Media Monday #616

17. April 2023

Egal wie die Woche verlaufen wird, sie beginnt immer mit dem Media Monday, neben der Beantwortung der sieben Fragen eine willkommene Gelegenheit um die letzten Tage Revue passieren zu lassen.



Am Samstagabend habe ich das erste Mal seit viereinhalb Jahren wieder mal ein Theaterstück angesehen. Das Theaterensemble aus Würzburg adaptierte den Roman Orlando von Virginia Woolf aus dem Jahre 1928 für die Bühne. Bekannt dürfte der Stoff vor allem durch die Verfilmung von 1992 durch Sally Potter, mit Tilda Swinton, sein. Unter Regie von Michi Jansky und Alisa Schmitt gestaltet sich das Leben des Titelhelden als flotter, aber intensiver Garderobenwechsel durch die Jahrhunderte. Orlando fällt immer wieder in einen Schlaf, aber er altert nicht und erwacht nach einem Schlummer plötzlich als Frau. Ich war gespannt, wie das Ensemble die Hauptfigur besetzen würde (in der Filmversion spielt Tilda Swinton beide Inkarnationen). Den männlichen Part übernahm Jonas Gründler, den weiblichen Fof Brixy. Die beiden sehr androgynen Akteure zeigten als Außenseiter*in, welche die Welt um sich herum nicht verstehen, eine starke Performance. In knapp zwei Stunden durchstreifte das Stück die Zeitalter und bot auch immer wieder humorvolle Einschübe. Außerdem wurde Mad World von Tears For Fears, bekannt auch als Cover aus dem Film Donnie Darko, in die Inszenierung eingebaut. Und irgendwie fand auch Tilda Swinton ihren Weg auf die (genau genommen nicht vorhandene) Bühne. Ein vielleicht etwas sperriger Theaterabend, welcher aber gekonnt die Lebenssituation des/der Protagonist*in vermittelte. Das Stück wird noch zweimal gespielt: am Donnerstag, den 20. April und Samstag, den 22. April 2023.

Bild (c) Theaterensemble Würzburg

Nun zum montäglichen Fragentheater! 😉



Beiträge der Woche

Terminator 2 – Tag der Abrechnung

Killing Eve: Staffel 2



Fragen der Woche

1. Es ist noch gar nicht lange her, dass ich Orlando, die Kinoadaption von Sally Potter, wieder angesehen hatte (im September 2022). Auch wenn ich die Romanvorlage von Virginia Woolf nicht kenne, so war die grobe Handlung bei der Sichtung des oben erwähnten Theaterstückes noch sehr präsent.

2. Die Anzeigen und vorgeschlagenen Inhalte auf sozialen Netzwerken vermittelt einem schon das Gefühl, dass der Algorithmus nur bedingt funktioniert. Wobei ich zugeben muss, dass ich dadurch mit Los Bitchos eine tolle Band entdeckt habe, welche ansonsten wahrscheinlich an mir vorbeigegangen wäre.

3. Würde man mich fragen, ob ich eventuell eine Idee hätte, was ich an dieser Stelle schreiben sollte, ich würde sagen: Nein. 😉

4. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es von Erfolg gekrönt sein wird, wenn es auf Dauer fast nur redundante Sequels, Prequels, Spin-Offs usw. gibt. Denn irgendwann tritt beim Konsumenten die Übersättigung ein.

5. Auch in Zeiten gleichförmiger Blockbuster ist Kino noch immer ein Füllhorn an Ideen, denn abseits der öden Großproduktionen gibt es immer wieder kleine Perlen mit tollen, innovativen Geschichten.

6. Denke ich so daran zurück, wie ich früher fast jedem Blockbuster-Hype hinterhergerannt bin, wundert es mich nicht, dass ich davon irgendwann genug hatte.

7. Zuletzt habe ich die Filmkritik zu Terminator 2 geschrieben und das war höchste Zeit, weil seit dem Kinobesuch im Rahmen von „Best of Cinema“ schon wieder fast zwei Wochen ins Land gezogen sind. #comewithmeifyouwanttolive  


Tilda Swinton Festival: Orlando (1992)

30. September 2022

Wie so einige meiner Leidenschaften und Vorlieben begannen diese mit einem konkreten Ereignis. Im Falle meiner Faszination für die schottische Schauspielerin Tilda Swinton war es ein Fernsehabend irgendwann 1996, als ich Orlando sah. Und kürzlich wagte ich mich ein zweites Mal an die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Virginia Woolf durch Regisseurin Sally Potter über die unsterbliche und das Geschlecht wechselnde Titelfigur.

Orlando (Tilda Swinton) ist ein junger Günstling am Hofe von Englands Königin Elisabeth II. (Quentin Crisp). Die greise Herrscherin schenkt ihm eines Tages einen Titel und Ländereien, allerdings unter der Bedingung, dass er niemals altere. Orlando kommt diesem Wunsch nach und lebt Jahrhunderte lang ohne älter zu werden. Während des großen Frostes in London verliebt sich Orlando in Sasha (Charlotte Valandrey), die Tochter des russischen Botschaftes, doch sie verlässt ihn. Orlando zieht sich daraufhin in seinen einsamen Landsitz zurück, um sich ganz der Poesie zu widmen. Einige Zeit später wird Orlando zum Botschafter des Britischen Empires in Konstantinopel ernannt wo er auf den dort herrschenden Khan (Lothaire Bluteau) trifft. Nach Kämpfen mit den Feinden des Khans fällt Orlando in einen siebentägigen Schlaf und erwacht aus diesem als Frau. Zurück in England muss Lady Orlando damit zurechtkommen, dass ihr Titel und Ländereien wegen ihres geänderten Geschlechts nun streitig gemacht werden…

Was habe ich mich gefreut als im Mai 2021 Orlando endlich wieder auf DVD und erstmals auf BluRay erschien, nachdem der Film lange Zeit nur schwer zu beschaffen war. Bis zur Sichtung jenes besonderes Werkes, welches vor 26 Jahren die Frucht meiner Verehrung für die großartige Tilda Swinton säte, sollte es dann allerdings noch gut ein Jahr dauern. Doch nun ist es vollbracht und meine Rezension auf Vieraugen Kino seit ein paar Tagen veröffentlicht.

Credits
Bild (c) Studiocanal.

 


Tilda Swinton Festival – And so it begins

3. November 2020

In zwei Tagen, am 5. November 2020, feiert Tilda Swinton ihren 60. Geburtstag. Wer mich ein wenig kennt, weiß, dass ich die schottische Ausnahme-Schauspielerin sehr verehre. Daher möchte ich in den nächsten Wochen und Monaten einige Filme mit ihr ansehen und rezensieren.

Doch wie begann meine Faszination für die hochgewachsene, androgyne Aktrice?

Ich muss wohl 15 gewesen sein. Es war ein Donnerstag Abend. Die Eltern waren aus und ich hatte den Fernseher für mich. Zuvor hatte ich in der TV-Zeitschrift gelesen, dass auf 3sat ein Film über eine Figur gezeigt wird, die zwischendurch das Geschlecht wechselt: Orlando (1992), von Sally Potter, nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf. Titel- und Hauptfigur ist ein junger Edelmann, der über die Jahrhunderte kaum altert und eines Tages als Frau erwacht. Ich war fasziniert von der Idee und vor allem von Tilda Swintons Performance, die beide „Inkarnationen“ verkörperte.

Katherine Matilda „Tilda“ Swinton, Tochter einer altehrwürdigen schottischen Adelsfamilie, begann ihre Schauspielkarriere (nach ihrem Universitätsabschluss 1983 in Sozial- und Politikwissenschaften in Cambridge) am Theater und in experimentellen Filmen, vor allem von Regisseur Derek Jarman. Gekonnt pendelt sie in ihrer Rollenauswahl immer wieder zwischen anspruchsvollem Indie- und Arthouse-Kino (u.a. für Jim Jarmusch oder Luca Guadagnino) sowie großen Mainstream-Produktionen (etwa als Jadis bei den Chroniken von Narnia oder als „Ancient One“ im Marvel Cinematic Universe). Für ihren Rolle in Michael Clayton (2007) gewann Swinton 2008 den Oscar als beste Nebendarstellerin. Aber sie ist nicht nur im Kino zuhause, sondern wirkt(e) auch als Performance-Künstlerin (etwa als lebendes Ausstellungsstück in einer Londoner Galerie) und Model/Fashion-Ikone.

In nächster Zeit will ich versuchen, mich möglichst vielen Werken aus ihrer Filmographie, die ich entweder noch nicht gesehen und/oder noch nicht rezensiert habe, zu widmen. Open end possible.

Bereits rezensierte Filme:

2005 Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia
2008 Burn After Reading
2008 Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia
2008 Der seltsame Fall des Benjamin Button
2010
Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte
2013 Only Lovers Left Alive
2013 The Zero Theorem
2016 Doctor Strange
2018 Isle of Dogs – Ataris Reise (Sprecherin in Originalfassung)
2018 Suspiria
2019 Avengers: Endgame
2019 The Dead Don’t Die

Credits
Bild (c) Arthaus/Kinowelt.

 


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