Lieber 100 schlechte Filme machen als einen guten. Dieses Motto haben sich wohl die Macher hinter der Billigfilmschmiede „The Asylum“ auf die Fahnen geschrieben. So bleiben weder Marvels Superheldenteam noch ein paar Märchengestalten verschont. Vorhang auf für Avengers Grimm!
Rumpelstiltsdien gegen die Märchen-Zicken
Rumpelstilzchen hat nicht nur fast das gesamte Märchenland erobert und versklavt, den abgrundtief bösen Finsterling trachtet es nach mehr Macht. Mit dem magischen Spiegel von Königin Schneewittchen gelingt es ihm, ins Los Angeles der heutigen Zeit zu reisen. Auch hier hat der ehemals Kinder stehlende, backende und Bier brauende Unhold Übles im Sinn. Wie gut, dass Schneewittchen ihre Freundinnen Cinderella, Rapunzel, Dornröschen und Rotkäppchen versammelt, die als Prinzessinen-Avengers-Truppe gemeinsam den Kampf gegen Rapunzel und seine willenlose Horden aufnehmen…
Bereits vom DVD-Cover strahlt uns der Name Caspar Van Dien entgegen, jener Schauspieler, der nach guten Filmen in der Frühphase seiner Karriere (Starship Troopers, Sleepy Hollow) quasi als Garant für schlechte Billigkost gilt und hier eine allmächtige Version von Rumpelstilzchen darstellen soll. Als Quotenaltstar, der schon bessere Tage gesehen hat, fungiert Lou Ferrigno (bekannt als Titelfigur aus der Serie Der unglaubliche Hulk sowie den Italo-Trashperlen Herkules und Die Abenteuer des Herkules) als silber angemalter Eisenhans. Für die Märchenfiguren mit allzu beliebigen Superkräften hat man fünf talentlose, hemmungslos zugekleisterte Makeup-Miezen gecastet, die sich untereinander ständig anzicken. Sinn und Logik halten Regisseur/Autor Jeremy M. Inman sowie Mega-Produzent David Michael Latt wohl für verzichtbare Gmmicks in ihrem als Drehbuch getarnten, bestenfalls groben „Handlungsgerüst“. Trotz potenzialträchtiger Prämisse sowie ordentlichen Effekten wirkt alles völlig l(i)eblos zusammengeschnipselt und daher grottenlangweilig. Vielleicht lassen sich die hirnrissigen Aktionen des Bösewichts als satirische Spitzen gegen den derzeitgen US-Präsidenten interpretieren. Immerhin verschont uns „The Asylum“ dieses Mal mit dem sonst obligatorischen, abgrundtief schlecht animierten Dinosaurier. Insgesamt ist Avengers Grimm nur mit Alkoholgenuss und den ätzenden Kommentaren des SchleFaZ-Duos Olli Kalkofe und Pätter Rütten gerade noch auszuhalten.
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Avengers Grimm
Fantasy-Trash USA 2015. FSK 16. 82 Minuten. Mit: Caspar Van Dien, Lauren Parkinson, Milynn Sarley, Marah Fairclough, Rileah Vanderbilt, Elizabeth Peterson, Lou Ferrigno, Kimo Leopoldo u.a. „Drehbuch“ und Regie: Jeremy M. Inman.
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Bild (c) White Pearl Movies
Ich würde dem ja wohlwollend mindestens 2/10 geben, einfach weil der sich im Gegensatz zu dem typischen Asylum-Rotz zumindest selbst ernst genommen hat. Scheiße ist er aber natürlich trotzdem auf so ziemlich jeder Ebene. Aber lieber sowas als Sharknado 42.
Für mehr als 1/10 fehlt hier eindeutig die unfreiwillige Komik. Nicht einmal das bringt der Film hin.
Geht so. Ich habe mehr gelacht als bei Hentai Kamen und Sharknado 1-4 zusammen.
Über was denn gelacht? Das miese Schauspiel von Rumpelstiltsdien?
Bei Sharknado 3 fand ich die Cameos von Kalkhofen, Rütten und George R.R. Martin spaßig.
Die lahmarschige Cameoschleuder Sharknado zwingt mir nicht mal mehr das Verziehen eines Mundwinkels ab. Da können sie noch so sehr versuchen, lustig und scheiße zu sein.
Mich holt halt Schwachsinn wie „Avengers Grimm“ doch noch eher ab, auch wenn das natürlich immer noch nix im Vergleich zu wirklich gutem Trash ist. Aber den kriegen sie heute nunmal nicht mehr hin, also muss man nehmen was man kriegen kann.
Haha, hört sich nach einem Film an der schon wieder so schlecht ist, dass er eine große Fangemeinde bekommen könnte 😉
Er ist aber leider IMO weit davon entfernt „unterhaltsam schlecht“ zu sein.
Na das ist dann natütlich ein voller Verhau.
Oh ja.
Ist die Inhaltsbeschreibung eigentlich von The Asylum übernommen? Weil da der Bösewicht Rapunzel heißt. 😉
Der alte Leichtsinnsfehlerteufel hatte zugeschlagen. Danke für den Hinweis, ist korrigiert.
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