Parodien bekannter Filme oder Filmreihen waren in den 1990ern oft sehr erfolgreich. Hot Shots! von Jim Abraham zieht vor allem Top Gun durch den Kakao, macht aber vor weiteren Streifen nicht halt…
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Strahlemann, Fischauge und das schläfrige Wiesel
Obwohl unehrenhaft entlassen soll Kampfpilot Lieutenant Sean „Topper“ Harley (Charlie Sheen) für die Operation „Schläfriges Wiesel“, eine geheime Mission im Luftraum über dem Irak, in den aktiven Dienst zurückkehren. Auf dem Stützpunkt fällt Topper durch rücksichtsloses Verhalten auf und beginnt ein Verhältnis mit Psychologin Ramada, die Zweifel bezüglich seiner Flugtauglichkeit hat. Sehr zum Unmut von Lieutenant Kent Gregory (Cary Elwes), Ramadas Verlobtem, lässt Missionsleiter Lieutenant Commander Block (Kevin Dunn) den mit Vaterkomplex belasteten Piloten Harley aber am Einsatz teilnehmen. Admiral Benson (Lloyd Bridges) versucht unterdessen seine Rolle bei der Operation zu verstehen…
Das unter dem Kürzel ZAZ bekannte Trio aus David Zucker, Jim Abrahams und Jerry Zucker wurde durch diverse Parodien und Slapstick-Komödien bekannt. Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (1980), die gefloppte Krimiserie Die nackte Pistole (1982) und die daraus resultierende Trilogie Die nackte Kanone (1988/91/94), mit Leslie Nielsen in der Hauptrolle, sind meine Favoriten aus deren Œuvre. Zwischendurch gingen die drei Regisseure und Drehbuchautoren aber auch getrennte Wege. Jim Abrahams drehte mit Hot Shots! – Die Mutter aller Filme eine Persiflage auf den Flieger-Actioner Top Gun (1986). Aber wie damals üblich wurden möglichst viele mehr oder minder aktuelle Kinoerfolge veralbert, wie Der mit dem Wolf tanzt (1990), 9 ½ Wochen (1986) und Die fabelhaften Baker Boys (1989). Man muss die Originale nicht unbedingt gesehen haben, es dürfte aber dem eigenen Amüsement nicht schaden. Der Plot erscheint völlig belanglos, dient er doch nur als grober Aufhänger für diverse Sight-Gags, Slapstick oder andere Blödeleien. Bei der Erstsichtung im zarten Alter von 13 Jahren (1994) fand ich das alles noch sehr witzig, als Erwachsener funktioniert dieses „Gagfeuerwerk“ für mich nur noch bedingt. Aber dennoch bleibt Hot Shots! ein kurzweiliges Filmhäppchen für zwischendurch. Interessant bei der Besetzung, dass hier Charlie Sheen als problematischer Held an der Seite seines späteren Two and a Half Man-Kollegen Jon Cryer agiert, der den sehbehinderten Jim „Fischauge“ Pfaffenbach spielt. Den Obertrottel verkörpert wie schon im „verrückten Flugzeug“ der gute alte Lloyd Bridges (1913-1998). Ein sehr gutes Einspielergebnis von über 180 Millionen Dollar weltweit (bei einem Budget von 26 Millionen) machte die Fortsetzung Hot Shots! – Der zweite Versuch (1993) möglich, die ich damals sogar im Kino erleben durfte. Dazu bald mehr auf dieser Website aka „Das Stiefkind aller Filmblogs“!
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Hot Shots! – Die Mutter aller Filme (Hot Shots!)
Actionfilmparodie USA 1991. FSK 6. 81 Minuten (PAL-DVD). Mit: Charlie Sheen, Valeria Golino, Jon Cryer, Cary Elwes, Lloyd Bridges, Kevin Dunn u.a. Regie: Jim Abrahams. Drehbuch: Jim Abrahams und Pat Proft.
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Credits:
Bilder (c) Fox.