Und heute gibt es wieder Erwarten kein Review zu einer weiteren Dokumentation, sondern zum prominent besetzten Fantasy-Streifen Seventh Son, mit den Oscar-Gewinnern Jeff Bridges und Julianne Moore in zentralen Rollen.
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Der versiebte Streifen
Im 16. Jahrhundert. England wird nicht nur von Menschen, sondern auch von Hexen, Geistern und monströsen Kreaturen bevölkert. Master Gregory (Jeff Bridges) ist der letzte aus einem traditionsreichen Orden, welcher diese Geschöpfe jagt und zur Strecke bringt. Vor Jahren sperrte er die böse Hexe Mutter Malkin (Julianne Moore) in ein unterirdisches Gefängnis. Doch Malkin gelang die Flucht und nun plant sie am bevorstehenden Blutmond, die Mächte der Finsternis zu entfesseln. Nachdem sein letzter Schüler getötet wurde sucht Gregory einen Nachfolger, den er im Bauernjungen Tom (Ben Barnes) findet. Tom ist der siebte Sohn eines siebten Sohnes und erlebt immer wieder Visionen, in welchen er die Zukunft sieht. Gregory und Tom machen sich auf den Weg zur Festung Malkins, um deren verheerende Pläne zu vereiteln. Tom trifft unterwegs auf die junge Alice (Alicia Vikander), die ein Geheimnis hütet…
Der vom russisch-amerikanischen Regisseur Sergei Bodrov (Nomad – The Warrior, Der Mongole) in Kanada gedrehte Fantasy-Blockbuster Seventh Son stand schon länger auf meiner Watchlist. Vor allem weil man die Oscar-Gewinner Jeff Bridges (für Crazy Heart, 2009) und Julianne Moore (für Still Alice – Mein Leben ohne Gestern, 2014) – beide spielten zuvor zusammen in der Kultkomödie The Big Lebowski (1998) von den Coen-Brüdern – eher selten in Werken aus der Phantastik erlebt. Die 95-Millionen-Dollar-Projekt wartet zudem mit weiteren prominenten Darstellern auf. In Person von Alicia Vikander (The Danish Girl) spielte eine weitere, spätere Oscar-Preisträgerin mit. Dazu gesellten sich Ben Barnes (Die Chroniken von Narnia) als Titelheld, Djimon Hounsou (Gladiator) als einer von Malkins finsteren Handlangern, Antje Traue (Man of Steel) als Malkins Schwester Lizzie und in einer kleinen Rolle Kit Harington, bekannt als Jon Snow aus Game of Thrones.
Die Dreharbeiten begannen bereits im März 2012, doch wegen einer drohenden Pleite des Effekt-Studios Rhythm and Hues sowie dem Ende der Zusammenarbeit von Legendary und Warner verzögerte sich die Fertigstellung des Films. Nachdem Seventh Son im Dezember 2014 in einigen europäischen und asiatischen Ländern gestartet war erfolgte die US-Veröffentlichung am 8. Februar 2015. Deutscher Kinostart war am 5. März 2015. Die Geschichte basiert auf dem ersten Roman der Spook-Buchreihe für Jugendliche des britischen Autors Joseph Delaney. Rein vom Papier her bringt der Film alle Voraussetzungen für gutes Fantasy-Kino mit sich. Das Endergebnis erweist sich aber leider als ziemlich durchwachsen.
Inhaltlich präsentiert sich Seventh Son als überaus generisch und völlig vorhersehbar. Die handelnden Personen kommen zu keiner Zeit über den Status sehr grob gezeichneter Klischeefiguren hinaus. Da helfen die großen Namen im Cast auch nicht weiter. Jeff Bridges gibt den von finsteren Kämpfen gezeichneten Magier als halbbesoffenen Gandalf während Ben Barnes in der Rolle seines Schülers weitgehend blass bleibt. Julianne Moore (erhielt eine Nominierung für die Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin) weiß sich bei all dem prächtig aussehenden CGI-Verwandlungsirrsinn scheinbar nur mit hemmungslosem Overacting zu helfen. Als ziemlich wirkungslos verpuffen auch die Versuche, die Angelegenheit mit Humor aufzupeppen. Von der Gesamtperformance her hat mich Bodrovs Film ziemlich an Stephen Sommers Horror-Blödbuster Van Helsing (2004, mit Hugh Jackman) erinnert, mit dem Unterschied, dass letzterer Streifen trotz aller Schwächen immer wieder witzig ist. Der bodenlos-theatralische und austauschbare Score von Marco Beltrami ist da ebensowenig hilfreich.
Seventh Son ist auf DVD und BluRay erhältlich sowie Teil des Angebots von Streaminganbietern wie Netflix, Amazon Prime und anderen.
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Seventh Son
Fantasyfilm USA, UK, Kanada, China 2014. FSK 12. 102 Minuten.
Mit: Jeff Bridges, Ben Barnes, Julianne Moore, Alicia Vikander, Antje Traue, Djimon Hounsou, Olivia Williams, John DeSantis u.v.a. Nach dem Roman Spooks – Der Schüler des Geisterjägers von Joseph Delaney. Drehbuch: Charles Leavitt und Steven Knight. Regie: Sergei Bodrov.
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Credits
Bilder (c) Legendary Pictures/Universal.