht Missionsleiterin Rav Mulcair (Nikki Amuka-Bird) nach Lösungen, wie man der Avenue 5 helfen kann. Unterdessen häufen sich dort die Probleme und auch der egomane Judd ist keine Hilfe…

Armando Iannucci (geboren 1963 in Glasgow) hat sich seit Anfang der 1990er vor allem mit Comedy-Serien einen Namen gemacht. Der italienisch-schottische Komiker, Autor und Regisseur erfand gemeinsam mit Schauspieler Steve Coogan die in mehren Produktionen auftretende Figur des überforderten Moderators Alan Partridge. Außerdem schuf Iannucci die Polit-Satiren-Comedyserie The Thick of It – Der Intrigantenstadel (2005-2012) mit dem späteren Doctor Who-Titeldarsteller Peter Capaldi in der Hauptrolle. 2009 erschien mit In the Loop – Kabinett außer Kontrolle außerdem ein Film zur Serie, bei welchem Iannucci auch Regie führte. Mit Veep – Die Vizepräsidentin (2012-2019), einer Art amerikanischen Adaption von The Thick of It konnte der Brite in Hollywood Fuß fassen. Nachdem sein dritter Film als Regisseur, die Literaturverfilmung David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück (2019) im Herbst 2019 auf dem Filmfestival in Toronto debüttierte (deutscher Kinostart: 24. September 2020), folgte die vorliegende Scifi-Comedy. Avenue 5 entpuppt sich als chaotische Mischung aus der Star Trek-Parodie Galaxy Quest (1999) und dem Handlungsstrang um das Raumschiff Axiom aus dem Pixar-Animationsfilm WALL-E (2008).

Iannuccis TV-Werk zeichnen sich durch einen Stil namens „Cinéma vérité“ (wörtlich „Wahrheitskino“) aus, der auch hier durchgehend beibehalten wird. Die dynamische Kameraführung von Eben Bolter (iBoy) erinnert an Mockumentarys wie The Office oder dessen deutsches Pendant Stromberg. Nur wird hier keine Doku gedreht oder die vierte Wand zum Publikum durchbrochen. Stattdessen lässt sich durch diese „unruhige“ Inszenierung die hektische Atmosphäre auf dem Raumschiff perfekt einfangen, auch wenn so dem Zuschauer ständig große Aufmerksamkeit abverlangt wird, um nicht den Anschluss zu verlieren. Denn hier prallen unwissende Trottel in Führungspositionen und selbstsüchtige Egomanen aufeinander. Die wahren Helden, die wirklich alles geben, um die Menschen an Bord des Raumschiffes aus der misslichen Lage zu befreien, werden von den Blendern untergebuttert und ihrer eigentlich mehr als verdienten Anerkennung beraubt. Quasi wie die Weltraum-Variante von „Der Fisch stinkt vom Kopf her“. Auch lassen es sich Iannucci und seine Co-Autoren nicht nehmen, einen kräftigen Seitenhieb gegen Fake News, deren Anhängern und andere Verschwörungsspinner auszuteilen. Selbstverständlich lässt sich die Serie auch als bitterer Abgesang auf den immer gigantischeren Kreuzfahrtschiff-Tourismus, der für den menschengemachten Klimawandel mitverantwortlich sein dürfte, verstehen. Mit Hugh Laurie (Dr. House) als „falschem“ Captain, Josh Gad (Die Schöne und das Biest, Mord im Orientexpress [beide von 2017]) in der Rolle des übergewichtigen, narzisstischen Milliardärs und etwa Rebecca Front (The Thick of It) als resolute Passagierin kann Avenue 5 auf einen illustren Cast bauen, zu dem in Person von Ethan Phillips (Star Trek: Raumschiff Voyager) als abgehalfterter Ex-Astronaut sogar ein Star Trek-Alumnus gehört.

Nach der Premiere bei Sky ist die erste Staffel von Avenue 5 bei diversen Streaminganbietern wie Amazon und Google Play erhältlich. Eine zweite Season wurde von HBO bereits bestellt.


Avenue 5
Science-Fiction-Comedyserie USA 2020. 9 Folgen (Staffel 1). Gesamtlänge: ca. 250 Minuten.
Mit: Hugh Laurie, Josh Gad, Lenora Crichlow, Suzy Nakamura, Rebecca Front, Zach Woods, Nikki Amuka-Bird, Ethan Philipps, Andy Buckley, Jessica St. Clair, Kyle Bornheimer u.v.a. Idee: Armando Iannucci.


Credits
Bilder (c) HBO/Sky.

 


Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle

26. Juli 2020

In drei Staffeln mit insgesamt 34 Folgen löste die unabhängige Privatdetektivin Phryne Fisher (Essie Davis) im Melbourne der späten 1920er Jahre Mordfälle. Gut drei Jahrzehnte später tritt Phrynes Nichte Peregryne in Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle in die Fußstapfen ihrer berühmten Tante.

 

Miss Fisher – The Next Generation

Australien 1964. Gerade hat die junge, eigenwillige Peregryne Fisher (Geraldine Hakewill) mal wieder ihren Job verloren, da erhält sie einen ominösen Brief. Ihre Tante Phryne ist in Papua-Neuguinea verschollen und hat ihren Besitz der bisher unbekannten Nichte vererbt. Peregryne kommt nach Melbourne und bezieht nicht nur das schicke Haus ihrer Tante, sondern bewirbt sich auch um deren vakanten Platz im Club der Abenteurerinnen. Die Ex-Spionin Birdie Birdsell (Catherine McClements) leitet den Verein besonderer Frauen wie Modedesignerin Florence Aster (Libby Tanner) oder Ärztin Violetta Fellini (Louisa Mignone), und lässt Peregryne eine kleine Aufnahmeprüfung machen, welche diese mit Bravour besteht. Als eines der Models bei einer Brautmodenschau ermordet wird wittert Peregryne ihre Chance wie ihre Tante als Privatdetektivin zu arbeiten. Bei ihren Ermittlungen trifft sie auf den gutaussehenden und sympathischen Polizeibeamten Detective James Steed (Joel Jackson)…

Nach insgesamt 34 Episoden in drei Seasons endete die in den späten 1920ern angesiedelte Krimiserie Miss Fishers mysteriöse Mordfälle 2015. Ein paar Jahre später sollte Phryne Fisher in Miss Fisher and the Crypt of Tears den Sprung auf die große Leinwand schaffen. Der Film feierte Anfang 2020 seine Weltpremiere und lief down under auch bereits in den Kinos. Eine Veröffentlichung in Deutschland, sei es auf DVD/BluRay oder bei einem Streaminganbieter, steht leider noch aus. Doch die Wartezeit lässt sich mit der vorliegenden Sequel-Show überbrücken, in welcher Phrynes Nichte Peregryne in die detektivischen Fußstapfen ihrer Tante tritt.

Die Original-Serie, basierend auf den Büchern von Juristin und Autorin Kerry Greenwood (geb. 1954), spielt im Melbourne der Roaring Twenties, der Nachfolger (von manchen auch als Spin-Off bezeichnet) dagegen in den Swinging Sixties. Peregryne Fisher wirkt wie das jüngere Abziehbild ihrer Tante. Zwar erscheint die junge Frau anfangs noch nicht so abgebrüht wie ihre verschollene Verwandte, aber in Sachen Mode nd Selbstbewusstsein steht Peregryne Phryne in wenig nach. Was die Figurenkonstellation angeht funktioniern die „neuen Mordfälle“ fast genau wie die alten. Die Protagonistin ist eine gutaussehende und pfiffige Detektivin. Ihr zur Seite steht nicht nur ein schneidiger Polizist, sondern auch eine Gruppe von Vertrauten, wie der versierte Tüftler Samuel Birdside (Toby Truslove), der als einziger Mann in der Villa des Abenteurerinnen-Clubs wohnt, den seine ältere Schwester leitet. Mit Detective Steeds Vorgesetztem, dem korrupten und schmierigen Inspector Sparrow (Greg Stone) gibt es zudem einen permanenten Widersacher, der schon Tante Phryne Probleme bereitete.

Zu den positiven Aspekten zählen weniger die meist recht konstruierten Krimiplots, sondern vielmehr die wirklich stylischen Kostüme, die authentischen Kulissen und den für damalige Zeiten immer noch progressiven Feminismus, welchen sowohl die Heldin als auch ihre Mitstreiterinnen zelebrieren. Mir persönlich hat vor allem die leicht verspielte Musik von Brett Aplin, Dmitri Golovko und Burkhard von Dallwitz (Die Truman Show) sehr gut gefallen. Die hochgewachsene Hauptdarstellerin Geraldine Hakewill wirkt auf mich wie eine 1960er Jahre Mischung aus Crisin Milioti (bekannt als Titelfigur in How I Met Your Mother) und Rashida Jones (Angie Tribeca). An sich besteht Season 1 (eine zweite wurde mittlerweile bestellt) aus vier Folgen in Spielfilmlänge (ca. 85 Minuten), die man jedoch für die internationale Auswertung in acht ca. 45minütige „Halbfolgen“ aufteilte.

Die erste Staffel von Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle ist seit dem 17. Januar 2020 auf DVD und BluRay erhältlich sowie auch bei einigen Streaminganbietern abrufbar. Alle drei Staffeln der Original-Serie sind auf DVD und BluRay erschienen (auch als Komplettbox) sowie zudem Teil des Angebots von Netflix.

Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle
(Ms. Fisher’s Modern Murder Mysteries)
Krimiserie Australien 2019. FSK 12. 8 Folgen (Staffel 1). Gesamtlänge: ca. 345 Minuten. Mit: Geraldine Hakewill, Joel Jackson, Catherine McClements, Toby Truslove, Louisa Mignone, Greg Stone, Katie Robertson u.a. Idee: Deb Cox und Fiona Eagger. Nach der Serie
Miss Fishers mysteriöse Mordfälle.

 


Credits
Bilder (c) Polyband/WVG.

 


Von Mythen, Sagen und Legenden (Kurzkritik)

13. Oktober 2019

Wie lief das bei den Göttern der alten Griechen? Welcher nordische Gott schwang den Hammer? Wer war gleich nochmal Beowulf? Und wie passt ein gewisser Jesus in die ganze Sache? Antworten auf diese und andere Fragen liefert Von Mythen, Sagen und Legenden, eine zehnteilige Doku-Serie des History Channel.

Göttern, Helden, Monster und Jesus

Götter (Zeus, Hades), Heroen (Herakles, Odysseus) und Monster (Medusa, Minotaurus) der griechischen Mythologe, Helden der nordischen Sagenwelt (Beowulf, Thor) sowie ein kleiner Ausflug ins Legendarium von Mittelerde-Schöpfer J.R.R. Tolkien (1892-1973). All diese Themen bekommt der interessierte Zuschauer im vom History Channel produzierten Zehnteiler Von Mythen, Sagen und Legenden präsentiert, in einer für US-Verhältnisse gar nicht mal so extrem reißerisch aufgemachten Mischung aus Expertenmeinungen von überwiegend amerikanischen Akademikern/Fachliteratur-Autoren, stimmungsvollen Reenactment-Szenen und ordentlichen Animationen. Die Miniserie ist vor allem für Einsteiger in die Materie gut geeignet. Für mich als jemand der sich seit gut einem Vierteljahrhundert mit der griechischen Mythologie beschäftigt boten die ersten sieben Folgen (Liste siehe unten) wenig Neues, wenngleich mich teilweise überrascht hat, welchen historischen/realen Hintergrund einzelne Sagen wohlmöglich besitzen. Was allerdings in einigen der Episoden eher peinlich wirkt: die fast schon zwanghafte Verknüpfung der Stoffe mit dem Christentum. So wird Odysseus‘ Abstieg in die Unterwelt mit Jesus‘ Tod am Kreuz und seiner Auferstehung gleichgesetzt. Diese Herangehensweise mag vermutlich an einer konservativ-christlichen Ausrichtung des ausstrahlenden Senders liegen. Ansonsten aber eine solide, nur selten ein wenig öde Miniserie. Das Erscheinungsjahr und der Originaltitel legen den Verdacht nahe, dass die Macher auf der Erfolgswelle des mäßigen Mythologie-Blockbuster-Remakes Kampf der Titanen (2010) mitreiten wollten.

Von Mythen, Sagen und Legenden ist seit dem 11. August 2011 auf BluRay und DVD erhältlich.

Vielen Dank an Gnislew von Sneakfilm.de für die zur Verfügung gestellten BluRays!

Von Mythen, Sagen und Legenden (Clash of the Gods)
TV-Dokureihe USA 2009. FSK 12. 10 Folgen. Gesamtlänge: ca. 450 Minuten. Regie: Christopher Cassel und Jessica Conway.

 


Episodenliste
(US-Reihenfolge in Klammern)

1 Odysseus – Der Zorn des Poseidon (6)
2 Odysseus – Irrfahrt nach Ithaka (7)
3 Zeus (1)
4 Hades – Gott der Unterwelt (3)
5 Herkules (2)
6 Medusa (5)
7 Minotaurus (4)
8 Beowulf (8)
9 Thor (10)
10 Tolkiens Fabelwesen (9)

Credits
Bilder (c) Sunfilm/Tiberius/History Channel


Danger 5: Un sacco di Natale (Kurzkritik)

26. August 2018

Den Machern von Danger 5 scheint nichts wirklich heilig. Den in Episode vier der 2. Staffel verlagert sich das irre Treiben in den Vatikan, pünktlich zum Fest…

Previously On DANGER 5

Natale, Nachos und Nikita

Eine Gruppe abtrünniger Nazis um Mr. Pedro (Nathan Cain) hat Hitler (Carmine Russo) entführt und hält diesen im Vatikan gefangen, wo gerade die traditionelle große Weihnachtsfeier stattfindet. Während Pierre (Pacharo Mzembe) den finsteren Vorgängen in der Kurie auf den Grund zu gehen versucht, müssen der indisponierte Tucker (Sean James Murphy) und Pierres Sidekick McKenzie (Fumito Arai) Babysitter für die unkaputtbare Göre Holly (Elizabeth Hay) spielen, auf welche es der frostige Chruschtschow (Steven Parker) abgesehen hat. Ilsa (Natasa Ristic) und Jackson (David Ashby) erleben unterdessen ein Wiedersehen der absonderlichen Art…

Von wegen „Urbi et Orbi“! Weihnachten im Kirchenstaat läuft hier ganz anders ab, nämlich als glitzern-kitschige Italo-Disco-Sause mit kommerzgeschwängerten Devotionalien und leicht bekleideten Damen. Aber Un sacco di Natale parodiert nicht nur Szenarien aus einem Dan-Brown-Roman aufs Absurdeste und lässt Popetown alt aussehen, sondern liefert mit der atemlosen Flucht vor einem Fisterling und seinen Luftballons Reminiszenzen an das Home-Invasion-Genre. Doch das allein reicht David Ashby und Dario Russo nicht, um die 25 Minuten gewohnt bis zum Zerbersten vollzupacken. Neben einer drogeninduzierten Down-Under-Heimweh-Vision mit sprechenden Tieren durchlebt man als Zuschauer außerdem ein unvergleichliches Eifersuchtsinferno um die attraktive Russin Ilsa inklusive grenzüberschreitender „Liebesszene“. Zum großen Schlusspunkt dieser erneut hemmungslosen Folge gelingt es dem titelgebenden Agenten-Team im zehnten (!) Anlauf endlich ihr Ziel zu erreichen. Den Cameo der Woche absolviert Regisseur Russo (der gefühlt die Hälfte der Nebendarsteller nachsynchronisiert hat) höchstpersönlich als italienisch parlierender Jesus am Kreuz, dem die Feierlichkeiten anlässlich seiner Geburt teilweise gegen den Strich gehen. Jedenfalls geht die Party bald weiter, auch ohne christlichen Beistand.

 

Mit freundlicher Unterstützung von Nachos Italianos.

Danger 5, 2×04: Un sacco di Natale (A Sack Of Christmas)
Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten.
Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Max Mastrosavas als Papst, Brendan Rock als Desert Fox und Dario Russo als Jesus. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.

 

Credits:
Bilder (c) Edel Germany


Batman (TV-Serie) – Folgen 1 und 2 (Kurzkritik)

21. Juni 2018

Bei all den B-Film-Superhelden und dem hemmungslosen (Retro-)Camp im diesjährigen Kurzkritiken-Sommer darf natürlich die Mutter aller Superhelden-Fernsehserien nicht fehlen! Nanananananana…BATMAAAN!



Rätsel, Mammuts, Doppelgänger

Auf der Weltausstellung in Gotham City versetzt ein Rätsel des hinterhältigen Riddlers (Frank Gorshin) die Polizei in Aufruhr. Commissioner Gordon (Neil Hamilton) und Chief O’Hara (Stafford Rapp) alarmieren Milliardär Bruce Wayne (Adam West) alias Batman, der gemeinsam mit seinem minderjährigen Mündel Dick Grayson alias Robin (Burt Ward) sogleich zur Stelle ist. Doch bei ihren Ermittlungen wird das dynamische Duo vom Riddler und seiner Gespielin Molly (Jill St. John) überlistet. Wird es unseren Helden gelingen, den ruchlosen Rätselkönig zur Strecke zu bringen…?

Das US-Fernsehen der 1960er brachte nicht nur die ikonischen Kultserien Mission: Impossible (zu deutsch Kobra, übernehmen Sie; 1966-1973) und Star Trek (Raumschiff Enterprise; 1966-1969) hervor, sondern lange vor dem Marvel Cinematic Universe oder dem DC Extended Universe eine Superheldenshow: Batman. Zwischen 1966 und 1968 kämpften Adam West (1928-2017) und Burt Ward (geb. 1945) als menschliche Fledermaus und jugendlicher Sidekick in 120 Episoden (drei Staffeln) gegen die üblichen Verdächtigen des batman’schen Bösewichter-Kabinetts wie den Pinguin, den Joker, den Riddler und natürlich Catwoman! Zwischen den ersten beiden Staffeln dieser campy-ironischen und in jeglicher Hinsicht formelhaften Actionserie erschien mit Batman hält die Welt in Atem sogar ein Kinofilm. Doch zuvor wurde den Fledermaus-Fans in der Pilot-Doppelfolge so Einiges zugemutet: ein tanzender Batman unter Drogeneinfluss, die Entführung des minderjährigen Sidekicks sowie Austausch durch einen fiesen Doppelgänger, das mit Briefmarken gefüllte moldawische (!) Mammut und mehr. Durch die HD-Fassung kommen die quietschbunten Kostüme unserer Helden und der Strampelanzug vom „Special Guest Villain“ Riddler (Kermit der Frosch als rumhampelnder Rätselkönig auf Speed) wunderbar zur Geltung. Alberne Wendungen, unzählige Bat-Gadgets, klischeetriefende Figuren, infantile Dialoge und natürlich die obligatorische Prügelei zum großen Finale gibt’s gratis dazu. Mehr als vier Folgen am Stück halte ich allerdings kaum aus. Für weitere Episoden-Besprechungen verweise ich daher auf den unerschrockenen Kollegen vom Filmschrottplatz.

Seit dem 18. Juni 2018 läuft die Serie in HD beim deutschen SyFy-Channel. Auf DVD und BluRay ist sie bereits seit November 2014 erhältlich.

Batman – Folgen 1 und 2
Superhelden-Actionserie USA 1966. FSK 6. Gesamtlänge: 50 Minuten. Mit: Adam West, Burt Ward, Alan Napier, Neil Hamilton, Stafford Rapp, Madge Blake, Frank Gorshin, Jill St. John u.a. Nach Comics von Bill Finger und Bob Kane. Adaption: William Dozier und Lorenzo Semple Jr.. Drehbuch: Lorenzo Semple Jr. Regie: Robert Butler.

 

Credits:
Bilder (c) Warner


Castle: Staffel 3 (Kurzkritik)

21. Oktober 2017

Obwohl sommerliche Hitze seit einigen Wochen nicht mehr auf dem Programm steht, so bin ich der Procedural-Serie Castle bisher treu geblieben, was sich in Staffel 3 durchaus gelohnt hat…

Zur Fertigstellung seines zweiten „Nikki-Heat“Romans hat sich Richard Castle (Nathan Fillion) den Sommer über zurückgezogen. Detective Kate Beckett (Stana Katic) und ihre Kollegen haben monatelang ohne den Bestseller-Krimiautor ermittelt. Da taucht Castle ausgerechnet an einem Tatort auf…

Spätestens im dritten Jahr sind die „romantischen Spannungen“ zwischen dem erfolgreichen Schriftsteller und der ambitionierten New Yorker Polizistin nicht mehr weg zu diskutieren und das obwohl letztere eine Beziehung zu einem gut aussehenden Arzt unterhält. Wie sich der Erfolg von Castles Romanen über die auf Beckett basierende Heldin Nikki Heat unangenehm auswirken kann, erfährt das Duo in der 11. Episode, als sie auf die quasi zum Leben erweckte Romanfigur in Form einer überzogen agierenden Schauspielerin treffen. Trotz der oft formelhaften Dramaturgie und nicht selten vorhersehbaren, mäßig konstruierten Fälle bietet Season 3 durchaus interessante Folgen, wie etwa das Double Feature um eine Bombe mit verheerendem Zerstörungspotenzial sowie ein „Betriebsausflug“ der Hauptcharaktere nach Kalifornieren (wo die Serie in Wirklichkeit gedreht wird). Weitere Fortschritte im Mordfall von Becketts Mutter sorgen schließlich für das dramatische Staffelfinale. Trotz der üblichen Schwächen und obwohl man sich hier etwa ein Drittel der 24 Episoden hätte sparen können erscheint mir die dritte Staffel von Castle bisher als die beste. Die DVD-Box zu Season vier liegt schon bereit.

Castle: Staffel 3 (Castle: Season 3)
Krimiserie USA 2010/11. FSK 16. 24 Folgen. Gesamtlänge: ca. 990 Minuten.
Mit: Nathan Fillion, Stana Katic, Seamus Dever, Jon Huertas, Tamala Jones, Molly C. Quinn, Ruben Santiago-Hudson, Susan Sullivan u.a. Idee: Andrew W. Marlowe.

Bild (c) ABC/Touchstone.


Erster Eindruck: Twin Peaks

10. September 2017

September 2017. Filmkritiker und Blogger mwj hat die in Plastik verpackte DVD-Komplettbox von Twin Peaks enthüllt und startet seine jungfräulichen Recherchen über die Kultserie…

Jeder Film- und Serienfan hat Bildungslücken. Manche mehr, mancher weniger gravierend. Die Größe meiner Lücke namens Twin Peaks erahnte ich schon länger, doch erst die Tatsache, dass dieses Jahr eine Rückkehr der Kultserie von Mark Frost und David Lynch stattfand, brachte mich (auch auf das Betreiben einer Bloggerkollegin hin) etwas verspätet dazu, Twin Peaks in Angriff zu nehmen. Mit meinem früheren Arbeitskollegen/guten Freund und seiner Ehefrau startete ich am Samstag Abend den ersten Ausflug in das abgelegene Städtchen und seine Geheimnisse mit dem Pilotfilm in der US-Fassung.

Februar 1989. In Twin Peaks, einer Kleinstadt im Bundesstaat Washington (Nordwesten der USA), wird die in Plastikfolie eingewickelte Leiche der 17jährigen Schülerin Laura Palmer (Sheryl Lee) gefunden. Sowohl die Palmer-Familie als auch die meisten Einwohner sind tief bestürzt. Sheriff Harry S. Truman (Michael Ontkean) holt sich für die Ermittlungen Unterstützung durch das FBI in Person von Special Agent Dale Cooper (Kyle MacLachlan). Ein erster Verdacht fällt auf Lauras festen Freund Bobby Briggs (Dana Ashbrook). Doch bald wird klar, dass Laura auch eine andere Beziehung pflegte…

Obgleich ich nach 90 Minuten noch nicht viel über den Inhalt der Serie sagen kann, so fällt mir bereits zu Beginn auf, dass die ganze Szenerie wie aus der Zeit gefallen wirkt und nicht wirklich weil Twin Peaks vor 27 Jahren das erste Mal über die (amerikanischen) Bildschirme flimmerte. Kostüme und Locations erzeugen eine eigenwillige Vermischung der 1950er und 1980er Jahre, erstere vor allem durch die Mode der Hoghschool-Schüler wie Bobby Briggs, Donna Hayward und James Hurley oder das typisch-amerikanische Diner. Die Menschen wirken eher realistisch dargestellt, Bewohner eines idyllischen Städtchens wie man sie sich auch heute noch vorstellen könnte. Die langsame Inszenierung mit einer eher statischen Kameraführung und unglaublich langen Takes (vor allem bei Gesprächsszenen) unterstützen den authentischeren Ansatz.

Einerseits sind manche Figuren auf den ersten Blick aber auch recht banal und die gefühlsbetonen Momente wirken nicht selten etwas überzogen oder kitschig. Frost und Lynch rühren hier einen surrealen Cocktail aus Kleinstadtidyll, Kriminalfall und Soap Opera unter teils verschrobenen Charakteren an, der zudem kräftig mit absurder Situationskomik gewürzt wird. Der Score von Angelo Badalamenti wechselt zwischen unheilschwangeren Synthie-Klängen, romantischen Klavierpassagen und lässigem Jazz.

Nach den ersten 90 Minuten bin ich jedenfalls sehr gespannt welche Geheimnisse die Stadt mit den eindrucksvollen Bäumen und dem Sägewerk in kommenden Episoden noch bereithält.

Das Geheimnis von Twin Peaks (Twin Peaks: Pilot / Northwest Passage)
USA 1990. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 90 Minuten (PAL-DVD).
Mit: Kyle MacLachlan, Michael Ontkean, Mädchen Amick, Dana Ashbrook, Richard Beymer, Lara Flynn Boyle, Sheryl Fenn, Warren Frost, Peggy Lipton, James Marshall, Everett McGill, Jack Nance, Ray Wise, Joan Chen, Piper Laurie, Harry Goaz, Grace Zabriskie u.v.a. Idee & Drehbuch: Mark Frost und David Lynch. Regie: David Lynch.

Bilder (c) Paramount.


Castle: Staffel 2 (Kurzkritik)

29. August 2017

In der zweiten Staffel von Castle beginnt sich die Zusammenarbeit zwischen der toughen Polizistin und dem charmanten Schriftsteller allmählich einzuspielen. Oder vielleicht sogar etwas mehr?



Nach der Fertigstellung seines Romans „Heat Wave“ sollte Krimi-Bestsellerautor Richard Castle (Nathan Fillion) eigentlich seine Zusammenarbeit mit Detective Kate Beckett (Stana Katic) beenden. Doch das besondere Interesse des Bürgermeisters und die guten Verkaufszahlen des ersten Falls der auf Beckett beruhenden Figur Nikki Heat veranlassen den Schriftsteller zu Recherchezwecken für ein weiteres Buch die Zusammenarbeit mit dem NYPD fortzusetzen. Beckett ist anfänglich wenig begeistert, erkennt aber allmählich, dass Castles eigene Sichtweise bei der Aufklärung der Mordfälle mehr als hilfreich sein kann. Doch Verbrechen aufklären und Bücher schreiben decken nicht alle Aufgaben von Rick ab. Vielmehr muss der bindungsunfähige Ladykiller für seine Tochter Alexis (Molly Quinn), die mit 16 schon eifrig Zukunftspläne schmiedet, den lockeren Vater spielen. Während Castles Mutter Martha (Susan Sullivan) abwechselnd mit ihrem Beziehungsstatus oder den Tücken des Schauspielerberufs zu kämpfen hat.

Wie bereits an anderer Stelle mehrfach erklärt, bin ich wahrlich kein Fan von Procedural-(Krimi-)Serien. Doch als anspruchsloses, unterhaltsames Nebenprogramm taugt Castle auch in der zweiten Staffel (mit regulärer Episodenanzahl) durchaus. Das Erfrischende sind weniger die privaten Angelegenheiten der beiden Hauptfiguren, sondern ihr konstanter verbaler Schlagabtausch und so mancher vergleichweise einfallsreicher Aspekt eines Falls. Ansonsten wird die Suche nach dem Täter meist nach fast gleichem Schema runtergespult. Season 2 etabliert den ungeklärten Mord an Kates Mutter als wiederkehrendes Thema und bietet die erste Doppelfolge der Serie, in welcher es ein Stalker auf Nikki Heat abgesehen hat. Wirklich näher kommen sich Castle und Beckett noch nicht.

Castle: Staffel 2 (Castle: Season 2)
Krimiserie USA 2009/10. FSK 12. 24 Folgen. Gesamtlänge: ca. 990 Minuten. Mit: Nathan Fillion, Stana Katic, Seamus Dever, Jon Huertas, Tamala Jones, Molly C. Quinn, Ruben Santiago-Hudson, Susan Sullivan u.a. Idee: Andrew W. Marlowe.

Bild (c) ABC/Touchstone.


Into The Badlands: Staffel 1 (Kurzkritik)

7. Juli 2017

Wenn das Autoren-Duo Alfred Gough und Miles Millar (Smallville) nicht gerade in Shannara weilt, arbeiten die beiden an der postapokalyptischen Südstaaten-Saga Into The Badlands.



Crouching Widow, Hidden Darkness

In ferner Zukunft. Die sogenannten Badlands, ein Gebiet irgendwo in den nicht mehr existenten Vereinigten Staaten von Amerika, werden von sieben Baronen regiert. Industrialisierung und technologische Errungenschaften gibt es kaum noch, Schusswaffen sind verboten. Mit einer großen Schar von Sklaven und Dienern erwirtschaften die Baronate wichtige Güter. Quinn (Marton Csokas) ist einer dieser Barone. Auf seinen Feldern wird Mohnblumensaft für die Opium-Herstellung abgebaut. An der Spitze von Quinns Heer von Clippern (Schwertkämpfern) steht der legendäre Krieger Sunny (Daniel Wu). Sunny gelingt es den Jungen M.K. (Aramis Knight) vor räuberischen Nomaden zu retten. Jedes Mal wenn M.K. Blut verliert, ergreift eine dunkle Macht Besitz von ihm. Quinn, seine erste Ehefrau Lydia (Orla Brady), deren Sohn Ryder (Oliver Stark) und Quinns künftige zweite Gattin Jade (Sarah Bolger) sind ständig auf der Hut. Denn „The Widow“ (Emily Beecham) möchte mit ihrer Armee von weiblichen Kämpferinnen, darunter ihre Tochter Tilda (Ally Ioannides), die Ordnung der anderen Barone stürzen und schreckt dabei vor wenig zurück…

Alfred Gough und Miles Millar sind bei vielen Serienfans vor allem für ihre Superman-Teenie-Show Smallville (2001 bis 2011). Nach einigen Filmen (u.a. Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers und Ich bin Nummer vier) sowie einer gescheiterten TV-Neuauflage von Drei Engel für Charlie kreiierte das Duo Into The Badlands, eine sehr nach Manga-/Animematerial klingende Mischung aus Südstaaten-Saga, postapokalyptischen Drama und Samurai-Eastern. Obwohl im Handlungsgeflecht um Macht, Intrigen, Verrat, Liebe und die Suche nach der eigenen Identität das Rad nicht unbedingt neu erfunden wird, so gestaltet sich das Setting vor allem durch das bunte Figurenensemble als durchaus spannend. Glücklicherweise verzichtete man trotz ein paar Hochglanzgesichter im Cast auf die unsägliche Anbiederung an Teenies. Die von erfahrenen Martial-Arts-Meistern choreographierten Kampfszenen sind vor allem für eine TV-Produktion ein echter Hingucker. Vermutlich kann die Serie in der zweiten Staffel (10 Folgen) etwas mehr Substanz beim Worldbuilding entwickeln.

Die erste Staffel von Into The Badlands ist über Amazon Prime abrufbar sowie seit November 2016 auf BluRay und DVD erhältlich. Im Frühjahr 2017 erschien Season 2 bei Prime.

Into The Badlands: Staffel 1 (Into The Badlands: Season 1)
Actionserie/Endzeitdrama USA 2015. FSK 16. 6 Folgen. Gesamtlänge: ca. 256 Minuten. Mit: Daniel Wu, Marton Csokas, Aramis Knight, Orla Brady, Sarah Bolger, Oliver Stark, Emily Beecham, Madeleine Mantock, Ally Ioannides u.a. Idee: Alfred Gough und Miles Millar.

Bilder (c) AMC/Amazon.


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