2010 bis 2019: Die besten Serien der Dekade (Teil 2)

Nachdem der Start meiner Reihe zu den besten Serien der vergangenen Dekade schon wieder fast zwei Monate her ist muss es endlich mal mit dieser besonderen Bestenliste weitergehen, heute mit den Plätzen zehn bis sechs.

In der Vorauswahl meiner Bestenliste der Jahre 2010 bis 2019 (Grundvoraussetzung: Serienpremiere oder Erstausstrahlung neuer Folgen zwischen dem 01.01.2010 und dem 31.12.2019) mussten leider ein paar harte Entscheidungen getroffen werden. Diesen „Honourable Mentions“ war der Beitrag vom 11. Juli gewidmet. Natürlich könnte ich meine Top-Serien der 2010er auch auf einmal bekannt geben, aber ich habe mich für die Peter-Jackson-verfilmt-den-Hobbit-Strategie entschieden. Das heißt also statt einem oder zwei Beiträgen gibt es drei! 😉

Die Plätze 10 bis 6

10 The Crown (2016-?) *
Staffeln 1 bis 3 (30 Folgen)
Zu den absolut hochwertigen Prestige-Produktionen des mittlerweile umstrittenen Streaminggiganten Netflix gehört diese von Zeitgeschichtsexperte Peter Morgan konzipierte und fast allein geskriptete Historienserie über die englische Krone und die Regierungsjahre der aktuellen britischen Königin Elizabeth II. seit 1952. The Crown punktet nicht nur mit einer glänzenden Besetzung, etwa Claire Foy (Staffeln eins und zwei) und Olivia Colman (Staffeln drei und vier) als britische Monarchin, und einem unfassbar opulenten Szenenbild, sondern auch einer immer wieder lehrreich-spannenden Aufarbeitung der Hintergründe. Im Dezember 2020 erschien die vierte Season. Fünf und sechs (mit Imelda Staunton als Elizabeth II.) sind für 2022 bzw. 2023 geplant.

9 Lerchenberg (2013/2015)
Staffeln 1 und 2 (8 Folgen)
Zum 50. Geburtstag im Jahre 2013 gönnte sich das Zweite Deutsche Fernsehen eine bissige Sender-Comedy über sich selbst. TV-Redakteurin Billie (Eva Löbau) muss sich darin mit dem selbstverliebten, schwierigen Schwiegernmüterschwarm und Altstar Sascha Hehn (himself) auseinandersetzen, dem sie ein Comeback bescheren soll. Bereits in Staffel 1 parodiert man gekonnt das öffentlich-rechtliche Fernsehen, doch in der zweiten Staffel lassen die Autoren Niels Holle, Marc O. Seng und Felix Bender sämtliche Scheuklappen fallen, zelebrieren dabei eine gnadenlose Mediensatire, welche den Finger genau in die Wunden der ZDF-Bräsigkeit legt und im Finale passenderweise den furiosen Jan Böhmermann aufbietet. Leider ging es nach Season 2 nicht weiter und so bleibt Lerchenberg mit einer Gesamtlänge von nur etwa 200 Minuten in acht Folgen die kürzeste Serie in dieser Bestenliste.

8 Love (2016-2018)
Staffeln 1 bis 3 (34 Folgen)
Kaum etwas wird so idealisiert, vereinfacht und falsch dargestellt wie romantische Beziehungen in Filmen, teilweise aber auch in Serien. Nicht so in Love von Judd Apatow, Lesley Arfin und Paul Rust. Der spießige Privatlehrer Gus (Rust), der minderjährigen Schauspielern Unterricht während des Drehs gibt, trifft auf die Radioredakteurin Mickey (Gillian Jacobs), die mit etlichen Suchtproblemen zu kämpfen hat. Die dritte im Bunde ist Bertie (Claudia O’Doherty), Mickeys sonnige, australische Mitbewohnerin. Gus und Mickey erleben eine Beziehung mit Höhen und Tiefen, die aber immer authentisch und bodenständig bleibt. Nach drei Staffeln wurde die Dramedy-Serie mit einem wundervollen Ende abgeschlossen.

7 Orphan Black (2013-2017)
Staffeln 1 bis 5 (50 Folgen)
Clone Club forever! Eine junge Frau in Schwierigkeiten erfährt, dass sie nur eine von vielen Klonen ist. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihren „Schwestern“ kämpft sie gegen die Machenschaften unterschiedlicher Konzerne/Wissenschaftler und für die eigene Selbstbestimmung. Der Hauptgrund warum die kanadisch-amerikanische Science-Fiction-/Mystery-Serie hier auftaucht: Tatiana Maslany, die wirklich alle weiblichen Klone des „Leda-„Programms verkörpert. Und weil ihr das so grandios gelingt vergisst man zwischenzeitlich, dass hier ein und dieselbe Schauspielerin etwa ein Dutzend verschiedene Rollen spielt. Aber nicht vergessen darf man das starke, weitere Ensemble, welches ihr zur Seite steht, in einer über fünf Staffeln spannend entwickelten Show.

6 Game of Thrones (2011-2019)
Staffeln 1 bis 8 (73 Folgen)
Was Peter Jacksons dreiteilige Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Romanepos Der Herr der Ringe für Fantasykino darstellt, das ist Game of Thrones, die Adaption von George R.R. Martins Buchreihe Das Lied von Eis und Feuer durch David Benioff und D.B. Weiss, für Fantasy im TV. In den ersten sechs Staffeln bot GoT über weite Strecken herausragendes Fernsehen und vor allem in den ersten Jahren eine überaus werkgetreue Umsetzung der literarischen Vorlage. Doch weil Meister GRRM mit den beiden ausstehenden Romanen nicht nachkommt und sich Benioff/Weiss für Action entschieden haben anstatt der Geschichte ausreichend Raum für ein rundes Ende zu geben wirkten die beiden finalen Seasons durchwachsen und völlig überhastet. Ohne diesen bedauerlichen und unnötigen Qualitätsabfall würde GoT sehr wahrscheinlich weiter oben in der Liste stehen.

* noch nicht vollendet


Nun zu euch: was sind eurer Meinung nach die besten Serien der Jahre 2010 bis 2019?

Demnächst: Die Top 5 der besten Serien der vergangen Dekade!

 

 

 

 

8 Responses to 2010 bis 2019: Die besten Serien der Dekade (Teil 2)

  1. Wortman sagt:

    GoT nur auf Platz 6… da bin ich aber auf die Top 5 gespannt.

  2. Nummer Neun sagt:

    Oh, Lerchenberg 🙂 Ja echt schade, dass die Serie nicht weiter ging. Besonders Staffel 2 war ja wirklich gelungen.

    Orphan Black hatte mich im Laufe der Jahre etwas verloren, so dass bei mir immer noch die letzte Staffel offen ist.

    • mwj sagt:

      Natürlich kann man sagen, dass „Lerchenberg“ genau am Höhepunkt endete. Aber irgendwie wäre es schon interessant zu wissen, was sich mit Billie als Chefin geändert hätte. Die Schauspielerin Eva Löbau mag ich seit der Serie sehr gerne.

      „Orphan Black“ hat inhaltlich sicherlich kleine Schwächen, aber die sind für mich nicht wirklich ausschlaggebend,

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  5. […] Zu Teil 1: Honorary Mentions zu Teil 2: Plätze 10 bis 6 […]

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