La Flor – mwj schaut den Mammutfilm (3)

14. Mai 2021

Vor knapp zwei Jahren hörte ich zum ersten Mal von La Flor, einem argentinischen Film mit einer stolzen Länge von 14 (!) Stunden. Aktuell ist das komplette, cineastische Mammutwerk in der Arte-Mediathek kostenlos verfügbar. Und ich habe mich daher an das gigantische Unterfangen der Sichtung herangewagt. Willkommen zur dritten und letzten Etappe des Marathons.

Nach Teil 1 (Episoden I und II, 3 Stunden 34 Minuten) und Teil 2 (Episode III, 5 Stunden 27 Minuten) folgen im letzten der drei Teile die verbleibenden Episoden IV, V und VI.

¡Ándale!

Episode IV

Sechs Jahre sind seit dem Beginn der Dreharbeiten vergangen. Regisseur Mariano Llinás hat irgendwie die Lust oder den Faden verloren. Oder beides. Seine vier Hauptdarstellerinnen (Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa und Laura Paredes) sind genervt. Gerade noch sollte ein in Kanada spielender Fantasyfilm mit Mounties und Indianern gedreht werden. Da holt Llinás eine weitere Produzentin an Bord und geht mit kleiner Filmcrew auf Reisen, um Bäume zu filmen, die ihn plötzlich zu faszinieren scheinen. Die Grenzen zwischen Film-im-Film und Realität verschwimmen. Als sich ein mysteriöser, übersinnlicher Vorfall ereignet reist ein Wissenschaftler, Professor Gatto (Pablo Siejo), aus der Ferne an, um die Sache zu untersuchen. Vier Männer sind durch ein traumatisches Erlebnis verrückt geworden, ein fünfter bleibt verschwunden. Dessen Spur verfolgt Gatto.

Ähnlich wie Episode III zuvor stellt IV eine eigenwillige, filmische Form eines Mosaikromans dar. Ein Spiel mit den Meta-Ebenen. Die Odyssee des Filmemachers in der Sinnkrise wird zum schweren Fall für einen Wissenschaftler, der seine Erkenntnisse und Erlebnisse in E-Mails an seinen besten Freund in den USA festhält, womit wir beim modernen Briefroman wären. Das eigentlich im Zentrum von La Flor stehende Schauspielerinnen-Quartett spielt hier nur eine Nebenrolle und bleibt doch irgendwie das Herzstück, vor allem in einer liebevollen Schlussmontage. Was hier allerdings im Verlauf alles an Elementen aufgetischt wird (u.a. Hexen, Bäume mit potenziellem Eigenleben, die Insassen einer Psychiatrie und ihre Geschichten sowie ein „verschollenes“ Fragment über Casanova) ist bisweilen an minimalistischer Abstrusität/Kuriosität kaum zu überbieten und sorgt dadurch auch für absurde Komik. Hab ich erwähnt, dass diese Episode 3 Stunden und 8 Minuten (inklusive einer dreiminütigen Pause) dauert?

Episode V

Nach einer etwa vierminütigen Pause und einem kleinen Intermezzo mit Regisseur Mariano Llinás, der sich für das bisherige Zuschauen bedankt, folgt die fünfte Episode. Es handelt sich um ein Remake des 1936 gedrehten und erst 1946 veröffentlichten französischen Films Eine Landpartie (OT: Partie de campagne) von Jean Renoir, nach einer Novelle von Guy de Maupassant von 1881. Eine alleinerziehende, irgendwie enthemmte Mutter und ihre Tochter, ein junges Mädchen, treffen an einem schönen Nachmittag in der Natur einen alleinerziehenden Vater und seinen heranwachsenden Sohn. Aber auch zwei Gauchos kreuzen ihren Weg. Gedreht im Stile alter Stummfilme und in Schwarzweiß. Nur zwischendurch unterbricht eine Flugschau mit Dialogen (wohlmöglich aus dem Originalfilm?) die Stille. Mit läppischen 42 Minuten hat „Ein Tag in der Pampa“ nur einen geringen Anteil (5 Prozent) am Gesamtepos. Und bildet vielleicht deswegen eine nicht unwillkommene Abwechslung. Die vier Hauptdarstellerinnen tauchen hier gar nicht auf. Nummer V ist außerdem die einzige Episode mit einem Anfang und einem Ende.

Episode VI

La grande final! Nur ist es gar nicht groß. Ganz im Gegenteil. Die letzte Episode ist mit 21 Minuten auch die kürzeste, sogar nur halb so lang wie Nummer V. Es wird lediglich das Ende einer Geschichte gezeigt. Im Amerika des 19. Jahrhundert konnten die englische Lehrerin Sarah Evans (Elisa Carricajo) und drei weitere Frauen – eine Kreolin (Pilar Gamboa) sowie eine Mestizin (Laura Paredes) und ihre Tochter (Valeria Correa) – nach zehn Jahren aus ihrer Gefangenschaft bei den „Wilden“ fliehen und sind kurz davor, in die Zivilisation zurückzukehren, in diesem farbigen Stummfilm mit Zwischentiteln, der durch seine unscharfen Bilder wirkt, als hätte man einen Streifen aus der Frühzeit der bewegten Bilder auf eine Leinwand geworfen. Man kann bei zwei so kurzen Episoden am Ende natürlich jetzt mutmaßen, dass den Beteiligten dieses so gigantischen Filmprojekts am Ende ziemlich die Luft ausgegangen ist. Aber man stelle sich mal vor, die letzten beiden Geschichten wären auch in Spielfilm- oder gar Überlänge! Dann wäre La Flor vermutlich 17 oder gar 20 Stunden lang! Bei näherer Betrachtung erweist sich dieser Schluss auch als absolut passend. Die letzten Kilometer bis zur Rückkehr in die Zivilisation sind für die vier Hauptdarstellerinnen das Ende einer langen, mühevollen Reise, nämlich der sich über 10 Jahre erstreckenden Produktion dieses 14-Stunden-Films. Zwei von ihnen sind schwanger. Man geht fortan getrennte Wege. Den Ausklang bildet der 38minütige (!) Abspann. Am letzten Drehtag fällt die letzte Klappe, Cast und Crew liegen sich in den Armen, bevor das Equipment eingepackt wird und alle die malerische Steppen-Location verlassen, bis nur noch ein Mann im Liegestuhl und ein Hund übrig sind.

Und nach 840 Minuten ist der vermutlich längste Episoden- bzw. Anthologie-film und der längste jemals in Argentinien produzierte Kinofilm zu Ende. Dass ich La Flor nicht beim sehr limitierten deutschen Kinostart Ende Juli 2019 auf der großen Leinwand erleben konnte ist zwar schade, aber durch die Sichtung der drei Teile an drei aufeinanderfolgenden Tagen (wie es von den Machern gewollt ist) kam es mir vor, als wäre ich auf einem Filmfestival, das wegen Corona nur online stattfindet (siehe die diesjährige Internationale Filmwoche Würzburg). Auf jeden Fall Hut ab vor Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa, Laura Paredes, den weiteren Darstellern sowie Autor/Regisseur Mariano Llinás und seiner über die Jahre hinweg personell zahlreichen Filmcrew! ¡Chapo!

Auch wenn ich sehr wahrscheinlich das Mammutwerk nie wieder komplett ansehen werde und es zwischenzeitlich immer wieder mal Längen gab so war es doch eine einmalige Erfahrung, 14 Stunden in eine mannigfaltige Zelluloidwelt einzutauchen, die nicht nur Horror/Mystery, Musik-Drama mit Gangsterfilm-Anleihen, Agentenfilm, Stummfilm sondern auch eine Meta-Satire übers Filmemachen aufgeboten hat, einzutauchen, dort zu verbringen. Was bleibt nach dem Sichtungsmarathon, außer großer Freude, dass man bis zum Schluss durchgehalten hat? Die Erinnerung an unfassbare lange Szenen ohne Schnitt, äußerst ruhige Kameraeinstellungen, schräge Figuren, eine über weite Strecken übertheatralische Musik und das ausdrucksstarke Gesicht von Elisa Carricajo, mit ihren königsblauen Augen.

Jetzt aber wieder schnell zurück ins richtige Leben, bevor mich die Hexen verfolgen! 😉

Einzelbewertungen

Episode I – 7/10
Episode II – 8/10
Episode III – 9/10
Episode IV – 8/10
Episode V – 7/10
Episode VI – 8/10

Aufgeteilt auf drei Videos ist der komplette Film La Flor noch bis 30.09.2021 in der Arte-Mediathek abrufbar sowie seit Januar 2020 auf DVD und BluRay erhältlich.


La Flor
Anthologie-Epos Argentinien 2018. FSK o.A. 808 Minuten. OmdU. Mit: Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa, Laura Paredes u.v.a. Drehbuch und Regie: Mariano Llinás.

Credits
Bilder (c) absolut MEDIEN

 

 


La Flor – mwj schaut den Mammutfilm (2)

13. Mai 2021

Vor knapp zwei Jahren hörte ich zum ersten Mal von La Flor, einem argentinischen Film mit einer stolzen Länge von 14 (!) Stunden. Aktuell ist das komplette, cineastische Mammutwerk in der Arte-Mediathek kostenlos verfügbar. Und ich habe mich daher an das gigantische Unterfangen der Sichtung herangewagt. Nun folgt die zweite Etappe des kuriosen Binge-Watching-Erlebnisses dieses besonderen Filmepos.


Einen Tag nach der Sichtung des ersten von insgesamt drei Teilen (so die Aufteilung in der Arte-Mediathek), welcher die Episoden I und II von insgesamt 6 Episoden von La Flor beinhaltet und mit einer stattlichen Laufzeit von 3 Stunden 34 Minuten bezüglich der Zeit in einer ähnlichen Liga wie die „Extended Edition von Der Herr der Ringe: Die Gefährten oder der „Ultimate Cut“ von Watchmen spielt, ging es mit dem zweiten Teil weiter. Im ersten Beitrag vergaß ich zu erwähnen, dass von den sechs Geschichten/Episoden, die zusammen den 14stündigen Gesamtfilm ergeben, die ersten vier quasi kein Ende haben. Fast endlos schien Episode III, die sich über den gesamten zweiten Teil erstreckt.

¡Ándale!

Episode III

Um die Dimensionen dieser Episode gleichmal direkt abzustecken: es handelt sich hierbei um einen 5 Stunden (!) und 27 Minuten langen Agentenfilm (aufgeteilt auf drei Akte und 10 Kapitel inklusive zwei Pausen von 10 bzw. 3 Minuten), in welchem gefühlt fast nichts passiert. Vier Agentinnen – Agente 50 (Elisa Carricajo), La 301 (Laura Paredes), La niña (Valeria Correa) und die stumme Theresa (Pilar Gamboa) – sollen den entführten Wissenschaftler Dreyfuss (Horacio Marassi) befreien. Der Plan geht allerdings nicht ganz auf. Zudem hat ihr Auftraggeber Casterman (Marcelo Pozzi) den vier Frauen ein Quartett von Killerinnen auf den Hals gesetzt, welche die unliebsamen Spioninnen ausschalten sollen. So weit, so gut. Ein bisschen wenig Stoff für über mehr als fünf Stunden, oder? Daher „verliert“ sich die ganze Geschichte auch immer wieder in Rückblenden. Zu Anfangs geht es bei diesen noch um die Hintergründe der als „Operation Hercules“ bezeichneten, in den 1980ern spielenden Mission. Doch ein Großteil widmet sich den Origin Stories der vier Agentinnen. Der längste Agentenfilm aller Zeiten vereint mehrere Aspekte des Themas in einem: Spionage im Kalten Krieg, die kalte Geheimdienstbürokratie der Sowjetunion, die unausgesprochene Liebe zweier eingespielter Auftragskiller und die schaurige Lebensgeschichte einer ehemaligen Guerillakämpferin (siehe Black Lagoon: Roberta’s Blood Trail). Als ob Regisseur Mariano Llinás und sein Team fast alle mögliche Facetten internationaler Spionage in einer Geschichte abhandeln und philosophisch hinterfragen wollten, nur um das Genre irgendwie zu dekonstruieren. So ähnlich stelle ich mir einen Spionagefilm von Béla Tarr, dem ungarischen Altmeister des langsamen Films (sein Werk Satanstango geht siebeneinhalb Stunden) vor.

Actionszenen gibt es in dieser überaus antiklimaktischen Angelegenheit im Grunde keine, nur sehr kurze Schusswechsel und ein paar absichtlich albern-lustlose „Prügelszenen“. Bei den ausgedehnten Rückblenden kommen mehrere Off-Sprecher zum Einsatz. Diese Mischung aus postmodernem Roman und ruhig erzähltem Kino erinnert mich sehr an Migues Gomes‘ in drei Teilen veröffentlichte, halbdokumentarische Meta-Geschichtensammlung 1001 Nacht (2015) aus Portugal. Dem internationalen Setting geschuldet sind hier fast alle Dialoge nachsynchronisiert, was bisweilen irritierend wirkend kann. Denn waren die Episoden I ud II noch fast komplett auf Spanisch, so kommen in Nummer III Dialoge in Französisch (die gemeinsame Sprache der vier Agentinnen), Englisch, Deutsch, Schwedisch und Russisch hinzu. Freilich ist das alles komplett deutsch untertitelt.

Nach diesem zugegebenermaßen sehr langem, aber auf eigenwillige Art auch beeindruckenden Mittelteil bin ich erleichtert, dass der die Episoden IV bis VI enthaltende dritte und letzte Teil „nur“ knapp fünf Stunden (299 Minuten) dauern wird. Etwa zwei Drittel der 14 Stunden sind also geschafft. 😉

Continuará (Fortsetzung folgt)…

Aufgeteilt auf drei Videos ist der komplette Film La Flor noch bis 30.09.2021 in der Arte-Mediathek abrufbar sowie seit Januar 2020 auf DVD und BluRay erhältlich.

La Flor
Anthologie-Epos Argentinien 2018. FSK o.A. 808 Minuten. OmdU. Mit: Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa, Laura Paredes u.v.a. Drehbuch und Regie: Mariano Llinás.

Credits
Bild (c) absolut MEDIEN

 


La Flor – mwj schaut den Mammutfilm (1)

12. Mai 2021

Vor knapp zwei Jahren hörte ich zum ersten Mal von La Flor, einem argentinischen Film mit einer stolzen Länge von 14 (!) Stunden. Aktuell ist das komplette, cineastische Mammutwerk in der Arte-Mediathek kostenlos verfügbar. Und ich habe mich daher an das gigantische Unterfangen der Sichtung herangewagt.


Mit einer Laufzeit von 13 Stunden und 28 Minuten (ohne die vorgesehenen Pausen) ist La Flor (zu deutsch „die Blüte“ oder „die Blume“) laut Wikipedia der drittlängste Kinofilm aller Zeiten. Aufgeteilt ist das Mammutwerk in sechs Episoden und acht Akte. Jeder der Episoden erzählt eine eigene Geschichte und bedient ein anderes Genre. Die Dreharbeiten zum kompletten Film unter Regie und nach Drehbuch von Mariano Llinás zogen sich über einen Zeitraum von zehn Jahren hin. Cast und Crew arbeiteten in diesem Zeitraum auch an anderen Projekten. Im Prolog erklärt Llinás, dass im Zentrum von La Flor die vier Darstellerinnen Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa und Laura Paredes stehen, die in jeder Episode jeweils eine andere Rolle übernehmen. Nach der Premiere auf dem Internationalen Filmfestival des Independent-Films in Buenos Aires im April 2018 lief das Epos an Ende Juli 2019 in ausgewählten deutschen Kinos. Im Januar 2020 kam es hierzulande zur Heimkinoauswertung auf DVD und BluRay.

Da ich derzeit ein paar Tage Urlaub habe und das gigantische Werk kostenlos in der Arte-Mediathek verfügbar ist, habe ich nun meine Sichtung gestartet, die natürlich in mehreren Etappen vonstatten geht. ¡Ándale!

Episode I

Die Mitarbeiter einer abgelegegenen Ausgrabungsstätte bereiten sich auf die Osterfeiertage vor. Weil aber pltötzlich noch eine Ladung mit einer Mumie eintrifft müssen die Leiterin Dr. Lucia Conti (Laura Paredes) und ihre Kollegin, die zurückhaltende Marcela (Elisa Carricajo), die eigentlich freien Tage allein im Institut verbringen. Plötzlich zeigt die dort lebende Katze extrem aggressives Verhalten und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Der zur Hilfe gerufene Tierarzt Claudio (Federico Buso) kann sich die Symptome auch nicht erklären. Da beginnt sich auch die junge Mitarbeiterin Yanina (Valeria Correa) merkwürdig zu benehmen.
Wie der Regisseur im Prolog erklärt handelt es sich bei der ersten Episode um ein B-Movie der Art, wie man sie früher in den USA produzierte. In äußerst langen Einstellungen bleibt die Kamera immer ganz nah bei den Schauspielern. Die Szenen der Aggression und Verwüstung werden nie wirklich gezeigt, sondern sind meist nur aus dem Off zu hören. Die Inszenierung wirkt insgesamt sehr zurückgenommen, bis auf die teils überzeichnet treibende, unheilsschwangere Musik. Eine Episode zwischen Horror und Mystery, die auch als Folge von Akte X oder einer Anthologie-Serie wie Twilight Zone oder The Outer Limits funktionieren könnte.

 

Episode II

In der zweiten Episode werden eigentlich zwei Geschichten erzählt, die an sich wenig miteinander zu tun haben, aber eine der Figuren bildet das Bindeglied zwischen beiden Handlungssträngen. Lange Jahre waren Ricky (Héctor Diaz) und Victoria (Pilar Gamboa) sowohl musikalisch als auch privat das absolute Traumpaar. Doch nun ist ihre Beziehung in die Brüche gegangen und getrennt voneinander sollen sie einen letzten Song aufnehmen, was sich aus unterschiedlichen Gründen jedoch als schwierig gestaltet. Parallel geht es um eine mysteriöse Gruppe, die von der dominanten Anführerin Isabella (Elisa Carricajo) und dem Wissenschaftler Garcia (Marcelo Mariño) geleitet wird und die Auswirkungen des Giftes einer seltenen Skorpion-Gattung erforscht. Während ich die erste Episode als ganz solide empfand gefiel mir die zweite etwas besser. Da wäre zum das Beziehungsdrama um die beiden Musiker, das mit seinen überaus vieldeutigen Songs und gleichzeitig dem Entzaubern des Starrummels besticht. Die Story mit dem Skorpion-Geheimbund wirkte auf mich dagegen recht schräg und etwas surreal, auch durch die übertheatralische Musik, die einen Gegenpol zu den eher einfach gestrickten, aber schönen Songs darstellt. Wie zuvor liegt der inszenatorische Schwerpunkt auf äußerst langen Kameraeinstellungen und intensiven Dialog-Szenen bzw. Monologen. In der Bildgestaltung arbeiten Regisseur Llinás und sein Team fast durchgehend mit absichtlichen Unschärfen.

Für die Veröffentlichung in seiner Mediathek hat der deutsch-französische Kultursender Arte die sechs Episoden auf drei Videos aufgeteilt (Teil 1, Teil 2 und Teil 3). Zusammengerechnet ergeben diese drei Teile allerdings eine Laufzeit von ca. 840 Minuten, also genau 14 Stunden. Diese längere Fassung beinhaltet die Pausen, die bei der Vorführung im Kino geschaltet wurden. Teil 1, der die Episoden 1 und 2 beinhaltet, ist 214 Minuten (3 Stunden 34 Minuten) lang. Nach etwa zweieinhalb Stunden folgt eine ca. dreiminütige Pause und die letzten siebeneinhalb Minuten zeigt der Bildschirm nur „Continuará“ (spanisch für „Fortsetzung folgt“) an während ein Song aus der vorherigen Geschichte läuft. Die richtigen Mammutfolgen habe ich allerdings noch vor mir. Das Video zu Teil 2 ist 327 Minuten (5 Stunden 27 Minuten) lang, Teil 3 geht knapp 5 Stunden (299 Minuten). Bis jetzt hielten sich die Längen für mich auch noch in Grenzen. Es ist allerdings zu vermuten, dass mich die vier Darstellerinnen bald in meinen Träumen heimsuchen werden. 😉

Continuará (Fortsetzung folgt)…

Aufgeteilt auf drei Videos ist der komplette Film La Flor noch bis 30.09.2021 in der Arte-Mediathek abrufbar sowie seit Januar 2020 auf DVD und BluRay erhältlich.


La Flor
Anthologie-Epos Argentinien 2018. FSK o.A. 808 Minuten. OmdU. Mit: Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa, Laura Paredes u.v.a. Drehbuch und Regie: Mariano Llinás.


Credits
Bilder (c) absolut MEDIEN

 

 

 

 

 


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