Bei einem geplanten Waffendeal löst ein Streit eine blutige Schießerei unter den anwesenden Gangstern aus, im prominent besetzten Free Fire von Regisseur Ben Wheatley.
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The Trigger-Happy Twelve
Boston, 1978. In einer leerstehenden Fabrikhalle treffen sich die IRA-Mitglieder Chris (Cillian Murphy) und Frank (Michael Smiley) um Maschinengewehre vom südafrikanischern Waffenhändler Vernon (Sharlto Copley) zu kaufen. Als Mittelsmänner fungieren die beiden Amerikaner Ord (Armie Hammer) und Justine (Brie Larson). Zwischen Stevo (Sam Riley), einem Kollegen von Chris und Frank, sowie Harry (Jack Reynor), einem Mitarbeiter Vernons, bricht plötzlich ein Streit aus, der sich nach und nach auf die anderen Anwesenden, wie Vernons Geschäftspartner Martin (Baboo Ceesay), Harrys Kollegen Gordon (Noah Taylor) und Stevos Komplizen Bernie (Enzo Cilenti) überträgt. Schließlich münden die Unstimmigkeiten in einer handfesten Schießerei…
Mehrere zwielichtige Gestalten kommen am gleichen Ort zusammen. Dort stellt sich heraus, dass die Leute sich nicht wirklich grün sind und irgendwann trachtet man sich nach dem Leben. Quentin Tarantino, der gestern seinen 58. Geburtstag feierte, benötigte für diese Konstellation in seinem Western The Hateful Eight (je nach Fassung) zweieindreiviertel bis drei Stunden. Ben Wheatley (High-Rise) dagegen schaffte es mit dem hundert Jahre später angesiedelten Free Fire in etwa der Hälfte der Zeit. Die Idee zum filmischen Shootout kamen dem britischen Filmemacher und seiner Ehefrau Amy Jump, die gemeinsam das Drehbuch schrieben und auch für den Schnitt verantwortlich waren, durch die Lektüre diverser Polizeiberichte. Das minutiöse FBI-Protokoll einer Schießerei in Miami in den 1980ern fiel dem Paar besonders auf. Schließlich entstand ein bleihaltiges, großräumiges „Kammerspiel“, welches sich realistischer als andere Gangsterfilme gestaltet. Denn die Figuren sterben hier nicht gleich nachdem sie von einer Kugel getroffen werden. Außerdem wird die Schwierigkeit, ein bewegliches Ziel zu treffen., veranschaulicht.
Rein inhaltlich mag Free Fire recht wenig zu bieten haben, doch die abwechslungsreiche Dynamik der Schusswechsel sowie die ein oder andere überraschende Wendung vermögen für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen. Wenn gegen Ende die (noch lebenden) Beteiligten aufgrund ihrer Verletzungen fast nur noch am Boden entlangkriechen dann nimmt die ganze Sache fast absurde Ausmaße an. Ins Rennen schicken Wheatley und Jump gemäß der Herkunft der Figuren ein internationales Ensemble aus fünf (überwiegend) englischsprachigen Ländern (USA, Großbritannien, Irland, Südafrika und Australien), darunter Oscar-Preisträgerin Brie Larson (Raum, Captain Marvel), Sharlto Copley (District 9), Armie Hammer (Spieglein Spieglein, Call me by your Name), Cillian Murphy (Peacock, Peaky Blinders) und Jack Reynor (What Richard Did, Midsommar [2019]).
Free Fire ist auf DVD und BluRay sowie als kostenpflichtiger Stream bei diversen Anbietern erhältlich.
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Free Fire
Actionfilm UK 2016. FSK 16. 90 Minuten. Mit: Cillian Murphy, Armie Hammer, Brie Larson, Sharlto Copley, Jack Reynor, Sam Riley, Michael Smiley, Baboo Ceesay, Enzo Cilenti u.a. Drehbuch: Amy Jump und Ben Wheatley. Regie: Ben Wheatley.
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Credits
Bilder (c) Splendid Film.
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