Ein mutierter Wissenschaftler steht kurz davor, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Das russischen Militär reaktiviert ein Quartett genetisch verbesserter Kämpfer, im russischen Superhelden-Kracher Guardians.
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Fantastic Four aus Russland
In Zeiten des Kalten Krieges nahm der Wissenschaftler August Kuratov (Stanislav Shirin) im Auftrag des sowjetischen Militärs genetische Experimente an unterschiedlichen Personen vor, um Supermenschen zu erschaffen. Eine Explosion in seinem Labor hat Kuratov in einen Cyborg-Übermenschen verwandelt, der elektrische Geräte und Fahrzeuge in seiner Nähe kontrollieren kann. Nachdem er gefährliche Roboter-Einheiten gestohlen hat, beautragt das russische Militär Major Elena Larina (Valeriya Skirando) die ehemaligen Helden von damals aufzuspüren. Denn nur die „Guardians“ können Kuratov noch stoppen. Elena findet nacheinander vier der früheren Kämpfer: den Armenier Ler (Sebastian Sisak), der mit seinen Kräften Steine und das Erdreich beherrschen kann, den ultraschnellen kasachischen Schwertkämpfer Khan (Sanja Madi), der sich in einen Bären verwandelnde Ursus (Anton Pampushnyy) und die Zirkus-Artistin Xenia (Alina Lanina), die ihren Körper unsichtbar machen oder in Wasser verwandeln kann. Gemeinsam nimmt es das Quartett mit Kuratov auf, doch die erste Konfronation geht gehörig schief…
Warum müssen Superhelden-Streifen immer nur aus Hollywood kommen? Der russisch-armenische Regisseur Sarik Andreasyan wagte sich mit der von ihm gegründeten Produktionsfirma Enjoy Movies an einen effektvollen Film mit vier übermenschlich starken Individuen, die es mit einem ebenfalls mutierten Wissenschaftler aufnehmen, der unbesiegbar scheint. Insgesamt mag die Story flach und generisch wirken, kommt aber ziemlich schnell zum Punkt, was für einen zwar nicht wirklich gelungenen, aber kurzweiligen Beitrag sorgt.
Obwohl das Budget umgerechnet nur etwa fünf Milionen Euro betrug wirken die Effekte aus meiner Sicht überhaupt nicht billig. Das Heroen-Quartett erinnerte mich recht deutlich an bekannte Comicfiguren aus dem Hause Marvel, vor allem Ler als eine Art Erde-und-Stein-Variante von The Thing und Xenia als „flüssige“ Unsichtbare. Ursus/Arsus als „Bären-Hulk“ und Khan als Martial-Arts-Version von Quicksilver (mit den vermutlich krummsten Schwerten aller Zeiten) komplettieren das Team. Ihr Widersacher dagegen wirkt wie eine Mischung aus Frankensteins Monster, Batman-Gegner Bane und Ivan Vanko/Whiplash. Trotz der recht offensichtlichen westlichen Vorbilder besitzt Guardians dadurch eine eigene Identität, dass unterschiedliche Ethnizitäten aus den früheren Sowjetrepubliken im Team repräsentiert werden. Die Versuche, den Helden mit ein paar Dialogszenen Tiefgang zu verleihen, wirken zu beliebig und funktionieren nur bedingt. Hier wird deutlich auf eine Fortsetzung geschielt, welche aber bis heute nicht produziert wurde. Guardians konnte am Startwochenende in Russland viele Zuschauer in die Kinos locken, doch der Umsatz ging schnell zurück, so dass Enjoy Movies sogar kurz vor dem Bankrott stand. Hollywood würde für einen vergleichsweise geringen Aufwand wohl keinen technisch derart soliden Superhelden-Film zustande bringen.
Guardians ist seit dem 28. Juli 2017 auf DVD und BluRay erhältlich sowie bei diversen Streaminganbietern abrufbar.
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Guardians (Защитники)
Science-Fiction/Actionfilm Russland 2017. FSK 12. 85 Minuten. Mit: Valeriya Shkirando, Anton Pampushnyy, Sanjar Madi, Sebastian Sisak, Alina Lanina, Stanislav Shirin u.a. Drehbuch: Andrey Gavrilov. Regie: Sarik Andreasyan.
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Credits
Bilder (c) Capelight.
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