Comedian Mike Myers hat erstmals eine Serie für Netflix geschaffen, in welcher er außerdem nicht weniger als acht unterschiedliche Rollen spielt. The Pentaverate dreht sich um einen Geheimbund, der es ausnahmsweise mal gut mit der Menschheit meint.
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„The Pentaverate must never be exposed!“
Nach dem Ausbruch der Pest in Europa im Jahre 1347 wurde ein Geheimbund von fünf Gelehrten gegründet, um die Welt zu verbessern. Auch in der Gegenwart besteht dieses „Pentaverate“ noch immer. Als eines ihrer Mitglieder, der Computer-Experte Jason Eccleston (Mike Myers) tot aufgefunden wird, rekrutieren die vier anderen – der betagte Lord Lordington (Mike Myers), der australische Medienmogul Bruce Baldwin (Mike Myers), der Musik- und Talentmanager Shep Gordon (Mike Myers) und der russische Oligarch Mishu Ivanov (Mike Myers) einen neuen in ihre Runde: den Nuklearphysiker Hobart Clark (Keegan-Michael Key). Clark soll helfen, die Klimakrise zu stoppen. Doch wenig später gibt es weitere Todesfälle. Unterdessen wird der erfahrene kanadische TV-Reporter Ken Scarborough (Mike Myers) von seinem Sender entlassen. Gemeinsam mit der jungen Kamerafrau Reilly (Lydia West) gerät Ken an den Verschwörungstheoretiker Anthony Lansdowne (Mike Myers), der ihnen vom „Pentaverate“ erzählt. Ken gelingt es, sich in die Hausarmee des Geheimbundes einzuschleusen und will mit einer Enthüllungsstory seinen Job wiederbekommen…
Schauspieler, Comedian, Autor und Produzent Mike Myers wurde zu Beginn seiner Karriere als Mitglied der traditionsreichen Sketchcomedyreihe Saturday Night Live und als schräger Titelheld in Wayne’s World (1992) sowie dessen Fortsetzung aus dem Folgejahr bekannt. Noch größeren Bekanntheitsgrad erreichte der 1963 geborene Kanadier als schriller Geheimagent in den drei Austin Powers-Filmen (1997, 1999, 2002) und als Sprecher des Ogers Shrek in der gleichnamigen Animationsfilmreihe. Kürzlich ist Mike Myers‘ erste Arbeit für Netflix erschienen. Bei der sechsteiligen Comedy-Miniserie The Pentaverate fungierte Myers nicht nur als Schöpfer und Chefautor, sondern spielt insgesamt acht (!) verschiedene Rollen. In der gesamten Austin Powers-Reihe waren es dagegen „nur“ fünf.
Es erscheint unglaublich was manche Spinner da draußen so alles glauben: die Erde ist eine Scheibe, die Mondlandung wurde in einem Filmstudio inszeniert, die Geschicke der Welt werden im Verborgenen von Reptiloiden gesteuert, echte Vögel gibt es nicht, die Sache mit den Chemtrails usw. Von Reichsbürgern und Querdenkern will ich gar nicht erst anfangen. Jedenfalls ein weites Feld an absurden Theorien, aus dem man in einer fiktionalen Serie viel machen kann. Nur machen Myers und seine Co-Autoren daraus viel zu wenig. Natürlich darf man nicht erwarten, dass die Thematik in einer Gesamtlaufzeit von lediglich gut zweieinhalb Stunden (die Episodenlänge variiert zwischen 21 und 31 Minuten) erschöpfend behandelt wird. The Pentaverate erweist sich über weite Strecken als ziemlich unlustig und wechselt überwiegend zwischen niveaurmen Humor unter der Gürtellinie, abgedroschenen kulturellen Stereotypen und fadem Wortwitz. Die starke Leistung des Make-Up-Departments, einige wenige gelungene Gags und die überschaubare Länge gestalten die Angelegenheit immerhin einigermaßen kurzweilig. Erst zum Ende hin lässt die Serie ihr mögliches Potenzial kurzzeitig aufblitzen. Insgesamt wirkt das Ganze aber wie ein überlanger Saturday Night Live-Sketch. Mein persönliches Highlight in dieser sehr mauen Produktion war die herrlich überzeichnete, aber nicht sehr umfangreiche Doppelrolle von Jennifer Saunders (Absolutely Fabulous, Shrek 2) als „Maester“ von Dubrovnik und dessen Schwester.
The Pentaverate ist seit dem 5. Mai 2022 Teil des Angebots von Netflix.
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The Pentaverate
Comedyserie USA 2022. 6 Folgen. Gesamtlänge: ca. 160 Minuten.
Mit: Mike Myers, Debi Mazar, Lydia West, Keegan-Michael Key, Ken Jeong, Richard McCabe, Jennifer Saunders u.v.a. Idee: Mike Myers. Regie: Tim Kirkby.
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Credits
Bilder (c) Netflix