Vor gut einem Jahr erlebte ich Lost River im Open Air-Kino. Was darf man von der „Extended Version“ dieses Mystery-Thrillers von Ryan Gosling erwarten?
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In einem Vorort von Detroit. Während um sie herum alle Häuser verwahrlosen oder gar abgerissen werden, hält die alleinerziehende Mutter Billy (Christina Hendricks) an ihrem Entschluss fest, mit ihren beiden Söhnen im Haus der längst verstorbenen Großmutter auch weiterhin zu leben. Mit der Tilgung des Hauskredits ist sie jedoch drei Monatsraten im Rückstand. Der neue Bankmanager Dave (Ben Mendelsohn) bietet ihr einen Job in seinem Nachtclub an. Billys Teenager-Sohn Bones (Iain De Caestecker) versucht unterdessen mit dem Ausschlachten von Häuserruinen ein bisschen Geld zu verdienen und wildert dabei im Revier des sadistischen Gangsters Bully (Matt Smith). Auch Nachbarin Rat (Saoirse Ronan) hat es nicht wirklich leicht. Das junge Mädchen lebt mit ihrer seit Jahren katatonischen Großmutter (Barbara Steele) zusammen. Rat erzählt Bones vom Fluch von Lost River, dessen Geheimnis im vom künstlich angelegten Wasserreservoir überschwemmten alten Städtchen begraben liegt…
Das Echo auf Lost River, das Regiedebüt des Schauspielers Ryan Gosling (Blue Valentine, Drive), war eher durchwachsen. Für die BluRay-Veröffentlichung wurde die eigentümliche Mischung aus Sozialdrama, Mystery und Endzeitfilm in einer zehn Minuten längeren Fassung auf den Markt gebracht. Diese sogenannte „Extended Version“ (105 Min.) wurde auf dem Filmfestival von Cannes 2014 als erste Fassung gezeigt, aber vor dem US-Kinostart von Gosling noch einmal gekürzt. Die 10 Minuten zusätzliches Material im Vergleich zur Kinoversion (95 Min.) wurden bis auf wenige Sekunden komplett im ersten Filmdrittel ergänzt. Zwar habe ich mir jetzt aufgrund des geringen Laufzeitunterschieds keinen anderen, inhaltlich dichteren Film erwartet, aber etwas mehr über die versunkene Stadt hätte Lost River stimmiger gemacht. Die Langfassung bietet aus meiner Sicht daher keinen Mehrwert, aber durch die neuen bzw. längeren Szenen sowie das zeitliche Umarrangieren wirkt die Einführung der Charaktere und ihrer Situation etwas organischer. Jedenfalls hat Ryan Gosling mit seinem Erstling als Regisseur ein düster-modernes Märchen aus den verlassenen Ruinen von Detroit geschaffen, mit eindrucksvollen Bildern und stimmungsvollem Soundtrack.
Zum Schnittbericht der „Extended Version“ geht es HIER
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Lost River – Extended Version
Mystery-Thriller/Drama USA 2014. FSK 16. 105 Minuten. Mit: Christina Hendricks, Iain De Caestecker, Saoirse Ronan, Ben Mendelsohn, Matt Smith, Eva Mendes u.a. Drehbuch und Regie: Ryan Gosling.
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Bilder (c) Tiberius Film.
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[…] Bester Nebendarsteller Matt Smith, Lost River […]
[…] ob sich da eine attraktive entsprechende Veranstaltung hier in der Gegend ergibt. Zuletzt sah ich Lost River auf der Leinwand unter freiem […]
Ich hatte jetzt auch die Hoffnung, dass in der längeren Fassung mehr von der Stadt und Co. berichtet wird.
Ich nehme an, ich habe die kurze Fassung gesehen, die es aktuell auf Prime zu sichten gibt.
Wird wie du geschrieben hast, aber kaum einen Unterschied machen.