Die Singende Lehrerin aka „Königin der Blogparaden“ fragte kürzlich nach den sieben Charakteren/-Innen (nicht SchauspielerInnen) aus Film, Fernsehen oder auch Literatur, die wir „vom Fleck weg“ heiraten würden…
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Schreiten wir auch sogleich zum Altar zur Tat. Die Reihenfolge ist zufällig und nicht wertend.
Eve (Tilda Swinton) – Only Lovers Left Alive
Wer mich etwas kennt, konnte sich denken, dass hier mindestens eine von der unvergleichlichen Tilda Swinton gespielte Figur auftauchen musste. Ja ich würde für Eve aus Jim Jarmuschs entschleunigtem Vampir-Film gerne zum ewigen Blutsauger werden. Dann wäre ich zwar auf ewig so hässlich wie jetzt, aber auf Dauer vermutlich gesünder und ich würde nicht (mehr) altern. Ich könnte Eve dann bei ihren unbeschreiblichen, meditativen Tänzchen zusehen und mit ihr zur Lautenmusik von Jozef van Wissem durch Tangier tingeln. Der Vorteil von ewigem Leben wäre natürlich, dass ich wie Eve alle Bücher lesen, alle Filme schauen und alle CDs hören könnte, die ich schon immer konsumieren wollte, dazu Sprachen (Irisch, Chinesisch, Altgriechisch usw.) und vieles mehr lernen. Die Zeit ist schließlich relativ. Und im Gegensatz zu Adam habe ich Fargo gesehen! Bevor ich vollends abschweife, geht es weiter mit…
Stella Gibson (Gillian Anderson) – The Fall: Tod in Belfast
Die ersten beiden Staffeln der düsteren, aber virtuos montierten nordirischen Krimi-Serie habe ich in zwei Fassungen (gekürzte ZDF-Fassung und BBC-Version) gesehen. Nie zuvor habe ich eine so faszinierende Polizeibeamtin wie Stella erlebt. Ich könnte ihr beim Erledigen ihrer Steuererklärung zusehen (wann kommt das Spin-Off „Superintendent Stella Gibson does her taxes“?). Und dann diese tolle Stimme („husky voice“) mit dem authentischen britischen Akzent! Höchstwahrscheinlich bin ich mit 35 ein wenig zu alt, um in Stellas Beuteschema zu passen. Außerdem ist sie nicht direkt der Typ für beste Bindungen, aber man wird ja mal träumen dürfen ;-)…
Dana Scully (Gillian Anderson) – Akte X
Nachdem es mit Mulder auf Dauer nicht lief, wäre die sinnliche FBI-Agentin Dana Scully laut Staffel 10 derzeit ja wieder auf dem Markt. Eine kompetente Ärztin an meiner Seite könnte ich als Dauerpatient auch gut gebrauchen. Und mysteriöse Fälle von Verschwinden in einer Wohnung zu lösen gäbe es bei meiner Zerstreutheit auch. Ein Faible für strenge Hosenanzüge habe ich allerdings nicht. 😉
Vanessa Ives (Eva Green) – Penny Dreadful
Ja, es könnt etwas stressig werden mit einer Frau verheiratet zu sein, die abwechselnd von Luzifer oder Dracula verfolgt und terrorisiert wird. Aber Vanessa ist eben ein echtes Original. Wir könnten zusammen Vaterunser beten (ich bin ursprünglich auch katholisch), durchs neblich-malerische London des späten 19. Jahrhunderts flanieren oder auf eine Gedichtlesung von John Clare gehen. Und wenn’s mal kriselt können wir immer noch zur Paartherapie bei Dr. Seward aufkreuzen. Jedenfalls wird die Welt nicht fast untergehen, sollte sich Miss Ives für mich entscheiden 😉
Kaylee (Jewel Staite) – Firefly/Serenity
Ein Grund warum mir die Serie Firefly (und der dazugehörige Film Serenity) so gut gefällt, sind die interessanten Frauenfiguren. Auf der Niedlichkeitsskala ganz oben: Kaylee, deren Tätigkeit man wohl am besten mit Chefingenieurin und „Gute Laune“-Beauftragte des Raumschiffes Serenity beschreiben kann. Kaylee ist süß, herzallerliebst und (im Gegensatz zu mir) handwerklich begabt! Perfekt, würde ich sagen. 😉
Isabel „Bel“ Rowley (Romola Garai) – The Hour
Was ich an Bel bewundere: sie ist eine emanzipierte Frau, die sich als Chefredakteurin/Produzentin des BBC-Nachrichtenmagazins „The Hour“ in einer Führungsrolle unter Männern durchgesetzt hat und das mit Mitte/Ende 20 in den Jahren 1956/57! Abgesehen davon sieht sie auch einfach toll aus und ist immer topmodisch gekleidet, wobei ich ihre Brillen jetzt nicht so mag. Dass Bel einer echten Frau unheimlich ähnlich sieht, mit der ich in der Realität bis letztes Jahr eine zehn Jahre lange Beziehung geführt habe, mag meinen Heiratswunsch verstärken 😉
Königin Guinevere (Lena Headey) – Merlin (1998)
Guinevere (gespielt von der jungen Lena Headey in ihren 20ern) ist aus meiner Sicht die perfekte Verkörperung der Königin an Artus‘ Tafelrunde und sicherlich eine viel nettere Herrscherin als Cersei Lannister. Sie sieht mit ihrem blassen Teint wie die personifizierte Frühlingsbraut aus, um welche Winter und Sommer werben. Stundenlang könnte ich ihr zusehen, wenn sie gedankenverloren umherblickt. Lancelot müsste ich als Guineveres Mann dann allerdings zu seiner eigenen Ehefrau und Familie an den See zurückversetzen. Und Königin Mab wird unsere Wedding-Plannerin! 😉
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Bilder (c) Filmverleihe/TV-Sender.