Review(s) Januar 2023

1. Februar 2023

Der Januar 2023 ist gefühlt mit Hyperlicht-Geschwindigkeit vorbeigerauscht. Vielleicht lag es auch daran, dass ich vor allem zum Ende hin eine prächtige Zeit hatte. Mehr dazu im heutigen Rückblick.





Der erste Monat des Jahres begann positiv und entspannt, doch zwischenzeitlich hatte ich mit einer mittelschweren Schreibblockade zu kämpfen, die glücklicherweise im letzten Drittel überwunden werden konnte. Highlight war das 49. Internationale Filmwochenende in Würzburg (26.-29.01.2023), das mich dieses Mal besonders begeisterte. Das Festival in meiner Wahlheimat bildet jedes Jahr den Höhepunkt im Kinokalender, doch die 2023er Ausgabe hat mich im positiven Sinne total umgehauen. Generell bot der Januar in filmischer Hinsicht einen bunten Strauß toller Werke. Leider habe ich keine einzige Serie rezensiert, obgleich mehrere gesichtet wurden. Mehr Serien-Reviews wird es hoffentlich im Februar geben.

Viel Spaß beim Nachlesen!

Filme

The Banshees of Inisherin

Operation Fortune


Meerjungfrauen weinen nicht
(Internationales Filmwochenende Würzburg 2023)

The Ordinaries (Internationales Filmwochenende Würzburg 2023)

Sick of Myself (Internationales Filmwochenende Würzburg 2023)

Aus meiner Haut (Internationales Filmwochenende Würzburg 2023)

Glass Onion: A Knives Out Mystery

Guillermo del Toro’s Pinocchio

Men (2022)



Serien
Fehlanzeige

Sonstiges


Mein Filmjahr 2022

Mein Fernsehjahr 2022


MWJ Film Awards 2022


MWJ Television Awards 2022


Außerdem konsumiert und (noch) nicht besprochen
Emily the Criminal
Freda (Internationales Filmwochenende Würzburg 2023)
Junk Head (Internationales Filmwochenende Würzburg 2023)
Best Man (2016) (Kurzfilm)
Galaxy Quest
The Green Hornet
Guillermo del Toro’s Pinocchio: Handcarved Cinema

Absolutely Fabulous: Staffel 1, Folgen 1 und 2 (RW)
Heute Show: Staffel 27, Folge 1
His Dark Materials: Staffel 3, Folgen 2 bis 7
Korridore: Folge 1 (Hörspielserie)
The Rookie: Staffel 1, Folgen 1 und 2 bzw. Staffel 2, Folgen 13 und 14
Star Trek: The Next Generation – Staffel 5, Folge 3 (RW)
Upright: Staffel 1
ZDF Magazin Royale: Ehrenfeld Intergalactic


Media Monday #605 – Filmwochenende-Edition

30. Januar 2023

Das beste Wochenende des Jahres ist leider schon wieder vorbei. Mehr dazu im heutigen Media Monday..



Was für ein unfassbar tolles Erlebnis! Was für besondere, teils wirklich grandiose Filme ich seit Donnerstag auf meinem „Heimspiel-Filmfestival“, dem 49. Internationalen Filmwochenende in Würzburg erleben durfte! Seit 2012 besuche ich diese Veranstaltung, seit 2016 schaue ich dort mehrere Filme. Die Ausgabe 2023 wird bei einer ohnehin schon hohen Dichte an tollen Filmen als die bisher beste in Erinnerung bleiben. Leider ging die tolle Zeit schon wieder so schnell vorbei und schon bald startet wieder der Arbeitsalltag. Außerdem habe ich erst zwei von sechs Reviews fertig. Die Nacharbeit steht also größtenteils noch aus.

Die folgenden Filme habe ich gesehen (Kritiken sind ggfs. verlinkt):

Meerjungfrauen weinen nicht
Eine österreichische Komödie über eine junge Frau, die gerne Mermaiding betreibt und von einer teuren Flosse träumt, in ihrem Leben aber mit einigen Problemen zu kämpfen hat.

The Ordinaries
Paula lebt in einer Filmwelt und steht kurz davor ihre Prüfung zur Hauptfigur zu absolvieren. Doch als sie über ihren verstorbenen Vater Nachforschungen anstellt beginnt sie die Schattenseiten in Form von ausgegrenzten Outtakes kennen zu lernen.

Sick of Myself
In diesem teils bösen Beitrag aus Norwegen schluckt die sich nach Aufmerksamkeit sehnende junge Signe Pillen mit starken Nebenwirkungen und leidet plötzlich unter einem mysteriösem Ekzem.

Aus meiner Haut
Der Hammer-Film des Festivals. Ein junges Paar begibt sich auf eine Insel wo die Menschen untereinander die Körper tauschen können. Doch so ein Tausch bleibt nicht ohne Folgen für die Beteiligten, vor allem ihre Beziehungen. Selten war ich zuletzt während eines Films so bewegt und geflasht.

Freda
Die schwierige Situation in Haiti mit der Wirtschaftskrise nach dem Erdbeben, Korruption und allgemeiner Perspektivlosigkeit geschildert aus der Sicht der jungen Titelheldin, die mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern einen kleinen Laden in Port-au-Prince betreibt.

Junk Head
Seit Guillermo del Toro’s Pinocchio ist meine Liebe zu Stop-Motion-Animationsfilmen wieder entfacht und mit Junk Head gleich noch intensiviert worden. Was Regisseur Takehide Hori hier in sieben Jahren (!) fast im Alleingang geschaffen hat ist eine einmalige Mischung aus Endzeitdystopie und Creature-Horror mit viel Liebe und Humor.


Weitere Beiträge
MWJ Film Awards 2022

MWJ Television Awards 2022

Fragen der Woche

1. Was die Oscar-Nominierungen dieses Jahr angeht so freue ich mich über die Nominierungen für Everything Everywhere All At Once, The Banshees of Inisherin, Elvis und Guillermo del Toro’s Pinocchio. Was andere, ebenfalls wichtige Preise angeht verweise ich auf die oben verlinkten MWJ Film Awards 2022 und MWJ Television Awards 2022.

2. Die Brüder Alex und Dimitrij Schaad sind wirklich ein Duo, das mit dem großartigen Drama Aus meiner Haut, der am Donnerstag in den deutschen Kinos startet, für mich den besten deutschen Film der letzten Jahre hervorgebracht haben.

3. Wenn ich so an meine gesehenen Filme der letzten Zeit zurückdenke empfinde ich ein sehr positives Gefühl, vor allem in Bezug auf die Filme der letzten Tage.

4. The Ordinaries von Sophie Linnenbaum beeindruckt mich dahingehend, dass hier die Mechanismen des Kinos zentraler Bestandteil der Handlung sind und dies auch hervorragend umgesetzt wurde.

5. Ich bin mir beinahe sicher, dass mindestens zwei der gesehenen Filme vom Filmwochenende bei den MWJ Film Awards 2023 in knapp einem Jahr ausgezeichnet werden.

6. Wie erfolgreich ein Film wird hat leider nicht mehr wirklich etwas damit zu tun, wie kreativ, besonders oder hervorragend er ist.

7. Zuletzt habe ich siehe oben und das war ____ , weil ____ .



Media Monday #554

7. Februar 2022

Heute überspringen wir mal die Einleitung und kommen gleich zu den Fragen des Media Mondays

Nach einem kleinen Post-Filmwochenende-Tief konnte ich im Lauf der Woche die drei ausstehenden, gesehenen Film noch rezensieren. In einem Anfall von cineastischem Wahnwitz bin ich nach einem Tag Pause (Montag) am Dienstag gleich wieder ins Kino. David Lynchs Neo-Noir-Klassiker Mulholland Drive (2001) wurde ziemlich genau 20 Jahre nach dem deutschen Kinostart im Rahmen der Reihe „Best of Cinema“ für einen Tag in einigen Kinos gezeigt. Da ich das Werk noch nicht gesehen hatte, nutzte ich die Gelegenheit und war über weite Strecken so verwirrt wie sicherlich alle, die den Film irgendwann mal erlebt haben. Somit konnte ich eine Baustelle meiner lückenhaften Kenntnisse von David Lynchs Arbeiten streichen. Dass nach einigen Wochen im Wechsel wieder eine komplette Arbeitswoche ohne Home Office Stattfand hat mir sicherlich gut getan. Am Samstag ging es dann wieder in die heiligen Hallen des Lichtspielhauses, um Paul Thomas Andersons im besten Sinn eigenwillige „Period-Piece-Comedy“ Licorice Pizza mit zwei starken Schauspieldebüttanten zu sehen. Gemeinsam mit den sechs Kinobesuchen vom Filmwochenende (ein Film wurde gestreamt) habe ich nun nach fünf Wochen in diesem Jahr bereits acht Filme auf der großen Leinwand gesehen. 2021 kam ich insgesamt nur auf 14. Das sind doch gute Aussichten für ein produktives weiteres Kinojahr.

Beiträge der Woche
Introducing, Selma Blair (Internationales Filmwochenende Würzburg 2022)
Arracht (Internationales Filmwochenende Würzburg 2022)
Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (Internationales Filmwochenende Würzburg 2022)

Fragen der Woche

1. Wenn am Dienstag die Nominierungen für die Oscar-Verleihungen veröffentlicht werden dann verweise ich wie jedes Jahr auf die interessanteren und weniger amerikalastigen MWJ Film Awards. 😉

2. Ist aber auch egal, wer einen Oscar kriegt oder hat; Sieger der Herzen ist für mich das Team des Internationalen Filmwochenendes Würzburg. Trotz widriger Umstände (z.B. Corona und irrsinniger Corona-Politik der CSU-Mafia) schaffen es diese unermüdlichen Filmliebhaber jedes Jahr ein buntes und hochwertiges Filmprogramm zusammenzustellen und das Highlight meines Filmjahres möglich zu machen. Danke dafür!

3. Die kreative Einfallslosigkeit Hollywoods wird sich wohl so schnell auch nicht ändern, denn was will man erwarten, wenn der größte Kassenschlager 2021 der x-te Neuaufguss des hemmungslos überschätzten Spider-Man (sorry aber der setzt langesam Spinnweben an!) ist, Matrix 18 Jahre nach den eigentlich überflüssigen Sequels fortgesetzt wird und in wenigen Wochen schon wieder ein neuer Batman-Film in die Kinos kommt?! Schlimm allerdings, dass dieser ganze, überwiegend austauschbare Blockbuster-Käse den wirklich interessanten Filmen den Platz im Kino wegnimmt. Doch glücklicherweise gibt es ja Institutionen wie bei 2.

4. Das Thema Filmpreise an sich ist ja aber auch jenseits der Oscars und anderer amerikanischer Awards interessant. So wurden zwei von sieben von mir gesichteten Beiträge beim Filmwochenende ausgezeichnet, Ninjababy aus Norwegen mit dem Spielfilmpreis und der oben erwähnte Introducing, Selma Blair als bester Dokumentarfilm. Außerdem wurde der von über 20 Animationskünstlern erschaffene Only A Child, den ich leider nicht gesehen habe, zum besten Kurzfilm gekürt. Die Preise vergab das Publikum per Stimmzettelwahl.

5. Weniger Blockbuster nach Schema F wäre ja mal eine tolle Sache und ich denke, dass dies die meisten Zuschauer auch begrüßen würden.

6. Was macht es aber schon, wenn man bei einem Film inhaltlich gefordert wird und nicht ständig den gleichen Kram vorgekauf bekommt.

7. Zuletzt habe ich siehe oben und das war ____ , weil ____ .

 


Media Monday #553 – Filmwochenende-Edition

31. Januar 2022

Ein langes Filmwochenende liegt hintermehr. Und die Aufarbeitung ist noch nicht vollendet. Jetzt aber erst einmal zu den heutigen Fragen des Media Monday

Sieben Filme in fünf Tagen! Das ist meine höchste Ausbeute beim Internationalen Filmwochenende in Würzburg, welches dieses Jahr als Hybrid-Veranstaltung (Kinovorführungen und Streaming, letzteres noch bis Mittwoch 2. Februar) abgehalten wird. Vier von sieben der gesichteten Werke habe ich bis Sonntag Abend rezensiert (siehe Lnks), die weiteren drei ausstehenden Reviews folgen hoffentlich in den nächsten Tagen. Et voilà:

The Gravedigger’s Wife (2021)
Ein Totengräber und seine Familie kämpfen mit der Nierenerkrankung seiner Ehefrau, die eine teure Operation dringend benötigt, im ärmlichen Ostafrika.

Sargnagel – Der Film (2021)
Mockumentary über die österreichische Autorin, Cartoonistin und Aktivistin Stefanie Sargnagel (*1986).

Ninjababy (2021)
Norwegische Dramedy über eine ziellos lebende Zeichnerin/Studentin, die völlig unerwartet schwanger wird. Noch dazu erscheint ihr das ungeborene Kind als Comicfigur.

Murder Party (2021)
Ein toter Spielemogul und mehrere Verdächtige, die alle in seinem riesigen Anwesen eingeschlossen sind. Klingt nach klassischem Agatha-Christie-Material? Nicht ganz.

Introducing, Selma Blair (2021)
Intime Dokumentation über die bekannte Schauspielerin Selma Blair (u.a.
Eiskalte Engel, Hellboy) und den Umgang mit ihrer Erkrankung an Multipler Sklerose.

Nosferatu. Eine Symphonie des Grauens (1922)
Der Stummfilm-Klassiker von Friedrich Wilhelm Murnau wird am 4. März 2022 genau 100 Jahre alt. Passend dazu wurde er in einer Stummfilm-Matinee mit Live-Musik von Küspert & Kollegen aufgeführt. Meine Erstsichtung dieses wegweisenden Werkes.

Arracht (2019)
Eindringlicher Überlebenskampf im Irland zur Zeit der Hungersnot im 19. Jahrhundert. Cólman verliert alles und wird des mehrfachen Modes verdächtigt. Da trifft er auf ein kleines Mädchen.

Fast nebenbei gab es Anfang der Woche noch die MWJ Film Awards 2021.

Und nun zum eigentlichen Zweck des Beitrages:


Fragen der Woche

1. Die mitunter beste Erfindung (oder Idee) sind/waren wohl das Medium Film und das Internet. Denn sonst gäbe es diese und unzählige Blogs nicht. Wir würden stattdessen bei Kerzenlicht Bücher lesen und eventuelle mit Brieffreunden uns darüber austauschen. 😉

2. Seit 2012 (meinem ersten Besuch) und vor allem seit 2016 (seitdem ich mehrere Filme anschaue) begeistert mich das Internationale Filmwochenende in Würzburg in einer Tour, denn es bildet das Highlight eines jeden Kinojahrs und ich sehe jedes Jahr absolut einmalige Filme. Wie sich dieses Jahr wieder herauskristallisierte lesen die Veranstalter des Festivals meine Filmkritiken und haben mir diesbezüglich sehr positive Resonanz gegeben. Danke dafür und für ein so tolles Filmevent.

3. Wie es heute unzählige Leute ohne jegliches Talent geschafft haben, eine solche Bekanntheit zu erlangen, erscheint mir immer wieder unfassbar, erklärt aber treffend die absolute Oberflächlichkeit unserer Zeit. *seufz *

4. Wenn nur nicht die Tatsache wäre, dass dieses Jahr außerden Filmvorführungen sonst keine Parties und dazugehöhrige Formate auf dem Filmwochenende stattfinden konnten (Danke Corona!), dann wäre alles noch viel besser. Auch hat die Pandemie und der Hybrid-Charakter der diesjährigen Ausgabe für einen sehr mauen Besucherandrang an den ersten Tagen geführt. Bitte 2023 wieder ein Filmwochenende unter Normalbedingungen!

5. Serien, die ich einfach abgöttisch liebe, wie Legion, Penny Dreadful und Danger 5 hole ich ja auch immer wieder gerne aus der Versenkung, denn diese einmaligen Shows erhalten viel zu wenig Aufmerksamkeit.

6. Es ist ja kaum noch wegzudenken, dass mein letztes Januar-Wochenende verplant ist.

7. Zuletzt habe ich siehe oben und das war ____ , weil ____ .

 

 

 


Review(s) Januar 2018

2. Februar 2018

Vermutlich gerade deswegen, weil der Monat (trotz zu überwindender Blockade) so angenehm verlief, ist der Januar 2018 besonders schnell vergangen. Zu den gesammelten Werken…



Die ersten zwei Bloggerwochen des Jahres waren zwar mit Rückblicken und Vorschauen (siehe Sonstiges) gepflastert aber eine unangenehme Schreibblockade verhinderte lange mein erstes Review 2018. Im letzten Drittel gelang es,auch dank des Filmwochenendes in Würzburg (aka Provinzstadt auf Weltniveau), wieder fast zu alter Form zurückfinden, wenngleich ich nur eine Serie besprechen konnte, obwohl ich letzten Monat einige tolle Shows erleben durfte bzw weiterhin darf (The End Of The F***king World, Young Sheldon, die restliche 1. Staffel von Star Trek: Discovery). Die Reviews müssen dann eben im Februar nachgeholt werden.

Here we go:

Filme
The Killing Of A Sacred Deer
Life Guidance (44. Internationales Filmwochenende in Würzburg)
Dave Made A Maze (44. Internationales Filmwochenende in Würzburg)
Die Farbe (44. Internationales Filmwochenende in Würzburg)
Kurzfilme nach H.P. Lovecraft (44. Internationales Filmwochenende in Würzburg)

Serien
The Frankenstein Chronicles – Staffel 2

Sonstiges
5 neue Kinofilme für 2018
5 neue Serien für 2018
Filme und Serien 2017 – Der Rest
Mein Fernsehjahr 2017
MWJ Film And Television Awards 2017


Lovecraft-Kurzfilmblock

31. Januar 2018

Einer der Schwerpunkte auf dem 44. Internationalen Filmwochenende in Würzburg war die Retrospektive auf Verfilmungen der Werke des Schriftstellers H.P. Lovecraft (1880-1937). Beim dazugehörigen Kurzfilmblock gab es am Samstag den 27. Januar 2018 unter den Beiträgen sogar eine Weltpremiere…

Seit meines kurzzeitigen Germanistikstudiums 2001/02 flammt mein Interesse an klassischer Horrorliteratur (Phantastische Literatur) immer wieder etwas auf. Da bot die Lovecraft-Retrospektive auf dem 44. Internationalen Filmwochenende in Würzburg eine gute Gelegenheit, meinen filmischen Horizont diesbezüglich zu erweitern, nachdem ich vor ein paar Jahren ein paar Stories des amerikanischen Autors gelesen hatte. Das gesamte Prosawerk von Lovecraft besteht bekanntlich aus unzähligen Kurzgeschichten. Daher macht es Sinn diese nicht unbedingt in abendfüllender Länge, sondern besser als Kurzfilme zu verfilmen. Nach dem Langfilm Die Farbe von Regisseur Huan Vu sah ich mir daher den Block an.

Als prominenter Gast im komplett ausverkauften Kinosaal 2 des „Central im Bürgerbräu“ war Sascha Alexander Renninger zugegen. Der aus Unterfranken stammende Diplom-Designer arbeitet vor allem als Storyboard-Artist im Bereich Werbespots und Imagefilme. Durch die Story Das Unnennbare (1925) begann seine Faszination für Lovecraft. 2011 veröffentlichte er den Kurzfilm Shadow Of The Unnamable. Der 16-Minüter wurde 2003 in Arnstein und Würzburg mit wenig Geld gedreht. Die Fertigstellung verzögerte sich allerdings um ein paar Jahre, wie Sascha erzählte, vor allem wegen der zeitaufwändigen Erstellung der visuellen Effekte. Nachdem „Shadow“ den Abend eröffnete, wurde die Vorführung mit einer Weltpremiere beschlossen. Fragment 1890, Saschas zweiter Beitrag, basiert auf einem Traum Lovecrafts, den dieser in einem Brief zu Papier brachte. J. Chapman Miske verarbeitete die Elemente zur Kurzgeschichte Das Ding im Mondlicht (1941). Die Dreharbeiten zu „Fragment“ fanden 2013 und 2014 statt. Finanziert wurde die Produktion teilweise durch Crowdfunding. Nach eigener Aussage plant Sascha seine geplante Lovecraft-Trilogie mit einem dritten Teil zu vollenden, wobei die Vorlage noch unklar sei.

Bevor ich mich nun dem Nachlass eines mir zuvor unbekannten amerikanischen Urgroßonkels zuwende, hier noch kurze Reviews zu den fünf gezeigten Filmen des Abends.

Shadow Of The Unnamable
Deutschland 2011. 16 Minuten. Englische Originalfassung. Mit: Robert Lyons, Jeff Motherhead u.a.
Drehbuch und Regie: Sascha Renninger. Nach Das Unnennbare.
Neuengland in den 1920er Jahren. Die befreundeten Schriftsteller Randolph Carter und Jeff Manton verbringen einen sonnigen Nachmittag auf einem alten Friedhof aus dem 17. Jahrhundert. Die beiden beginnen über den Wahrheitsgehalt einer 200 Jahre alten lokalen Legende über eine grauenerregende Kreatur, die Carter zu einer Kurzgeschichte inspirierte, zu streiten. Bis die Dunkelheit hereinbricht…
In seinem ersten HPL-Kurzfilm gelingt es Sascha Renninger die Quintessenz der Werke des amerikanischen Schriftstellers herauszuarbeiten, vor allem hinsichtlich des für Lovecraft typischen Erzählaufbaus. Gekonnt montiert der Streifen die Gesprächsszenen mit stimmungsbildenden Friedhofsimpressionen und den visualisierten Erzählelementen. Durch den effektiven Einsatz von unterschiedlicher Tricktechnik wird das Grauen hier nicht entblößt. 8/10.

Fragment 1890
Deutschland 2018. 27 Minuten. Engl. Originalfassung mit dt. UT. Mit: Konstantinos Nireas, Peter Bishop, Marie Mayer u.a. Drehbuch und Regie: Sascha Renninger. Nach
Das Ding im Mondlicht.
Neuengland in den 1920er Jahren. Dr. Barlow, den Chefarzt der Nervenheilanstalt in Arkham, erreicht eine ungewöhnliche Botschaft. Die junge Patientin Morgan Derletz fungiert als Medium und übermittelt den Hilferuf des Schriftstellers Robert Blake, der durch Drogeneinfluss in einer Traumwelt gefangen ist.
Der zweite Kurzfilm von Sascha Alexander Renninger feierte an jenem Abend seine Weltpremiere. In einer freien Adaption der Motive aus Lovecrafts Werken auf Basis eines Traumes des Schriftstellers setzt die Story auf die gewohnte Meta-Struktur. Trotz der begrenzten Mittel wirken die albtraumhaften Erlebnisse des Pulp-Autor-Protagonisten, der von gesichtslosen Zugschaffnern durch ein Maisfeld verfolgt wird, dank der souveränen Bildsprache und einem erneut starken VFX-Mix alles andere als billig. 8/10.

Das Zimmer
(The Room)
Deutschland 2017. 15 Minuten. Mit: Michael R. Scholze, Jonathan Emilian Heck u.a. Drehbuch: Sidney Barth. Regie: Samer Halabi Cabezón. Nach
Das Bild im Haus.
Ein Berliner Anthropologie-Student besucht einen pensionierten Wissenschaftler in dessen Wohnung, um ein Interview zu einem umstrittenen Thema zu führen, das jedoch anders verläuft als geplant.
Nach abgeschlossenem Studium sowie mehrjähriger Tätigkeit im Projektmanagement und Marketing begann der 1975 in Saragossa (Spanien) geborene Samer Halabi Cabézon, sich für Multimedia und Filmproduktion zu interessieren. Ab 2014 studierte er Video-Editing und Regie in Berlin. Seine Lovecraft-Adaption
Das Zimmer (nicht zu verwechseln mit dem misslungenen „Kultfilm“ The Room von Tommy Wiseau!) verlegt die Handlung in eine beklemmende Berliner Plattenbausiedlung der Gegenwart, wo Menschen auf kleinem Raum aufeinander wohnen, aber den Kontakt zu einander verloren haben. Die Begegnung zwischen Student und altem Mann droht in die Torture-Porn-Ecke zu geraten, bis zum verblüffenden Twist am Ende. 7/10.

The Call Of Cthulhu
Stummfilm, USA 2005. 47 Minuten. Mit: Matt Foyer, John Bolen, Ralph Lucas, Chad Fifer, David Mersault u.a. Drehbuch: Sean Branney. Regie: Andrew Leman. Nach
Cthulhus Ruf.
Im Nachlass eines kürzlichen verstorbenen Großonkels findet ein junger Mann Unterlagen zu einem mysteriösen Kult, bei welchem in unterschiedlichen Teilen der Welt Menschen einem übernatürlichen Wesen in völlig entfesselten Riten huldigen. Je weiter der Mann nachforscht, desto grauenhafter und unbegreiflicher erscheinen die Ereignisse…
Diese Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von HPL wurde von Andrew Leman und Sean Branney im Auftrag der H.P. Lovecraft Historical Society (HPLHS) als klassischer Stummfilm im Stile der 1920er Jahre gedreht, als ob er zeitnah nach Veröffentlichung der Vorlage 1926 erschienen wäre. Durch diesen Kniff und die werkgetreue, virtuose Umsetzung der mehrfach verschachtelten Handlung gelingt der 47-Minuten-Featurette der Balance-Akt, den Cthulhu-Mythos einerseits visuell greifbar zu machen, ihn aber gleichzeitig nicht zu entzaubern. Beeindruckend! 9/10.

Die Farbe aus dem All
(The Colour Out Of Space)
Deutschland 2017. 5 Minuten. Regie: Patrick Müller. Nach
Die Farbe aus dem All.
Der Einschlag eines Meteoriten sorgt für seltsamen Pflanzenwuchs und eine merkwürdige Farbe.
Während Huan Vu die Short Story von Lovecraft als Spielfilm umsetzte und die Handlung nach Deutschland verlegte, wählte Patrick Müller (geboren 1981 in Frankenberg/Sachsen) bei seiner Adaption eine völlig andere Herangehensweise. Müller fing mit einer antiken 16mm-Kamera Naturimpressionen in England ein. Mit eingefügten Zitaten aus der Vorlage als Zwischentitel und einem psychedelischen Score des Elektronikmusikers Wellenvorm entstand daraus eine surreale, experimentell-abstrakte Collage, welche eher als Musikvideo und weniger als narratives Werk funktioniert. 7/10.

Weitere Filmkritiken zum 44. Internationalen Filmwochenende in Würzburg

Life Guidance
Dave Made A Maze
Die Farbe

Credits:
Shadow Of The Unnamable / Fragment 1890 (c) Church Hill Pictures
Das Zimmer (c) Filmarche Berlin e.V.
The Call Of Cthulhu (c) HPLHS Pictures
Die Farbe aus dem All (c) Patrick Müller


Media Monday #344

29. Januar 2018

Movies galore! Die vergangenen vier Tage standen für mich im Zeichen des 44. Internationalen Filmwochenendes Würzburg. Dazu mehr und sieben Fragen im heutigen Media Monday

Vier Spielfilme und einen Block mit fünf Kurzfilmen habe ich in den letzten vier Tagen beim Filmwochenende in Würzburg gesichtet. Von der schaurig-optimerten Welt von Life Guidance, einem Karton-Labyrinth mit unerwartetem Eigenleben (Dave Made A Maze) sowie diverse Verfilmungen der Werke von H.P. Lovecraft bis hin zu „underfrängischen Weldbrämiere“ von Perfect Silence, all das erlebte ich in den vergangenen Tagen. Kritiken zu den Lovecraft-Adaptionen und letzgenanntem Film folgen bald hier und dort.

Aber nun zu den sieben heutigen Fragen:

1. Die Oscar-Nominierungen sind raus. Ich für meinen Teil empfehle ja die kürzlich verliehenen „MWJ Film And Television Awards„.

2. Nachdem ich den Twist von Kingsmen: The Secret Service kenne, reizt mich der Film weniger, denn es gibt aus diesem „Genre“ sicherlich interessantere.

3. Könnte es nicht bitte viel mehr Filme geben wie etwa Dave Made A Maze? Ich persönlich finde nämlich, dass sich Pappkartons durchaus als Sets/Kulissen eignen.

4. Mit ____ habe ich mal wieder zu einem wirklich außergewöhnlichen Buch gegriffen, denn Ich komme derzeit kaum zum Lesen. Leider.

5. Eine „ältere“ Serie zu beginnen, von der es bereits X Staffeln gibt reizt mich vermutlich eher, wenn die Folgenanzahl pro Staffel nicht so hoch ist.

6. Wenn schon alles adaptiert wird, wieso gibt es dann noch keine Umsetzung zu dem episch-einfallsreichen Illium und Olympos von Dan Simmons? Schließlich wird derzeit eine Adaption seines Romans The Terror gedreht.

7. Zuletzt habe ich siehe oben und das war ____ , weil ____ .


Media Monday #292

30. Januar 2017

media-monday-292

Die vergangenen vier Tage standen für mich persönlich ganz im Zeichen des 43. Internationalen Filmwochenendes Würzburg, bei welchem ich besondere Filme sehen durfte. Daher dürfte auch der Schwerpunkt beim heutigen Media Monday nicht sehr verwundern.

Hier meine Ausbeute des Filmwochenendes:

L’Étoile du jour (eine Zirkusfamilie droht zu zerbrechen, Co-Starring Iggy Pop als das Gewissen)
Solange et les vivants (Eine junge Frau muss ihre Sozialphobie überwinden)
Cosmodrama (Sieben Personen wachen in einem Raumschiff auf und wissen nicht was los ist)
Die rote Schildkröte
(wunderschöne magisch-realistische Fabel aus dem Studio Ghibli; Review steht noch aus). 

Und nun zu den 7 Fragen:

1. Die Oscar-Nominierungen sind für mich nur bedingt Qualitätsbelege. Oft sind die Filme ziemlich überhypet. Allerdings freue ich mich, dass Arrival (in fast allen Kategorien, leider nicht für die Musik von Jóhann Jóhansson) und Die rote Schildkröte (bester Animationsfilm) nominiert sind.

2. Sehr gespannt bin ich ja schon auf die neuen Staffeln von Orphan Black und Game Of Thrones sowie die neue Star-Trek-Serie Discovery (sofern letztere denn in absehbarer Zeit überhaupt kommt. Immerhin begannen letzte Woche die Dreharbeiten).

3. Gemessen an dem Budget von angeblich nur etwa 13.000 €, muss ich ja sagen dass der kleine französische Film Solange et les vivants keinesfalls billig aussieht.

4. The League Of Extraordinary Gentlemen ist absolut fesselnde Lektüre, denn Autor Alan Moores eigenwillige Version des viktorianischen Zeitalters ist ungemein dicht gewebt und voller Anspielungen. Zeichner Kevin O’Neill liefert stimmige Bilder, die aussehen als wären sie auf billiges Papier gedruckt worden.

5. Ohne meinen Fernseher würde ich mein Heimkino nur halb so sehr genießen, immerhin erlaubt er mir durch seine Größe, dass ich alles für meine Verhältnisse gut sehen kann.

6. Der Zeichentrickfilm Die rote Schildkröte ist in meinen Augen viel besser als der mit Computereffekten vollgestopfte Life Of Pi – Schiffbruch mit Tiger.

7. Zuletzt habe ich siehe Text oben und das war ____ , weil ____ .


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