Pixels (Kurzkritik)

3. Dezember 2017

Videospielfiguren aus den 1980ern greifen die Menschheit an. Um den Planeten vor der totalen Vernichtung zu bewahren müssen ein paar frühere Videospiel-Cracks ran…

Arcade-Nerds vs. Aliens

1982 nehmen die amerikanischen Jugendlichen Sam Brenner und Will Coopern an der Arcade-Weltmeisterschaft teil, wo sie auch das Wunderkind Ludlow Lamonsoff kennen lernen. Sam erreicht das Finale des Videospielwettbewerbs, verliert aber gegen den großkotzigen Profi Eddie „Fireblaster“ Plant. Gut dreißig Jahre später haben die Drei unterschiedliche Wege eingeschlagen. Während es Will (Kevin James) trotz Leseschwäche bis zum US-Präsidenten geschafft hat, fristet Sam (Adam Sandler) einen Job als Monteur von Heimkinosystemen und Ludlow (Josh Gad) lebt als ewiger Verschwörungstheoretiker immer noch bei seiner Oma. Als Aliens die Erde mit zum Leben erweckten Videospiel-Figuren attackieren und das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht, müssen Will, Sam, Ludlow und auch Eddie (Peter Dinklage) den Kampf gegen die Invasorenarmee bestehend aus Pac Man, Donkey Kong, Frogger und anderen aufnehmen…

Basierend auf dem gleichnamigen (lediglich zweieinhalb Minuten umfassenden) Kurzfilm des französischen Filmemachers Patrick Jean, welcher auf dem Animationsfilmfestival in Annecy 2011 ausgezeichnet wurde, machten Regisseur Chris Columbus (Kevin allein zu Haus, Harry Potter und der Stein der Weisen, Percy Jackson – Diebe im Olymp) und Schauspieler/Produzent Adam Sandler einen abendfüllenden, äußerst familientauglichen Blödbuster über eine Invasion von Außerirdischen, welche pixelige Videospiel-Charaktere zur Vernichtung auf die Menschen loslassen. Sandler sowie Kevin James (King Of Queens), Josh Gad (spielte in den 2017er Verfilmungen von Die Schöne und das Biest sowie Mord im Orientexpress) und Game Of Thrones-Star Peter Dinklage agieren als ehemalige Weltklasse-Gamer, die als einzige den Kampf mit den gnadenlosen Gegnern aufnehmen können. Was für richtige Arcade-Nerds vermutlich so etwas wie die Erfüllung tiefster Zelluloid-Träume darstellt, wirkt dank der gelungenen Effekte und ein paar lustigen (Meta-)Witzchen streckenweise unterhaltsam, aber im Verlauf der kaum vorhandenen Story wird wahrlich kein oberflächliches Klischee ausgelassen. Ein ähnliches Konzept wurde schon in Independence Day, Men in Black oder Ghostbusters besser und origineller umgesetzt. Das einzige, was hier Ecken und Kanten hat sind bezeichnenderweise die pixeligen Computereffekte. Selbst hochkarätige Darsteller wie Sean Bean (Herr der Ringe, Game Of Thrones), Brian Cox (Troja) und Fiona Shaw (Harry Potter) in kleinen Nebenrollen bringen keinen wirklichen Mehrwert.

Den Kurzfilm findet man HIER auf Youtube. Statt der mäßigen Spielfilm-Adaption sollte man sich lieber etwa vierzigmal das Original ansehen, so der Tenor eines Kommentars zum verlinkten Video. Für alle, die unbedingt die Langfassung erleben wollten, gibt es diese seit 3. Dezember 2015 (also seit genau zwei Jahren) auf BluRay und DVD.

Pixels
Science-Fiction-Komödie USA/China 2015. FSK 6. 101 Minuten (PAL-DVD). Mit: Adam Sandler, Kevin James, Michelle Monaghan, Josh Gad, Peter Dinklage, Brian Cox, Sean Bean, Matt Lintz u.v.a. Regie: Chris Columbus. Drehbuch: Tim Herlihy & Timothy Dowling. Nach dem Kurzfilm von Patrick Jean.

Bild (c) Sony Pictures.


Der Kurzkritiken-Sommer #4: Kung Fury (Kurzfilm)

16. Juli 2016

Alter Schwede! Was der Musikvideo-Regisseur David Sandberg dank Crowdfunding mit Kung Fury für eine abgedrehte Hommage an pseudostylishe B-Movies der 1980er gedreht hat, das haut den stärksten Laser-Dino um!

Kurzkritiken-Sommer_Cloud

Seit ihn ein Blitz getroffen hat, ist er nicht mehr einfach nur ein Cop bei der Polizei von Miami, nein „Kung Fury“ (David Sanberg) ist der beste Kung-Fu-Kämpfer der Welt. Seine Kräfte nutzt er freilich im Einsatz gegen Kriminalität. Gerade hat er einen marodierenden Videospielautomaten besiegt, da kündigt sich schon ein wahrlich ebenbürtiger Gegner an: Adolf Hitler (Jorma Taccone) alias „Kung Führer“ ist aus der Nazi-Zeit in die Gegenwart des Jahres 1985 gereist und will die Welt versklaven. Mit der Hilfe des Super-Hackers Hackman (Leopold Nilsson) resit Kung Fury in die Vergangenheit, um Hitler in seiner Zeit zu besiegen. Doch der erste Trip geht schief und Fury landet im Zeitalter der Wikinger und Laser-Dinosaurier…

Kung Fury_PosterBisher fühlte sich Regisseur David Sandberg eher für Werbespots und Musikvideos zuständig. Doch um seinen Traum von einer Kurzfilm-Actionkomödie zu finanzieren startete der Schwede eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne, die 630 000 US-Dollar einbrachte. Was man diesem für Hollywood-Verhältnisse gerade zu mickrigen Budget (lediglich die drittklassigen Billig-Kopien aus dem Hause The Asylum kosten meist weniger) an vergleichsweise ordentlichen CGI-Effekten zustandebringt ist durchaus erstaunlich. Der Film zelebriert bis aufs Äußerste alle Klischees zweiklassiger Actionfilme, die Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Inszenator Sandberg so eingefallen sind: ein aus heutiger Sicht gruseliger Synthiepop-Score (inklusive Abspannsong von The Hoff, der auch einen Cameo hat), Bildästhetik der 1980er (inklusiver absichtlicher Abnutzungserscheinungen einer VHS-Kassette), überbordende Kampfszenen, aufreizende Wikingerbabes, schnelle Autos, Dinosaurier in all ihren Facetten (sei es als sprechender Dino-Cop oder Laser-Raptor) und vieles mehr. Bösewicht „Kung Führer“ wirkt mit seinen Moves allerdings eher wie ein John Travolta-Tanzepigone. Inhaltlich hangelt sich die Story dank absurder Gimmicks und ohne einen Hauch Logik von einer videospielhaften Metzelszene zur nächsten. Aber der Star hinter all diesem Spektakel ist natürlich Master Sandberg himself, optisch eine Mischung aus Bruce Lee und dem jungen Tom Cruise, immer einen trockenen Klischeespruch aus der amerikanischen Actionfilmdialogmottenkiste auf den Lippen. In punkto Spaßfaktor können die uninspirierten Schmalspurfilmer von The Asylum hier so Einiges lernen.

Kung Fury kann man sich kostenlos auf Youtube und anderen Videoportalen ansehen. Für 2018 ist eine Fortsetzung in Spielfilmlänge geplant.

7-10Kung Fury
Action/Science-Fiction/Trash-Kurzfilm Schweden 2015. 31 Minuten. Mit: David Sandberg, Jorma Taccone, Leopold Nilsson, Eleni Young, Helene Ahlson, Andreas Cahling, Erik Hornqvist, Frank Sanderson u.a. Drehbuch und Regie: David Sandberg.

Bild (c) Laser Unicorn.

Demnächst beim Kurzkritiken-Sommer:

El Superbeasto (2009)
Underwater Love (2011)


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