Chloe (Serie)

17. September 2022

Nach dem Tod ihrer ehemals besten Freundin schleicht sich Becky in deren Freundeskreis ein, um mehr über die genauen Umstände herauszufinden, in der Miniserie Chloe von Alice Seabright, einer BBC-/Amazon-Co-Produktion.


Hinter dem schönen Schein

In ihrer Kindheit und Jugend waren Becky (Eloise Thomas) und Chloe (Gia Hunter) die besten Freundinnen. Doch im Alter von 17 Jahren brach der Kontakt ab. Die erwachsene Becky (Erin Doherty) verfolgt weiterhin das scheinbar perfekte Leben Chloes (Poppy Gilbert) aus der Ferne über ein soziales Netzwerk. Doch dann erhält Becky die Meldung, dass Chloe Selbstmord begangen hat. In der gleichen Nacht rief Chloe Becky mehrmals an, obwohl die beiden seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen hatten. Beckys eigenes Leben als Aushilfe in einem tristen Bürojob, die mit ihrer demenzkranken Mutter Pam (Lisa Palfrey) zusammenlebt, ist von Einsamkeit geprägt. So entschließt sich die junge Frau, mehr über die Umstände von Chloes Ableben herauszufinden. Als Sasha nimmt sie den Kontakt zu Chloes bester Freundin, der PR-Unternehmerin Livia (Pippa Bennett-Warner) auf und lernt auch Chloes Witwer, den jungen Politiker Elliot (Billy Howle) sowie weitere Freunde wie DJ Richard (Jack Farthing) und Finanzunternehmer Nish (Akshay Khanna) kennen. Schnell wird sie von der Gruppe aufgenommen. Dabei erfährt Becky nicht nur mehr über ihre alte Freundin Chloe, sondern kommt auch allmählich Elliot näher. Ihrer Mutter geht es unterdessen immer schlechter…

Soziale Netzwerke sind innerhalb der letzten Dekade ein immer zentrales Thema im Leben vieler, vor allem jüngerer Menschen geworden. Auch in Filmen und Serien werden Facebook, Instagram, Twitter und andere Netzwerke immer mehr zum Thema. Regisseurin und Drehbuchautorin Alice Seabright, bisher vor allem für die Netflix-Serie Sex Education tätig, behandelt in ihrer ersten eigenen Serie Chloe mehrere Aspekte dieses Themenfeldes und erforscht auch die Auswirkungen.

Dank Social Media können alte (Schul-)Freunde, die sich eigentlich seit Langem aus den Augen verloren oder mit den Jahren „auseinanderentwickelt“ haben, ganz einfach den Kontakt wiederherstellen und etwas darüber erfahren, was die/der andere in der Zwischenzeit so getan und erlebt hat. Becky fristet eine einsame, recht triste Existenz, hat einen nicht wirklich erfüllenden Job und außerdem damit zu kämpfen, dass ihre an Demenz leidende Mutter gesundheitlich immer stärker abbaut. Voller Faszination verfolgt Becky daher das so wunderschön wirkende Leben von Chloe, ihrer besten Freundin aus Jugendzeiten, die aber als beide 17 Jahre alt waren den Kontakt abbrach, über eine Plattform, welche Instagram sehr ähnelt. Als eben jene Freundin überraschend stirbt möchte Becky mehr erfahren und verschafft sich unter falschem Namen Zugang zum persönlichen Umfeld der Verstorbenen. Eigene Freunde hat Becky nicht. Gelegentlich schleicht sie sich auf irgendwelche schicken Veranstaltungen. Auf einer davon lernt Becky den Amerikaner Josh (Brandon Micheal Hall) kennen, der sie schnell durchschaut.

Die Prämisse des Sechsteilers lässt den Schluss zu, dass wir es hier mit einem stylishen Thriller zu tun haben. Doch das Interesse von Serienschöpferin Alice Seabright und ihrem Team (darunter die Co-Autorinnen Poppy Cogan und Kayleigh Llewellyn sowie Co-Regisseurin Amanda Boyle) liegt gänzlich anderswo. Vielmehr geht es einerseits darum, das vermeintlich perfekte Leben der verstorbenen Titelfigur zu entzaubern sowie die nach Antworten und Anschluss suchende Protagonistin immer tiefer in Abgründe und ein selbst aufgebautes Lügengebäude eintauchen zu lassen. Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass die für die BBC und Amazon Prime Video produzierte Serie früher oder später in reißerische Gefilde abdriftet, um dem Publikum am Ende einen potenziell überraschenden, aber im Endeffekt ziemlich konstruierten Twist zu präsentierten. Doch weit gefehlt. Chloe erweist sich zwar als abgründiges Psychodrama, bleibt gleichzeitig aber auch angenehm unreißerisch und glänzt durch eine organisch entwickelte Handlung, die zudem gekonnt mit Auslassungen arbeitet, den Zuschauern eben nicht alles von vorne bis hinten erklärt. Die Erzählperspektive bleibt konsequent bei Becky, die sich aus den Dingen, welche sie über Chloe und ihr privates Umfeld erfährt, immer wieder mögliche Szenen in ihrer Phantasie zusammenreimt. Hinzu kommen die realen Flashbacks auf die innige Freundschaft der beiden jungen Mädchen. Am Ende ergibt sich aus diesen ganzen Bestandteilen ein stimmiges, aber keinesfalls vollständiges Bild, nicht ohne Brüche und Widersprüche.

Es spricht ebenfalls für die Qualität der Miniserie, dass die zentrale Hauptfigur Becky nicht dämonisiert, sondern trotz ihrer Probleme neutral dargestellt wird. Bezüglich ihres Innenlebens bleibt die ganze Angelegenheit recht vage. Dank der starken Performance von Hauptdarstellerin Erin Doherty, bekannt für ihre Verkörperung von Prinzessin Anne in Staffel 3 und Staffel 4 von The Crown, wird diese widersprüchliche Figur lebendig. Außerdem überzeugen Billy Howle (Dunkirk, Am Strand [2017]) als Chloes Ehemann Elliot und Lisa Palfrey (Sex Education) als Beckys demenzkranke Mutter.

Die komplette sechsteilige Miniserie Chloe ist seit dem 24.06.2022 Teil des Angebots von Amazon Prime.


Chloe
Psychodrama/Miniserie UK 2022. FSK 12. 6 Folgen. Gesamtlänge: ca. 335 Minuten.
Mit: Erin Doherty, Billy Howle, Pippa Bennett-Warner, Jack Farthing, Brandon Micheal Hall, Lisa Palfrey, Poppy Gilbert, Alexander Eliot, Akshay Khanna, Eloise Thomas, Gia Hunter u.a. Idee: Alice Seabright. Drehbuch: Alice Seabright, Poppy Cogan, Kayleigh Llewellyn. Regie: Alice Seabright, Amanda Boyle.

Credits
Bilder (c) Amazon/BBC.

 

 


Battle Star Wars

27. August 2021

Nach dem Märchenzicken-als-Möchtegernheldinnen-Sequel-Totalstausfall Avengers Grimm 2: Time Wars letzte Woche habe ich mir die Tage einen weiteren Mockbuster der Billigstfilmschmiede The Asylum angesehen. In Battle Star Wars kämpfen Rebellen gegen die böse Koalition und eine weitgehend sinnlose Handlung.


Sinnfrei im Weltall

Jahrtausende in der Zukunft. Die Galaxis wird von der übermächtigen Koalition unter Lord Malaster (Justin Berti) beherrscht. Eine Gruppe Rebellen möchte sich dem Zugriff des bösen Lords und seiner Macht entziehen und hat eine Zuflucht auf dem Planeten Haven erschaffen. Die Lage von Haven ist nur wenigen Eingeweihten bekannt. Rebellenanführer Corbryn (Luke Fattorusso) wird jedoch von Weltraumpiratin Ajax (Aimee Solte) an die Koalition verraten. Die letzte Hoffnung für Haven lastet nun auf dem aus einem langen Kälteschlaf erwachten Paladin Denz (Benedikt Sebastian) sowie ausgerechnet Lord Malasters Tochter Astera (Alyson Gorske), die sich nach dem Tod ihrer Mutter von der Koalition abgewendet hat…

The Asylum, in der Filmwelt berühmt-berüchtigt für seine albernen Monster-Streifen à la Sharknado und primär für seine an Titel bzw. Thema aktueller Blockbuster angelehnten Machwerke, wollte natürlich auch ein Stück vom gigantischen Star Wars-Kuchen abhaben. Dafür wurde mal schnell ein Billigfilmchen in Lagerhallen und der kalifornischen Pampa abgedreht. Gleichzeitig mit Star Wars – Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers (Kinostart: 18. Dezember 2019) auf den Markt zu kommen dazu hat es nicht gereicht. Denn Battle Star Wars, so der Titel des Sternenkrieg-Klons erschien in den USA im Januar 2020 und in Deutschland im März des gleichen Jahres fürs Heimkino. In der Vita von Regisseur James Thomas stehen so verheißungsvolle Titel wie der Lara-Croft-Rip-Off Tomb Invader und der Creature-Horror Megalodon. Jeremy M. Inman, der hier das verzapft hat, was bei anderen Filmen Drehbuch genannt wird, kennt der geplagte, masochistische veranlagte Asylum-Konsument schon von seiner Beteiligung an beiden Avengers Grimm-Teilen (Buch bei beiden, Regie beim ersten Streich).

Bekanntlich hatten die beiden Dauerproduzenten David Michael Latt und David Rimawi (die künftig am besten unter dem gemeinsamen Pseudonym „Bill Igheimer“ auftreten sollten) auch hier wieder fast kein Geld zur Verfügung. Für ein paar halbwegs ordentliche (wenngleich menschenleere) Hintergrundkulissen hat es trotzdem gereicht. Vermutlich stand der Kram einfach so in einer der Lagerhallen rum und wäre sonst auf dem Müll gelandet. Auch die wenigen Minuten Weltraumaction erscheinen durchaus ordentlich, wenn man mal davon absieht, dass die Raumschiffe wie aus einem etwa zehn Jahre alten Videospiel aussehen. Statisten oder Komparsen waren im mickrigen Budget leider nicht drin. Daher hat der böse Lord Malaster (Kennzeichen: Morgenmantel und Grimassieren) keine Soldatenhorden, sondern nur zwei Handlanger zur Verfügung. Außerdem besteht das gesamte Ensemble aus kaum mehr als einem halben Dutzend Akteure. Die hat man unter ein paar Models bzw. Cosplayern zusammengecastet. Die Damen, wie Astera und Weltraumpiratin Ajax, sind natürlich eher knapp bekleidet. Das Kostüm des Paladins (in einer anderen Sternensaga hieß so jemand noch Jedi) wirkt gar nicht mal so billig. Als Allzweckwaffen gibt es mehrere identisch aussehende, als „Helper“ bezeichnete Androidinnen, die für mich wie Judith Rakers aussehen.

Die wenigen annehmbaren Ansätze können aber kaum kaschieren, dass die Story einerseits absolut generisch daherkommt und außerdem wenig bis keinen Sinn ergibt. Wer hier wen oder was retten, befreien, gefangen nehmen, beherrschen, stehlen oder töten möchte, keine Ahnung! Die Zusammenhänge (falls es sie gibt) haben sich mir nicht erschlossen, zu beliebig und lustlos verpuffen die Wendungen. Regisseur James Thomas und sein Team inszenieren die ganze Chose aber auch unfassbar leblos und uninspiriert. Dagegen erweisen sich sogar die unsägliche Prequel-Trilogie oder alte Star Wars-Klone wie Star Crash und Sador – Herrscher im Weltraum als Hochkaräter. Das offene Ende schreit förmlich nach einem Sequel. Bitte nicht!

Battle Star Wars ist seit März 2020 auf DVD und BluRay erschienen. Vom Kauf wird abgeraten! Aber das Machwerk wird sicherlich bald wiedermal auf Tele 5 wiederholt.

Battle Star Wars – Die Sternenkrieger
(Battle Star Wars)
Science-Fiction-Trash USA 2020. FSK 12. 83 Minuten (PAL-DVD).
Mit: Alyson Gorske, Aimee Stolte, Justin Berti, Benedikt Sebastian, Luke Fattorusso, Canyon Prince, Alissa Filoramo, Ross Forte u.a. „Drehbuch“: Jeremy M. Inman. Regie: James Thomas.

Credits
Bilder (c) Whie Pearl Movies

 

 


Dracula (2020)

17. Januar 2020

Nach der schwachen vierten Staffel von Sherlock widmeten Steven Moffatt und Mark Gatiss einer anderen Fgur der viktorianischen Phantastik einen Dreiteiler, der seit dem ersten Januar-Wochenende bei Netflix zu sehen ist. In Dracula spielt der Däne Claes Bang den legendären Vampirfürsten aus der Feder von Bram Stoker…

Frisches Blut

1897. In einem Kloster in Budapest erzählt der gesundheitlich schwer angeschlagene englische Anwalt Jonathan Harker (John Heffernan) der Ordenschwester Agatha (Dolly Wells) von seinen schrecklichen Erlebnissen mit Graf Dracula (Claes Bang) in dessen labyrinthischem Schloss. Doch der untote Vampirfürst will seinen „Diener“ nicht so einfach ziehen lassen…

Der legendäre Blutsauger und Titelheld von Bram Stokers Roman aus dem Jahre 1897 war bereits unzählige Male in Film und Fernsehen zu sehen. Dabei wurde er unter anderem von Max Schreck, Bela Lugosi, Lon Chaney Jr., John Carradine, Christopher Lee, Jack Palance, David Niven, Louis Jordan, Klaus Kinski, George Hamilton, Frank Langella, Gary Oldman, Leslie Nielsen, Gerard Butler, Patrick Bergin, Richard Roxburgh, Marc Warren, Thomas Kretschman, Jonathan Rhys-Meyers, Luke Evans und Christian Camargo verkörpert. In diese langen Fußstapfen tritt nun der dänische Schauspieler Claes Bang (The Square, The Affair: Staffel 5). Aus meiner Sicht war die lieblos hinkonstruierte und teilweise haarsträubend unlogische vierte Staffel von Sherlock, der BBC-Erfolgsserie aus der Feder von Steven Moffatt (Coupling, Doctor Who) und Mark Gatiss, (der auch die Rolle von Mycroft Holmes spielt) schon irgendwie gruselig. Von daher erscheint es nicht unbedingt überraschend , dass sich die beiden Autoren danach mit einem richtigen Horror-Projekt befassen. Zu Beginn bietet „Dracula 2020“ noch einige gewohnte Elemente der Vorlage auf, macht aus dem Stoff aber schon bald etwas Eigenes und spart dabei keineswegs mit Blut.

Gekonnt wechselt die erste Folge zwischen Harkers Erlebnissen in Draculas Schloss und den Ereignissen im Kloster. Die beiden weiteren Episoden spielen allerdings an gänzlich anderen Schauplätzen. Gatiss und Moffatt adaptieren zwar einige gängige Elemente und bekannte Charaktere aus der Vorlage, ihre Version vernachlässigt aber den romantischen Aspekt ziemlich. Stattdessen wird die Existenz des Vampirfürsten immer wieder vor allem in den Dialogen wissenschaftlich-analytisch erforscht oder gewisse Eigenheiten erklärt wenngleich diese Herangehensweise die legendäre Figur der Horrorliteratur keinesfalls entzaubert. „Dracula 2020“ gelingt es der Geschichte und seinem Protagonisten eine humorvolle Note zu verleihen ohne allerdings das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. Außerdem profitiert die Miniserie davon, dass der charismatisch-präsente Hauptdarsteller Claes Bang in Person von Dolly Wells (Stolz und Vorurteil und Zombies, Can You Ever Forgive Me?) als Agatha einen starken Gegenpart besitzt. Zudem erinnert die technisch überaus gelungene Inszenierung an die Stärken von Sherlock.

Bestanden alle bisherigen Staffeln von Sherlock aus je drei 90-Minütern, so macht dies auch bei Dracula auf den ersten Blick Sinn. Nur gibt es aus meiner Sicht einen großen Qualitätsabfall in der dritten Folge. Die Story des letzten Drittels hätte mehr Zeit zur Ausarbeitung benötigt und auch die hier neu eingeführten Figuren kommen eindeutig zu kurz. Im Grunde wäre eine Episode mehr notwendig gewesen. Dann würde das Finale nicht so überstürzt wirken.

Die komplette Miniserie ist seit dem 4. Januar 2020 bei Netflix abrufbar.

Dracula
3teilige Horror-Miniserie UK 2020. Gesamtlänge: ca. 270 Minuten. Mit: Claes Bang, Dolly Wells, Jonathan Aris, Morfydd Clark, John Heffernan, Lydia West u.v.a. Idee & Drehbuch: Steven Moffatt und Mark Gatiss. Regie: Jonny Campbell, Damon Thomas, Paul McGuigan.

Credits
Bilder (c) BBC/Netflix.


Sador – Herrscher im Weltraum (Kurzkritik)

19. Juni 2019

Um seinen friedlichen Heimatplaneten vor einem Weltraumtyrannen zu retten macht sich ein junger Held auf die Suche nach tapferen Kämpfern. Willkommen bei Sador – Herrscher im Weltraum oder anders gesagt: „Die sieben glorreichen Sternenkrieger“!

Roger Cormans Star Wars

Tyrann Sador (John Saxon) von den Malmori befindet sich mit seiner Armee von Mutanten auf einem gnadenlosen Eroberungsfeldzug durch die Galaxis. Auch vor dem friedlichen Planeten Ak’ir macht der finstere Despot nicht halt und gibt den Bewohnern sieben Tage Bedenkzeit. Die Alternativen lauten Unterwerfung oder totale Vernichtung durch eine zerstörerische Superwaffe. Einige Bewohner Ak’irs wollen das drohende Schicksal aber nicht hinnehmen und schicken den jungen Shad (Richard Thomas) mit dem intelligenten Raumschiff Nell los, um Söldner im Kampf gegen Sadors Streitkräfte anzuheuern. Shad findet diese in Gestalt der jungen Ingenieurin Nanelia (Darlanne Fluegel), des lässigen Weltraumcowboys (George Peppard), der kampfeslustigen St. Exmin (Sybil Danning) von den Valkyrie, des Echsenmenschen Cayman (Morgan Woodward) aus der Lambda Zone sowie von Nestor (Earl Boen), einem auf mehrere Körper verteilten Bewusstsein, und Gelt (Robert Vaughn), einem desillusionierten Killer.

Nachdem George Lucas 1977 Star Wars – Krieg der Sterne äußerst erfolgreich auf die Leinwand gebracht hatte war die Space Opera als Genre das ultraheiße Ding im Filmbusiness. Doch nicht nur der in Italien gedrehte Kult-Trash-Film Star Crash (1978) von Luigi Cozzi bediente sich ungeniert bei Lucas, auch B-Movie-Legende Roger Corman produzierte seine Version des Stoffes. Unter Regie von Jimmy T. Murakami (Wenn der Wind weht) verknüpft Battle Beyond the Stars (so der Originaltitel) Motive aus der Sternensaga mit der Story des Westerns Die glorreichen Sieben (1960, Regie: John Sturges), welche natürlich wiederum auf Akira Kurosawas Die sieben Samurai (1954) basiert. Robert Vaughn spielt hier praktischerweise die gleiche Rolle wie 20 Jahre zuvor. Mit Richard Thomas (John-Boy von den Waltons; inklusive der passenden Synchronstimme von Luke Skywalker) und George Peppard (Frühstück bei Tiffany, A-Team) ist der Streifen auch sonst prominent besetzt. Die einfach strukturierte, allzu episodische Story mag einen nicht wirklich vom Hocker hauen, die mit nur wenig Geld vom jungen James Cameron (Terminator, Titanic, Avatar) erschaffenen Kulissen und Raumschiffmodelle fand ich dagegen durchaus gelungen. Außerdem hatte die Produktion mehr als drei Soundeffekte zur Verfügung, damals keine Selbstverständlichkeit. Dazu noch ein paar spaßige Einfälle (wie der Whiskey-Spender im Gürtel; Aliens ohne Ohren, die per Wärme kommunizieren; ein Bösewicht, der bisweilen „Arm dran“ ist) und knallige Weltraumgefechte. Aus meiner Sicht ein kurzweiliges, augenzwinkerndes Scifi-Abenteuer, welches aus seinen geringen Mitteln in technischer Hinsicht viel herausholt. Der wichtigste Spezialeffekte dürfte aber dahingehend funktioniert haben, dass die knappen Kostüme von Sybil Danning nicht geplatzt sind (siehe auch Hercules von Luigi Cozzi). Ich kann mich dunkel erinnern, dass Sador – Herrscher im Weltraum in meiner Kindheit öfter im Privatfernsehen wiederholt wurde. Heutzutage läuft der Film wohl nur noch im Pay TV, und leider auch noch im falschen Bildformat.

Sador – Herrscher im Weltraum (Battle Beyond the Stars)
Science-Fiction-Film USA 1980. FSK 12. 98 Minuten. Mit: Richard Thomas, Darlanne Fluegel, John Saxon, George Peppard, Robert Vaughn, Sybil Danning, Morgan Woodward, Earl Boen u.v.a. Regie: Jimmy T. Murakami. Drehbuch: John Sayles.

Credits:
Bilder (c) Warner.


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