Mord im Orientexpress (2017) (Rewatch)

23. April 2021

Spontan entschloss ich mich diese Woche, der bei der Erstsichtung im Kino vor dreieinhalb Jahren als durchwachsen empfundenen Neuverfilmung von Mord im Orientexpress, basierend auf dem Roman von Agatha Christie, durch Kenneth Branagh (Regie und Hauptrolle) eine zweite Chance zu geben. Konnte mich der Film bei der Wiederholungssichtung mehr überzeugen?

Murder and Moustache

Spoiler: Konnte er nicht. Aber dazu später mehr.

1934. Nachdem Hercule Poirot (Kenneth Branagh) einen Diebstahl an der Klagemauer in Jerusalem aufklären konnte, wird er für einen neuen Auftrag nach London zurückbeordert. Zufällig trifft der belgische Detektiv auf seinen Landsmann Monsieur Bouc (Tom Bateman), dem Direktor des Orientexpresses, der ihm einen Platz in der ersten Klasse reservieren lässt. Die zweite Nacht endet für Poirot, Bouc sowie die illustren weiteren Passagiere des Zuges mit zwei dramatischen Vorfällen. Der Zug steckt irgendwo in Jugoslawien in einer Schneeverwehung fest. Außerdem findet man den Geschäftsmann Mr. Ratchett (Johnny Depp) tot in seinem Abteil vor, ermordet durch zwölf Messerstiche. Auf Bitten Boucs nimmt Poirot sogleich die Ermittlungen auf. Nach einer ersten Beweisaufnahme befragt der Meisterdetektiv die übrigen Zuggäste, darunter die geschwätzige Witwe Mrs. Hubbard (Michelle Pfeiffer), die russische Prinzessin Dragomiroff (Judi Dench), die Gouvernante Mary Debenham (Daisy Ridley) sowie Ratchetts Sekretär Mr. MacQueen (Josh Gad) und seinen Diener Masterson (Derek Jacobi). Alles deutet darauf hin, dass der Mord im Zusammenhang mit einem vor Jahren in den USA begangenen anderen Verbrechen in Zusammenhang steht…

Die Frage nach der Notwendigkeit einer Neuverfilmung des bekannten Romans der renommierten Krimiautorin Dame Agatha Christie (1890-1976) stellte sich auch nach der Sichtung von Branaghs Version des Zugreisen-Whodunits. Schließlich gibt es mit Sidney Lumets Kinoversion von 1974 (mit Albert Finney als Poirot und einer unerreichten Starbesetzung) und der entsprechenden Folge aus der TV-Serie Poirot (mit David Suchet als belgischem Detektiv) bereits zwei jede für sich hervorragende Umsetzungen. Zwar präsentiert die neueste Adaption den Stoff einer neuen Generation von Kinozuschauern, aber insgesamt erscheint mir die 2017er Version auch nach der zweiten Sichtung immer noch als mäßig. Die bereits beim ersten Mal aufgetretenen Probleme fielen mir umso stärker auf.

Regisseur und Hauptdarsteller Kenneth Branagh, den ich aufgrund seiner hochklassigen Shakespeare-Adaptionen (u.a. Viel Lärm um Nichts [1993] und die Volltext-Adaption von Hamlet [1996]) sehr schätze, schafft es in nicht einmal zehn Minuten den liebenswert-exzentrischen, belgischen Meisterdetektiv Hercule Poirot völlig der Lächerlichkeit preiszugeben, vor allem indem Branagh dessen Marotten dem Zuschauer mit dem Holzhammer einprügelt. Bei Albert Finney, Peter Ustinov (der Poirot je dreimal für Kino und Fernsehen verkörperte und ihm auf gelungene Art seinen eigenen Stempel aufdrückte) und David Suchet gestalteten sich die Performances überaus stimmig. Branaghs Poirot wirkt auf mich über weite Strecken aufgesetzt und teilweise beinahe unfreiwillig komisch. Gemeinsam mit seinem eindimensionalen Bösewicht aus Tenet (2020) die schlechteste Karrierevorstellung des so begnadeten Schauspielers. An dieser Stelle bitte ich darum, dem Film im Nachhinein noch die Goldene Himbeere für das schlechteste Leinwandpaar (Branagh und sein unfassbar peinlich-unecht aussehender Schnurrbart) zu verleihen!

Drehbuchautor Michael Green bringt es leider nicht wirklich auf die Reihe, die Story des Romans und deren innewohnende Dramaturgie organisch aufzuziehen. Stattdessen werden kurz vor Schluss noch ein paar Details aus dem Ärmel geschüttelt, was unglücklich konstruiert wirkt. An sich ist die Neuadaption solide inszeniert und wartet mit einem ähnlich hochkarätigen Ensemble wie der Vorgänger von 1974 auf. Nur werden die meisten dieser namhaften Akteure in kleinen Rollen verschenkt. Das bringt die Figurenkonstellation der Vorlage mit sich, aber in früheren Adaptionen wurde es einfach besser umgesetzt. Insgesamt erweist sich „Mord im Orientexpress 2017“ über weite Strecken als ziemlich plakativ, nicht nur in der Darstellung seines Protagonisten. Da passen die beiden völlig überzogenen Actionszenen und das völlig übertheatralische Finale leider sehr gut ins Bild.

Der ursprünglich für Oktober 2020 anvisierte Kinostart des nächsten Whodunit-Krimis mit Branagh als Poirot, Tod auf dem Nil, wurde mittlerweile auf Februar 2022 verschoben. Irgendwie will ich ja schon wissen, ob der Regisseur diesen Roman filmisch ebenso in den (ägyptischen) Sand setzt wie ihm die Mord-im-Zug-Geschichte entgleist ist.

Mord im Orientexpress von 2017 ist auf DVD und BluRay erhältlich sowie Teil des Angebots diverser Streaminganbieter.

Mord im Orientexpress (Murder on the Orient Express)
Krimi USA 2017. FSK 12. 114 Minuten. Mit: Kenneth Branagh, Tom Bateman, Penélope Cruz, Willem Dafoe, Judi Dench, Johnny Depp, Josh Gad, Derek Jacobi, Leslie Odom Jr., Michelle Pfeiffer, Daisy Ridley u.a. Regie: Kenneth Branagh. Drehbuch: Michael Green. Nach dem Roman von Agatha Christie.

 

Credits
Bilder (c) Fox.

 


Filme und Serien 2017 – Der Rest

9. Januar 2018

Was hat der kleine Bloggerhobbit im vergangenen Jahr denn außer den aktuellen Filmen und Serien noch so angesehen? Wem diese Frage unter den Nägeln brennt, möge einfach weiterlesen…

Im Folgenden eine Auflistung aller nicht aktuellen Filme und Serien, die ich 2017 angesehen UND rezensiert habe sowie ausgewählte weitere Blogbeiträge. Danach der Rest, d.h. Filme und Serien(-Staffeln, -Folgen), die konsumiert, aber nicht besprochen wurden. Letztere Liste erhebt aufgrund meines nachlassenden Erinnerungsvermögens keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 🙂

Filme

#9
Absolutely Fabulous – Der Film
Anthony Zimmer – Fluchtpunkt Nizza
Ator – Der Unbesiegbare
Avengers Grimm
Blade Runner – Final Cut
Coffee and Cigarettes
Emelie
Ex Machina
Das Geheimnis von Kells
Guardians Of The Galaxy
Hercules (2014)
The Legend Of Hercules
The Loft
Maleficent: Die dunkle Fee
Mord im Orientexpress (1974)
Nocturnal Animals
Nydenion – Krieg der Kolonien
Pixels
Star Crash 2
Thor
Thor: The Dark Kingdom

Serien
The Affair – Staffel 1
The Affair – Staffel 2
Akte X – Staffel 3
Castle – Staffel 1
Castle – Staffel 2
Castle – Staffel 3
Castle – Staffel 4
The Crown – Staffel 1
Into The Badlands – Staffel 1
Legends Of Tomorrow – Folgen 1 und 2
Miss Fishers mysteriöse Mordfälle – Staffel 2
The OA – Staffel 1
Poirot: Mord im Orientexpress (Staffel 12, Folge 3)
Robi Robi Robin Hood
Twin Peaks (Pilotfilm)

Sonstiges
(Auswahl)
Die 5 Besten Filmfortsetzungen
Die 5 Besten Filmkreaturen
Die 5 Besten Zeichentrickfilme
Die 5 Filme mit der besten Musik
7 Bücher für 2017
Blogger Recognition Award
Die Chroniken von Adele T. Young
Gratis Comic Tag 2017
Kurzkritiken-Sommer 2017
Serien-Sommer 2017
Zeichen und Wunder

Außerdem noch gesehen und (noch) nicht rezensiert:

Filme
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973)
Enemy (2013)
Hercules (1983)
Hercules II (1985)
It’s Getting Late (Kurzfilm) (2012)
James Bond – Im Geheimdienst Ihrer Majestät (1969)
James Bond – Moonraker (1979)
James Bond – Octopussy (1983)
Pixels (Kurzfilm) (2010)
Star Crash (1978)
Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff (1982)

Serien
Akte X – Staffel 4, Folgen 1 bis 15
Dangers 5 – Die komplette Serie (2 Staffeln mit insgesamt 13 Episoden)
Doctor Who (Revival):
x Staffel 1, Folgen 12 + 13
x
Staffel 5, Folgen 1 bis 6
x
Staffel 7, Folge 6 + 11
x
Staffel 8, Folge 8
x Staffel 9, Folgen 3 bis 6
Galaxy Rangers – Folge 32 („Murder On The Andorian Express“)
The IT Crowd:
x
Staffeln 1 bis 3
x
Staffel 4, Folgen 1 bis 3
Poirot:
x
Staffel 1, Folge 1
x
Staffel 4, Folge 3
x Staffel 7, Folge 2
x
Staffel 8, Folge 1
x
Staffel 11, Folge 3
x
Staffel 13, Folge 4
Reign – Folgen 1 und 2
Die Simpsons:
x
Staffel 27, Folgen 13 bis 22
x
Staffel 28, Folge 1
Thunderbirds Are Go – Staffel 1, Folgen 1 bis 7

Auswertung

Aktuelle Filme 2017: 24
Aktuelle Serien 2017: 21
Weitere rezensierte Filme: 22
Weitere rezensierte Serien(-Staffeln): 15
Weitere Filme: 11
Weitere Serien: 9

GESAMT:

57 Filme
45 Serien(-Staffeln, -Folgen)


MWJ Film and Television Awards 2017

3. Januar 2018

Herzlich willkommen zu den „MWJ Film and Television Awards“ für das Jahr 2017. Das Film- und Serienjahr ging gerade zu Ende und die Jury verkündet nun stolz die hochverdienten Preisträger…

Bevor es losgeht, kurz noch ein redaktioneller Hinweis:


Mein Kinojahr und Mein Fernsehjahr

Vorhang auf!

 

DIE JURY

Marius Joa
freischaffender Amateurkritiker und Bürohobbit

Todd Llewellyn Hirn
freier Journalist und Vorsitzender eines Uwe-Boll-Fanclubs

Emmo Weo Joddo
Film-Parawissenschaftler und Experte für italienisches Genre-Kino

Lacie Dada
Sängerin und Schauspielerin

DAS VERFAHREN

Aus den aktuellen Kinofilmen und Serien des vergangenen Jahres hat die Jury ihre Favoriten ausgewählt. Mit Ausnahme der beiden Königskategorien (bester Film, beste Serie) gibt es 2017 nur je einen Gewinner pro Kategorie. Die Jury haftet nicht für eventuelles Verspoilertwerden durch Bildmaterial, das im Zusammenhang mit der Verleihung der „MWJ Film & Television Awards 2017“ präsentiert wird.

DIE PREISTRÄGER

 

FILM

Bester Original-Song

„Guardians Inferno“, Guardians Of The Galaxy Vol. 2

Beste Filmmusik

Laurent Perez Del Mar, Die Rote Schildkröte

 

Bester Nebendarsteller

Timothy Spall als Bill in The Party

Beste Nebendarstellerin

Eva Löbau als Julia König in Einsamkeit und Sex und Mitleid

Bester Hauptdarsteller

Denis Lavant als Elliott in L’Etoile du jour

Beste Hauptdarstellerin

Florence Pugh als Katherine Lester in Lady Macbeth


Bestes Drehbuch

Oliver Kienle, Die Vierhändige

Beste Regie

Denis Villeneuve, Blade Runner 2049

Bester Film


 

TELEVISION

Bester Vorspann einer neuen Serie

American Gods

Bester Nebendarsteller

Marton Csokas als Quinn in Into The Badlands

Beste Nebendarstellerin

Aubrey Plaza als „Lenny“ in Legion

Bester Hauptdarsteller

Neil Patrick Harris als Count Olaf in Eine Reihe betrüblicher Ereignisse

Beste Hauptdarstellerin

Tatiana Maslany als sämtliche Leda-Klone in Orphan Black

Beste Episode

 Legion: „Chapter 7“

Beste Serie



CREDITS

Guardians Of The Galaxy Vol. 2 (c) Disney/Marvel

Die Rote Schildkröte (c) Universum Film

The Party (c) Weltkino

Einsamkeit und Sex und Mitleid (c) X-Verleih

L’Étoile du jour (c) Héloïse Films

Lady Macbeth (c) Koch Media

Die Vierhändige (c) Camino

Blade Runner 2049 (c) Sony

American Gods (c) Amazon/Starz

Into The Badlands (c) Amazon/AMC

Legion (c) FX/Marvel

Orphan Black (c) BBC America/Netflix

Eine Reihe betrüblicher Ereignisse (c) Netflix

The Crown (c) Netflix

DANKSAGUNG

Die Jury dankt vor allem Gott, nämlich dafür dass er sie alle zu Atheisten gemacht hat.


Mein Fernsehjahr 2017

1. Januar 2018

Seit knapp einem Tag ist 2017 Geschichte. Als Kind des zweiköpfigen Monats blicke ich mit einem Haupt zurück auf aktuelle Serienstaffeln…

Und der Rückblick-Overkill geht unaufhaltsam weiter (siehe auch Mein Kinojahr 2017). Fernsehen (als Überbegriff für Free-TV, Bezahlsender und Streaminganbieter) hatte 2017 auch so Einiges zu bieten. Aus erzählerischer Hinsicht sind die Produkte für den „kleinen“ Schirm ohnehin schon seit ein paar Jahren interessanter. Nach 23 Serienstaffeln (inklusive Miniserien und TV-Filme) in 2016 waren es 2017 „nur“ 21. Diesem vermeintlichen Rückgang widerspricht allerdings die Anzahl der gesichteten Episoden (2016: 183 Folgen; 2017: 186 Folgen). Die Seasons von 2017 hatten durchschnittlich knapp eine Episode mehr als die von 2016 (2016: 7,95 Ep./St.; 2017: 8,86 Ep./St.). Bei der Durchschnittsbewertung lässt sich der leicht positive Trend ebenso erkennen: 6,90 von 10 Punkten im Vergleich zu 6,61 im Jahr zuvor.

Zum ersten Mal seitdem ich meinen Konsum aktueller Serien statistisch erfasse, gab es 2017 die selten vergebene und daher exklusive Höchstwertung 10 Punkte. Allerdings hat es sich diese in allen Belangen überaus geniale Serie absolut verdient. Selten war ich so (wie es die Singende Lehrerin ausdrückt) „hooked“. Neben starken Neustarts war 2017 auch das Jahr der zweiten Staffeln (fünf). Leider habe ich es nicht mehr geschafft, die im Dezember veröffentlichte, zweite Season von The Crown zu rezensieren. Dieses Versäumnis wird allerdings bald nachgeholt.

Hier nun die Serien des vergangen Jahres im Überblick, absteigend (und innerhalb einer Punktzahl alphabetisch nach Titel) sortiert. Die vorhandenen Kritiken sind wie üblich verlinkt:

STATISTIK

10 Punkte
Legion – Staffel 1

9 Punkte
American Gods – Staffel 1
The Crown – Staffel 2

8 Punkte
Dark – Staffel 1
Eine Reihe betrüblicher Ereignisse – Staffel 1
The Fall: Tod in Belfast – Staffel 3
Game Of Thrones – Staffel 7
Love – Staffel 2
Orphan Black – Staffel 5
Star Trek: Discovery – Folgen 1 bis 9

7 Punkte
The Affair – Staffel 3
Into The Badlands – Staffel 2
Sense8 – Staffel 2

6 Punkte
The Big Bang Theory – Staffel 10
Miss Fishers mysteriöse Mordfälle – Staffel 3
Will

5 Punkte
Angie Tribeca – Staffel 3
Sherlock – Staffel 4
Tatort: Am Ende geht man nackt

4 Punkte
Fehlanzeige

3 Punkte
Lobbyistin
The Shannara Chronicles – Staffel 2

2 Punkte/1 Punkt
Fehlanzeige

 

Still to come:
The MWJ Film & Television Awards 2017!


Mein Kinojahr 2017

30. Dezember 2017

Nachdem sich in anderen Blogs schon die Jahresrückblicke stapeln, will ich zumindest mit dem fürs Kino 2017 nicht länger warten…

2017 sah ich 21 aktuelle Filme im Kino (einen weniger als 2016). Dazu kam ein Film von Netflix (iBoy) und zwei Heimkinopremieren ohne vorige Kinoauswertung (Lazer Team, Star Raiders: Die Abenteuer von Saber Raine). Alles zusammengerechnet sind es 24 Filme mit einer Durchschnittswertung von 6,75 von 10 Punkten. Rechne ich nur die „reinen“ Kinofilme (ohne Streaming und Heimkino) so ergibt sich ein Mittelwert von 7,19/10. Das wären 0,10 mehr als im Vorjahr. Aus meiner Sicht alles andere als ein schlechtes Ergebnis, schließlich haben 16 von 24 Filmen 7, 8 oder 9 Punkte erhalten. Dass der ein oder andere Streifen mäßig sein würde, war vermutlich abzusehen.

Zur Vervollständigung gibt es bald die „mwj Film & Television Awards 2017“ mit meinen persönlich handverlesenen Favoriten aus Kino und TV. Und natürlich folgt noch die Rückschau auf das Fernsehjahr.

Hier nun alle Werke im Überblick, absteigend sortiert nach Bewertung und dann nach deutschem Starttermin.

(alle Filmkritiken sind verlinkt)

STATISTIK

10 Punkte
Fehlanzeige

9 Punkte
Die Rote Schildkröte
Blade Runner 2049
Die Vierhändige

8 Punkte
Die Taschendiebin
L’Étoile du jour
(43. Internationales Filmwochenende Würzburg)
Solange et les vivants (43. Internationales Filmwochenende Würzburg)
Cosmodrama (43. Internationales Filmwochenende Würzburg)
Logan
Dunkirk
The Party
Lady Macbeth

7 Punkte
Split
Guardians Of The Galaxy Vol. 2
Einsamkeit und Sex und Mitleid
Bullyparade – Der Film
Thor: Tag der Entscheidung

6 Punkte
Song To Song
Star Wars: Die letzten Jedi
Loving Vincent

5 Punkte
iBoy

4 Punkte
Mord im Orientexpress (2017)

3 Punkte
Lazer Team
King Arthur: Legend Of The Sword
Star Raiders: Die Abenteuer des Saber Raine

2 Punkte / 1 Punkt
Fehlanzeige


Kurzkritiken-Sommer 2017 – Rückblick

24. September 2017

Auch wenn die letzten Tage durch sehr angenehme Temperaturen auffielen, so dürfte die heiße Jahreszeit vorbei sein. Daher blicken wir zurück auf den Kurzkritiken-Sommer 2017…



Im Vergleich zum ersten KKS letztes Jahr war meine Herangehensweise 2017 eine fast völlig andere. Die Filmauswahl 2016 bestimmte meine Wunschliste bei einem Online-Anbieter von Leih-DVDs. Dieses Jahr pickte ich mir die Werke spontan aus dem aktuellen TV-Programm, Streaminganbietern und günstig erworbenen Scheiben heraus. Außerdem wurden Serien mit in die Rubrik aufgenommen.

Qualitativ war der KKS 2017 in seiner Gesamtheit sicherlich alles andere als hochwertig, wobei das durchaus Absicht war. Statt schlechten Sommerblockbustern im Kino habe ich mir stattdessen mehrere mäßige bis schwache B-Movies/Trashfilme zuhause gegönnt, was sicherlich preisgünstiger war. Mit Die Taschendiebin gab es sogar einen Film des aktuellen deutschen Kinojahres (den ich im Open-Air-Kino erleben durfte) sowie eine Erstveröffentlichung auf DVD: Star Raiders: Die Abenteuer des Saber Raine.

Zwar sichtete ich nur zwei Serien mit jeweils den ersten beiden Staffeln, doch boten diese immerhin solide Unterhaltung. Season 2 von Into The Badlands premierte im Frühjahr 2017 bei Amazon frisch aus den USA. Mit einer Preisverleihung kann ich heuer leider nicht dienen wenngleich es in positiver und negativer Hinsicht sicherliche aussichtsreiche Kandidaten gäbe, z.B. Star Crash 2 für die geilsten Kostüme oder Star Raiders für die schlechteste Musik. Jedenfalls bin ich gespannt wie sich die Kurzkritiken-Lage im Sommer 2018 gestaltet und hoffe auf weniger Streifen mit Caspar Van Dien, dem Tom Cruise des Billigfilms.

 

Hier nochmal der Kurzkritiken-Sommer 2017 in der Übersicht:

Filme

Avengers Grimm (2015) – 1/10
Die Taschendiebin (2016) – 8/10
The Loft (2014) – 3/10
Ex Machina (2015) – 8/10
Star Raiders: Die Abenteuer des Saber Raine (2017) – 3/10
Absolutely Fabulous – Der Film (2016) – 8/10
Anthony Zimmer – Fluchtpunkt Nizza (2005) – 6/10
Star Crash 2 (1981) – 3/10

Durchschnitt: 5/10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Serien

Castle – Staffel 1 (2009) – 6/10
Into The Badlands – Staffel 1 (2015) – 7/10
Into The Badlands – Staffel 2 (2017) – 7/10
Castle – Staffel 2 (2009/10) – 6/10

Durchschnitt: 6,5/10

 

 

 

 

 

Die DVD-Cover/Bilder sind Eigentum des jeweiligen Verleihs.


Castle: Staffel 2 (Kurzkritik)

29. August 2017

In der zweiten Staffel von Castle beginnt sich die Zusammenarbeit zwischen der toughen Polizistin und dem charmanten Schriftsteller allmählich einzuspielen. Oder vielleicht sogar etwas mehr?



Nach der Fertigstellung seines Romans „Heat Wave“ sollte Krimi-Bestsellerautor Richard Castle (Nathan Fillion) eigentlich seine Zusammenarbeit mit Detective Kate Beckett (Stana Katic) beenden. Doch das besondere Interesse des Bürgermeisters und die guten Verkaufszahlen des ersten Falls der auf Beckett beruhenden Figur Nikki Heat veranlassen den Schriftsteller zu Recherchezwecken für ein weiteres Buch die Zusammenarbeit mit dem NYPD fortzusetzen. Beckett ist anfänglich wenig begeistert, erkennt aber allmählich, dass Castles eigene Sichtweise bei der Aufklärung der Mordfälle mehr als hilfreich sein kann. Doch Verbrechen aufklären und Bücher schreiben decken nicht alle Aufgaben von Rick ab. Vielmehr muss der bindungsunfähige Ladykiller für seine Tochter Alexis (Molly Quinn), die mit 16 schon eifrig Zukunftspläne schmiedet, den lockeren Vater spielen. Während Castles Mutter Martha (Susan Sullivan) abwechselnd mit ihrem Beziehungsstatus oder den Tücken des Schauspielerberufs zu kämpfen hat.

Wie bereits an anderer Stelle mehrfach erklärt, bin ich wahrlich kein Fan von Procedural-(Krimi-)Serien. Doch als anspruchsloses, unterhaltsames Nebenprogramm taugt Castle auch in der zweiten Staffel (mit regulärer Episodenanzahl) durchaus. Das Erfrischende sind weniger die privaten Angelegenheiten der beiden Hauptfiguren, sondern ihr konstanter verbaler Schlagabtausch und so mancher vergleichweise einfallsreicher Aspekt eines Falls. Ansonsten wird die Suche nach dem Täter meist nach fast gleichem Schema runtergespult. Season 2 etabliert den ungeklärten Mord an Kates Mutter als wiederkehrendes Thema und bietet die erste Doppelfolge der Serie, in welcher es ein Stalker auf Nikki Heat abgesehen hat. Wirklich näher kommen sich Castle und Beckett noch nicht.

Castle: Staffel 2 (Castle: Season 2)
Krimiserie USA 2009/10. FSK 12. 24 Folgen. Gesamtlänge: ca. 990 Minuten. Mit: Nathan Fillion, Stana Katic, Seamus Dever, Jon Huertas, Tamala Jones, Molly C. Quinn, Ruben Santiago-Hudson, Susan Sullivan u.a. Idee: Andrew W. Marlowe.

Bild (c) ABC/Touchstone.


Absolutely Fabulous – Der Film (Kurzkritik)

25. August 2017

Eddy und Patsy sind pleite. Zu allem Unglück sorgt Eddy unfreiwillig für das Ableben eines Supermodels. Da hilft nur Reißausnehmen an die Riviera!



Noch ist der Lack nicht ganz ab

Das zügellose Lotterleben der selbstsüchtigen, unreifen PR-Unternehmerin Edina „Eddy“ Monsoon (Jennifer Saunders) und ihrer besten Freundin, der Alkohol, Nikotin und junge Männer verschleißenden Mode-Redakteurin Patsy Stone (Joanna Lumley) scheint jäh zu enden. Denn Eddy hat kein Geld mehr. Zu allem Überfluss kündigt ihr zweiter Ex-Ehemann Marshall (Christopher Ryan) an, das aufwändig renovierte Haus nicht weiter abzubezahlen. Doch irgendwie muss Geld her! Als Eddy zufällig erfährt, dass Supermodel Kate Moss (Kate Moss) ihre PR-Agentur wechseln möchte, will die erfolglose Möchtegern-Trendsetterin die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich diesen potenzialträchtigen Kunden sichern. Doch im Eifer des Gefechts wird Kate bei einerm Fashion-Event vom Balkon in die Themse gestürzt und für tot gehalten. Eddy und Patsy werden als Mordverdächtige von Polizist Nick, dem neuen Freund von Eddys verantwortungsvoller und biederer Tochter Saffy (Julia Sawalha) befragt. Mit Saffys 13jähriger Tochter Lola (Indeyarna Donaldson-Holness) im Schlepptau fliehen die beiden Ladies außer Landes, direkt an die Riviera in Südfrankreich. Dort wollen Eddy und Patsy ein neues Leben beginnen sowie einen reichen Mann zur finanziellen Absicherung finden…

Knapp ein Jahr nach dem Kinobesuch kam ich dank der DVD auch in den Genuss der Originalfassung von Absolutely Fabulous – Der Film, dem Leinwandableger zur britischen Kultsitcom (und vermutlich ersten Serie, die ich auf Englisch verfolgte). Bezüglich Dialogwitz macht das im Vergleich zur deutschen Synchronfassung (die im Gegensatz zur Seriensynchro recht gelungen erscheint) natürlich einen gewissen Unterschied, etwa beim Cameo von Jon Hamm. Ansonsten unterhält dieser schrille Satire-Cocktail aus Mode, Medien, Promi-Hype und grenzenloser Oberflächlichkeit gepaart mit ungezähmtem Hedonismus sowie garniert mit zahlreichen Gastauftritten auch bei der Zweitsichtung prächtig. Mit allerlei Meta-Witzen und knalliger Situationskomik wird der ganze Mode-und Medienbetrieb bissig entlarvt. Auch wenn die Serie über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren immer weider fortgesetzt wurde, so stellte Jennifer Saunders (gleichzeitig Schöpferin und alleinige Autorin der Sitcom sowie natürlich Darstellerin von Eddy) im November 2016 klar, dass „Ab Fab“ mit dem Kinofilm seine Schlussvorstellung erhielt. Nach fünf Seasons (mit insgesamt 32 Folgen) und sieben Specials fahren Eddy und Patsy schließlich auf einer Luxusyacht in den Sonnenuntergang. Darauf einen Bolly!

Absolutely Fabulous – Der Film (Absolutely Fabulous – The Movie)
Komödie/Satire UK 2016. FSK 12. 91 Minuten. Mit: Jennifer Saunders, Joanna Lumley, Julia Sawalha, Jane Horrocks, June Whitfield, Indeyarna Donaldson-Holness, Robert Webb, Lulu, Kate Moss u.v.a. Regie: Mandie Fletcher. Drehbuch: Jennifer Saunders. Nach der Serie von Jennifer Saunders und Dawn French.

Bild (c) Fox Searchlight


The Loft (Kurzkritik)

3. August 2017

Fünf eng befreundete Männer kaufen gemeinsam ein Loft, um dort ihre außerehelichen Affären auszuleben. Dann passiert ein Mord…



Der erfolgreiche Architekt Vincent (Karl Urban) bietet seinen vier besten Freunden Luke (Wentworth Miller), Marty (Eric Stonestreet), Chris (James Marsden) und dessen Halbbruder Filip (Matthias Schoenarts) eine verlockende Möglichkeit an: gemeinsam unterhalten die fünf Männer ein Designer-Loft, um sich dort mit Geliebten und Prostituierten zu vergnügen, ohne dass ihre Ehefrauen etwas mitbekommen. Alles scheint gutzugehen, bis Luke eine Frauenleiche im Luxus-Appartment findet. Die fünf Männer treffen zusammen und suchen fieberhaft nach einer Möglichkeit, die fatale Situation zu lösen bis sie sich gegenseitig verdächtigen…

Nachdem sein Film Loft (2008), deutscher Titel Tödliche Affären, zum erfolgreichsten flämischen Film an der belgischen Kinokasse avancierte, drehte Regisseur Eric Van Looy 2011 ein US-Remake mit den bekannten Darstellern Karl Urban (Herr der Ringe, Star Trek), James Marsden (X-Men), Wentworth Miller (Prison Break) und Eric Stonestreet (Modern Family) sowie Landsmann Matthias Schoenarts (The Danish Girl), der seinen Part aus dem Original wiederaufnahm, in den Hauptrollen. Veröffentlicht wurde die Kopie erst gut drei Jahre später. Die Prämisse klingt nach einem interessanten Whodunit-Plot à la Agatha Christie oder Alfred Hitchcock. Herausgekommen ist dabei leider nur ein halbgarer Thriller mit pseudoerotischem Touch. Allerdings kann ich nichts über den belgischen Originalfilm sagen, da ich diesen nicht gesehen habe. The Loft mag mit seiner nichtchronologischen Handlung formal und inszenatorisch gelungen sein, aber inhaltlich liegt hier einiges im Argen. Im Verlauf der Twist um Twist auftischenden Story wird dieser immer unlogischer und klischeebeladener. Auch frage ich mich, warum man sich als Zuschauer für diese unsympatischen, höchst oberflächlichen, überwiegend misogynistischen Charakterschweine interessieren oder gar mit ihnen mitfühlen soll. Wie eine Episode einer lahmen, Hochglanz-Procedural-Krimiserie spult The Loft nur sein schales Programm runter und vermeidet jegliche ernsthafte Auseinandersetzung.

The Loft
Krimi Belgien/USA 2014. FSK 16. 99 Minuten. Mit: Karl Urban, James Marsden, Wentworth Miller, Eric Stonestreet, Matthias Schoenarts, Isabel Lucas, Rachael Taylor u.a. Regie: Eric Van Looy. Drehbuch: Bart De Pauw und Wesley Strick. Nach dem Originalfilm von 2008.

Bild (c) Universum Film.


Die Taschendiebin (Kurzkritik)

23. Juli 2017

Letztes Wochenende war ich nach zwei Jahren endlich wieder einmal im Open Air Kino und sah mir Die Taschendiebin von Park Chan-wook an. Ein falsches Dienstmädchen, ein falscher Adeliger und eine einsame Erbin stehen im Zentrum eines Betrugskomplottes…

Dekadenz und Dialektik

in den 1930er Jahren ist Korea von den Japanern besetzt. Die junge Sook-hee (Kim Tae-ri) wuchs als Waise in einem Haushalt von Kleinkriminellen auf und wurde von Kindesbeinen an zur Taschendiebin geschult. Ein Hochstapler (Ha Jung-woo), der sich als japanischer Graf Fujiwara ausgibt, plant, die reiche, einsame Erbin Izumi Hideko (Kim Min-hee) zu heiraten, um an ihr Vermögen zu gelangen. Getarnt als Dienstmädchen soll Sook-hee ihre junge Herrin Hideko, die mit ihrem Onkel (Cho Jin-woong), einem Büchersammler, in einem riesigen Anwesen lebt, für die Avancen des falschen Grafen empfänglich machen. Doch mit der Zeit kommen sich Taschendiebin und einsame Erbin näher…

Vor allem mit seiner Vengeance-Trilogie (Sympathy for Mr. Vengeance, Oldboy und Lady Vengeance) hat sich der Südkoreaner Park Chan-woo einen Namen gemacht. Auf Basis des Romans Solange du lügst (OT: Fingersmith) von Sarah Waters drehte er zuletzt Die Taschendiebin (internationaler Titel: The Handmaiden), ein opulent ausgestattetes und sinnliches Drama, welches mit auffallender Dialektik die Erwartungshaltung der Zuschauer mehrfach durchbricht. Der Wechsel der Erzählperspektive sorgt für Spannung und Irritation zugleich. Zwar sind die Sexszenen sehr freizügig inszeniert, doch führt die lesbische Liebesgeschichte zur Emanzipation der weiblichen Hauptfiguren. Die Männer im Film interessieren sich für Sex nur als Mittel zum Zweck oder wollen lediglich ihre Altherrenphantasien anhand von Porno- und SM-Literatur befriedigen. Obwohl Die Taschendiebin im Gewand eines Sittengemäldes gekleidet wurde, so funtioniert das Werk eher als abgründige Mischung aus Intrigenspiel und Entwicklungsroman.

Nach dem Kinostart im Januar ist Die Taschendiebin seit 8. Juni 2017 auf BluRay und DVD erhältlich.

Die Taschendiebin (Agassi)
Erotikdrama Südkorea 2016. FSK 16. 144 Minuten.
Mit: Kim Min-hee, Kim Tae-ri, Ha Jung-woo, Cho Jin-woong u.a. Regie: Park Chan-wook. Drehbuch: Chung Seo-kyung und Park Chan-wook. Nach dem Roman Solange du lügst von Sarah Waters.

Bild (c) Koch Media.


TryFilm

Das kleine Wunder hat einen Namen: Tryfilm

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Aus den Aufzeichnungen der Skáldkonur: Wo Worte sich zu Texten fügen, ist es Zeit für den Barden seine Geschichten zu erzählen.

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Filmexe

Filme und Serien werden bei uns besprochen, in Form von Kritiken und auch einem Podcast. Jede Woche gibt es zwei Filmkritiken zu Filmen die gerade im Kino laufen oder auch schon länger draußen sind, der Filmpodcast heißt Filmexe Podcast.

Miss Booleana

says "Hello World!"

Marcel Michaelsen

Selbsternannter Schriftsteller

Trivial

Vendetta Vorm - fast eklig polygam

flightattendantlovesmovies

Die Flugbegleiterin, die gerne gute Filme und Serien guckt und darüber schreibt.

ergothek

Der Blog mit dem DeLorean

Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Singende Lehrerin

Tagebuch einer singenden, film-, serien- und theaterverrückten Lehrerin

Osnabrix - Xanders Blog

Ein Blog über Klemmbausteine, Filme, Fernsehen, Games, Bücher, Comics und sowas.

moviescape.blog

Texte über Filme, Serien, Popkultur, Laufen und das Vatersein.