Unaufhaltsam wie jedes Jahr erscheint die Vorweihnachtszeit. Auch wenn ich diesen Wochen aufgrund des endlosen Kommerz- und-Kitsch-Terrors von allen Seiten nicht mehr viel abgewinnen kann, will ich mich doch mal an dem ein oder anderen Weihnachtsfilm versuchen. Heute kommt ein ganz aktueller Kurzfilm der Knetanimationsschmiede Aardman.
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Von Krümeln und Sternen
Kurz vor dem Schlüpfen fällt das kleine Rotkehlchen Robin (Originalstimme: Bronte Carmichael) aus dem Nest und wird von einer Mäusefamilie gefunden. Papa Maus (Adeel Akhtar) zieht den kleinen Vogel gemeinsam mit seinen eigenen Kindern groß. Zusammen versucht die Familie immer wieder kleine Leckereien aus den Häusern der Menschen zu stehlen. Doch als Robin im Gegensatz zu ihren Mäusegeschwistern beim Schleichen und Stehlen mehrfach versagt reißt sie aus. Mit einer einsamen Elster (Richard E. Grant) will Robin den leuchtenden Stern vom Weihnachtsbaum in einem Haus der Menschen stehlen. Doch Vorsicht! Eine Katze (Gillian Anderson) ist in der Nähe…
Aardman Animation ist das Synonym für hochwertige Stop-Motion-Animation mit Knetfiguren. Bekannt wurde das Studio aus Bristol vor allem für die abendfüllenden Spielfilme Chicken Run – Hennen rennen (2000), Wallace und Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen (2005), Die Piraten! – ein Haufen merkwürdiger Typen (2012) und Early Man – Steinzeit bereit (2018) sowie TV-Serien wie Shaun das Schaf und viele weitere Kurzfilmen bzw. Specials. Zum diesjährigen Weihnachtsfest gibt es bei Netflix den Kurzfilm Rote Robin von Daniel Ojari und Michael Please. Der 32-Minüter handelt von dem Rotkehlchen Robin, welches von Mäusen aufgezogen wurde und sich trotz seiner unleugbaren Identität als Vogel auch wie eine Maus zu verhalten versucht. Doch das Anschleichen und Stehlen fällt Robin schwerer als seinen befellten Geschwistern, weshalb der kleine Vogel auch mit seinem Schicksal hadert. Diese putzige und für Kinder fast jeden Alters verständliche kleine, lehrreiche Geschichte setzen Ojari, Please und ihr Team mit der von anderen Claymation-Werken gewohnten liebevollen detailverliebten Inszenierung um. Eine jahreszeitenübergreifende Montage, ein mit allerlei Leckereien und weihnachtlichem Schmuck gefülltes Haus der Whomans (wie die Menschen hier von den Tieren genannt werden) oder eine Höhle voller glitzerndem Plunder, all das und viel mehr gibt es hier zu bestaunen.
Man wähnt sich als Zuschauer fast in einem Disney-Film wenn die tierischen Charaktere immer wieder zu singen beginnen und etwa der Raubzug der Mäuse in einem Haus plötzlich zur putzigen Heist-Revue mutiert. Für den kleinen Kurzfilm konnten mit Kinderdarstellerin Bronte Carmichael (Nightflyers, Christopher Robin) als Robin, Adeel Akhtar (The Big Sick, Enola Holmes) als Mäusevater sowie Gillian Anderson (Akte X) als Katze und Richard E. Grant (Gosford Park) als Elster zumindest in der englischen Originalfassung ein namhafter Voicecast gewonnen werden. Vielleicht gibt es ja nächstes oder übernächstes Jahr ein weiteres Abenteuer des Rotkehlchens mit den Mäuseöhrchen.
Rote Robin ist seit dem 24. November 2021 bei Netflix abrufbar.
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Rote Robin (Robin Robin)
Animation/Musical/Kurzfilm UK 2021. 32 Minuten.
Originalsprecher: Bronte Carmichael (Robin), Richard E. Grant (Elster), Adeel Akhtar (Papa Maus), Gillian Anderson (Katze) u.a. Drehbuch und Regie: Daniel Ojari und Michael Please.
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Credits
Bilder (c) Netflix/Aardman Animation.
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