Es gibt Serien, die sind einfach kurz oder teilweise nicht mehr als nur einen kurzen Blick Wert. Warum sollte man sie dann uferlos besprechen? Daher folgen nun Kurzreviews zum Vierteiler Fleming, der finnischen (!) Mysteryserie Nymphs sowie der Nordmänner-Saga Vikings.
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Fleming
UK/USA 2014. FSK 12. 4 x 45 Minuten. Mit: Dominic Cooper, Lara Pulver, Samuel West, Anna Chancellor, Rupert Evans, Lesley Manville, Pip Torrens, Annabelle Wallis u.a. Regie: Mat Whitecross. Drehbuch: John Brownlow und Don Macpherson.
Bevor Ian Fleming (1908-1964) die Figur des Top-Agenten James Bond erfand, war er im Zweiten Weltkrieg selbst Spion für den Nachrichtendienst der britischen Marine. Diesen Lebensabschnitt rückt die BBC-Miniserie Fleming: The Man Who Would Be Bond, die im September auch bei Arte lief, in den Mittelpunkt. Auch wenn er als Lebemann und Frauenschwarm Fleming teilweise überzeugt, so ist Dominic Cooper (Captain America, Dracula Untold) in der Titelrolle als Schönling eine Fehlbesetzung. Wesentlich passender und stärker besetzt sind die weiteren Rollen, etwa Lara Pulver (bekannt als Irene Adler in Sherlock) als Ians große Liebe Ann O’Neill oder Anna Chancellor (The Hour) als Sekretärin Monday, die sicherlich Vorbild für Miss Moneypenny war. Insgesamt kann der Vierteiler aber kaum überzeugen. Er ist zwar recht elegant inszeniert, kratzt aber nur an der Oberfläche. Einige „Bond-Zutaten“ werden mehr oder minder geschickt eingebaut. Dennoch geht der in Ungarn gedrehten Produktion so etwas wie Tiefgang ziemlich ab.
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Nymphs
(Nymfit)
Finnland 2013. FSK 16. 12 x 44 Minuten. Mit: Sara Soulié, Rebecca Viitala, Manuela Bosco, Jarkko Niemi, Ilkka Villi u.v.a. Idee: Miikko Oikkon en.
Kaum beginne ich mit Nymphs erstmals eine finnische Serie anzusehen, muss ich nach zwei Folgen schon passen. Zu albern und abstrus wirkt die skandinavische Hochglanz-Produktion. Als die 17jährige Didi in einer Vollmondnacht zum ersten Mal mit ihrem Freund schläft, stirbt dieser völlig überraschend. Genauso unvorhergesehen tauchen zwei Frauen namens Kati und Nadia auf und erklären der verstörten Didi, dass sie eine Nymphe ist. Kati und Nadia, die selbst Nymphen sind, nehmen die junge Frau unter ihre Fittiche und lehren sie was es bedeutet, eine Nymphe zu sein.
Die Prämisse und die geschönten Darstellerinnen erwecken den Eindruck, dass es sich hier um einen Softporno handelt. Aber keineswegs. Vielmehr präsentiert sich Nymphs als eine Art „True Blood für Arme“. Die Schauspieler scheinen aus der Seifenoper-Retorte zu kommen. Wenn man nicht wie ich schon früh das Interesse verliert dann erfährt man im Verlauf der Serie sicher noch, was die Satyren noch so alles vorhaben. Und was es für Konsequenzen hat, dass sich die rothaarige Protagonistin in einen Sterblichen verliebt.
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Irland/Kanada 2013. FSK 16. 9 x 44 Minuten (Staffel 1). Mit: Travis Fimmel, Katheryn Winnick, Clive Standen, Jessalyn Gilsig, Gustaf Skarsgård, George Blagden, Gabriel Byrne u.a. Idee: Michael Hirst.
Tadaaa! Hier ist sie, die erste eigenproduzierte Fernsehserie des amerikanischen History Channels. Im 9. Jahrhundert plündern die Wkingerstämme bei ihren Nachbarn im Osten (heutiges Baltikum). Doch die Raubzüge werden immer unergiebiger. Einer der tapfersten Krieger namens Ragnar Lothbrok plant, in den Westen zu segeln. Doch Stammeshäuptling Jarl Haraldson hält das Vorhaben Ragnars für Phantasterei und weigert sich, die Schiffe freizugeben. Mit einem neuen Boot, welches der eigenwillige Floki erbaut, hat segeln Ragnar und seine Männer jedoch heimlich in den Westen und überfallen ein Kloster. Diese eigenmächtige Aktion ist allerdings Jarl Haraldson nicht verborgen geblieben.
Was soll ich sagen. Vikings ist eine ansprechende aufgemachte Serie, die zwar sicherlich historisch nicht akkurat, aber zumindest sehr stimmungsvoll und recht aufthentisch aufgemacht ist. Lediglich die Verwendung moderner Begrifflichkeiten wie das Wort „Information“ passen nicht ins Bild. Dass sich die Geschichte in den ersten Folgen nur auf einen Handlungsstrang beschränkt lässt die Show von Autor Michael Hirst (Die Tudors) inhaltlich recht dünn aussehen.
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Bilder (C) Verleihe.
Zumindest in „Vikings“ werde ich irgendwann mal reinschauen…
[…] 6 Punkte Die Musketiere – Staffel 1 Vikings – Folgen 1 bis 3 […]