Danger 5: Revenge Of The Lizardmen (Kurzkritik)

22. August 2018

Es ist schon erstaunlich, wie Danger 5 in seiner zweiten (und bis dato leider letzten) Staffel dem hemmungslosen Wahnsinn von Folge zu Folge sogar noch zu steigern vermag. In der dritten Episode befindet sich unser Agententeam auf der Flucht, vor fehlgeleiteten Cops und schleimigen Dinos…

Previously on DANGER 5

Echsen, Cops und Shoppingwahn

Nachdem der weihnachtliche Highschool-Ball in einer Katastrophe endete, befinden sich die überlebenden Mitglieder von Danger 5 mit Schülerin Holly (Elizabeth Hay) auf der Flucht. Hitler (Carmine Russo), dessen finstere Pläne Holly miteinschließen, hat als falscher FBI-Agent die Polizei von Metro City unterwandert und den Gesetzeshütern verklickert, dass es sich bei Danger 5 um kommunistische Verräter handelt. Mit aller Härte machen Jacksons (David Ashby) frühere Kollegen um Captain Bramman (Dan O’Grady) Jagd auf die Agenten. Ein ehemaliger Mitstreiter des Führers (Robert Tompkins) hat unterdessen eigene Pläne und daher ein paar echsenhafte Kumpels mitgebracht…

Wie es der Titel schon verrät lässt diese Episode (wie auch schon Lizard Soldiers Of The Third Reich) die Urzeitechsen auf die Menschheit los. Bei dem ganzen Plastik, Schleim und Irrsinn bleibt weiterhin kein Auge trocken. Den absoluten Höhepunkt bietet natürlich die rasante, mit Spielzeugfiguren und-autos gefilmte (!) Verfolgungsjagd. Generell hat sich Season 2 ja der absurden Überzeichnung der Populärkultur und vor allem des Konsumterrors der 1980er verschrieben, siehe die überwiegend geschmacklosen (wenngleich freilich fiktiven) Spielzeugwerbespots während des Abspanns. Durch den Wechsel der Schauplätze zwischen Polizeirevier, zweifelhaftem Nachtclub und dunklem Einkaufszentrum entwickelt Revenge Of The Lizardmen die Dynamik eines Großstadt-Actionsfilms der 80er, wirkt dadurch wie eine krude Variante von Beverly Hills Cop, nur eben mit Dinos und Ninjas. Eben genau diese Melange aus trashigen Albernheiten und stilsicherer Reminiszenz vergöttere ich so an der Serie von David Ashby und Dario Russo. Liebhaber von schwülstigstem Synthiepop mit Italo-Disco-Elementen oder schweingitarrenlastigem Rock-Score kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten.

 

Mit freundlicher Unterstützung von Tamico.

Danger 5, 2×03: Revenge Of The Lizardmen
Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Robert Tompkins als Josef Mengele und Dan O’Grady als Captain Bramman. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.

 

Credits:
Bilder (c) Edel Germany


Danger 5: Johnny Hitler (Kurzkritik)

19. August 2018

Die unerträgliche Sommerhitze scheint erstmal vorbei, doch der Kurzkritiken-Sommer geht weiter und mit ihm auch die grenzenlose „Eighties Madness“ der zweiten Staffel von Danger 5!


Previously on DANGER 5

Hitler’s Highschool Inferno

Wie Ilsa (Natasa Ristic) herausfand, hat es Hitler (Carmine Russo) auf eine Schülerin der Abschlussklasse der MDW High School abgesehen. Die Truppe mischt sich unter die Schülerschaft und das Lehrerkollegium, muss aber schnell herausfinden, dass dem Führer schwer beizukommen ist. Denn in kürzester Zeit avanciert er als vermeintlicher Pennäler Johnny Hitler zum Idol seiner Mitschüler. Zudem werden Jacksons (Davd Ashby) Versuche, Adolf umzubringen, vom übereifrig-ahnungslosen Schuldirektor (Shaun Micallef) vereitelt. Hitler hat unterdessen sein Ziel erreicht: die blonde Göre Holly (Elizabeth Hay) als Date zum Christmas Ball zu führen…

Die Highschool als gesellschaftlicher Raum fungierte vor allem in einigen amerikanischen Filmen der 1980er als zentraler Schauplatz, etwa in The Breakfast Club (1985) und Ferrys macht blau (1986, beide von Regisseur John Hughes) aber auch Zurück in die Zukunft (1985). In dier vorliegende Episode packt das D5-Autorenduo Ashby/Russo so viele Elemente des Genres wie es nur geht und kreiert eine völlig überzeichnete, aber doch treffende Satire, die wenig Hemmungen kennt, seien es die unterschiedlichen Klischeestereotypen, die Modesünden der 1980er oder die Tatsache, dass die betreffenden Schauspieler immer viel zu alt sind, um glaubhaft Schüler verkörpern zu können. Außerdem gibt es kein wichtigeres Thema als der bevorstehende (im konkreten Fall weihnachtliche) Abschlussball und niemand (außer Danger 5) erahnt auch nur im entferntesten die finsteren Absichten des „Titelhelden“. Im Gegenteil, schnell mutiert „Johnny“ zum Star der Bildungseinrichtung, ein beißend-ironischer Kommentar zur Verführbarkeit der Jugend. Tucker lässt sich unterdessen vom löwenköpfigen McKenzie zum Ninja im Schnellverfahren (natürlich mit einer Montageszene) ausbilden. Als am Ende fast keiner verschont bleibt und das große splattrige Highschool-Inferno seinen Lauf nimmt, gibt’s noch ein paar Slasherfilm-Zitate sowie eine kurze Reminiszenz an Sharknado. Die nervige Schülerin Holly de Palma, deren unerträglich-schrille Stimme selbst Panzerglas zerspringen lässt, hat noch eine wichtige Rolle zu spielen. Regisseur Dario Russo scheint hier auch musikalisch in seinem Element, vor allem beim schmalzigen Synthiepopsong „I Won’t Touch You, Baby“, der aus der Schmiede von Stock/Aitken/Waterman zu kommen scheint.

Mit freundlicher Unterstützung von Tamico.

Danger 5, 2×02: Johnny Hitler
Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Elizabeth Hay, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Nathan Cain als Otto Skorzeny/Carlos Mendez und Shaun Micallef als Schuldirektor. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.

 

Credits:
Bilder (c) Edel Germany


Danger 5: Merry Christmas Colonel (Kurzkritik)

5. August 2018

In Staffel 2 setzt Danger 5 dem Wahnsinn völlig neue Grenzen und startet einen immer apokalyptischeren Achtziger-Overkill gleich in der ersten Folge!

Previously On DANGER 5

Von Bombooshkas und Killer-Garnelen

Kurz vor Weihnachten, irgendwann in den 1980ern. In einem traditionsreichen Londoner Edelkaufhaus wird Colonel Chestbridge (Nikola Despoja) vom überraschend lebendigen Adolf Hitler (Carmine Russo) und dessen Komplizen Otto Skorzeny alias Carlos Mendez (Nathan Cain) kaltblütig ermordet. Der Tod ihres früheren Chefs ruft natürlich die längst nicht mehr aktive Truppe Danger 5 auf den Plan. Doch ehe sie sich versehen werden die Agenten selbst unter Beschuss genommen: Tucker (Sean James Murphy) und Claire auf ihrer Hochzeit in Australien, Megastar Pierre (Pacharo Mzembe) auf einer Modenschau in Tokio sowie Jackson (David Ashby), der sich gerade mit einer russischen Prostituierten vergnügen wollte. Ilsa (Natasa Ristic) verdient ihr Geld als Tänzerin und hat sich mit üblen Typen eingelassen. Gemeinsam mit Pierres japanischem Butler McKenzie (Fumito Arai) verfolgt das Team die Spur von Mendez in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires…

Nach dem ästhetisch sehr ansprechenden sowie zitatereichen Sixties-Camp in Season 1 stellen David Ashby und Dario Russo gleich zum Auftakt der zweiten Staffel den Regler auf die volle Dröhnung „Eightiesploitation“! Nicht nur dass sich die titelgebende Truppe in punkto Frisuren und Kleidung verändert hat, die Figur des Pierre durchlebte offensichtlich eine Mutation vom adretten südeuropäischen Womanizer zum afrokanischstämmigen Tausendsassa (nun gespielt von Pacharo Mzembe als optische Reminiszenz an Detective Tubbs aus Miami Vice), der sowohl als Sänger/Musikproduzent, Modedesigner, Buchautor sowie Nachtclubbesitzer Erfolge nachweisen kann und statt Cocktails immer einen hilfreichen Hit auf Kassette mitbringt. Den Vorwuf, hier nur eine wahllose Aneinanderreihung von Absurditäten in zeitgenössischem VHS-Filter zu liefern müssen sich die Macher nicht gefallen lassen. Dieses Nebeneinander von modischen Klischees, Koks, Splatter, überdimensionalen Plüschtieren bzw. Tierköpfen, Killer-Garnelen (!) und „sleazy conent“ mit stimmungstreibendem Schweinegitarren-/Bass-und-Synthie-Score wirkt bisweilen völlig entfesselt. Ashby und Russo entwickeln ihr Herzensprojekt allerdings inhaltlich weiter, indem sie im Vergleich zur Premierenseason (mit ihren „Nazi-Plan der Woche“-Stories) weniger auf episodische Elemente als vielmehr einen durchgehenden Handlungsbogen setzen. Dazu dient auch die Einführung weiterer wichtiger (teils historischer) Nebenfiguren wie Nikita Chruschtschow als Väterchen Frost, der sich die Zeit mit seinen „Dance Witches“ (siehe Foto) im märchenhaften USSR-Land vertreibt. Insgesamt lässt Merry Christmas Colonel nach traumatischen Ereignissen die Helden und Zuschauer trotz des Kitsch-Overkills gleichermaßen geschockt zurück.

Mit freundlicher Unterstützung von Tamico.

Danger 5, 2×01: Merry Christmas Colonel
Australien 2015. FSK 16. 25 Minuten. Mit: David Ashby, Sean James Murphy, Pacharo Mzembe, Natasa Ristic, Amanda Simons, Fumito Arai, Nikola Despoja, Steve Parker, Carmine Russo u.a. Special Guests: Nathan Cain als Otto Skorzeny/Carlos Mendez und Vince Poletto als Juan Perón. Idee & Drehbuch: David Ashby und Dario Russo. Regie: Dario Russo.

 

Credits:
Bilder (c) Edel Germany


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