Bright (Kurzkritik)

Neben unzähligen „eigenen“ Serien hat sich der Streamingdienst Netflix in letzter Zeit auch der (Ko-)Produktion aufwändiger Spielfilme gewidmet, wie Bright von Regisseur David Ayer…

Dunkle Straßen, dunkle Elfen

In einer alternativen Gegenwart wird die Erde nicht nur von Menschen, sondern auch Elfen und Orks bevölkert. Spannungen zwischen den unterschiedlichen Rassen gibt es auch in der US-Metropole Los Angeles. Der menschliche Polizist Daryl Ward (Will Smith) kehrt nach einer schweren Schussverletzung wieder in den aktiven Dienst an der Seite seines umstrittenen Partners Nick Jacoby (Joel Edgerton), einem Ork, zurück. Als sie bei einer nächtlichen Patrouille ein denkwürdiges Artefakt entdecken, geraten die beiden Cops nicht nur ins Fadenkreuz diverser Banden und korrupter Kollegen. Auch die Besitzerin des magischen Gegenstands, die finstere Elfe Leila (Noomi Rapace), verfolgt mit ihren Schergen die beiden Gesetzeshüter mit unerbittlicher Härte…

Trotz einer großeren Vielfalt an Serien und Filmen machte sich Netflix zuletzt nicht nur Freunde, indem man sich die Exklusivrechte an eigentlich fürs Kino produzierten Filmen wie Okja (2017) von Bong Joon-Ho oder Auslöschung (März 2018) von Alex Garland sicherte. Der Fantasy-Actioner Bright von Regisseur David Ayer (Herz aus Stahl, Suicide Squad) wurde gar direkt für Netflix produziert. Doch bei diesem Streifen erscheint es keinesfalls bedauerlich, dass er nur dort zu sehen ist. Das Drehbuch von Max Landis (Dirk Gentlys holistische Detektei) bietet einen interessanten Ansatz, wenn es die Probleme einer Großstadt wie Rassendiskriminierung und Bandenkriminalität auf ein Urban-Fantasy-Setting überträgt. Doch leider macht Bright zu wenig aus dieser potenzialträchtigen Prämisse. Stattdessen setzt man hier auf eine unübersichtliche Hetzjagd zwischen Elfen, Orks und Menschen mit bemüht wirkenden Buddy-Movie-Elementen. Daher verkommt die 90-Millionen-Dollar-Produktion zu einer abgedroschenen Mischung aus Training Day (zu welchem David Ayer seinerzeit das Skript verfasste) und Underworld, mit bösen Dunkelelfen anstelle von Vampiren.

Bright ist seit dem 22. Dezember 2017 bei Netflix abrufbar.

Bright
Fantasy-Action USA 2017. 117 Minuten. Mit: Will Smith, Joel Edgerton, Lucy Fry, Noomi Rapace, Édgar Ramirez, Happy Anderson u.v.a. Regie: David Ayer. Drehbuch: Max Landis.

Credits:
Bild (c) Netflix.

5 Responses to Bright (Kurzkritik)

  1. Der Kritik kann ich nicht ganz zustimmen.
    Ich fand der Film hat ein cooles Setting, dass gut umgesetzt wurde. Absolut sehenswert. 😄
    Deine Kritikpunkte kann ich jedoch nachvollziehen.

    • mwj sagt:

      Es ist auch immer eine Frage des individuellen Geschmacks, wie man die einzelnen Teile eines Films bewertet bzw. welchen Stellenwert diese für den einzelnen Zuschauer haben. Und das Potenzial des Films hinsichtlich der aktuellen gesellschaftlichen Probleme mit Rassismus usw. in einem Urban-Fantasy-Setting wurde aus meiner Sicht eben zugunsten eines austauschbaren Action-Plots vernachlässigt.
      Aber danke für dein Feedback.

  2. […] Ladybird Avengers: Infinity War Bright (Kurzkritik) Flash Gordon […]

  3. Hey!
    Unübersichtliche Hetzjagd beschreibt das Ganze richtig gut.
    Als der Film zuende war saß ich so dar und hatte immer noch 1000 Fragen. Anscheinend ist ja eine Fortsetzung geplant, ich bin gespannt..

    Liebe Grüße,
    Nicci

  4. […] Agent Hamilton 2: In persönlicher Mission Argoman – Der phantastische Supermann Bright Die Farbe Flash Gordon (1980) Gefahr: Diabolik Italian Spiderman (Kurzfilm) The Killing of a Sacred […]

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