Nach der spontanen Sichtung des Fantasy-Flops Dungeons & Dragons (2000) habe ich mir aus einer Laune heraus gleich noch die kostengünstigere Fortsetzung Dungeons & Dragons: Die Macht der Elemente gegönnt. Allein um herauszufinden, ob Bruce Payne in seiner Rolle als Damodar erneut mit todschickem blauen Lippenstift aufläuft (Spoiler: tut er nicht!).
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Damodar Returns
Hundert Jahre nach dem Sieg über Profion. Neues Ungemach droht dem Königreich Izmir. Der zu einem Dasein als Untoter verfluchte Damodar (Bruce Payne) findet den schwarzen Orb, mit welchem der die Macht des unter der Erde eingesperrten Drachengottes Faluzure entfesseln will, umso Feuer und Zerstörung über das Land zu bringen. Während der erfahrene Ritter Sir Berek (Mark Dymond) sich mit vier weiteren Kriegern – Barbarin Lux (Ellie Chidzey), Meisterdieb Nim (Tim Stern), Elfenmagierin Ormaline (Lucy Gaskell) und Kleriker Dorian (Steven Elder) – auf die gefährliche Reise zum Versteck Damodars macht, versuchen die Magier Izmirs um ihren Anführer Oberon (Roy Marsden) und Bereks Ehefrau Melora (Clemency Burton-Hill) in einem uralten Zauberbuch ein wirksames Mittel gegen das bevorstehende Unheil zu finden. Die Zeit drängt, denn schon beim nächsten Neumond wird Faluzure erwachen…
Dungeons & Dragons, die Kino-Adaption des bekannten Pen-&-Paper-Rollenspiels, floppte zu Beginn des Jahrtausends und nach meiner Erstsichtung des Films muss ich sagen: zurecht. Regisseur Gerry Liveley (Darkness Falls: Mörderisches Geheimnis) drehte wenige Jahre später in Litauen eine billigere Fortsetzung, wobei sich Courtney Solomon, der den Vorgänger inszenierte, dieses Mal auf die Rolle des ausführenden Produzenten beschränkte. Nach der Premiere von Dungeons & Dragons: Die Macht der Elemente im US-Fernsehen im Oktober 2005 fand der Streifen in der Folge auch seinen weltweiten Weg in die DVD-Regale. Auch wenn beim Standalone-Sequel nur knapp ein Drittel des Budgets von Teil eins zur Verfügung stand, der CGI-Drachen wirklich mies animiert (oder einfach nicht fertig gerendert) ist und man sich beim Skript auch kein Bein ausgerissen hat so würde ich nicht sagen, dass Die Macht der Elemente wirklich missratener daherkommt. Im Rahmen der fast schon typischen Direct-to-DVD-Machart machen Lively und sein Team nicht alles falsch. Die (bis auf Bruce Payne) durchgehend unbekannten Schauspieler agieren solide und die Story wird nicht unnötig in die Länge gezogen. Zwischen den fünf Helden entwickelt sich sogar so etwas wie Gruppendynamik. Die Anspielungen und das Namedropping wenden sich deutlich an Fans des Rollenspiels, weswegen Außenstehende die ganzen Zitate wohl recht beliebig finden. Die Bilder hätte etwas mehr Farbe vertragen können. Mich hat der Film teilweise an die thematisch ähnliche Videospielverfilmung Schwerter des Königs: Dungeon Siege vom berüchtigen Uwe Boll erinnert, nur ohne die Stars und nicht so dreist so zusammengeklaut, aber dafür auch nicht so billig wie die Fortsetzung.
Dungeons & Dragons: Die Macht der Elemente ist auf DVD erhältlich sowie bei diversen Streaminganbietern abrufbar. 2012 erschien Dungeons & Dragons 3: Das Buch der dunklen Schatten, ebenfalls von Gerry Lively inszeniert.
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Dungeons & Dragons: Die Macht der Elemente
(Dungeons & Dragons: Wrath of the Dragon God)
Fantasyfilm USA, UK, Litauen, Deutschland 2005. FSK 12. 101 Minuten (PAL-DVD). Mit: Mark Dymond, Bruce Payne, Clemency Burton-Hill, Ellie Chidzey, Tim Stern, Lucy Gaskell, Steven Elder, Roy Marsden u.a. Regie: Gerry Lively. Drehbuch: Robert Kimmel, Brian Rudnick, Gerry Lively. Nach dem Rollenspiel von Gary Gygax und Dave Arneson.
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Credits:
Bilder (c) Universum Film.