Duszyczka (The Little Soul) (Kurzfilm-Februar)

28. Februar 2023

Mit dem Leben nach dem Tod befasst sich Animationskünstlerin Barbara Rupik in ihrem Kurzfilm Duszyczka, dem Abschluss des diesjährigen Kurzfilm-Februars.

Unterwelt für Knetfiguren

Aus einem toten Körper entsteigt an einem Flussufer eine Seelenkreatur, quasi die kleine Version eines Menschen. Die kleine Seele beginnt die Umgebung zu erkunden und trifft auf ein Pferd. Die beiden beginnen ihre Reise entlang des Flusses gemeinsam fortzusetzen und treffen auf unterschiedliche andere Seelen.

Barbara Rupik (geboren 1992 im schlesischen Pyskowice) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Katovice sowie an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Lodz. Rupik hat sich auf Stop-Motion spezialisiert und schuf die Animationen für das polnisch-britische Biopic The Silent Twins (2022), über die schweigenden Zwillingsschwestern June und Jennifer Gibbons. Zuvor hatte Rupik bereits drei Kurzfilme inszeniert, darunter Duszyczka (zu deutsch „kleine Seele“), der bei den Filmfestspielen von Cannes 2019 ausgezeichnet wurde.

Bild (c) Lodz Film School

Der neunminütige Kurzfilm behandelt auf eigentümliche Weise das Leben nach dem Tod. Auch die Ästhetik darf man als sehr eigenwillig bezeichnen, als würde man sich hier in der Unterwelt der verstorbenen Plastilin-Figuren befinden. Die Szenerie wirkt dreckig und postapokalyptisch. Die gezeigten Seelen haben zwar Körper, doch diese erscheinen relativ ungeformt und beinahe gesichtslos. Auf ihrer kleinen Reise durch die Knet-Hades begegnen die titelgebende kleine Seele und das Pferd anderen Seelenkreaturen, die sich sehr selbstsam verhalten. Barbara Rupik verzichtet in ihrem zweiten Short komplett auf Dialoge und setzt vielmehr auf ein geschäftigtes Sounddesign sowie Cembalo-Musik von Maurycy Raczyński. Eine kurzer Ausflug in eine abstrakte, schaurige Welt.

Duszyczka von Barbara Rupik kann man sich HIER kistenlos auf Youtube ansehen.

Duszyczka (international: The Little Soul)
Kurzfilm/Animation/Fantasy Polen 2019. 9 Minuten. Drehbuch, Animation, Ton und Regie: Barbara Rupik.


The Tell-Tale Heart (2008) (Kurzfilm-Februar)

27. Februar 2023

Bevor er mit seinen Spielfilmen The Witch (2015) und The Northman (2022) für Furore sorgte drehte Robert Eggers einige Kurzfilme, darunter The Tell-Tale Heart, nach der bekannten Story von Edgar Allan Poe.

Isolation und Wahnsinn

Robert Eggers, geboren 1983, hat sich bei seinen drei bisherigen Kinofilmen The Witch (2015), Der Leuchtturm (2019) und The Northman (2022) vor allem die historisch authentische Darstellung der Lebensumstände auf die Fahnen geschrieben. Er begann seine Karriere als Szenenbildner und Regisseur experimenteller Theaterstücke in New York. In der Folge drehte Eggers auch Kurzfilme, darunter eine Adaption der bekannten Kurzgeschichte aus dem Jahr 1843 von Edgar Allan Poe, einem der prägendsten Autoren dieser Gattung und zudem Pionier von Schauerliteratur.

Das verräterische Herz, wie The Tell-Tale Heart für gewöhnlich auf Deutsch übersetzt wird, zeichnet sich vor allem durch seinen unzuverlässigen Ich-Erzähler aus. Die Hauptfigur ist ein Diener, der für seinen alten, gebrechlichen und überwiegend bettlägerigen Herrn sorgt. Die Isolation und gleichförmige Arbeit haben ihre Spuren beim Diener hinterlassen, denn dieser verfällt langsam aber sicher dem Wahnsinn, auch wenn er immer wieder beteuert, nicht verrückt zu sein. Weil ihn das geierhafte Auge des alten Mannes stört, tötet der Diener seinen Herrn eines Nachts und versteckt die Leiche in den Bodendielen unter dem Zimmer. Als die Polizei eines Abends vorbeikommt, glaubt der Mörder, das noch schlagende Herz seines Opfers zu hören.

Bild (c) Palehorse Productions

Bereits mit dem vorliegenden Kurzfilm bewies Eggers vor eineinhalb Jahrzehnten, dass er vergangene Zeiten authentisch wieder zum Leben erwecken kann. In Bezug auf das Szenenbild und die Kostüme sieht die Adaption wirklich aus, als würde diese sich Mitte des 19. Jahrhunderts abspielen, siehe auch die kaum vorhandene Beleuchtung in den nächtlichen Szenen. Das fast quadratische Bildformat und das reduzierte Setting erzeugen ein Gefühl der Enge und Isolation, wie sie der Protagonist erlebt. Man könnte man diese Version der Geschichte auch als sozialkritisches Plädoyer für die schwierige Arbeit von Pflegekräften sehen, die vor allem zu wenig finanzielle Anerkennung erhalten. Als besonderen Kniff kam für den alten Mann eine sehr lebensecht aussehende Puppe ezum Einsatz.

Nach seinem kompromisslosen Wikingerdrama zuletzt möchte Eggers neben einer Miniserie über Rasputin als nächstes endlich eine Neuverfilmung des 101 Jahre alten Stummfilmklassikers Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens von Friedrich Wilhelm Murnau drehen. Bei The Tell-Tale Heart hat er bereits in manchen Einstellungen gekonnt Stummfilm-Ästhetik eingebaut.

Bild (c) Palehorse Productions

The Tell-Tale Heart von Robert Eggers kann man sich HIER kostenlos auf Youtube ansehen.



The Tell-Tale Heart
Horror/Kurzfilm USA 2008. 21 Minuten.
Mit: Carrington Vilmont, Richard Easton, Dan Charlton u.a. Nach der Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. Drehbuch und Regie: Robert Eggers.


Becoming Male in the Middle Ages (Kurzfilm-Februar)

23. Februar 2023

Weiter geht es mit dem Kurzfilm-Februar, heute mit dem portugiesischen Beitrag Becoming Male in the Middle Ages von Regisseur Pedro Neves Marques, über zwei Paare und ihren schwer erfüllbaren Kinderwunsch.



Vater, Mutter, Kind?

Das homosexuelle Paar Vicente (Pedro Neves Marques) und Carl (Nuno Nolasco) möchte zusammen ein Kind. Eine neue experimentelle Prozedur, bei welcher Vicente Eierstöcke vorübergehend eingepflanzt werden, könnte ihren Wunsch möglicherweise erfüllen. Ihre Freunde Mirene (Isabel Costa) und André (Zé Bernardino) wünschen sich ebenfalls Nachwuchs, doch irgendwie will es nicht klappen.

Bild (c) Foi Bonita a Festa

Pedro Neves Marques ist ein portugiesischer Filmemacher, Autor und bildender Künstler. Sein vorliegender vierter Kurzfilm feierte im Januar 2022 auf dem Internationalen Filmfestival in Rotterdam Weltpremiere und war im gleichen Jahr auch in der Longlist für den Europäischen Filmpreis vertreten. Inspiration ergab sich aus dem eigenen Freundeskreis, wo Kinderwunsch und die notwendigen Maßnahmen zum Thema wurden. Dabei schrieb Pedro Neves Marques nicht nur das Drehbuch und inszenierte, sondern übernahm als Vincente auch eine der vier zentralen Rollen.

Mit Mirene, der Frau im Figurenquartett, als Erzählerin aus de Off wirkt Becoming Male in the Middle Ages ein wenig wie eine geschnittene Story aus dem dreiteiligen Episodenfilm 1001 Nacht (2015) von Miguel Gomes. Doch wo Gomes in seiner dokumentarisch anmutenden Trilogie den (damals) aktuellen Stand der Dinge in Portugal illustriert erforscht sein Landsmann hier die mögliche Zukunft des Hervorbringens von menschlichem Nachwuchs und spielt dabei mit Familien- und Gender-Konzepten. Im Near-Future-Szenario ist es möglich, Männern Eierstöcke einzupflanzen, damit sie eigene Eizellen produzieren, welche danach einer Leihmutter eingesetzt werden. Diese Methode erweist sich allerdings als überaus experimentell und steckt noch (pun intended) in den Kinderschuhen. Der Erfolg wird nicht garantiert.

Der 22-Minüter präsentiert eine Zukunft in welcher die traditionellen Geschlechter-Rollen zeitweise durchlässig zu werden scheinen, doch trotz des medizinischen Fortschritts die Entstehung des Nachwuches schwierig sein oder scheitern kann. Und Kinderwunsch dann im Laufe einer Beziehung eben dann doch ein Thema wird. Als Analogie für die kuriosen Möglichkeiten geht es auch um ein aus Rinderstammzellen im Labor gezüchtetes Stück Fleisch, bei dessen Produktion kein Tier leiden musste. Nach der naheliegenden und doch irgendwie ein wenig überraschenden Lösung am Ende hätte ich gerne erfahren wie die Geschichte weitergeht. Vielleicht gibt es ja eines Tages eine Weiterführung in Spielfilmlänge.

Bild (c) Foi Bonita a Festa

Becoming Male in the Middle Ages ist seit dem 25. Januar 2023 Teil des Angebots von MUBI.

Becoming Male in the Middle Ages (Tornar-se um Homem na Idade Média)
Science-Fiction/Drama/Kurzfilm Portugal 2022. 22 Minuten.
Mit: Isabel Costa, Zé Bernardino, Pedro Neves Marques, Nuno Nolasco u.a. Drehbuch und Regie: Pedro Neves Marques.


Ukrainian Folktale About the Murdered Sister (Kurzfilm-Februar)

19. Februar 2023

Seit etwa fünf Jahren verehre ich die musikalische Ausnahmeerscheinung Darja-Kazimira Zimina. Neben düsterer Musik erschafft die lettische Künstlerin auch schaurige Bilderwelten, wie im vorliegenden animierten Kurzfilm über mörderische Schwestern.



Schwesterliches Schauermärchen

Eine Familie hatte vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter. Während die beiden älteren Töchter nicht sehr ansehnlich waren wurde die Jüngste zu einer echten Schönheit. Dies erregte die Eifersucht der beiden älteren Schwestern. Sie ermordeten die jüngste Schwester und ließen ihren Leichnam im Wald zurück. Ein blinder Musiker fand den toten Körper und weil er ihn für den eines Schafes hielt schuf er daraus eine neue Lyra. Das Instrument begann von selbst zu spielen und das traurige Schicksal des toten Mädchens zu besingen. Schließlich erfuhren auch die Eltern und der Bruder der Getöteten davon…

Bild (c) Darja-Kazimira Zimina

Darja-Kazimira Zimina stammt aus Lettland, aus einer Familie mit russisch-ukrainischen Wurzeln. Seit ein paar Jahren lebt die Multimedia-Künstlerin in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Im Kern ihrer überaus düsteren Kompositionen und finsteren Bilder steht der Versuch antike Rituale zu Tod, Fruchtbarkeit und „heiliger“ Gewalt anhand abstrakter Improvisationen mit meist selbstgebauten Instrumenten wieder zum Leben zu erwecken. Dazu versetzt sich Darja in einen transformativen Zustand, in welchem Mächte aus längst vergangener Urzeit durch ihren Körper zu sprechen scheinen. Das Resultat: absolut dunkle Unterweltmusik, Millionen Lichtjahre vom Mainstream entfernt. Darjas absolut urtümliche Altstimme erinnert dabei an eine schwarze Mischung aus Mystery of the Bulgarian Voices, Diamanda Galas und Lisa Gerrard (Dead Can Dance).

In diversen Reviews im kleinen Musikfanzine Bad Alchemy habe ich mich mit ihren musikalischen Arbeiten befasst und sie für Nr. 111 (erschienen im August 2021) auch interviewen dürfen. Doch auch im Erschaffen schauriger visueller Kunstwerke, entweder als Fotografien unter furchtlosem Einsatz des eigenen Körpers, oder als gruselige Zeichnungen, tut sich Darja hervor. Für den vorliegenden experimentellen animierten Short wurde von ihr, wie es der Titel verrät, ein ukrainisches Märchen über Schwestermord adaptiert. Wenn man sich die Welt der Märchen abseits vom verharmlosten Disney-Kitsch genauer ansieht, offenbaren sich brutale Geschichten und Abgründe. Dem wird DKZ mit ihrem Kurzfilm mehr als gerecht. Die ohnehin schon heftige Story wird mit blutigen, albtraumhaften Animationen noch schauriger zum Leben erweckt, wobei Darja hier mit ihrer herrlich tief-durchdringenden Stimme als Erzählerin fungiert und natürlich auch für die musikalische Untermalung verantwortlich zeichnete.

Das Motiv der eifersüchtigen alteren Schwester(n) findet sich auch in diversen anderen europäischen Kulturkreisen, etwa in schwedischen, isländischen und slowenischen Erzählungen. Zu den Kinder- und Hausmädchen der Gebrüder Grimm gehört Der singende Knochen, in welchem ein Bruder den anderen erschlägt und Knochen des Getöteten zum Mundstück eines Horns verarbeitet werden. Ebenfalls auf die Schwester-Konstellationen geht die englische Murder Ballad The Twa Sisters zurück, welche die Kanadierin Loreena McKennitt für ihren Song The Bonny Swans (1994) adaptierte, wobei das Opfer in eine Harfe verwandelt wird.

Als Schlüssel in der ukrainischen Version des Märchens fungiert freilich der blinde Lyra-Spieler (ukrainisch: кобзар, kobzar), der dank seiner Gabe Kontakt zur Welt der Toten aufnehmen kann. Dieser Typus des Musikers ähnelt dem antiken griechischen Aoiden, wie in den Werken Homers beschrieben. Im vergangenen Jahr hat Darja-Kazimira Zimina drei weitere experimentelle Kurzfilme veröffentlicht, als Begleitmaterial zu ihrem Album Medea Forgives Jason, einer eigentümlichen Neuinterpretation der Argonautensage aus der Klassischen Griechischen Sagenwelt.

Ukrainian Tale About the Murdered Sister kann man sich HIER kostenlos bei Youtube ansehen. Das Video enthält englische Untertitel.

Ukrainian Folktale About the Murdered Sister
Horror/Animation/Kurzfilm Lettland 2021. 5 Minuten. Konzept, Animation, Musik, Regie: Darja Kazimira Zimina.


El Fin Del Mundo (2016) (Kurzfilm-Februar)

9. Februar 2023

Auch bei seinem zweiten Kurzfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln versammelte Tilman Singer wieder seine bekannten Mitstreiter. El Fin Del Mundo erweist sich allerdings nicht, wie der Titel vermuten lässt, als Endzeit-Streifen sondern als Gangster-Drama.

Der goldene Ring

Sofía (Agnes Brekke) und Benjamín (Andrés Castañeda) verdienen ihren Lebensunterhalt als umherreisende Betrüger. Ein letzter großer Coup mit einem wertvollen goldenen Ring noch und die Beiden wollen gemeinsam ganz neu anfangen. Doch das Paar gerät an eine korrupte Einheit der Polizei…

Bild (c) KHM/Singer.

Eine klare Affinität zu Südamerika kann man dem 1988 geborenen Filmemacher Tilman Singer nicht absprechen. Sein 2018 auf der Berlinale erstmals veröffentlichtes sowie auf dem Internationalen Filmwochenende in Würzburg 2019 gezeigtes Spielfilmdebüt Luz dreht sich um die titelgebende Taxifahrerin aus Chile und die Dämonen ihrer Vergangenheit. Nach dem sehr abstrakten Mystery-Short The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine Residence (2014) schuf Singer, wieder gemeinsam mit Dario Mendez Acosta (Szenenbild), Paul Faltz (Kamera) und Simon Waskow (Musik), die vorliegende Gangster-Ballade, gedreht in Kolumbien komplett auf Spanisch.


Mit den unterschiedlichen, ungewöhnlichen Perspektiven und den häufigen Wechseln erinnert der 17-Minüter an Wong Kar-Wais poetisches Liebesdrama In the Mood for Love (2000), aber auch an das Frühwerk von Quentin Tarantino. Inhaltlich hat El Fin del Mundo (erwartungsgemäß) jetzt nicht sonderlich viel zu bieten, aber die für Singer und Co typische, im Stil der 1980er gehaltene Retro-Ästhetik mit grobkörnigem Filmmaterial macht ordentlich etwas her. Insgesamt wirkt das Werk wie ein Ausschnit aus einem viel längeren Film oder alternativ eine herausgeschnittene Episode des 14 Stunden langen Mammutwerks La Flor aus Argentinien. Agnes Brekke, die Darstellerin der Sofía, war übrigens 2021 an der Seite von Tilda Swinton in Apichatpong Weerasethakuls Memoria zu sehen.

Bild (c) KHM/Singer.

El Fin Del Mundo ist Teil des Bonusmaterials der DVD und BluRay von Luz.



El Fin Del Mundo
Kurzfilm/Krimidrama Deutschland, Kolumbien 2016. 17 Minuten.
Mit: Agnes Brekke, Andrés Castañeda, Juan Antonio Gómez Ramirez u.a. Drehbuch und Regie: Tilman Singer.


The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine Residence (Kurzfilm-Februar)

8. Februar 2023

Mit seinem Langfilmdebüt Luz erschuf Tilman Singer einen ästhetisch süffigen Retro-Horrorfilm. Während seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien Köln drehte Singer ein kurzes Werk mit dem sperrigen Titel The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine Residence, welches ich im Rahmen des Kurzfilm-Februars gesehen habe.

Abstrakte Blase

Der abwesende Mr. Yamamoto hat sein großzügiges Domizil in den Alpen einer Bekannten überlassen, die dort die Zeit mit Müßiggang, Wein-Trinken und Squash-Spielen in einem leeren Schwimmbecken zubringt. Eines Tages findet die Frau ein geheimisvolles Paket vor der Tür, welches eine schwarze Box beinhaltet. Dieser entsteigt wie von magischer Hand eine immer größer werdendes weißes Objekt, welches Yamamotos Bekannte verschlingt…

Bild (c) KHM/Singer.

Tilman Singer, geboren 1988 in Leipzig, arbeitete bisher immer mit seinen Kreativpartnern, Szenenbildner Dario Mendez Costa, Musiker Simon Waskow und Kameramann Paul Faltz zusammen. So auch bei seinem vorliegenden ersten Kurzfilm, der im Rahmen des Studiums an der Kunsthochschule für Medien Köln entstandt. Bereits vier Jahre vor Luz kann man die spätere Handschrift Singers gut erkennen. Grobkörnige 16mm-Bilder, Retro-Chic sowie eine Konzentration auf Ästhetik und Inszenierung, bei welcher die Story nur eine eher untergeordnete Rolle spielt. Auch die titelgebenden Vorkommnisse im Alpendomizil des Herrn Yamamoto, der durch Abwesenheit glänzt, bleiben rätselhaft und unerklärt. Irgendwie wirkt der 10-Minüter wie die Eröffnungssequenz eines abendfüllenden Mystery-Streifens, welche zumindest optisch etwas hermacht. Jan Bluthardt, Dr. Rossini aus Luz, hat in seiner Rolle hier eine einzige Dialogzeile. Der lange Titel kontrastiert dieses kurze, sehr abstrakte Werk.

Bild (c) KHM/Singer.

The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine Residence ist als Bonusmaterial auf der DVD und BluRay von Luz enthalten. Außerdem kann man sich den Kurzfilm HIER bei Youtube ansehen.



The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine Residence
Mystery/Kurzfilm Deutschland, Italien 2014. 10 Minuten.
Mit Linda Hofmann, Jan Bluthardt u.a. Drehbuch und Regie: Tilman Singer.


Best Man (2016) (Kurzfilm-Februar)

2. Februar 2023

An monatsbezogenen Filmaktionen gibt es etwa den Horroctober, den Noirvember und den Japanuary. Für Februar als kürzesten Monat von allen ist mir kürzlich etwas eingefallen: Vorhang auf für den Kurzfilm-Februar. Wir starten mit dem britischen Beitrag Best Man von 2016.


Im Härtetest

Donald (Josh O’Connor) trifft sich mit seinem guten Freund Patrick (Ben Hall) in einem Restaurant. Patrick ist erfreut zu hören, dass sich Donald mit Freundin Jean (Lizzy Watts) verlobt hat. Donald möchte, dass Patrick bei der Hochzeit als sein Trauzeuge fungiert. Doch soll dieser ihm auch in einer äußerst heiklen Situation helfen. Wie wird Patrick reagieren?

(c) Full Fat Films

Neben neun Shorts als Regisseur war Filmemacher Freddie Hall (Neffe von Rebecca Hall und Enkel von Leslie Caron) vor allem als Assistant Director bei großen Blockbustern wie Wonder Woman (2017), Justice League (2017/2021) und Red Sparrow (2018) tätig. Mit seinem vorliegenden sechsten Kurzfilm Best Man liefert der Brite ein überaus prägnantes und pointiertes Werk ab, welches trotz seiner Kürze mit unerwarteten Wendungen aufwartet. Die beiden wichtigsten Rollen spielen dabei Josh O’Connor (The Crown – Staffel 3 und Staffel 4) und Ben Hall, der Bruder des Regisseurs. Best Man eignet sich auf Grund seiner überschaubaren Länge perfekt als Appetithäppchen für einen abendfüllenden Spielfilm. In diesem Rahmen habe ich das Werk als Vorfilm von The Banshees of Inisherin auch im Kino gesehen.

Best Man kann man sich hier kostenlos auf Youtube ansehen.



Best Man
Kurzfilm/Komödie UK 2016. 5 Minuten. Mit: Josh O’Connor, Ben Hall, Lizzy Watts u.a. Drehbuch: Freddie Hall und Oliver Kember. Regie: Freddie Hall.


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Tagebuch einer singenden, film-, serien- und theaterverrückten Lehrerin

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