Er ist böse, er ist mächtig. Und er will die Weltherrschaft: Dr. Fu Manchu! Mit einem antiken Inka-Gift plant der teuflische Asiate seine Gegner ein für alle Mal zu vernichten, in Der Todeskuss des Dr. Fu Manchu!
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Früher war nicht alles besser!
Mit einem hinterhältigen Plan will Dr. Fu Manchu (Christopher Lee) die Weltherrschaft an sich reißen. Ein wiederentdecktes altes Gift der Inkas, gegen das Frauen immun sind, welches für Männer aber erst Blindheit und nach kurzer Zeit den Tod bedeutet, soll das Werkzeug sein. Fu Manchu und seine Tochter Lin (Tsai Chin) entsenden mit dem Gift infizierte junge Frauen in die Metropolen der Welt, um die mächtigsten Herren mit dem Kuss des Todes aus dem Weg zu räumen. Auch Fu Manchus alter Widersacher Nayland Smith (Richard Greene) soll auf diese Weise ausgeschaltet werden. Die hübsche Celeste (Loni von Friedl) küsst Smith und er erblindet sofort. Doch seine Freunde Dr. Petrie (Howard Marion-Crawford) und Carl Jansen (Götz George) sowie die Missionskrankenschwester Ursula Wagner (Maria Rohm) lassen nichts unversucht, um Fu Manchus Versteck im Dschungel Südamerikas aufzuspüren und ein Gegenmittel zu finden…
Vor etwa zehn Jahren stolperte ich im Bonusmaterial einer DVD (möglicherweise war es die von Vampire gegen Herakles) auf den Trailer zu Der Todeskuss des Dr. Fu Manchu. Auch wenn ich mich über diese trashige Vorschau damals köstlich amüsiert habe so sollte es bis ins Jahr 2020 dauern ehe ich in den „Genuss“ dieses Actionabenteuers kam. Früher (vor meiner Geburt und als meine Eltern noch Kinder bzw. Teenager waren) kam jeder Schund in die Kinos. Dieser Endruck entsteht zumindest, wenn man bedenkt welche B- und C-Movies, die heutzutage sicherlich direkt auf DVD, im Fernsehen oder bei einem Streaminganbieter landen würden, es auf die große Leinwand schafften. Zu diesen zweifelhaften Machwerken gehört auch Der Todeskuss des Dr. Fu Manchu von 1968. Unter der Ägide des britischen Produzenten Harry Alan Towers erschienen in den 1960ern insgesamt fünf Filme über den chinesischen Superschurken, nach Motiven der Romanreihe von Sax Rohmer. „Todeskuss“ war der vierte Teil und der erste von zweien, der vom berüchtigten spanischen Regisseur Jess Franco inszeniert wurde. Die Hauptrolle in allen fünf Teilen spielte niemand Geringeres als Christopher Lee, der sich seit Dracula (1958) einen Namen als Bram Stokers berühmter Vampir in diversen Produktionen gemacht hatte. Der junge Götz George (nach seinen Winnetou-Nebenrollen und vor seinerm ersten Schimanski-Auftritt) verkörpert hier einen der Helden, den Abenteurer Carl Jansen, eine Art Allan Quartermain für Arme.
Überhaupt wird hier die ganze Geschichte völlig lieblos heruntergekurbelt. Ein paar Nebencharaktere (wobei Charaktere schon zuviel gesagt ist) zuviel, uninspirierte Locationaufnahmen in Brasilien, eine recht chaotische Story, stümperhaft gefilmte Kampfszenen (selbst die Rolle-Rückwarts-Stunts aus Mit Schirm, Charme und Melone sehen besser aus!) und ein Bösewicht mit übelstem Yellowface sowie dem lächerlichsten Schnurrbart der Filmgeschichte. Das schmissige Titelthema von Gert Wilden passt besser zu einer 1970er Samstagabend-Show. Franco „würzt“ diese wild zusammengestückelte Melange aus Südamerika-Western, Abenteuerfilm und Agententhriller natürlich noch mit diversen exploitativen Szenen (leichtbekleidete Frauen in Ketten usw.). Die stereotypisch-rassistische Darstellung von Chinesen allein ist schon schlimm genug. Aber die komplette Produktion so unspannend abzuspulen, unfassbar! Und ich denke jetzt nicht, dass die elf Minuten, um welche die deutsche Version gekürzt wurde, den ganzen Streifen wirklich besser machen. Passend zur Qualität hat Tele 5 diesen Film kürzlich in einer krieseligen 4:3-Fassung gesendet. Vermutlich eine verstaubte VHS-Kassette (die jüngeren unter den Lesern mögen VHS bitte googeln), vom Praktikanten beim Ausmisten im Keller entdeckt.
Der Todeskuss des Dr. Fu Manchu ist auf DVD erhältlich, auch in einer Gesamtedition mit den vier anderen Fu Manchu-Filmen mit Christopher Lee.
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Der Todeskuss des Dr. Fu Manchu
Abenteuerfilm Deutschland, Spanien, UK, USA 1968. FSK 16. 78 Minuten (gekürzte deutsche Fassung, PAL-DVD). Mit: Christopher Lee, Götz George, Richard Greene, Howard Marion-Crawford, Tsai Chin, Ricardo Palacios, Maria Rohm u.a. Nach Motiven von Sax Rohmer. Drehbuch: Harry Alan Towers alias Peter Welbeck. Regie: Jess Franco.
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Credits
Bilder (c) Kinowelt
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