Vor vier Monaten entdeckte ich zufällig den ersten Band der Fortsetzung von Akte X in Comicform, welcher im Dezember 2013 bei Dani Books erschienen war. Seit Ende Mai gibt es Band zwei.
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Akte X: Staffel 10 – Band 2: Chitter (The X-Files: Season 10 – Vol. 2: Chitter)
Story: Joe Harris: Zeichnungen: Elena Casagrande, Silvia Califano, Michael Walsh, Gregg Scott, menton³, Tony Moy. Nach der Fernsehserie von Chris Carter. Übersetzung: Thmas Gießl. Dani Books (Mai 2014). 128 Seiten, broschiert.
Viele Schnipsel, wenig Auflösung
Nachdem eine geheimnisvolle Gruppe es scheinbar auf jeden ehemaligen Mitarbeiter der X-Akten abgesehen hat, werden Mulder und Scully vom FBI reaktiviert. Der erste Fall führt Mulder in seine Heimat. Dort trifft er auf einen alten Bekannten: den „Flukeman“. Anschließend führt eine geheimnisvolle Mailbox-Nachricht die beiden Agenten in Mulders altes Appartment. In einem weiteren Fall macht Scully unfreiwillig die Bekanntschaft des „zirpenden Gottes“…
Der obige Versuch einer Inhaltszusammenfassung wirkt konfus und zerstückelt? Richtig. Denn genau das ist Chitter, der zweite Band von Akte X: Staffel 10, der Fortsetzung der erfolgreichen Mysteryserie in Comicform. Anstelle sich auf eine Geschichte zu konzentrieren, werden gleich vier halbfertige oder nur angerissene präsentiert. Kein Handlungsstrang führt die Story aus dem ersten Band weiter, was besonders schade ist, weil man ja den zweiten Band genau deshalb gekauft hat.
Das halbe Dutzend Zeichner hat sich richtig ausgetobt und so gelingt es Chitter immerhin visuell zu überzeugen. Die einzelnen Stories unterscheiden sich optisch teilweise stark voneinander. Dadurch entsteht ein kontrastreicher Bilderbogen verschiedener Stile.
Akte X: Staffel 10 mag vielleicht irgendwann in den noch kommenden Bänden zu einer Weiterführung der in Band 1 neu installierten Mythologie kommen, aber für mich ist mit dem zweiten Band die Angelegenheit beendet. Da sollte man sich lieber Comics oder Graphic Novels zuwenden, die es mehr verdient haben. Oder aber man schaut sich die gute alte Fernsehserie wieder an.
Fazit: Optisch sehr gelungen, aber inhaltlich so kohärent wie ein Konfettiregen. 4 von 10 Punken.
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Bild (C) Dani Books/IDW.