Die Rote Dame (Kurzkritik)

15. Juni 2019

Eine junge Modefotografin scheint von einem alten Familienfluch heimgesucht zu werden als eine Mordserie die Handschrift ihrer toten Schwester trägt…

Als der Giallo nach Würzburg kam

Die Schwestern Kitty und Evelyn wuchsen bei ihrem Großvater Tobias von Wildenbruck (Rudolf Schündler) in dessem alten Schloss auf, der den beiden Mädchen von einem alten Familienfluch erzählte. Vor Jahrhunderten tötete die schwarze Dame die rote Dame, ihre eigene Schwester. Letztere kehrte aber von den Toten zurück und nahm Rache, indem sie sieben Menschen, als letztes die überlebende Schwester, meuchelte. Bei einem Streit zwischen den erwachsenen Kitty (Barbara Bouchet) und Evelyn kommt es zu einem schweren Unfall, in dessen Folge Evelyn stirbt. Mit der Hilfe der anderen Schwester Franziska (Marina Malfatti) gelingt es den Todesfall zu verheimlichen. Einige Jahre später, Großvater Tobias ist gerade verstorben, beginnt eine schaurige Mordserie im Umfeld von Kitty, mittlerweile eine erfolgreiche Modefotografin. Ist Evelyn etwa als rote Dame wiederauferstanden, um Vergeltung zu üben? Kitty beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln…

Auch wenn mich Suspiria (1977) von Dario Argento in ästhetischer Hinsicht sehr beeindruckt hat, so packte mich das „Giallo-Fieber“ in der Folge überhaupt nicht. Dennoch wagte ich bei einem hinsichtlich seiner Entstehung und Verbreitung kuriosen Film einen Blick: Die Rote Dame (1972) von Regisseur Emilio Miraglia wurde nämlich nicht nur in italienischen Studios gedreht. Die Außenaufnahmen entstanden (freilich eine Dekade bevor ich geboren wurde) in meiner Wahlheimat Würzburg sowie in der tauberfränkischen Kleinstadt Weikersheim. Für mich persönlich daher sehr interessant, einige bekannte Schauplätze in ihrer „Vergangenheitsform“ im Film zu erleben. Auch dank des Settings zwischen hipper Modewelt, stylisher Architektur und unheimlicher Schlosskulisse wirkt Die Rote Dame ordentlich inszeniert. Die Handlung wird aber gleichzeitig wirr und umständlich erzählt. Ich habe bei den zahlreichen Frauen (wie viele Schwestern waren es nochmal???) im Film, von denen die meisten wohl nur auftreten um gekillt zu werden (die rote Dame tötet schließlich sieben Mal!), irgendwann auch den Überblick verloren. Die große Auflösung ist dann völlig an den Haaren herbeigezogen. Mit Rudolf Schündler (der nicht nur den verknöcherten Pauker Dr. Knörz in den Lümmel von der ersten Bank-Filmen spielte, sondern etwa auch Rollen in Suspiria und Der Exorzist hatte) als siechem Opa und der späteren B-Movie-Walküre Sybil Danning (Sador – Herrscher im Weltraum, Hercules [1983]) als intrigantem Model waren mir zwei der Darsteller nicht ganz unbekannt. Trotz deutscher Produktionsbeteiligung kam der Film hierzulande gar nicht in die Kinos und wurde nach über einer Dekade (im Giftschrank?) 1984 als Horror House in einer verstümmelten Fassung (ca. 20 Minuten fehlen) auf Video veröffentlicht. Auf DVD gibt es diesen italienischen Reißer unter dem englischen Titel The Red Queen Kills 7 Times mittlerweile ungekürzt.

Die Rote Dame
(La dama rossa uccide sette volte)
Thriller Italien, Deutschland 1972. FSK 18. 99 Minuten. Mit: Barbara Bouchet, Udo Pagliai, Marina Malfatti, Marino Masé, Sybil Danning u.a. Regie: Emilio Miraglia. Drehbuch: Fabio Pittorru und Emilio Miraglia.

 

Credits
Bilder (c) Eyecatcher Movies


Suspiria – oder mein Ausflug in den Horroctober und seine Begleiterscheinungen

31. Oktober 2018

Neulich beim Horrorfilm-Schauen und was danach kam.

Im Grunde bin ich kein wirklicher Horrorfilm-Fan, aber die Tatsache, dass ein prominent besetztes Remake Mitte November in die Kinos kommt und die Jahreszeit namens „Horroctober“, brachte mich dazu, mir am Sonntag Abend Dario Argentos Giallo-Klassiker Suspiria anzusehen. Meine Filmkritik ging gestern (Dienstag) online, siehe HIER.

Doch was ereignete sich nach der Erstsichtung dieses psychedelischen Cocktails unheilschwangerer Musik und surreal-schauriger Bilder? Am Montag Morgen gab es einen kleinen Unfall in meiner Wohnung und die Glasscheibe der Küchentür ging zu Bruch. Beim Auflesen der größeren Scherben erlitt ich dann leider eine Schnittwunde am rechten Daumen. Zwar keine schlimme Verletzung, aber ein Arztbesuch war notwendig und ich daher für den restlichen Tag etwas außer Gefecht gesetzt. Kurioserweise vernahm ich am gleichen Abend von irgendwo aus dem fünfstöckigen Mietshaus, in welchem ich seit drei Jahren logiere, merkwürdige, leicht heulende Geräusche.

Was lernen wir daraus? Sollte es eine weitere Sichtung von Suspiria oder einem ähnlichen Film geben, so möge ich mich von Glasscheiben fernhalten. 🙂

 

Hinweis:
Beim Verfassen dieses Beitrags kam kein Filmblogger zu Schaden.


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