Das baldige Verschwinden von Penny Dreadful aus dem Netflix-Angebot und den kürzlichen Deutschland-Start des unter Fans umstrittenen Spin-Offs Penny Dreadful: City of Angels habe ich zum Anlass genommen, mir die DVD-Komplettbox der viktorianischen Horror-Serie zu gönnen und einen Rewatch zu starten.
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„It’s an invitation.“
London, September 1891. Die geheimnisvolle Vanessa Ives (Eva Green) und der Abenteurer Sir Malcolm Murray (Timothy Dalton) engagieren den amerikanischen Revolverhelden Ethan Chandler (Josh Hartnett), um ein Nest schauriger Kreaturen aufzumischen. Sir Malcolm sucht dort seine von finsteren Mächten entführte Tochter Mina. Dem Arzt Dr. Victor Frankenstein (Harry Treadaway) gelingt es mit Elektrizität einen toten Körper wieder zum Leben zu erwecken.
Willkommen (zurück) in der düsteren Halbwelt von Penny Dreadful, jener einmaligen TV-Serie von John Logan, benannt nach den Grusel-Groschenheften des 19. Jahrhundert. Die Premierenepisode (in den USA am 11. Mai 2014 veröffentlicht) liefert einen perfekten Einstand. Geschickt etablieren Schöpfer und Drehbuchautor Logan sowie Regisseur J.A. Bayona (der auch die ersten beiden Folgen der kommenden Herr der Ringe-Serie von Amazon inszeniert) das Setting, die Figuren und den Look der Serie. Blutige Szenen wie aus einem Schlachthaus, geheimnisvolle Hieropglyphen auf einem nicht ganz menschlichen Körper, düstere Vorahnungen usw. Der Zuschauer erhascht hier einen ersten Blick auf die Demimonde, bevor in den folgenden Episoden tiefer in diese düstere Halbwelt eingedrungen wird.
Wenngleich hier noch nicht alle Hauptcharaktere auftreten (Dorian Gray, Brona Croft und Caliban tun dies erst in Folge 2) so hinterlässt das Ensemble bereits einen starken Eindruck. Neben Josh Hartnett als nur vordergründig lässigem Revolverhelden und Ex-Bond-Darsteller Timothy Dalton als zu allem entschlossenen Afrika-Forscher tut das vor allem Ex-Bondgirl Eva Green als rätselhafte und spirituell begabte Vanessa Ives. Was die französische Schauspielerin bereits in der allerersten Episode für Präzision und Ausstrahlung zeigt fasziniert mich auch etwa sechs Jahre nach meiner Erstsichtung immer noch. Eine wahrhaft immersive Performance. Hinsichtlich der Kameraführung sind mir zwei Szenen mit virtuos gefilmten, langen Takes im Gedächntis geblieben: Sir Malcolms unheimliche Begegnung in seinem Schlafzimmer und das Ende der Folge mit Victor und seiner neuen Schöpfung.
Night Work bietet wie jede einzelne Folge von Penny Dreadful unfassbar tolle Dialoge. Schließen möchte ich diesen Beitrag mit meinem (humoristischen) Lieblingszitat:
Sir Malcom: „You have the soul of a poet, sir.“
Dr. Victor Frankenstein: „And the bank account to match.“
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Penny Dreadful, 1×01: Night Work
Irland, UK, USA 2014. FSK 16. 51 Minuten (PAL-DVD). Idee & Drehbuch: John Logan. Regie: J.A. Bayona.
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Credits
Szenenfoto (c) Showtime
Ich mochte die erste Episode auch. Hat damals 8 Punkte von mir bekommen 🙂
Warum nur 8? 😉
Weil ich erst einmal in der Serie ankommen musste und die Folge „nur“ sehr gut fand.
Kenne ich noch gar nicht. Die erste Folge des Spin-Offs hat mich aber sehr abgeholt. Da bleibe ich mal dran. Thematisch hat sie bislang aber nichts mit Night Work zu tun😬
Du musst für unbedingt die Mutterserie ansehen. Ich finde sie absolut genial. Ist noch bis 19. Juni auf Netflix verfügbar.
Ui, da muss ich mich ranhalten 😅
[…] der Woche Mein Ende. Dein Anfang Penny Dreadful Revisited I (Staffel 1, Folge 1) Penny Dreadful: City of Angels – Folge […]
[…] die erste Episode „nur“ einen blutigen ersten Blick in die Abgründe der „Demimonde“ warf und […]
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