Neben der genialen TV-Serien-Adaption Game Of Thrones gibt es die Romanreihe Das Lied von Eis und Feuer von Autor George R. R. Martin mittlerweile auch als Graphic Novel.
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Game Of Thrones: Die Graphic Novel – Band 01
(A Game Of Thrones: The Graphic Novel – Volume One)
Nach dem Roman von George R. R. Martin. Adaption: Daniel Abraham. Zeichnungen: Tommy Patterson. Übersetzung: Andreas Helweg. Pannini Manga und Comic (Juli 2012). 192 Seiten, broschiert.
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Auf dem Kontinent Westeros herrscht König Robert aus dem Hause Baratheon über die sieben Königslande, nachdem er mit weiteren Adelshäusern vor etwa 14 Jahren das Königsgeschlecht der Targaryens gestürzt hat. Nun bittet König Robert seinen besten Freund Eddard Stark, Lord von Winterfell, ihm als rechte Hand in der Hauptstadt King’s Landing beizustehen. Denn nicht nur von außen drohen Feinde. Ein weitreichender Machtkampf um den Eisernen Thron von Westeros bahnt sich an. Auf dem Kontinent Essos im Osten warten die beiden letzten der Targaryens, Viserys und seine Schwester Daenerys, auf die Gelegenheit, den Thron ihres Vaters zurück zu erobern. Finstere Kreaturen lauern im Norden, wo die Nachtwache, eine eingeschworene Bruderschaft, die Mauer, eine 200 Meter hohe Grenze aus Eis, bewacht…
Seit September 2011 gibt es A Game Of Thrones, den ersten Band (in Deutschland zweigeteilt) der Fantasy-Reihe Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin auch in Comicform. Seitdem wurden in den USA 13 Ausgaben mit je 32 Seiten veröffentlicht. Die ersten sechs Ausgaben wurden zu einer „graphic novel“ zusammengestellt, die seit Juli 2012 auch in einer deutschen Übersetzung vorliegt.
Rein inhaltlich kann die Adaption überzeugen, da sie vor allem mit Rückblenden und zeitlichen Sprüngen von den Möglichkeiten des Mediums effektiv Gebrauch macht. Doch visuell ist die Comic-Version der großen Fantasysaga eine Enttäuschung. Die Zeichnungen der Charaktere sind dermaßen überzogen, dass es eine Untertreibung wäre, zu sagen sie wären plakativ. Die Frauen sehen fast grundsätzlich wie „Pornoweiber“ aus, inklusive üppige Brüste und aufgespritzte Lippen! Die Männer sind dagegen fast immer bärtige Muskelmänner. Manche Figuren kann man zu Beginn nur schwer unterscheiden. Es sieht auch danach aus, als hätte Zeichner Tommy Patterson nur etwa drei verschiedene Gesichter im Repertoire. Das ist schade, denn was das Aussehen der Figuren betrifft bieten Martins Romane eigentlich genug Material, um daraus etwas zu machen. Eigentlich traurig, dass man das visuelle Potenzial der Vorlage nicht besser genutzt hat. Geplant sind übrigens insgesamt 24 Ausgaben, die den Inhalt des Romans A Game Of Thrones abdecken.
Fazit: Inhaltlich gelungene Adaption. Leider sind die Figuren übertrieben gezeichnet, was den Comic unfreiwillig komisch wirken lässt. 5 von 10 Punkten.
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Bild © Pannini.
Da bleibe ich dann doch lieber bei den Romanen…
Es lohnt sich nicht wirklich. Ich ärgere mich jetzt zwar nicht, dass ich den ersten Band gekauft habe, aber weitere werde ich mir nicht zulegen. Bin ja auch kein großer Comic-Sammler.
Puh, aber nur der „unfreiwillig komischen Figuren“ wegen nur 5 Punkte?!? Klar, Zeichnungen sind immer Geschmackssache und ich bin eben mit Pornobabes und Muskelprotzen der amerikanischen Comic-Verlage groß geworden und musste mich nicht groß umstellen, aber 5 Punkte?
Nun ja, bei Comics ist eben die Optik vorherrschend. Und für mich stören die überzeichnet dargestellten Figuren eben das Gesamtbild, vor allem weil in Martins Romanen die Figuren eben nicht alle gleich und idealisiert aussehen.
[…] aus der Blogosphäre: MWJ 2nd Blog: 5/10 […]
[…] inhaltlich gelungen, da vor allem der Zeichenstil nicht so plump wie bei der Comic-Auswertung von A Game Of Thrones […]