Voice from the Stone (Kurzkritik)

15. September 2019

Seit Wochen hatte ich keinen Film mehr gesehen, stattdessen nur diverse Serienfolgen gebingt. Doch lag die BluRay von Voice from the Stone noch in meinem Wohnzimmer und ich riskierte einen Blick…

Steinerne Stimmen, hölzerne Darsteller

Italien in den 1950ern. Seit dem Tod seiner Mutter, der gefeierten Pianistin Malvina Rivi (Caterina Murino), hat Jakob (Edward George Dring) kein Wort mehr gesprochen. Vater Klaus (Marton Csokas) engagiert das Kindermädchen Verena (Emilia Clarke). Die junge Frau soll sich um Jakob kümmern und ihn wieder zum Reden bringen. Obwohl Verena Erfahrung mit traumatisierten Kindern hat prallen ihre Bemühungen bei Jaob ab. Der Junge glaubt die Stimme seiner toten Mutter im Gemäuer des familiären Anwesens zu hören…

Ich wurde vor Voice from the Stone gewarnt. Und zwar nicht von irgendwem, sondern von Wulf Bengsch, seines Zeichens nimmermüder Renzensator beim Medienjournal und dort Ausrichter des wöchentlichen Media Mondays, höchstpersönlich auf dem Bloggertreffen im August. Nach der Sichtung des Films kann ich die negativen Kritiken durchaus verstehen. Die Regie-Arbeit von Eric Dennis Howell, der bisher vor allem als Stuntkoordinator gearbeitet hat, bietet zwar streckenweise stimmungsvolle Bilder und eine bisweilen unheimliche Atmosphäre, bleibt insgesamt aber erschreckend halbgar. Auf dem Papier liest sich das alles durchaus vielversprechend. Ein stummes Kind, ein geheimnisvolles Anwesen in verlassener Gegend und mit Emilia Clarke (Game of Thrones, Terminator: Genisys), Marton Csokas (Der Herr der Ringe: Die Gefährten, Into the Badlands) sowie Caterina Murino (Casino Royale, Odysseus) eine namhafte Besetzung. Doch Voice from the Stone lässt das vorhandene Potenzial links liegen. Die Handlung verläuft zu sprunghaft, die Story bleibt fragmentarisch (um nicht zu sagen ziemlich unfertig), die Inszenierung wirkt teilweise zu schwülstig. Emilia Clarke scheint sich in der Hauptrolle durch den halben Film zu grimassieren, Marton Csokas dagegen liefert eine recht abgehakte, einsilbige Performance. Es passt hier einfach recht wenig zusammen.

Voice from the Stone ist seit dem 30. Juni 2017 auf BluRay und DVD erhältlich sowie auch bei diversen Streaminganbietern abrufbar.

Danke übrigens an Gnislew von Sneakfilm.de für die zur Verfügung gestellte Blu-Ray!

Voice from the Stone: Ruf aus dem Jenseits (Voice from the Stone)
Mysterydrama USA, Italien 2017. FSK 12. 91 Minuten (Blu-Ray). Mit: Emilia Clarke, Marton Csokas, Edward George Dring, Remo Girone, Lisa Gastoni, Caterina Murino u.a. Regie: Eric Dennis Howell. Drehbuch: Andrew Shaw. Nach dem Roman
La voce della pietra von Silvio Raffo.

 

Credits
Bilder (c) Ascot Elite.


Into The Badlands: Staffel 2 (Kurzkritik)

24. August 2017

15 Monate nach dem Ende der ersten Staffel kehrte die Endzeit-Punk-Serie Into The Badlands im Frühjahr 2017 mit zehn neuen Folgen zurück. Wieder geht es um Macht, Intrigen, Überleben und furiose Fights…



Back To Badlands

Zwar konnte der ehemalige Clipper und begnadete Schwertkämpfer Sunny (Daniel Wu) aus den Badlands fliehen, doch es lief nicht alles wie erhofft. Seine höchstschwangere Geliebte, die Heilerin Veil (Madeleine Mantock), musste er zurücklassen. Die vermeintliche Freiheit währte nur kurz, denn Sunny wurde in die Knechtschaft verkauft und muss in einer alten Mine schuften. Dort trifft er auf den prolligen, herzensguten Bajie (Nick Frost). Gemeinsam planen die beiden sogleich ihre Flucht, denn Sunny möchte zurück in die Badlands. Dort hat sich bis auf das Ende der Herrschaft von Baron Quinn (Marton Csokas) nicht viel geändert. Quinns Sohn und Nachfolger Ryder (Oliver Stark) ist wieder mit der Widow (Emily Beecham) verfeindet, nachdem sie zuvor zusammenarbeiteten. Die anderen Barone streben das große Ziel,an die berüchtigte Kämpferin und ihr weibliches Heer auszuschalten. Denn die Widow plant, das herrschende System zugunsten einer (vor allem für Frauen) besseren Gesellschaft zu stürzen. Sunnys früherer Schützling, der junge M.K. (Aramis Knight), trainiert als Novize in einem mystischen Kloster, wo alle Mönche die gleichen dunklen Kräfte wie er besitzen…

Nicht nur, dass die beiden Schöpfer/Showrunner Alfred Gough und Miles Millar (Smallville) die Hauptverantwortung teilweise abtraten, um sich ihrem anderen aktuellen Serienprojekt The Shannara Chronicles zu widmen, für Season 2 von Into The Badlands wanderte die Produktion von New Orleans und Umgebung in den USA nach Irland, vor allem um mehr Platz zur Verfügung zu haben Die Aufstockung der Episodenorder von sechs auf zehn erscheint zudem sinnvoll, weil es (wie von mir nach Staffel 1 erhofft) gelingt, die eigenwillige Welt der Serie – irgendwo zwischen Fackeln im Sturm, Firefly und Tiger & Dragon, nur in einem Endzeitsetting ohne Raumschiffe, Handfeuerwaffen und anderen gravierenden technischen Fortschritt – etwas besser auszuarbeiten. Da nimmt man auch in Kauf, dass der Handlungsstrang der ein oder anderen Figur etwas auf der Stelle tritt. Die Außenperspektive auf die „Badlands“ verleiht der AMC-Show neue Facetten und erweitert sie um ein Szenario à la Mad Max. Auch die Ausbildung von M.K. bei einem geheimnisvollen Mönchsorden spielt sich außerhalb der titelgebenden Länder statt. Sicherlich erreicht Into The Badlands auch in Runde zwei zu keiner Zeit die Qualität von Game Of Thrones, überzeugt aber weitgehend dank seiner spannenden und abwechslungsreichen Story mit einem mannifaltigen Schauspieler-Ensemble, zu dem Nick Frost (Hot Fuzz) als Sunnys unfreiwilliger Weggefährte hinzustößt. Nicht zu vergessen die hochwertig inszenierten und rasanten Kampfszenen in bester Wuxia-Tradition. Für 2018 ist eine dritte Staffel mit 16 Folgen geplant. Hoffentlich kann die Serie ihr inhaltliches Potenzial weiter vorantreiben.

Sowohl Staffel 1 als auch Staffel 2 von Into The Badlands sind über Amazon Prime abrufbar.

Into The Badlands: Staffel 2 (Into The Badlands: Season 2)
Actionserie/Endzeitdrama USA 2017. FSK 16. 10 Folgen. Gesamtlänge: ca. 430 Minuten. Mit: Daniel Wu, Aramis Knight, Emily Beecham, Orla Brady, Sarah Bolger, Oliver Stark, Madeleine Mantock, Ally Ioannides, Nick Frost, Marton Csokas u.a. Idee: Alfred Gough und Miles Millar.

Bilder (c) AMC/Amazon.


Into The Badlands: Staffel 1 (Kurzkritik)

7. Juli 2017

Wenn das Autoren-Duo Alfred Gough und Miles Millar (Smallville) nicht gerade in Shannara weilt, arbeiten die beiden an der postapokalyptischen Südstaaten-Saga Into The Badlands.



Crouching Widow, Hidden Darkness

In ferner Zukunft. Die sogenannten Badlands, ein Gebiet irgendwo in den nicht mehr existenten Vereinigten Staaten von Amerika, werden von sieben Baronen regiert. Industrialisierung und technologische Errungenschaften gibt es kaum noch, Schusswaffen sind verboten. Mit einer großen Schar von Sklaven und Dienern erwirtschaften die Baronate wichtige Güter. Quinn (Marton Csokas) ist einer dieser Barone. Auf seinen Feldern wird Mohnblumensaft für die Opium-Herstellung abgebaut. An der Spitze von Quinns Heer von Clippern (Schwertkämpfern) steht der legendäre Krieger Sunny (Daniel Wu). Sunny gelingt es den Jungen M.K. (Aramis Knight) vor räuberischen Nomaden zu retten. Jedes Mal wenn M.K. Blut verliert, ergreift eine dunkle Macht Besitz von ihm. Quinn, seine erste Ehefrau Lydia (Orla Brady), deren Sohn Ryder (Oliver Stark) und Quinns künftige zweite Gattin Jade (Sarah Bolger) sind ständig auf der Hut. Denn „The Widow“ (Emily Beecham) möchte mit ihrer Armee von weiblichen Kämpferinnen, darunter ihre Tochter Tilda (Ally Ioannides), die Ordnung der anderen Barone stürzen und schreckt dabei vor wenig zurück…

Alfred Gough und Miles Millar sind bei vielen Serienfans vor allem für ihre Superman-Teenie-Show Smallville (2001 bis 2011). Nach einigen Filmen (u.a. Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers und Ich bin Nummer vier) sowie einer gescheiterten TV-Neuauflage von Drei Engel für Charlie kreiierte das Duo Into The Badlands, eine sehr nach Manga-/Animematerial klingende Mischung aus Südstaaten-Saga, postapokalyptischen Drama und Samurai-Eastern. Obwohl im Handlungsgeflecht um Macht, Intrigen, Verrat, Liebe und die Suche nach der eigenen Identität das Rad nicht unbedingt neu erfunden wird, so gestaltet sich das Setting vor allem durch das bunte Figurenensemble als durchaus spannend. Glücklicherweise verzichtete man trotz ein paar Hochglanzgesichter im Cast auf die unsägliche Anbiederung an Teenies. Die von erfahrenen Martial-Arts-Meistern choreographierten Kampfszenen sind vor allem für eine TV-Produktion ein echter Hingucker. Vermutlich kann die Serie in der zweiten Staffel (10 Folgen) etwas mehr Substanz beim Worldbuilding entwickeln.

Die erste Staffel von Into The Badlands ist über Amazon Prime abrufbar sowie seit November 2016 auf BluRay und DVD erhältlich. Im Frühjahr 2017 erschien Season 2 bei Prime.

Into The Badlands: Staffel 1 (Into The Badlands: Season 1)
Actionserie/Endzeitdrama USA 2015. FSK 16. 6 Folgen. Gesamtlänge: ca. 256 Minuten. Mit: Daniel Wu, Marton Csokas, Aramis Knight, Orla Brady, Sarah Bolger, Oliver Stark, Emily Beecham, Madeleine Mantock, Ally Ioannides u.a. Idee: Alfred Gough und Miles Millar.

Bilder (c) AMC/Amazon.


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