Das Ende ist da, sowohl vom diesjährigen Kurzkritiken-Sommer als auch von Danger 5. Im großen Finale von Staffel 2 kommt es zum endgültigen Endkampf gegen den ewigen Erzfeind…
Nach ihrer Reise in Vergangenheit kehren Danger 5 zurück in die Gegenwart und sind schockiert. Hitler (Carmine Russo) hat irgendwie überlebt und beherrscht nun als allmächtiger Boss Hitler die ganze Welt von seinem Raumschiff im Orbit aus. Die Überlebenschancen der Agenten sind gleich null, denn Hitlers Albtraumwelt ist völlig vegan und daher kann Pierre (Pacharo Mzembe) seinen Zeitreise-Cocktail nicht zubereiten. Eine hoffnungslose Hetzjagd beginnt…
Im ultimativ letzten Streich mobilisieren Dave Ashby und Dario Russo nochmal eine geballte Ladung Irrwitz und bringen die zweite Runde ihrer Retro-Camp-Naziploitation-Serie zu einemk würdigen Abschluss. Welcome To Hitlerland entführt die Zuschauer nicht nur in eine krude Dystopie, das letzte Abenteuer der gefährlich guten Fünf bietet auch herrlichen Scifi-Trash nach (wie sollte es auch anders sein) japanischem Vorbild. Natürlich ist das hier alles völlig gaga, wenn eine unerwartete, zudem mindestens alberne und/oder gleichzeitig unlogischste die nächste jagt. Dazu gibt es hier eine Reihe schräger, in Ganzkörperkostümen herumhampelnder Nebenfiguren wie einen Roboter, oder sprechende Tiere wie ein Yeti sowie ein Haifisch namens Megabite! Dazu schweben Gebäude und Raumschiffe einfach so durchs All und bei der finalen Konfrontation vollziehen die Mitglieder des titelgebenden Teams die Verwandlung zur Sentai-Truppe (ich sag nur Power Rangers). Dem allumfassenden Rundumschlag gegen die popkulturellen Sünden der 1980er fügt Welcome To Hitlerland noch das Genre der plumpen Sitcom hinzu, wenn Hitler seine Gegner in einer besonders bösen Form dieser Seriengattung gefangenhält. Einen herrlichen abgespacten Score gibt’s gratis dazu.
An dieser Stelle muss sich mich bei allen Beteiligten von Danger 5 bedanken, dass es diese im besten Sinne kuriose Show überhaupt das Licht der Fernsehbildschirme erblickt hat. Was hat mir diese tolle Serie für schöne Stunden bei der Erst- und Zweitsichtung im letzten Jahr sowie bei der Dritt- und Viertsichtung im Rahmen des Kurzkritiken-Sommers 2018 beschert! Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich gehe mal kurz ins Nebenzimmer, um über das bittersüße Ende zu weinen, welches Game Of Thrones erstmal toppen muss!
Mit freundlicher Unterstützung von Colonel Chestbridges Sitdown-Gun.
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Danger 5, 2×07: Welcome To Hitlerland Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Nikola Despoja, Carmine Russo u.a. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Wie der Titel verspricht ereignet sich in der insgesamt 13. Folge von Danger 5 eine Zeitreise. Die Truppe versucht in der Vergangenheit den unsterblichen Geist von Hitler zur Strecke zu bringen…
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Previously on DANGER 5
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Back To The Sixties (With Cheese)!
Während der Zombieapokalypse im USSR-Land konnten Hitlers (Carmine Russo) untote Überreste zwar zerstört werden, doch über Umwege gelang der Geist des Führers in den Körper der unsterblichen Holly (Elizabeth Hay). „Hitler-Holly“ reiste daraufhin in die Vergangenheit, um den Zweiten Weltkrieg für sich zu entscheiden. Dank eines flott gemixten Zeitreise-Cocktails von Pierre (Pacharo Mzembe) gelang Danger 5 die Verfolgung. Im vom Krieg gezeichneten Österreich müssen sie nicht nur den unkaputtbaren Führer aufhalten, sondern werden auch mit ihren jüngeren Ichs konfrontiert. Vor allem für Pierre ein mehr als denkwürdiges Erlebnis…
Mit der vorletzten Episode schlagen David Ashby und Dario Russo den Bogen zur ersten Staffel, mit einer Zeitreise zurück in den Zweiten Weltkrieg im anachronistischen Sixties-Setting, inklusive eines Gastauftritts von Aldo Mignone, dem Pierre aus Staffel 1 sowie einem Wiedersehen mit Colonel Chestbrige und seiner Sitdown-Gun. Nebenbei dient die Folge natürlich auch im Zuge des popkulturellen, allumfassenden Eighties-Overkills als eigenwillige Hommage an eine ikonische Filmtrilogie von Robert Zemeckis. Marty McFly und Doc Brown düsen per modifiziertem DeLorean durch die Zeit. Danger 5 gelingt dies durch einen besonders ausgefeilten Drink, freilich eine Eigenkreation von „Mixperte“ Pierre, welche unbedingt mit Mozzarella zubereitet werden muss („You can’t go back in time without cheese!“)! Als es zur unvermeidlichen Begegnung der Agententruppe mit ihren jüngeren Versionen kommt, helfen auch keine Warnungen, das Raum-Zeit-Kontinuums durch unbedachte Handlung nachhaltig zu verändern. Und so dreht sich Back To The Führer zu weiten Teilen um die persönlichen Befindlichkeiten, die jenes Aufeinandertreffen mit sich bringt. Aber die Episode verkommt keinesfalls zum surrealen Identitätsdrama. Dafür wird reichlich hemmungslos billig zusammengezimmerte Action geboten: ein fast die ganze Laufzeit überdauernder Luftangriff mit den üblichen Spielzeugfliegern an recht sichtbaren Fäden, teils in Tateinheit mit Spielfiguren sowie knallige Shootouts und mehr, inklusive einer augenzwinkernden Reminiszenz an die gute alte Batman-Serie aus den 1960ern. Der unangenehm überraschende Schlussakkord bildet die Basis für das große Serienfinale, demnächst rezensiert auf diesem kleinen Blog.
Mit freundlicher Unterstützung von Mein Klampf, dem Führer unter den Gitarren.
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Danger 5, 2×06: Back To The Führer
Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Nikola Despoja, Carmine Russo u.a. Special Guest Star: Aldo Mignone als Pierre. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
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Credits:
Bilder (c) Edel Germany
Obgleich sich die besonders warme Jahreszeit allmählich dem Ende zuneigt, geht der diesjährige Kurzkritiken-Sommer noch ein wenig weiter. Schließlich gibt es da unter anderem ein noch ein paar Episoden von Danger 5.
Hitler (Carmine Russo) ist tot. Oder doch nicht? Nachdem Danger 5 ihren Erzfeind zur Strecke brachten und diesen Sieg mit einer riesigen Party in Westberlin feiern, steigt der untote Führer aus seinem Grab und mobilisiert eine Armee von Nazi-Zombies. Weiterhin hat es Hitler auf die unsterbliche US-Schülerin Holly (Elizabeth Hay) abgesehen, die von Nikita Chruschtschow (Steve Parker) entführt und als seine Prinzessin ins USSR-Land gebracht wurde. Ilsa (Natasa Ristic), die mit ihrem früheren Lover Chruschtschow noch eine Rechnung offen hat, und die übrigen Mitglieder von Danger 5 eilen zum sowjetischen Freizeitpark, um Holly zu befreien und die Zombieapokalypse zu verhindern…
Killer-Garnelen, koksgedopte Riesenschlangen, mutierte Dinos usw. Irgendwann mussten in der 2. Staffel von Danger 5 ja auch Untote auftauchen. Die Macher begnügen sich aber keineswegs damit, lediglich eine Horde untoter Nazis (ins „Leben“ gerufen von einer ohrenbetäubenden Elektrogitarre!) durch einen Freizeitpark marodieren zu lassen, sondern inszenieren hier einen kuriosen Mehrfronten-Konflikt. Alle flüchten vor den Zombies, versuchen irgendwie zu überleben oder die Unholde gar unschädlich zu machen. Jackson kämpft gegen seine tiefgehende Kommunisten-Phobie und gleichzeitig im Eifersuchtsdreieck mit Ilsa und Chruschtschow während die ätzend-unverbesserliche Holly einfach nur Spaß haben will. Neben dem obligatorischen Gore-und-Splatter-Szenen gefällt vor allem die Gestaltung des Freizeitparks als augenzwinkernder Gegenentwurf zum kulturimperialistisch-kapitalistischen Disneyland. Im großen Finale von Super Dead wird schließlich der Grundstein für die nächste Folge gelegt, die sich in einem ganz anderen Setting abspielt und sicherlich erneut irren Spaß bereitet. Was auch immer da passieren wird…
Mit freundlicher Unterstützung von Dead Hitler Baseballcaps.
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Danger 5, 2×05: Super Dead Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Den Machern von Danger 5 scheint nichts wirklich heilig. Den in Episode vier der 2. Staffel verlagert sich das irre Treiben in den Vatikan, pünktlich zum Fest…
Eine Gruppe abtrünniger Nazis um Mr. Pedro (Nathan Cain) hat Hitler (Carmine Russo) entführt und hält diesen im Vatikan gefangen, wo gerade die traditionelle große Weihnachtsfeier stattfindet. Während Pierre (Pacharo Mzembe) den finsteren Vorgängen in der Kurie auf den Grund zu gehen versucht, müssen der indisponierte Tucker (Sean James Murphy) und Pierres Sidekick McKenzie (Fumito Arai) Babysitter für die unkaputtbare Göre Holly (Elizabeth Hay) spielen, auf welche es der frostige Chruschtschow (Steven Parker) abgesehen hat. Ilsa (Natasa Ristic) und Jackson (David Ashby) erleben unterdessen ein Wiedersehen der absonderlichen Art…
Von wegen „Urbi et Orbi“! Weihnachten im Kirchenstaat läuft hier ganz anders ab, nämlich als glitzern-kitschige Italo-Disco-Sause mit kommerzgeschwängerten Devotionalien und leicht bekleideten Damen. Aber Un sacco di Natale parodiert nicht nur Szenarien aus einem Dan-Brown-Roman aufs Absurdeste und lässt Popetown alt aussehen, sondern liefert mit der atemlosen Flucht vor einem Fisterling und seinen Luftballons Reminiszenzen an das Home-Invasion-Genre. Doch das allein reicht David Ashby und Dario Russo nicht, um die 25 Minuten gewohnt bis zum Zerbersten vollzupacken. Neben einer drogeninduzierten Down-Under-Heimweh-Vision mit sprechenden Tieren durchlebt man als Zuschauer außerdem ein unvergleichliches Eifersuchtsinferno um die attraktive Russin Ilsa inklusive grenzüberschreitender „Liebesszene“. Zum großen Schlusspunkt dieser erneut hemmungslosen Folge gelingt es dem titelgebenden Agenten-Team im zehnten (!) Anlauf endlich ihr Ziel zu erreichen. Den Cameo der Woche absolviert Regisseur Russo (der gefühlt die Hälfte der Nebendarsteller nachsynchronisiert hat) höchstpersönlich als italienisch parlierender Jesus am Kreuz, dem die Feierlichkeiten anlässlich seiner Geburt teilweise gegen den Strich gehen. Jedenfalls geht die Party bald weiter, auch ohne christlichen Beistand.
Mit freundlicher Unterstützung von Nachos Italianos.
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Danger 5, 2×04: Un sacco di Natale (A Sack Of Christmas)
Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Max Mastrosavas als Papst, Brendan Rock als Desert Fox und Dario Russo als Jesus. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Es ist schon erstaunlich, wie Danger 5 in seiner zweiten (und bis dato leider letzten) Staffel dem hemmungslosen Wahnsinn von Folge zu Folge sogar noch zu steigern vermag. In der dritten Episode befindet sich unser Agententeam auf der Flucht, vor fehlgeleiteten Cops und schleimigen Dinos…
Nachdem der weihnachtliche Highschool-Ball in einer Katastrophe endete, befinden sich die überlebenden Mitglieder von Danger 5 mit Schülerin Holly (Elizabeth Hay) auf der Flucht. Hitler (Carmine Russo), dessen finstere Pläne Holly miteinschließen, hat als falscher FBI-Agent die Polizei von Metro City unterwandert und den Gesetzeshütern verklickert, dass es sich bei Danger 5 um kommunistische Verräter handelt. Mit aller Härte machen Jacksons (David Ashby) frühere Kollegen um Captain Bramman (Dan O’Grady) Jagd auf die Agenten. Ein ehemaliger Mitstreiter des Führers (Robert Tompkins) hat unterdessen eigene Pläne und daher ein paar echsenhafte Kumpels mitgebracht…
Wie es der Titel schon verrät lässt diese Episode (wie auch schon Lizard Soldiers Of The Third Reich) die Urzeitechsen auf die Menschheit los. Bei dem ganzen Plastik, Schleim und Irrsinn bleibt weiterhin kein Auge trocken. Den absoluten Höhepunkt bietet natürlich die rasante, mit Spielzeugfiguren und-autos gefilmte (!) Verfolgungsjagd. Generell hat sich Season 2 ja der absurden Überzeichnung der Populärkultur und vor allem des Konsumterrors der 1980er verschrieben, siehe die überwiegend geschmacklosen (wenngleich freilich fiktiven) Spielzeugwerbespots während des Abspanns. Durch den Wechsel der Schauplätze zwischen Polizeirevier, zweifelhaftem Nachtclub und dunklem Einkaufszentrum entwickelt Revenge Of The Lizardmen die Dynamik eines Großstadt-Actionsfilms der 80er, wirkt dadurch wie eine krude Variante von Beverly Hills Cop, nur eben mit Dinos und Ninjas. Eben genau diese Melange aus trashigen Albernheiten und stilsicherer Reminiszenz vergöttere ich so an der Serie von David Ashby und Dario Russo. Liebhaber von schwülstigstem Synthiepop mit Italo-Disco-Elementen oder schweingitarrenlastigem Rock-Score kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten.
Mit freundlicher Unterstützung von Tamico.
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Danger 5, 2×03: Revenge Of The Lizardmen Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Robert Tompkins als Josef Mengele und Dan O’Grady als Captain Bramman. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Die unerträgliche Sommerhitze scheint erstmal vorbei, doch der Kurzkritiken-Sommer geht weiter und mit ihm auch die grenzenlose „Eighties Madness“ der zweiten Staffel von Danger 5!
Wie Ilsa (Natasa Ristic) herausfand, hat es Hitler (Carmine Russo) auf eine Schülerin der Abschlussklasse der MDW High School abgesehen. Die Truppe mischt sich unter die Schülerschaft und das Lehrerkollegium, muss aber schnell herausfinden, dass dem Führer schwer beizukommen ist. Denn in kürzester Zeit avanciert er als vermeintlicher Pennäler Johnny Hitler zum Idol seiner Mitschüler. Zudem werden Jacksons (Davd Ashby) Versuche, Adolf umzubringen, vom übereifrig-ahnungslosen Schuldirektor (Shaun Micallef) vereitelt. Hitler hat unterdessen sein Ziel erreicht: die blonde Göre Holly (Elizabeth Hay) als Date zum Christmas Ball zu führen…
Die Highschool als gesellschaftlicher Raum fungierte vor allem in einigen amerikanischen Filmen der 1980er als zentraler Schauplatz, etwa in The Breakfast Club (1985) und Ferrys macht blau (1986, beide von Regisseur John Hughes) aber auch Zurück in die Zukunft (1985). In dier vorliegende Episode packt das D5-Autorenduo Ashby/Russo so viele Elemente des Genres wie es nur geht und kreiert eine völlig überzeichnete, aber doch treffende Satire, die wenig Hemmungen kennt, seien es die unterschiedlichen Klischeestereotypen, die Modesünden der 1980er oder die Tatsache, dass die betreffenden Schauspieler immer viel zu alt sind, um glaubhaft Schüler verkörpern zu können. Außerdem gibt es kein wichtigeres Thema als der bevorstehende (im konkreten Fall weihnachtliche) Abschlussball und niemand (außer Danger 5) erahnt auch nur im entferntesten die finsteren Absichten des „Titelhelden“. Im Gegenteil, schnell mutiert „Johnny“ zum Star der Bildungseinrichtung, ein beißend-ironischer Kommentar zur Verführbarkeit der Jugend. Tucker lässt sich unterdessen vom löwenköpfigen McKenzie zum Ninja im Schnellverfahren (natürlich mit einer Montageszene) ausbilden. Als am Ende fast keiner verschont bleibt und das große splattrige Highschool-Inferno seinen Lauf nimmt, gibt’s noch ein paar Slasherfilm-Zitate sowie eine kurze Reminiszenz an Sharknado. Die nervige Schülerin Holly de Palma, deren unerträglich-schrille Stimme selbst Panzerglas zerspringen lässt, hat noch eine wichtige Rolle zu spielen. Regisseur Dario Russo scheint hier auch musikalisch in seinem Element, vor allem beim schmalzigen Synthiepopsong „I Won’t Touch You, Baby“, der aus der Schmiede von Stock/Aitken/Waterman zu kommen scheint.
Mit freundlicher Unterstützung von Tamico.
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Danger 5, 2×02: Johnny Hitler Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Nathan Cain als Otto Skorzeny/Carlos Mendez und Shaun Micallef als Schuldirektor. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Kurz vor Weihnachten, irgendwann in den 1980ern. In einem traditionsreichen Londoner Edelkaufhaus wird Colonel Chestbridge (Nikola Despoja) vom überraschend lebendigen Adolf Hitler (Carmine Russo) und dessen Komplizen Otto Skorzeny alias Carlos Mendez (Nathan Cain) kaltblütig ermordet. Der Tod ihres früheren Chefs ruft natürlich die längst nicht mehr aktive Truppe Danger 5 auf den Plan. Doch ehe sie sich versehen werden die Agenten selbst unter Beschuss genommen: Tucker (Sean James Murphy) und Claire auf ihrer Hochzeit in Australien, Megastar Pierre (Pacharo Mzembe) auf einer Modenschau in Tokio sowie Jackson (David Ashby), der sich gerade mit einer russischen Prostituierten vergnügen wollte. Ilsa (Natasa Ristic) verdient ihr Geld als Tänzerin und hat sich mit üblen Typen eingelassen. Gemeinsam mit Pierres japanischem Butler McKenzie (Fumito Arai) verfolgt das Team die Spur von Mendez in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires…
Nach dem ästhetisch sehr ansprechenden sowie zitatereichen Sixties-Camp in Season 1 stellen David Ashby und Dario Russo gleich zum Auftakt der zweiten Staffel den Regler auf die volle Dröhnung „Eightiesploitation“! Nicht nur dass sich die titelgebende Truppe in punkto Frisuren und Kleidung verändert hat, die Figur des Pierre durchlebte offensichtlich eine Mutation vom adretten südeuropäischen Womanizer zum afrokanischstämmigen Tausendsassa (nun gespielt von Pacharo Mzembe als optische Reminiszenz an Detective Tubbs aus Miami Vice), der sowohl als Sänger/Musikproduzent, Modedesigner, Buchautor sowie Nachtclubbesitzer Erfolge nachweisen kann und statt Cocktails immer einen hilfreichen Hit auf Kassette mitbringt. Den Vorwuf, hier nur eine wahllose Aneinanderreihung von Absurditäten in zeitgenössischem VHS-Filter zu liefern müssen sich die Macher nicht gefallen lassen. Dieses Nebeneinander von modischen Klischees, Koks, Splatter, überdimensionalen Plüschtieren bzw. Tierköpfen, Killer-Garnelen (!) und „sleazy conent“ mit stimmungstreibendem Schweinegitarren-/Bass-und-Synthie-Score wirkt bisweilen völlig entfesselt. Ashby und Russo entwickeln ihr Herzensprojekt allerdings inhaltlich weiter, indem sie im Vergleich zur Premierenseason (mit ihren „Nazi-Plan der Woche“-Stories) weniger auf episodische Elemente als vielmehr einen durchgehenden Handlungsbogen setzen. Dazu dient auch die Einführung weiterer wichtiger (teils historischer) Nebenfiguren wie Nikita Chruschtschow als Väterchen Frost, der sich die Zeit mit seinen „Dance Witches“ (siehe Foto) im märchenhaften USSR-Land vertreibt. Insgesamt lässt Merry Christmas Colonel nach traumatischen Ereignissen die Helden und Zuschauer trotz des Kitsch-Overkills gleichermaßen geschockt zurück.
Mit freundlicher Unterstützung von Tamico.
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Danger 5, 2×01: Merry Christmas Colonel Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Nikola Despoja, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Nathan Cain als Otto Skorzeny/Carlos Mendez und Vince Poletto als Juan Perón. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Vorhang auf für das furiose Finale der ersten Staffel! Es kommt zur entscheidenden Schlacht zwischen dem Führer und Danger 5, bei welcher kein Auge trocken bleibt…
Atlantis Is Callingoder Nazi-Monster und die Siegeskettensäge
Gegen die Angriffe gigantischer Nazi-Monster sowohl zu Wasser als auch zu Lande scheinen die Truppen der Aliierten machtlos. Doch ausgerechnet vom verschollen geglaubten Unterwasserreich Atlantis könnte die Rettung kommen. Danger 5 reisen mit ihrem U-Boot dorthin und treffen den geheimnisvollen Captain Gibraltar (Peter Powell), mit dessen Hilfe ein würdiger Gegner für die Nazi-Monster vollendet werden soll. Das Team befindet sich allerdings nach dem Verlust zweier Mitglieder nicht gerade in bester Stimmung. Unterdessen wird die Zentrale der aliierten Weltregierung unter Präsident Massimiliano Importante (Richard Harris) angegriffen…
Zum Abschluss der ersten Runde servieren uns die Herren Ashby und Russo ein aus meiner Sicht überaus herrliches Menü voller Albernheiten, kruder Einfälle und gekonnter Zitate. Nach einem Abstecher nach Atlantis – alle Szenen dort sind bläulich gehalten, wobei die Unterwasser-außenaufnahmen vermutlich in einem maximal zwei Meter tiefen Pool gedreht wurden – mit der Figur des mysteriösen Gibraltar, der gleichzeitig als Reminiszenz an Captain Nemo aus 20 000 Meilen unter dem Meer und Orson Welles funktionert, frönt die Serie im großen Finale (zum zweiten Mal nach Kill-Men Of The Rising Sun) dem hemmungsvolen Japan-Trash. Die epische Mecha-Schlacht der superagilen, zwischen Papp-Hochhäusern herumhampelnden Stuntmen, die mit aller Konsequenz bis zum „Final Victory“ zelebriert wird, lässt Pacific Rim, Transformers und Konsorten recht alt aussehen, wobei Maestro Russo hier auch musikalisch erneut aus dem Vollen schöpft. Darüber hinaus punktet Episode Nunmmer 6 nicht nur mit dem sprechenden Zeichentrickhund Killroy (Scooby Doo lässt grüßen!) als zugedröhntem Sidekick. Final Victory spart auch nicht mit überraschenden Wendungen, Romantik, Dramatik und liefert nebenbei den wohl spaßigsten Haiangriff der Filmgeschichte! Man, was freue ich mich auf Staffel 2!
Cocktail des Tages: „Beyond Chunderdome“
Mit freundlicher Unterstützung von Moreno Prelit Matches
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Danger 5, 1×06: Final Victory Australien 2012. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Aldo Mignone, Sean James Murphy, Natasa Ristic, Amanda Simons, Carmine Russo, Tilman Vogler u.a. Special Guest: Peter Powell als Gibraltar. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Als einige Soldaten der Allierten während des Erholungsurlaubs in der Schweiz plötzlich die Seiten wechseln treten Danger 5 auf den Plan und decken eine schändliche Geheimoperation der Nazis auf…
Ein Notruf vom britischen Field Marshall Jenkins (Bluey Byrne) erreicht das Team von Danger 5: fast sein gesamtes Bataillon und weitere allierte Truppen sind völlig urplötzlich zu den Nazis übergelaufen. Das schlagkräftige Quintett reist darauhin in die Schweiz. Auf der Zugfahrt werden Ilsa (Natasa Ristic) und Jackson (David Ashby) von Nazi-Schergen gekidnappt während Claire (Amanda Simons), Tucker (Sean James Murphy), Pierre (Aldo Mignone) sowie die junge Schweizerin Gwendoline (Caitlin McCreanor) sich in den Nachtclub „Palomino“ einschleusen, um dessen Geheimnis zu lüften…
Zweifelsohne gab es in den bisherigen Episoden schon einige leichtbekleidete Damen (inklusive der beiden Heldinnen), doch erst in Folge 5 drehen David Ashby und Dario Russo die Schraube stark in Richtung Sexploitation, siehe auch der vielsagende Titel. Jedenfalls serviert Danger 5 dem sicherlich nicht unbedarften Zuschauer hier erneut einen irren Cocktail voll kruder Zutaten: Nazitum als sexuell übertragbare Krankheit, arische Super-Prostituierte (mit den amtlichen Kennzeichen blonder Bob und blaue Augen), Nazi-Schergen mit Hai-Masken, Zugszenen irgendwo zwischen Mord im Orientexpress und Liebesgrüße aus Moskau (nur eben mit Modelleisenbahn) sowie ein spannendes Machete-Duell zwischen Tucker und einem agressiven Schweizer mit Tigerkopf, welches sicherlich auch Danny Trejo gefallen dürfte. Außerdem werden die Mitglieder von Danger 5 stärker in die ganze Sache involviert als es ihnen lieb sein kann. Für hoffnungslose Romantiker gibt es erneut eine tragische Liebesgeschichte um den nimmermüden und hier mit vollem Körpereinsatz agierenden Womanizer Pierre. Danger 5 bietet bietet eben doch Unterhaltung für die ganze Familie, ab 16 Jahren!
Cocktail des Tages: „Swiss Kiss“
Mit freundlicher Unterstützung von King of Biscuits.
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Danger 5, 1×05: Fresh Meat For Hitler’s Sex Kitchen Australien 2012. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Aldo Mignone, Sean James Murphy, Natasa Ristic, Amanda Simons, Carmine Russo, Tilman Vogler u.a. Special Guest: Ben Finn als Heinrich Himmler. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
Danger 5 verfolgt die Spur eines verschwundenen Agenten, welche in die marokkanische Stadt Waheed Al-Quarn führt. Dort zieht Hitler (Carmine Russo) heimlich die Fäden, in einem von Erwin Rommel (Brendan Rock) geführten Casino. Tucker (Sean James Murphy) und Claire (Amanda Simons) versuchen gemeinsam ein italienisches U-Boot auszuschalten. Unterdessen schleichen sich Jackson (David Ashby), llsa (Natasa Ristic) und Pierre (Aldo Mignone) als Spieler getarnt ins Casino ein. Doch eine verhängnisvolle Beziehung aus der Vergangenheit droht die Operation zu torpedieren…
Natürlich bietet Danger 5 mit der vierten Episode ein herrliches Casino Royale-Ripoff in Wüstenambiente auf. Doch für Kenner gibt es zudem weitere spaßige Zitate von Bond-Filmszenen sowie eine Reminiszenz an die Eröffnungsszene aus Italian Spiderman. Wie schon in der Pilot-Webepisode The Diamond Girls kann es Maestro Dario Russo nicht lassen, das Volk seiner Vorfahren gehörig zu veralbern, indem er die Italiener wie kaffeesüchtige Volltrottel wirken lässt, Im Zentrum steht natürlich das Kartenspiel mit hohen Einsätzen zwischen dem lässigen Agenten „John Baccarat“ und dem Führer persönlich. Bei der Ausstattung stehen den ordentlichen Miniaturkulissen erneut der allzu offensichtliche Einsatz von Spielzeugfahrzeugen gegenüber. Die ganze Außenszenerie erinnert teilweise wieder verdächtig an Team America. Dass sie mit einem Plotelement hinsichtlich der Bundeswehr-Probleme mit dem Maschinengewehrtyps G36goldrichtig liegen würden, konnte das Produktionsteam sicherlich nicht erahnen. Der größte Kritikpunkt: leider ist dieses irre Spektakel zwischen unermüdlicher Nazi-Gigantomanie und Agenten-Thrill mit persönlichen Befindlichkeiten schon nach 25 Minuten vorbei. Immerhin bleibt mir dadurch noch etwas Zeit zum Rasieren.
Cocktail des Tages: „Fruit ’n‘ Khamun“
Mit freundlicher Unterstützung von Mazzarucci Shavissimo
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Danger 5, 1×04: Hitler’s Golden Murder Palace Australien 2012. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Aldo Mignone, Sean James Murphy, Natasa Ristic, Amanda Simons, Carmine Russo, Tilman Vogler u.a. Special Guest: Brendan Rock als Erwin Rommel. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.
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