Eine neue Serie über die schillernde Heldin She-Ra?! Das kann doch eigentlich nichts werden, oder? Und dennoch gelingt der jungen Comic-Künstlerin Noelle Stevenson (26) mit She-Ra und die Rebellenprinzessinnen eine zeitgemäße Adaption des 1980er Cartoons.
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The soldier who became a princess
Der finstere Lord Hordak versucht mit seiner mächtigen Armee, der sogenannten Horde, den Planeten Etheria komplett zu erobern. Königin Angella von Bright Moon und andere leisten Widerstand gegen die Horde. Doch die einzelnen Reiche sind untereinander zerstritten. Adora, eine in Hordaks Armee ausgebildetete, junge Frau, entdeckt eines Tages ein geheimnisvolles Schwert irgendwo im Wald. Als Adora das Schwert berührt und überraschenderweise die richtigen Worte spricht, verwandelt sie sich in die mächtige Kriegerin She-Ra. Angellas Tochter Glimmer und Bogenschütze Bow, die zufällig zugegeben sind, nehmen Adora als Gefangene mit nach Bright Moon. Unterwegs begreift die junge Frau, dass die Horde für Frieden und Freiheit Etherias eine ernste Bedrohung darstellt. Daher entschließt sich Adora als She-Ra gegen ihre frühere „Familie“ wie die ehemals beste Freundin Catra zu kämpfen. Doch um dringende Verstärkung zu erhalten müssen Adora, Glimmer und Bow auch die anderen Prinzessinnen des Planeten überzeugen, sich der Rebellion gegen die Horde anzuschließen…
Worin liegt der elementarste Unterschied zwischen She-Ra: Prinzessin der Macht (1985/86) und der neuen Serie She-Ra und die Rebellenprinzessinnen? Letztere dient nicht als Marketingtool zum Verkauf von Actionfiguren. Somit gelingt der jungen Showrunnerin Noelle Stevenson (bekannt für die preisgekrönten Comicreihen Nimona und Lumberjanes) und ihrem Team bei Dreamworks Animation ein zeitgemäßes Update der bekannten, an der Schnittstelle von Fantasy und Science-Fiction angesiedelten Welt. Natürlich sind die fast ausschießlich handgezeichneten Bilder (lediglich bei „komplizierten Maschinerien“ verwendete man CGI) grellbunt bis kitschig und der Titelsong von Aaliyah Rose grauslig schlecht, aber der liebevolle Stil zwischen Filmen von Hayao Miyazaki (Prinzessin Glimmer sieht aus als wäre sie das Kind des Schweizer Bergmädchens Heidi und eines Glücksbärchis) und den Werken des französischen Comicgurus Jean Giraud alias Moebius überzeugt. In Sachen Diversität, Feminismus (die kreative Crew sowie das Figurenensemble und somit der Voicecast bestehen fast ausschließlich aus Frauen) und neutralem Erscheinungsbild der Charaktere erscheint „Princesses of Power“ vielen anderen Trickserien um Einiges voraus. Die weitgehend nach Schema F abgefrühstückten Episodenstories, in deren Zentrum meist die Rekrutierung einer weiteren Prinzessin für die Rebellion steht, lassen sich als größte Schwäche der Serie ausmachen, aber im Gegensatz zur Vorgängershow gibt es hier eine Entwicklung bei der Titelheldin. Als junge Frau, die soeben ihre Vergangenheit hinter sich gelassen hat, kämpft Adora erst einmal mit den Hindernissen und der Macht, welche ihr Alter Ego mit sich bringen. „She-Ra 2018“ punktet nicht nur mit der Vermittlung von Werten wie Freundschaft und Toleranz an die jungen Zuschauer, sondern suhlt sich auch in Selbstironie mit einem Hauch Überzeichnung. Mich jedenfalls hat die Neuauflage gut unterhalten. Und Muskelmann He-Man wird hier keineswegs vermisst.
Die erste Staffel (13 Folgen) von She-Ra und die Rebellenprinzessinnen ist seit dem 16. November 2018 komplett bei Netflix abrufbar.
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She-Ra und die Rebellenprinzessinnen
(She-Ra and the Princesses of Power)
Zeichentrick/Fantasy-Serie USA 2018. 13 Folgen (Staffel 1). Gesamtlänge: 312 Minuten. Nach der Originalserie von Larry DiTillo und J. Michael Straczynski. Adaption: Noelle Stevenson.
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Credits:
Bilder (c) Netlix/Dreamworks.
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