2010 endete die an Comics und ihre Ästhetik angelehnte US-Serie Heroes vorzeitig nach vier Staffeln. Fünf Jahre später gibt es mit Heroes Reborn eine Fortsetzung als Miniserie.
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Heroes Reborn – Folgen 1 bis 7
Mystery/Science-Fiction-Serie USA 2015/16. 7 x 42 Minuten. TV-Erstausstrahlung: 6 Oktober 2015.
Mit: Jack Coleman, Zachary Levi, Robbie A. Kay, Kiki Sukezane, Ryan Guzman, Rya Kihlstedt, Gatlin Green, Judith Shekoni, Danika Yarosh, Henry Zebrowski u.a. Idee: Tim Kring.
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Neue Phänomene, alte Muster
Vier Jahre nachdem Claire Bennett ihre Kräfte und damit die Existenz der Menschen mit besonderen Fähigkeiten der Öffentlichkeit enthüllt hatte, sollte ein großer Gipfel in Odessa die normalen Menschen und die Evos (also Evolvierte) zusammenführen. Doch ein verheerender Bombenanschlag, der viele Tote und Verletzte fordert, lässt die Situation eskalieren. Ein Jahr später wird Jagd auf die Evos gemacht. Noah Bennett (Jack Coleman), der früher selbst Menschen mit Fähigkeiten verfolgte, will herauszufinden, wie es zum Anschlag von Odessa kommen konnte und welche Mächte dahinter stecken. Währenddessen versuchen einige junge Evos mit ihren kürzlich entdeckten Fähigkeiten zurecht zu kommen, ohne diese jedoch preiszugeben und sich so in Gefahr zu bringen…
Katana Girl
Seit dem überraschenden, aber gelungenen Finale von Heroes 2010 sind fünf Jahre vergangen. Auch in der Zeitrechnung der Sequel-Show Heroes Reborn sind die Uhren gleichermaßen vorangeschritten. Schöpfer und Chefautor Tim Kring hat die Prämisse der Miniserie sogar recht gut entwickelt, mit guten Anknüpfungspunkten für die fortlaufenden Handlungsstränge: der Menschen mit und ohne Fähigkeiten entzweiende Terroranschlag auf einer Großveranstaltung sowie ein multinationaler Technologiekonzern der Evos ausbeutet. Nur leider muss es natürlich wieder ein drohender Weltuntergang sein, welcher die diversen Heldinnen und Helden wohl am Ende zusammenführen wird. Natürlich den zwei Jüngsten unter ihnen, dem Teleporter Tommy und der Elemente-Manipuliererin Malina, hat das Schicksal die Rettung der Menschheit auferlegt. Das kennen wir schon alles aus der x-ten „Young-Adult-Fantasy-Scifi“-Verfilmung und so ähnlich sicherlich auch aus der Originalserie. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass die Quotenasiatin, das japanische Mädchen Miko (getreu ihres klischeetriefenden Aussehens) sich durch sterile Videospielwelten kämpft. Generell verhalten sich manche Charaktere als würden sie mitten durch ein Adventuregame stolpern, vor allem Noah Bennett, der einzige verbliebene Hauptdarsteller aus der alten Serie, und seine Entourage.
Freilich erleben die verschiedenen „Heroes“ ihre Geschichten zu Beginn noch getrennt voneinander, aber nach und nach gibt es Überschneidungen und man kann sich gut vorstellen wie am Ende alle gemeinsam die Welt vor dem drohenden Inferno retten. Oh wie spannend. Diese Plot-Konstellation dürfte sich spätestens seit der aufwändigeren und bildgewaltigeren Netflix-Show Sense8, die den Zusammenhalt der Gruppe aber auch die Individualität der Einzelpersonen und nicht einen halbgaren Science-Fiction-Plot in den Vordergrund stellt, erübrigt haben.
Damit die ganze Heroenchose nicht schon nach sechs 42-Minütern vorbei ist, wird eine kleine Zeitreise inszeniert, um die Bombenexplosion vor einem Jahr zu verhindern. Und natürlich will der ewig alles auf den Grund gehen wollende Noah herausfinden, was er nach dem Anschlag eigentlich vergessen wollte und hat. Klar soweit? Immerhin gibt es in den ersten sieben Folgen Gastauftritte von Masi Oka als Hiro Nakamura, Cristine Rose als Angela Petrelli und Sendhil Ramamurthy als Dr. Mohinder Suresh. Für die ausstehenden sechs Episoden besteht ja immer noch die Hoffnung, dass sich die gezeigten guten Ansätze gegenüber den schwachen Elementen durchsetzen.
Der Pay-TV-Sender Syfy strahlte die ersten 7 von insgesamt 13 Folgen der Miniserie vom 6. Oktober bis 17. November 2015 aus. Wie in den USA gibt es auch hierzulande eine Sendepause im Dezember. Ab 12. Januar 2016 folgen die Episoden 8 bis 13, quasi der Tragödie zweiter Teil.
Fazit: Die ersten sieben Episoden der Miniserie Heroes Reborn liefern gute Ansätze, versteifen sich aber wieder allzu sehr auf einen abgedroschenen Weltuntergangs-/Zeitreise-Plot. 5 von 10 Punkten.
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Eine neue menschliche Fackel?
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Bilder © Universal/Syfy.
[…] zu retten? Diese Frage beantworten die übrigen sechs Episoden der Heroes-Nachfolge-Serie, deren erste Hälfte nicht so berauschend war. Aber vielleicht wird in der Helden-Tragödie zweiter Teile vieles besser. […]
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[…] 5 Punkte Heroes Reborn – Folgen 1 bis 7 […]