Als teuerste Produktion aus Schweden gilt die Roman-Verfilmung Arn – Der Kreuzritter. Nach zwei Kinofilmen 2007 und 2008 folgte 2010 ein Zusammenschnitt als Miniserie.
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Arn – Der Kreuzritter (Arn: Tempelriddaren)
6teiliges Historiendrama Schweden 2010. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren, Gesamtlänge: ca. 260 Minuten (PAL-DVD). Mit: Joakim Nätterqvist, Sofia Helin, Stellan Skarsgård, Morgan Alling, Gustav Skarsgård, Fanny Risberg, Milind Soman, Bibi Andersson, Nicholas Boulton, Anders Baasmo Christiansen, Michael Nyqvist, Simon Callow, Steven Waddington, Vincent Perez u.a. Regie: Peter Flinth. Drehbuch: Hans Gunnarsson. Nach den Romanen von Jan Guillou.
Starbesetzter Schwedenschinken
Im 12. Jahrhundert wächst Arn Magnusson (Joakim Nätterqvist), der zweite Sohn einer schwedischen Adelsfamilie, in Västergotland auf. Aufgrund eines Gelöbnisses seiner Eltern kommt der junge Arn in ein Kloster, wo er vom Mönch Guilbert (Vincent Perez) nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch das Kämpfen erlernt. Als erwachsener Mann verlässt Arn das Kloster und trifft auf die hübsche Cecilia Algotsdotter (Sofia Helin). Die beiden verlieben und verloben sich heimlich. Als jedoch ihr Geheimnis durch eine Intrige ans Licht kommt und Cecilia schwanger wird, schlägt sie des Schicksals Härte mit voller Wucht. Cecilia muss im von der strengen Äbtissin Rikissa (Bibi Andersson) geleiteten Kloster ein striktes Leben als Nonne führen. Und Arn wird zu zwanzig Jahren Dienst als Tempelritter bei den Kreuzzügen verurteilt. Während seine Geliebte ihr Los mühsam erduldet, mausert sich Arn im Heiligen Land zum respektierten Heerführer. Doch keiner kann den anderen vergessen…
Neben seiner Romanreihe über den Geheimagenten Hamilton (zuletzt verfilmt mit Mikael Persbrandt) ist der schwedische Autor Jan Guillou vor allem für seine „Kreuzritter“-Trilogie bekannt. Hauptperson dieser historischen Romane ist der schwedische Tempelritter Arn Magnusson. 2007 gab es mit Arn: Der Kreuzritter eine aufwändige Verfilmung. Dieser Film und die dazugehörige Fortsetzung (Arn: Riket vig vägens slut, 2008) gelten mit einem Gesamtbudget von umgerechnet 25 Millionen Euro als teuerste schwedische Produktion. Für die TV-Auswertung wurden die beiden Streifen 2010 zu einer sechsteiligen Miniserie zusammengefasst.
Man sieht Arn wirklich an, dass es sich um eine große Produktion handelt. Zwar fehlt es im Vergleich zu Hollywood noch an epischem Ausmaß, doch optisch und technisch ist das Historiendrama durchaus gelungen. Die Locations in Schweden, Schottland und Marokko liefern eindrucksvolle Bilder. Neben den Hauptdarstellern Joakim Nätterqvist und Sofia Helin agiert eine internationale Besetzung um bekannte schwedische Schauspieler wie Stellan Skarsgård (Thor: The Dark Kingdom), Bibi Andersson (spielte in Filmen von Ingmar Bergman) und Michael Nyqvist (Milennium-Trilogie).
Problematisch wird es allerdings bei der Story. Auch wenn man die historischen Ungenauigkeiten außer Acht lässt und die literarische Vorlage ignoriert, funktioniert Arn – Der Kreuzritter inhaltlich kaum. Vielmehr arbeitet das Drehbuch diverse Story-Elemente und Themen wie nach einer Liste ab, von denen die meisten aber nur oberflächlich angerissen werden. Arn und Cecilia verlieben sich, dürfen aber nicht zusammen sein. Während seine Angebetete im Kloster betet und weint, gibt Arn den edlen Tempelritter, der sich sogar mit dem Anführer der Sarazenen anfreundet. Nach zwanzig Jahren darf sich das Traumpaar dann wieder sehen, aber dann ist noch lange nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Denn eine langjährige Feindschaft mit diversen politischen Machenschaften entzweit Arns und Cecilias Heimat. Das ist zwar alles irgendwie nett anzusehen, aber doch zu banal und klischeehaft. Durch die Aufteilung in sechs Folgen von jeweils etwa 45 Minuten Laufzeit wirkt die Handlung irgendwie zerstückelt. Vermutlich haben die beiden Kinofilme eine organische Dramaturgie, die Miniserie jedenfalls nicht.
Fazit: Aufwändige, optisch ansprechende Produktion. Doch die Story ist banal, oberflächlich und ziemlich zerfahren. 4 von 10 Punkten.
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