Das beste Wochenende des Jahres ist leider schon wieder vorbei. Mehr dazu im heutigen Media Monday..
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Was für ein unfassbar tolles Erlebnis! Was für besondere, teils wirklich grandiose Filme ich seit Donnerstag auf meinem „Heimspiel-Filmfestival“, dem 49. Internationalen Filmwochenende in Würzburg erleben durfte! Seit 2012 besuche ich diese Veranstaltung, seit 2016 schaue ich dort mehrere Filme. Die Ausgabe 2023 wird bei einer ohnehin schon hohen Dichte an tollen Filmen als die bisher beste in Erinnerung bleiben. Leider ging die tolle Zeit schon wieder so schnell vorbei und schon bald startet wieder der Arbeitsalltag. Außerdem habe ich erst zwei von sechs Reviews fertig. Die Nacharbeit steht also größtenteils noch aus.
Die folgenden Filme habe ich gesehen (Kritiken sind ggfs. verlinkt):
Meerjungfrauen weinen nicht
Eine österreichische Komödie über eine junge Frau, die gerne Mermaiding betreibt und von einer teuren Flosse träumt, in ihrem Leben aber mit einigen Problemen zu kämpfen hat.
The Ordinaries
Paula lebt in einer Filmwelt und steht kurz davor ihre Prüfung zur Hauptfigur zu absolvieren. Doch als sie über ihren verstorbenen Vater Nachforschungen anstellt beginnt sie die Schattenseiten in Form von ausgegrenzten Outtakes kennen zu lernen.
Sick of Myself
In diesem teils bösen Beitrag aus Norwegen schluckt die sich nach Aufmerksamkeit sehnende junge Signe Pillen mit starken Nebenwirkungen und leidet plötzlich unter einem mysteriösem Ekzem.
Aus meiner Haut
Der Hammer-Film des Festivals. Ein junges Paar begibt sich auf eine Insel wo die Menschen untereinander die Körper tauschen können. Doch so ein Tausch bleibt nicht ohne Folgen für die Beteiligten, vor allem ihre Beziehungen. Selten war ich zuletzt während eines Films so bewegt und geflasht.
Freda
Die schwierige Situation in Haiti mit der Wirtschaftskrise nach dem Erdbeben, Korruption und allgemeiner Perspektivlosigkeit geschildert aus der Sicht der jungen Titelheldin, die mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern einen kleinen Laden in Port-au-Prince betreibt.
Junk Head
Seit Guillermo del Toro’s Pinocchio ist meine Liebe zu Stop-Motion-Animationsfilmen wieder entfacht und mit Junk Head gleich noch intensiviert worden. Was Regisseur Takehide Hori hier in sieben Jahren (!) fast im Alleingang geschaffen hat ist eine einmalige Mischung aus Endzeitdystopie und Creature-Horror mit viel Liebe und Humor.
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Weitere Beiträge
MWJ Film Awards 2022
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Fragen der Woche
1. Was die Oscar-Nominierungen dieses Jahr angeht so freue ich mich über die Nominierungen für Everything Everywhere All At Once, The Banshees of Inisherin, Elvis und Guillermo del Toro’s Pinocchio. Was andere, ebenfalls wichtige Preise angeht verweise ich auf die oben verlinkten MWJ Film Awards 2022 und MWJ Television Awards 2022.
2. Die Brüder Alex und Dimitrij Schaad sind wirklich ein Duo, das mit dem großartigen Drama Aus meiner Haut, der am Donnerstag in den deutschen Kinos startet, für mich den besten deutschen Film der letzten Jahre hervorgebracht haben.
3. Wenn ich so an meine gesehenen Filme der letzten Zeit zurückdenke empfinde ich ein sehr positives Gefühl, vor allem in Bezug auf die Filme der letzten Tage.
4. The Ordinaries von Sophie Linnenbaum beeindruckt mich dahingehend, dass hier die Mechanismen des Kinos zentraler Bestandteil der Handlung sind und dies auch hervorragend umgesetzt wurde.
5. Ich bin mir beinahe sicher, dass mindestens zwei der gesehenen Filme vom Filmwochenende bei den MWJ Film Awards 2023 in knapp einem Jahr ausgezeichnet werden.
6. Wie erfolgreich ein Film wird hat leider nicht mehr wirklich etwas damit zu tun, wie kreativ, besonders oder hervorragend er ist.
7. Zuletzt habe ich siehe oben und das war ____ , weil ____ .