Blue Affair (2021) (Kurzfilm)

Bei der kürzlich zu Ende gegangenen Ausstellung der Gewinner des World Press Photo Awards 2022 im Rathaus von Kitzingen wurden nicht nur Fotoserien aus aller Welt gezeigt, sondern auch zwei Kurzfilme/Videoinstallationen. Neben Blood is a Seed von Isadora Romero aus Ecuador wurde auch Blue Affair von Kosuke Okahara aus Japan präsentiert.

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Geister der Vergangenheit

Kosuke Okahara wurde 1980 in der japanischen Hauptstadt Tokio geboren, wo er noch heute lebt. Nach seinem College-Abschluss in Erziehungswissenschaften startete er seine Karriere als Fotograf. Seine diversen Arbeiten, wie etwa das Langzeitprojekt Ibasyo, über sich selbstverletzende junge Frauen, werden in aller Welt ausgestellt. Ohne großen Plan im Kopf kam Okahara 2017 nach Koza, in der Präfektur Okinawa, und begann Impressionen von Stadt und Bewohnern mit der Kamera einzufangen. Die festgehaltenen Orte und Personen verfolgten Okahara in seinen Träumen und so kehrte er immer wieder nach Koza zurück, um weitere Bilder zu machen.

Bild (c) Kosuke Okahara/World Press Photo.

Aus diesen zahlreichen Begegnungen und Fotos hat Kosuke Okahara einen 13minütigen Kurzfilm-Trip geschaffen, welcher lediglich aus einer Montage von Einzelbildern besteht und sich ähnlich wie Blood is a Seed als bebildertes Hörspiel anfühlt. Wiederkehrende Träume als fotografierter Bewusstseinsstrom, dessen einzelne Teile (Geschichten) sukzessive wie ein Kaleidoskop akkumuliert werden. Durch die stimmungsvolle Schwarzweiß-Ästhetik und die meist einsamen Figuren wirkt Blue Affair auch wie ein Abgesang auf eine längst in Vergessenheit geratene Stadt, in der Menschen wie Geister aus der Vergangenheit existieren.       

Blue Affair von Kosuke Okahara kann man sich HIER im japanischen Original mit englischen Untertiteln ansehen.

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Blue Affair
Kurzfilm Japan 2021. 13 Minuten. Regie: Kosuke Okahara.

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