Einen kuriosen Fund entdeckte der Comicbuchladen meines Vertrauens im hauseigenen Antiquariat. Und ich konnte das Büchlein mit dem „schönen“ Titel Corona ergattern.
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Der Weltraum. Unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise unter dem Kommando von James T. Kirk, das aus dem 23. Jahrhundert ins Jahr 2021 zurückreist, um die Menschheit vor der Covid-19-Pandemie zu retten. Schiffsarzt Dr. Leonard „Pille“ McCoy gelingt es einen überaus wirksamen Impfstoff zu entwickeln, der nun unter die Menschen gebracht werden muss. Doch Widerstand in Gestalt von querdenkenden Humanoiden droht…
Scherz beiseite. Das Buch ist natürlich kein Werk unglaublich prophetischer Science-Fiction, sondern „nur“ ein Roman aus dem Star Trek-Universum, mit der bekannten Crew aus der Serie Raumschiff Enterprise (Star Trek: The Original Series; 1966-1969). Geschrieben wurde Corona vom amerikanischen Science-Fiction-Autoren Greg Bear (geboren 1951), der über 50 Bücher verfasst hat und zu den Gründungsmitgliedern der San Diego Comic Con zählt. Erschienen ist der Roman 1984, die deutsche Übersetzung von Andreas Brandhorst wurde von Heyne Science-Fiction & Fantasy 1988 (225 Seiten) veröffentlicht.
Auf Befehl der Sternenflotte wurde die U.S.S. Enterprise sehr zum Missfallen von Captain Kirk und Schiffsarzt Dr. McCoy mit einem neu entwickelten Überwachungssystem für Notfälle ausgestattet. Außerdem ist die Reporterin Rowena Mason an Bord gekommen, um eine Reportage über die Enterprise zu machen. Da erreicht das Schiff ein Notruf aus dem Black-Box-Nebel. Dort erforscht ein vulkanisches Wissenschaftler-Team unter Führung von T’Prylla, einer Verwandten Spocks, und ihrem Ehemann Grake auf einem Asteroiden den Entstehungsprozess dreier Protosterne. Kirk und seine Crew müssen feststellen, dass die Vulkanier von „Corona“, einer fremden Macht kontrolliert werden, welche den Zustand des Universums vor dem Urknall wieder herstellen will.
Meine Enttäuschung über den fehlenden Bezug zur aktuellen Pandemie-Situation hielt sich bei der Lektüre in Grenzen. Greg Bear lieferte mit seinem einzigen Roman zum von Gene Roddenberry ins Leben gerufenen Scifi-Franchise eine solide Geschichte ab. Im Zentrum steht nicht nur die titelgebende Macht. Auch die Perspektive der jungen Reporterin Rowena Mason, die erstmals ihren, nur von Menschen bewohnten kleinen Heimatplaneten verlässt und sich in Anwesenheit von „Nichtmenschen“ unwohl fühlt, kommt zur Geltung. Für Spannung in der Besatzung sorgt das neue Computersystem, welches programmiert wurde, die Befehle des Captains in Notfällen gegebenenfalls außer Kraft zu setzen. Insgesamt hätte man die Story sicher noch weiter ausarbeiten können denn das Ende kommt leider etwas zu früh. Im Gegensatz zur TV-Serie bietet das Medium Roman die Möglichkeit, Gedanken, Gefühle, Sorgen, Zweifel und Ängste der Figuren stärker zu vermitteln, was Bear auch nutzt.
Kleines Kuriosum noch am Rande: zwischen Kapitel 20 und 21 (von insgesamt 25) wird die Handlung doch tatsächlich von Produkt(de)platzierung unterbrochen, als auf zwei überwiegend geschwärzten Seiten Werbung für eine bekannte Suppenmarke gemacht wird! Also gleich auf zum Replikator! 😉
Die deutsche Taschenbuchausgabe von Star Trek: Corona gibt es nur noch gebraucht zu kaufen. Der Roman ist bei Heyne auch als E-Book erschienen.
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Credits
Bild (c) Heyne.
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Haha, was für ein Fund. Und hey, ich weiß nicht … Corona, 1984 … ich finde das sind schon reichlich verrückte Zufälle!! ( 😉 da will jemand den Aluhut zurück, Moment)
*looool*
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