2021 ist bald Geschichte. Zeit für den ersten Jahresrückblick, heute zum Thema Musik.
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Mein musikalisches Jahr 2020 bot zwar einige tolle Songs meiner Lieblingskünstler und anderer, doch konzertmäßig war das Jahr mit einem (2019: 21) erlebten Live-Auftritt eine ziemliche Katastrophe. 2021 konnte diesbezüglich nur besser werden und wurde es auch. Neben vier im virtuellen Live-Stream durfte ich 14 Konzerte richtig live erleben! Was für eine Wohltat! Und auch die Neuveröffentlichungen enttäuschten kaum.
Voraussichtlich Anfang 2022 folgen jeweils die Rückschau auf Filme und Serien 2021. 🙂
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Konzerte 2021
12. April
Kuhn Fu (int) (Live-Stream aus Krefeld)
15. Mai
Maracu (GER) (Live-Stream aus Leipzig, Balfolk)
24. Mai
Laura Schuler Quartett (SUI) (Live-Stream aus Moers, Moers Festival 2021)
Le Grand Sbam (FRA) (Live-Stream aus Moers, Moers Festival 2021)
6. Juli
Nand (GER) (Festungsflimmern 2021)
5. September
Widersacher aller Liedermacher (GER) (Umsonst & Draußen 2021)
10. September
SaraTeamusician (GER) (Pflastertöne 2021)
11. September
The Instant Voodoo Kit (GER) (30 Jahre B-Hof)
3. Oktober
7For4 (GER)
Albatre (POR/GER)
8./9. Oktober
Freakshow Artrock Festival 2021
PoiL Ueda (FRA/JAP)
Colonel Petrov’s Good Judgement (GER)
Kuhn Fu (int)
Hydropuls (GER)
Tryon (int)
Sex Magic Wizards (NOR)
Free Human Zoo (FRA)
16. November
Pulcinella (FRA)
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Die besten Songs/Tracks 2021
(in keiner bestimmten Reihenfolge)
Daði og Gagnamagnið: 10 Years
Schon 2020 verzauberten uns die in mintgrüne Sweater gekleideten Isländer mit Think About Things, der dem Ausfall des ESC zum Opfer fiel. 2021 konnten Daði und Co zwar teilnehmen, wegen eines Corona-Falls im Team aber nicht live auf der Bühne auftreten. Am Ende reichte es nur für Platz 4, wenngleich sicherlich zum Sieger der Herzen. Der Vorgänger-Song drehte sich um Daðis Tochter (damals noch im Säuglingsalter). 10 Years feiert die Beziehung von Daði und seiner Ehefrau Árný Fjóla Ásmundsdóttir, die als Keyboarderin ebenfalls zur Band Gagnamagnið gehört. Das (erneut) herausragende Musikvideo präsentiert eine bunte Geschichte mit Super-Sentai-Kämpfern und Mechas gegen Monster. Herrlich!
(c) Daði og Gagnamagnið
Darja Kazimira: Cannibal-Autophage Hunting Song
2021 nahm ich all meinen Mut zusammen und führte ein Interview mit Darja Kazimira, welches im kleinen Fanzine Bad Alchemy Nr. 111 abgedruckt wurde. Die lettische Vokalistin, Komponistin, Multiinstrumentalistin und Künstlerin hat 2021 zwar „nur“ einzelne Tracks veröffentlicht, doch die haben es bekanntermaßen in sich. Wie soll das auch anders sein, wenn man/frau über Selbstverzehrung singt?!
Link zum Song auf Bandcamp
Los Bitchos: Las Panteras
Die Neuentdeckung des Jahres! Durch Werbung auf einem sozialen Netzwerk (für gewöhnlich absolut sinnlos) stieß ich auf das Instrumental-Quartett Los Bitchos. Die vier jungen Damen mit Wurzeln in Lateinamerika, Schweden, der Türkei und Australien haben sich dem Genre Cumbia, welches laut Wikipedia „vielschichtige Rhythmusstrukturen afrikanischen Ursprungs mit spanisch beeinflussten Melodien und lyrischen Formen“ vermischt, verschrieben. Im Februar 2022 erscheint ihr Debütalbum Let the Festivities Begin. Las Panteras bildet daraus die erste Single und glänzt außerdem mit einem Videoclip in stylischer Retro-Ästhetik.
(c) Los Bitchos/City Slang
Hildegard von Binge Drinking: Angst
Die männlichen Elektronik-Nonnen von HvBD haben drei Jahre nach ihrem zweiten Album Infinity immerhin eine 4-Track-EP namens Sprechfunk mit Toten veröffentlicht. Angst spiegelt die ungewisse Situation wider, in welcher wir uns derzeit befinden („Ich habe Angst, ob es weitergeht. Ich habe Angst, wie es weitergeht. Ich habe Angst, dass es weitergeht…“).
(c) Hildegard von Binge Drinking/SABOTAGE
Brendan Perry: Tonight in Your Neighbourhood
Hier muss ich zugegebenermaßen etwas schummeln. Songs of Disenchantment: Music from the Greek Underground, Brendan Perrys Album mit erstmals englischen Interpretationen bekannter Rembetiko-Lieder, erschien digital bereits im November 2020. Doch als physischer Tonträger eben erst im Frühjahr 2021. Und jetzt bitte alle mitsingen: „Op tria la la la la…“ 😉
c) Brendan Perry
Tolga Baklacioglu feat. Darja Kazimira: Altar of Sacrifice
Auf dem neuen Album des türkischen Elektronikmusikers (und Associate Professors für Luft- und Raumfahrtinformatik) Tolka Baklacioglu ist Darja Kazimira bei zwei Stücken vertreten, darunter beim finster-furiosen Titeltrack, in der Rolle des Opfertiers.
(c) Khemia Records
Bent Knee: Queer Gods
Mit Frosting, dem im November 2021 erschienenen neuen Album meiner amerikanischen Lieblingsband Bent Knee habe ich mich einige Zeit etwas schwer getan, weil das Bostoner Art-Rock-Sextett hier über weite Strecken komplett anders als früher klingt. Queer Gods punktet nicht nur mit tollem Sound, sondern auch einem super-psychedelischen Musikvideo.
(c) Take This To Heart Records
Hildegard von Binge Drinking: Dunkelheit und Licht
Weniger düster als vielmehr schräg wirkt dieser Track von HvBD, vor allem durch die Lyrics, welche zum Teil aus den vorgelesenen Vorschriften zum ordnungsgemäßen Betrieb einer Feuerbestattungsanlage bestehen. Und außerdem irgendwas mit dem Tunnel am Ende des Lichts.
(c) Hildegard von Binge Drinking/SABOTAGE
Bent Knee: Baby in the Bush
Der zweite Song von Bent Knee in der Liste erweist sich als ruhig, dynamisch-treibend und dissonant zugleich. Wie das ganze Album eine echte Wundertüte.
(c) Take This To Heart Records
Los Bitchos: The Link is About to Die
Mein persönlicher, in den letzten Monaten in Dauerschleife gelaufener Lieblingsohrwurm, mit absolutem Killer-Groove. Noch nie ist eine Verknüpfung schöner verendet. 😉
(c) Los Bitchos/City Slang
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