Ninja Assassin

24. Februar 2021

Eine Europol-Ermittlerin kommt einem jahrhundertehalten Clan von Ninja-Killern auf die Spur und begibt sich in Gefahr. Wie gut, dass sich Kämpfer Raizo auf ihre Seite schlägt…

Licht aus, Ninja-Angriff!

Seit Jahrhunderten nehmen neun Ninja-Clans jeden Mordauftrag an, sofern sie mit der richtigen Menge Gold bezahlt werden. Der Ozuno-Clan unter seinem Meister (Sho Kosugi) bildet Waisenkinder mit aller Härte zu perfekten Kampfmaschinen aus. So auch Raizo (Rain), der dem Clan jedoch abgeschworen hat und schließlich gegen seine alte „Familie“ kämpft. Die Europol-Ermittlerin Mika (Naomie Harris) ist dem geheimen Assassinenbund auf der Spur und bringt dabei nicht nur ihren Chef Ryan (Ben Miles) in Bedrängnis, sondern sich selbst auch in tödliche Gefahr…

Zugegebenermaßen stand Ninja Assassin schon länger auf meiner Watchlist. Allerdings weniger weil ich mich für Martial-Arts-Action begeistern kann, sondern wegen einer kuriosen Geschichte aus der Entstehung des Films. Die Wachowskis (damals noch Brüder, heute Schwestern), bekannt vor allem für die Matrix-Trilogie, produzierten diesen von ihrem langjährigen Mitstreiter James McTeigue (V wie Vendetta) inszenierten Actionreißer und schnitten ihn komplett auf den koreanischen Sänger/Schauspieler Rain zu, mit welchem die beiden schon bei ihrer Anime-Adaption Speed Racer (2008) zusammengearbeitet hatten. Doch das ursprüngliche Skript von Matthew Sand (Deepwater Horizon) war nicht überzeugend genug und so baten die Wachowskis ihren guten Freund J. Michael Straczynski (Schöpfer und Autor der hochklassigen Space-Opera-Serie Babylon 5) um Hilfe. Straczynski verfasste ihn nur 53 Stunden ein fast komplett neues Drehbuch und ermöglichte so den rechtzeitigen Beginn der Dreharbeiten, die ausschließlich in Berlin und den Babelsberg Studios stattfanden.

Nach Sichtung des fertigen Films bin ich allerdings der Meinung, dass keine der Skriptfassungen verwendet wurde. Denn die Handlung ergibt überhaupt keinen Sinn und funktioniert selbst als grober Aufhänger für die Actionsetpieces nur bedingt. Das Personal gestaltet sich zudem als überaus austauschbar, die Dialoge wirken eher peinlich. Generell krankt Ninja Assassin daran, dass die ganze Sache komplett bierernst aufgezogen wird. Hauptdarsteller Rain präsentiert hier zwar seinen gestählten Körper und überzeugt dank sechs Monaten Training in den von Chad Stahelski (John Wick) und David Leitch (John Wick, Deadpool 2) ansprechend inszenierten Kampfszenen, entpuppt sich beim Schauspiel aber relativ schnell als völlig farblos. Zugute halten muss man der „Story“, dass die Vorgeschichte und Ausbildung des Protagonisten sukzessive in Rückblenden erzählt wird und somit seine Motivation einigermaßen nachvollziehbar wirkt. Die von Raizo erlittenen Qualen vermag der Zuschauer durchaus mitzuerleben. Auch an Gewaltspitzen wird über weite Strecken nicht gespart, wobei der Gore- und Splatter-Faktor der Eingangsszene unerreicht bleibt. Fast könnte man zum Schluss gekommen, dass die oben erwähnte Geschichte mit dem Drehbuch (das wohl in der Tonne gelandet ist) spannender als der fertige Film ist. Oder dass Uwe Boll, seit ein paar Jahren nicht mehr im Filmbusiness tätig, hier einen uninspirierten Martial-Arts-Klopper mit Anleihen bei Batman Begins und Wanted gedreht hat. Einer weiteren Zusammenarbeit der Wachowskis und Straczynski hat Ninja Assassin jedoch nicht geschadet. Ein paar Jahre später schufen sie gemeinsam die Netflix-Serie Sense8.

Ninja Assassin ist auf DVD und BluRay erschienen sowie bei diversen Streaminganbietern abrufbar.

Ninja Assassin
Actionfilm USA, Deutschland 2009. FSK 18. 99 Minuten. Mit: Rain, Naomie Harris, Ben Miles, Rick Yune, Sho Kosugi, Anna Sawai u.v.a. Drehbuch: Matthew Sand, J. Michael Straczynski. Regie: James McTeigue.

Credits
Bilder (c) Warner.

 


Dracula (TV-Serie) (Kurzkritik)

28. Dezember 2014

Mit dem Kinofilm Dracula Untold wurden im Herbst 2014 die Anfänge des legendären Vampirfürsten erforscht. Eine gänzlich andere Geschichte erzählt dagegen Dracula, eine britisch-amerikanische Serie, die kürzlich auch im deutschen Fernsehen lief.

 

Dracula_NBC_DarstellerVon links: Van Helsing, Harker, Lucy, Renfield, Lady Jayne, Mina und Grayson

Blutsauger unter Blutsaugern

Um 1890. Wie aus dem Nichts taucht der amerikanische Geschäftsmann Alexander Grayson (Jonathan Rhys Meyers) in der Londoner High Society auf und kündigt kein weniger gewaltiges Unterfangen an als die Menschen mit drahtlosem Strom durch Geomagnetismus zu versorgen. Doch Grayson ist in Wahrheit der wieder erweckte Vampirfürst Dracula. Gemeinsam mit dem Mediziner Professor Van Helsing (Thomas Kretschmann) will Grayson/Dracula Rache am sogenannten Drachenorden nehmen, welcher weite Teile der Energie-Wirtschaft kontrolliert. Einst ermordeten Mitglieder des Geheimbunds nicht nur Draculas Ehefrau Ilona (Jessica De Gouw), sondern machten ihn auch zu einem Geschöpf der Nacht. Allerdings bringt eine Sache Graysons großen Masterplan in Gefahr: er verliebt sich in die junge Medizinstudentin Mina Murray (Jessica De Gouw), die seiner verstorbene Gattin bis aufs Haar gleicht…

Die Titelfigur aus Bram Stokers wegweisendem Roman Dracula gehört zu den Leinwandcharakteren mit den meisten Filmauftritten. Eine neue britisch-amerikanische Produktion brachte den Vampirfürsten auch auf die heimischen Fernsehbildschirme. Das Szenario des Drehbuchautors Cole Haddon bietet bekannte Zutaten des Stoffes wie das viktorianische England als Schauplatz und das üblichen Personal (Van Helsing, Mina, Harker, Renfield) auf, punktet aber mit einem neuen Ansatz. Es geht nicht nur um den Kampf gegen Vampire oder deren finstere Machenschaften, sondern auch um das Kräftemessen großer Unternehmen im Mutterland der Industrialisierung, welche aber von alten Mächten (untoter rumänischer Fürst gegen christlichen Geheimbund) geführt werden.

Leider wirkt die Serie vor allem am Anfang recht plump und oberflächlich vor allem in Person der Vampirjägerin Lady Jayne Weatherby, die so ziemlich jedes Klischees einer überzeichneten, Männer mordenden Furie erfüllt. Immerhin gibt es mit Mina Murray eine recht emanzipierte Frauenrolle, mit dem Ehrgeiz gleichzeitig als künftige Medizinerin und Ehefrau ihren Mann zu stehen. Mit Fortschreiten der Handlung gewinnt Dracula an Spannung und hält diese bis zum Schluss hoch. Jonathan Rhys Meyers spielt den Titelcharakter mit ähnlicher katzenhaften Präsenz wie er auch Englands König Heinrich VIII. in der Historienserie Die Tudors (2007-2010) verkörperte. Der amerikanische TV-Sender NBC bestellte nach zehn ausgestrahlten Episoden keine weiteren und so endete Draculas jüngstes Gastspiel auf den heimischen Bildschirmen nach nur einer Staffel, aber immerhin nicht mit einem völligen Cliffhanger.

Dracula lief von 20. Oktober bis 1. Dezember 2014 beim deutschen Privatsender VOX und erscheint am 12. Februar 2015 auf DVD und BluRay.

Fazit: Trotz gelegentlicher Peinlichkeit bietet die zehnteilige Serie eine weitgehend gelungene und spannende Neuausrichtung des bekannten Stoffes. 7 von 10 Punkten.


7-10Dracula
Horror-Serie UK/USA 2013/14. 10 Folgen. FSK 16. Gesamtlänge: ca. 430 Minuten. Mit: Jonathan Rhys Meyers, Jessica De Gouw, Thomas Kretschmann, Victoria Smurfit, Oliver Jackson-Cohen, Nonso Anozie,
Katie McGrath, Ben Miles u.a. Idee: Cole Haddon. Nach dem Roman von Bram Stoker.

Bild (C) Universal.


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